Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Weidezaun Impulsenergie messen


von Jan Weber (Gast)


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Hallo zusammen,

wir haben in der Nachbarschaft einen Bauern, der sehr eigen ist.
Neben vielen hässlichen Aktionen, die ich nicht näher erläutern möchte, 
sezt er nun noch einen drauf;
Um zu verhindern, dass Kinder, Hunde und Katzen auf seine Weide gelangen 
können, hat der den Stacheldrahtzaun unter Strom gesetzt.

Es ist Grundsätzlich verboten, Stacheldrahtzäune unter Strom zu setzen.
Zudem darf nach dem VDE ein elektrischer Weidedrahtzaun eine 
Impulsenergie von maximal 5Joule bei einer Belastung mit 500Ohm 
aufbringen. Die Pulsfrequenz darf maximal 1Hz betragen. Wir vermuten, 
dass die Impulsenergie deutlich zu hoch ist. Mit einem "Grashalmtest" 
habe ich einen recht starken Schlag bekommen. Normalerweise ist hier 
grade mal ein leichtes Kribbeln spürbar.

Ich möchte gerne die Impulsenergie messen.
Hierzu wollte ich einen 500Ohm Widerstand zwischen den Zaun und die Erde 
bauen und dann die Spannung am Widerstand messen.
Über E=U²/R*t sollte ich dann die Impulsenergie berechnen können.
Nur wie kann ich den Zeitverlauf der Spannung messen, die evtl. bei 10kV 
liegt? Mein Scope darf "nur" 400V...

Schonmal vielen Dank für Eure Hilfe!

Gruß

Jan

: Verschoben durch Admin
von M. K. (sylaina)


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1. Stichwort: Spannungsteiler

2. Frage 1: Warum gibts dann 10 Joule (und mehr) Weidezaungeräte?

3. Frage 2: Warum redet ihr nicht mit dem Bauern?

4. Frage 3: Was machen Kinder und Hunde auf dem Land des Bauern?

5. Tipp: Einfach mal mit dem Bauern reden. Klärt das friedlich und packt 
nicht die große Keule aus.

von Überelternhasser (Gast)


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Jan Weber schrieb:
> Um zu verhindern, dass Kinder, Hunde und Katzen auf seine Weide gelangen
> können, hat der den Stacheldrahtzaun unter Strom gesetzt.

Dann bleibt dort weg.
ich will auch keine Hunde und Katzenscheiße auf meinem Grundstück!
Und wenn die Kids sich an abgestellten Geräten verletzen seid ihr 
Supereltern die ersten die schreien daß das besser gesichert hätte sein 
müssen.
Bringt euren Kindern Regeln bei.

von Jan Weber (Gast)


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zu 1.: Ok, dann mache ich einfach einen Spannungsteiler 1:100. So 
einfach kann die Lösug sein.

zu 2.: 10J Leistung am Weidezaungerät sind nicht 10J an einem 500Ohm 
Wiederstand. Der Zaun hat ja viele Isolatoren, die auch einen Teil der 
Leistung ableiten. die 10J Geräte sind für sehr lange Weidezäune.

zu 3.: Haben wir schon häufig versucht. Das ganze eskaliert. Wenn wir 
beispielsweise über den öffentlichen Weg, der u.A. zu seinem Hof führt, 
spazieren gehen, dann hält er mit seinem Auto auf einen zu. Wenn man 
dann nicht in die Böschung springt, würde der einen Anfahren. Das macht 
er aber nur, wenn eine Person alleine unterwegs ist. Eine Anzeige 
deswegen wurde wegen Aussage gegen Aussage fallen gelassen. Aber das ist 
nur ein Beispiel von mehreren.

zu 4.: Kinder spielen und wollen evtl. über die Weide in den 
Angrenzenden Wald. Klar dürfen die das offiziell nicht. Das wissen die 
jedoch nicht so genau. Oder bist du als Kind nie über Zäune geklettert?
Hunde dürfen in dem Gebiet frei laufen. Wenn der Bauer nicht möchte, 
dass sie auf die seit Jahren ungenutzte Weide laufen, soll er den Zugang 
durch einen Zaun unterbinden.

zu 5.: Es wäre schön wenns so einfach wäre. Das ist grundsätzlich auch 
immer mein Ansatz.

Gruß

Jan

von Jan Weber (Gast)


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>>Dann bleibt dort weg.

Kein Problem, wir haben auch keine Kinder.
Es kann aber nicht sein, dass der Zaun, der direkt am Weg liegt, eine 
Gefahr für alle darstellt.
Irgendwo muss auch mal gut sein. Wir haben uns viel gefallen lassen, 
aber der Typ ist nicht mehr grade im Kopf. Wir müssen ihn anzeigen.
Da ich von dem Zaun weiß, würde ich mich strafbar machen, wenn ich es 
nicht anzeigen würde.

Gruß

Jan

von Name Schmame (Gast)


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Also falls die Weide mehr als 300 Meter von einem Wohngebiet entfernt 
ist, würde ich mir eher Sorgen machen dass der Jäger sie erwischt:

http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/oldenburg/katzen127.html

Gleiches gilt bei Hunden:

http://www.meradog.com/duerfen_jaeger_hunde_erschiessen.html

Bei Kindern bin ich mir nicht sicher, würde es aber nicht drauf ankommen 
lassen ;-)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Und wenn du es gemessen hast (Was illegal wäre, denn dazu müßtest du auf 
sein Grundstück), was machst du mit der Info?
Hat er denn den Zaun ordnungsgemäß gekennzeichnet? Wenn nicht, Behörde 
melden.
Er wird sich aber revanchieren (wollen).


Wir haben hier auf dem Dorf auch so Kandidaten. Selbst wenn deren 
ungezäuntes Grundstück über 100m bis zum Bachufer reicht, werden die 
hippelig wenn Kinder am Bachufer langlaufen wollen.

Diese Gesellschaft wird einfach immer abartiger.

von M. K. (sylaina)


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Jan Weber schrieb:
> die 10J Geräte sind für sehr lange Weidezäune.

Lange ist relativ. Bei starkem Bewuchs ist das Patura P6000 für 8 km 
Zaunlänge und das bei 15 Joule Impulsenergie. Und für ne anständige 
Weidezaunanlage sind 8 km zwar schon was aber sooo viel ist das auch 
wieder nicht

Jan Weber schrieb:
> Haben wir schon häufig versucht. Das ganze eskaliert.

Mit Hilfe von außerhalb?

Jan Weber schrieb:
> Wenn man
> dann nicht in die Böschung springt, würde der einen Anfahren.

Tja, das berühmt berüchtigte Angstspiel. Wie sicher seid ihr euch, dass 
er einen anfahren würde? ;)

Jan Weber schrieb:
> Kinder spielen und wollen evtl. über die Weide in den
> Angrenzenden Wald. Klar dürfen die das offiziell nicht. Das wissen die
> jedoch nicht so genau. Oder bist du als Kind nie über Zäune geklettert?

Bin ich, und wenn ich eine geschossen bekommen hab, hab ichs gelassen ;)

Jan Weber schrieb:
> Wenn der Bauer nicht möchte,
> dass sie auf die seit Jahren ungenutzte Weide laufen, soll er den Zugang
> durch einen Zaun unterbinden.

Den Zaun gibt es doch schon. Wenn ihr als Hundebesitzer aber wisst, dass 
der Bauer nicht will, dass eure Hunde auf der Weide rumlaufen, warum 
lasst ihr dann eure Hunde dennoch auf der Weide rumlaufen?

Jan Weber schrieb:
> Es wäre schön wenns so einfach wäre. Das ist grundsätzlich auch
> immer mein Ansatz.

Niemand behauptet, dass es einfach wäre aber nehmt diesen Weg. Auch mit 
Hilfe von außen vielleicht, mit ner Art Schlichter. Alles andere führt 
zu nichts außer dem großen Knall.

von Jan Weber (Gast)


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@all:
Ich möchte nicht, dass dieser Thread zum rumdiskutieren, wer denn jetzt 
wie recht hat, genutzt wird. Dies kann hier im Internet sowieso nicht 
geklärt werden.
Ich möchte nur Wissen, wie ich das messen kann.
Anzeigen werde ich den Bauern sowieso, da er einen Stacheldrahtzaun 
unter Strom setzt. Dies ist ausdrücklich verboten.
Falls die Impulsenergie wie vermutet deutlich höher als erlaubt ist, 
fließt dieser Fakt in die Anzeige mit ein.

Hat noch jemand eine Idee, wie ich die Impulsenergie mobil messen kann?

Gruß

Jan

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Jan Weber schrieb:
> Da ich von dem Zaun weiß, würde ich mich strafbar machen, wenn ich es
> nicht anzeigen würde.
>

Nö, außer du bist Beamter.

von Jan Weber (Gast)


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>Lange ist relativ.
Es geht um einen etwa 50m langen Zaun.

>>Wie sicher seid ihr euch, dass er einen anfahren würde? ;)
Er war schon so nah an mir, dass er nicht mehr hätte bremsen können.
Mindestens 50km/h in 3m Entfernung ohne Ausweichmöglichkeit(2m breiter 
Weg, ansteigende Kanten).

>>Den Zaun gibt es doch schon.
Der "Zaun" besteht aus zwei waagerecht gespannten Stacheldrähten. 
Gemeint ist hier ein Zaun, der den Zugang für Tiere verwährt.

>>warum lasst ihr dann eure Hunde dennoch auf der Weide rumlaufen?
Wir unterbinden, dass die Tiere da rumlaufen.

Gruß
Jan

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Jan Weber schrieb:
> Hat noch jemand eine Idee, wie ich die Impulsenergie mobil messen kann?
>

Guck doch erstmal, welches Gerät er angeschlossen hat. Ohne den 
Innenwiderstand zu kennen, kann man es nicht leicht messen.

Müßtest halt analog einer Batteriemessung den Innenwiderstand 
differentiell ermitteln, also zwei unterschiedliche Lasten anhängen und 
dir ergebende Spannung ermitteln.

Hast du den Innenwiderstand, kannst du die Energie bestimmen.

Oder nachts einen Vergleich der Funkengröße mit bekannten Weidezäunen 
machen. Wäre dann so ungefähr richtig.

Problem: Ohne "qualifizierte Messung" wird man deine Anzeige sofort in 
den Boden reden. Gutachter will auch Geld.


Da ist wohl alternativ soziales Engineering gefragt.

von M. K. (sylaina)


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Jan Weber schrieb:
> Anzeigen werde ich den Bauern sowieso, da er einen Stacheldrahtzaun
> unter Strom setzt. Dies ist ausdrücklich verboten.

Wo ist das denn genau verboten? (Stichwort: Randbedingungen ;))

Jan Weber schrieb:
> Er war schon so nah an mir, dass er nicht mehr hätte bremsen können.
> Mindestens 50km/h in 3m Entfernung ohne Ausweichmöglichkeit(2m breiter
> Weg, ansteigende Kanten).

Ah, 2m breit…wie wolltest du an ihm vorbei kommen? Hast du erwartet, er 
setzt zurück?

Jan Weber schrieb:
> Wir unterbinden, dass die Tiere da rumlaufen.

Dann kann es euch doch scheiß egal sein ob er den Zaun unter Spannung 
setzt oder nicht.

However, Spannungsteiler einsetzen, Gesamtwiderstand würde ich 500 Ohm 
wählen, der "Messwiderstand" würde ich so dimensionieren, dass nicht 
mehr als 400V dran abfallen. Da du die Spannung am Zaun aber nicht 
kennst würde ich mal von rund 20kV ausgehen. Mit nem Oszi dann den 
Spannungsverlauf aufnehmen, den Strom und folglich mit Zeitverlauf die 
Energie bestimmen.
Wieviel bestand das aber vor Gericht haben würde steht auf einem anderen 
Blatt Papier.

von Jan Weber (Gast)


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>wie wolltest du an ihm vorbei kommen?
Ich war zu Fuß unterwegs. Normalerweise fahren Autos dann 
Schrittgeschwindigkeit und der Fußgänger stellt sich in die ansteigende 
Böschung.

Aber wie gesagt, darüber will ich an dieser Stelle nicht diskutieren.

Danke für den Tipp mit dem Gesamtwiderstan von 500Ohm! Hätte sonst mit 
drei Widerständen gearbeitet(Zwei für den Spannungsteiler, einer 
500Ohm).
Dann versuch ich mal zu messen, was da drauf ist. Habe ehrlichgesagt 
Angst davor, weil ich nicht weiß was drauf ist. Ich traue dem auch zu 
230V direkt anzulegen ohne Strombegrenzung.
Leider kann ich das Gerät nicht sehen, weil der Zaun auf seinem Hof 
endet.

>>Wieviel bestand das aber vor Gericht haben würde steht auf einem anderen >>Blatt 
Papier

Vielleicht hilft mir mein Ingenieurstitel dabei. Aber es geht nur darum, 
dass die Behörden darüber bescheid wissen.

Gruß

Jan

von M. K. (sylaina)


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Jan Weber schrieb:
> Danke für den Tipp mit dem Gesamtwiderstan von 500Ohm! Hätte sonst mit
> drei Widerständen gearbeitet(Zwei für den Spannungsteiler, einer
> 500Ohm).

Auch Widerstände haben nur ein begrenzte Spannungsfestigkeit. Bei 
08/15-Kohleschicht sind dies üblicher Weise 350 V. Darauf musst du 
unbedingt achten. Wie gesagt, geh mal mit Angstzuschlag von 20 kV aus.

von wendelsberg (Gast)


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Jan Weber schrieb:
>>>Wie sicher seid ihr euch, dass er einen anfahren würde? ;)
> Er war schon so nah an mir, dass er nicht mehr hätte bremsen können.
> Mindestens 50km/h in 3m Entfernung ohne Ausweichmöglichkeit(2m breiter
> Weg, ansteigende Kanten).

Dann sei mal ein wenig kreativ.
Nimm immer z.B. eine Leiter oder besser einen grossen Eimer (wenn der 
noch richtig stabil waere ...) mit, irgenswas, was Du in solchem Fall 
fallen lassen kannst und Schaeden an seinem Auto anrichtet. Wenn es 
passiert, zeigst Du ihn an. Das ist dann mindestens Fahrerflucht, wenn 
er sich aus dem Staub macht und bringt die Freunde und Helfer dazu, sich 
sein Auto genauer anzusehen.

Jan Weber schrieb:
> Dann versuch ich mal zu messen, was da drauf ist. Habe ehrlichgesagt
> Angst davor, weil ich nicht weiß was drauf ist. Ich traue dem auch zu
> 230V direkt anzulegen ohne Strombegrenzung.
Dann mach mal einen Kurzen.

Jan Weber schrieb:
> Vielleicht hilft mir mein Ingenieurstitel dabei.
Der sollte Dir allerdings auch helfen, das so messen zu koennen, dass Du 
keinen Schaden nimmst.


wendelsberg

von Jan Weber (Gast)


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>Auch Widerstände haben nur ein begrenzte Spannungsfestigkeit.
Danke! Da informiere ich mich mal drüber.
>geh mal mit Angstzuschlag von 20 kV aus.
Die Angst richtet sich weniger gegen die Spannung als gegen den Strom, 
den die Quelle liefern kann...

Gruß

Jan

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Hm. 230V auf Kabel. Naja, das wären ja niedere Beweggründe. Das gibt 15 
Jahre. Aber man weiß ja nie...

Falls alter Fernseher zum Ausschlachten vorhanden:
Hochspannungsdioden und irgendein 1KV Folienkondensator und dann z.B. 10 
Impulse abzählen.
Oder Gasableiter in Reihe. Oder Glimmlämpchen in Reihe. 
Hochspannungs-Tastkopf vom nächsten TV-Rep-Betrieb. Viele Ideen.

von keinBauernFreundAber (Gast)


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>Es geht um einen etwa 50m langen Zaun.

Kleine "Weide" oder "Wiese" geht außen rum.

> ...auf seine Weide gelangen.

Du hast es doch verstanden.

Vielleicht nutzt er sie doch und ist nicht ganz glücklich über eure 
Hinterlassenschaften und die Kinder werdens auch verstehn.

Wenn er dieses "rücksichtslose Fahrweise" bei mehr als einer Person 
macht,
steht doch nicht mehr Aussage gegen Aussage.

von Überelternhasser (Gast)


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Jan Weber schrieb:
> Wenn der Bauer nicht möchte,
> dass sie auf die seit Jahren ungenutzte Weide laufen, soll er den Zugang
> durch einen Zaun unterbinden.

Falsch! Das ist die Angewohnheit der Hundebesitzer, daß sie glauben ihre 
verwöhnten Viecher dürften alles!
Hunde dürfen ohne Leine laufen wenn sie neben dm Herrschen laufen und 
gut parieren.
Hunde dürfen NICHT einfach auf anderer Leute Provatbesitz und dort alles 
vollscheißen!

von wendelsberg (Gast)


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Überelternhasser schrieb:
> Falsch! Das ist die Angewohnheit der Hundebesitzer, daß sie glauben ihre
> verwöhnten Viecher dürften alles!
> Hunde dürfen ohne Leine laufen wenn sie neben dm Herrschen laufen und
> gut parieren.
> Hunde dürfen NICHT einfach auf anderer Leute Provatbesitz und dort alles
> vollscheißen!

Vollkommen korrekt, aber am Thema vorbei:

Überelternhasser schrieb:
>> durch einen Zaun unterbinden.

Genau das tut er.

wendelsberg

von Gerald (Gast)


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Nur mal so ein kleiner fieser Gedankengang: falls die Impulsenergie 
gemessen tatsächlich zu hoch ist, könnte man ja an den Zaun "fassen", 
schreckliche Schmerzen in der Brust bekommen, Notarzt rufen und Polizei. 
Hypothetisch könnte man dann behaupten, dass der Schlag völlig abartig 
war und unmöglich aus einem normalen Weidezaugerät kommen könnte. Die 
könnten dann das Weidezaungerät sicherstellen und er hätte eine Anzeige 
wegen gefährlicher KV am Hals.
So etwas ist natürlich äußerst illegal und hinterhältig und man sollte 
und darf das nicht tun.

ps: einfach so anzeigen weil er den Zaun unter Strom gesetzt hat?

Ich glaube aber, das man bei so kaputten wenig tun kann. Man muss ihn 
loswerden, dh er müsste de facto im Knast landen. Aber üblicherweise 
sind die Leute nicht so dumm, dass sie so weit gehen. Vermutlich 
vergeudet ihr also einfach Eure Energie. Meidet ihn, macht Stimmung 
gegen ihn, isoliert ihn, mehr wird nicht drin sein.

von M. K. (sylaina)


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Jan Weber schrieb:
> Die Angst richtet sich weniger gegen die Spannung als gegen den Strom,
> den die Quelle liefern kann...

In welchem Fach hast du einen Ingenieurstitel? Wenn in Elektrotechnik 
oder auch Maschinenbau dann solltest du wissen, dass nur die Kombination 
aus Strom und Spannung eine Aussage bringen können, wie gefährlich 
eine Quelle sein kann. Mein Labornetzteil liefert 40V und kann 10A. Ich 
hab da gar keine Probleme die Spannung und den Strom voll auszudrehen 
und die Klemmen anzupacken. ;)

von Gerald (Gast)


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Apropos, am ehesten bekommt er vielleicht noch Ärger wegen 
Steuervergehen... Also wenn ihr das etwas wisst...

von wendelsberg (Gast)


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Gerald schrieb:
> Apropos, am ehesten bekommt er vielleicht noch Ärger wegen
> Steuervergehen... Also wenn ihr das etwas wisst...

Das klappt aber nur, wenn die Betraege klein genug sind...

wendelsberg

von Davis (Gast)


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Gerald schrieb:

> Ich glaube aber, das man bei so kaputten wenig tun kann. Man muss ihn
> loswerden, dh er müsste de facto im Knast landen. Aber üblicherweise
> sind die Leute nicht so dumm, dass sie so weit gehen. Vermutlich
> vergeudet ihr also einfach Eure Energie. Meidet ihn, macht Stimmung
> gegen ihn, isoliert ihn, mehr wird nicht drin sein.

Du bist krank & asozial. Leute wie du sollten unter Verschluss gehalten 
werden.

von M. K. (sylaina)


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Gerald schrieb:
> falls die Impulsenergie
> gemessen tatsächlich zu hoch ist,

Ich denke der wird ein normales Weidezaungerät dran haben. Selbst 15 
Joule sind erlaubt, ich weiß nicht wo der TE das herhaben will, dass nur 
5 Joule erlaubt wären.

Gerald schrieb:
> Meidet ihn, macht Stimmung
> gegen ihn, isoliert ihn, mehr wird nicht drin sein.

Das wird das Problem nur verschärfen und nicht lösen. Die Erfahrung 
zeigt, dass Bauern nur äußerst selten ihren Hof von sich aus aufgeben. 
Eine friedliche Lösung ist vorzuziehen. Meiden ist also gut, Stimmung 
gegen ihn machen eher weniger. ;)

von Merkur (Gast)


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Wobei immer noch zu klären wäre wie die andere Seite der Medallie 
aussieht, sprich die Version des Bauern.
Ich habe bei Hundebesitzern sehr häufig äusserst uneinsichtiges 
Verhalten erlebt.
Und Hundekacke auf einer Weide oder Wiese die gemäht werden soll geht 
gar nicht! Da müssen nur wenige Haufen drauf sein und die Viecher fresen 
das Heu nicht mehr oder können sogar krank davon werden.

von Jan Weber (Gast)


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Ich will nochmal darauf hinweisen, dass es hier nicht um einer "wer hat 
recht" Diskussion geht.

>ich weiß nicht wo der TE das herhaben will, dass nur
>5 Joule erlaubt wären

Laut EN 61011 gilt dieser Grenzwert.
Ich weiß nicht, ob man sich an die Norm halten MUSS.

die rechtsverbindliche Vorschrift untersagt aber Strom am Stacheldraht.
Außerdem müssen Warnschilder vorhanden sein, die hier auch nicht sind.

Nichtbelastbare Quelle:
http://www.zaunq.de/zaunbau/rahmenbedingungen.php

Gruß

Jan

von Jobst M. (jobstens-de)


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Ich würde das gar nicht messen. Ich würde dem Ordnungsamt einfach 
melden, dass dort Stacheldraht an einem Weidezaungerät hängt. Evtl. mit 
dem Hinweis der Vermutung auf überhöhte Leistung.

Bei der Autogeschichte würde ich auch mehr auf eine Anzeige setzen.

Selbst tätig zu werden, kann Dir selber auch mehr schaden.

Und ich würde auch, wie schon erwähnt, einen Schlichter zu Rate ziehen 
und auf beiden Seiten klären, was einem stinkt. Das wäre die erste Wahl.


Gruß

Jobst

von M. K. (sylaina)


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Jan Weber schrieb:
> Laut EN 61011 gilt dieser Grenzwert.
> Ich weiß nicht, ob man sich an die Norm halten MUSS.

Kann es sein, dass dieser Grenzwert nur für Weidezaunanlagen gilt, die 
von Batteriebetriebenen Weidezaungeräten gespeist werden? Ich kenne 
einige (netzbetriebene) Weidezaungeräte (z.B. Patura P4600: 6 Joule, 
Patura P8000: 15 Joule) die diesen Grenzwert überschreiten aber dennoch 
legal in Deutschland vertrieben und eingesetzt werden.

Jan Weber schrieb:
> die rechtsverbindliche Vorschrift untersagt aber Strom am Stacheldraht.

Welche Vorschrift ist das. Was sind deren Randbedingungen (ich kenn da 
z.B. die Randbedingung, dass da Tiere auf der Weide für stehen müssen. 
Das ist aber bei euch nicht der Fall)

Jan Weber schrieb:
> Außerdem müssen Warnschilder vorhanden sein, die hier auch nicht sind.

Das gilt aber nur, wenn der Zaun direkt an öffentlichen Straßen oder 
Geländen grenzt. Ist der aber zwei Meter von der Straße weg kann man 
sich rechtlich schon prima drüber streiten ob hier wirklich Warnschilder 
aufgestellt werden müssen oder nicht.

Und um noch mal auf den Ausgang zu kommen:

Du sagtest der Zaun ist nicht mal 50m lang. Aus eigener Erfahrung kann 
ich sagen, dass 1 Joule schon verdammt weh tun wenn man sie abbekommt. 
Nur weil du meinst das "Kribbeln" sei zu heftig wenn du mit nem Grashalm 
an den Zaun kommst müssen das mehr als 5 Joule sein…also ich kenn 
niemanden, der ohne zumindest zu zucken einen 2 Joule Weidezaun anfasst. 
Ich würd sogar wetten, dass mindestens 99% aller potentieller Tester bei 
4 Joule mindestens einen halben Meter zurück springen. Aus versehen bin 
ich mal an nen 6 Joule Zaun gekommen (das Pferd wollte schneller auf die 
Weide als ich das Tor öffnen konnte, bei uns am Stall ist ein Patura 
P4600 im Einsatz ;), das war ein Schock, da hat ich ne halbe Stunde was 
von. Und irgendwie glaub ich kaum, dass ich da 6 Joule abbekommen hab 
wenn ich so an den Zaunbewuchs denke…

However, viel Spass beim Messen.

von tierquälerhasser (Gast)


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Anzeigen ist doch eh sinnlos... Weidezaungeräte sind teuer. Und gehen 
leicht kaputt. Dann muss man ein neues kaufen. Man, das ist ärgerlich...

von Johannes O. (jojo_2)


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Wie wärs denn mal mit folgender, vermutlich viel einfacherer Methode: 
Schaut doch einfach mal was er für ein Gerät hat. Meistens steht das 
doch ganz groß drauf. Hab mehrere schon gesehen, auf einem war sogar 
direkt die Spannung + Joule + nochirgendwas draufgestanden.

von eProfi (Gast)


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Man könnte den 500 Ohm (oder weniger) Lastwiderstand auch versteckt 
installiert lassen. Dann wissen die Joules wenigstens gleich, wo sie hin 
sollen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Leider kommt dann aber nach dem gefleckten Bullen wenig später auch der 
angezogene Bulle.

von Marcus (Gast)


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Sicherheitsregel Nr. 4: Erden und kurzschließen.

Natürlich möglichst mehrfach und unauffällig.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Jedes modernerere Gerät wird sicherlich einen Erdkurzschluß anzeigen. 
Dann geht der Bauer einmal um das Feld...

von Marcus (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Jedes modernerere Gerät wird sicherlich einen Erdkurzschluß anzeigen.
> Dann geht der Bauer einmal um das Feld...


Deshalb ja auch:

> mehrfach und unauffällig

Zermürbungstaktik.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Die Sicherheitsregeln sind aber der Reihe nach anzuwenden!


Ganz davon ab: Es ist sein Grundstück - also ist das einfach Tabu!
Und solange keine Viehcher auf der Weide sind, darf er tatsächlich sogar 
Stacheldraht mit einem Weidezaungerät betreiben.
Und ja: Auch mit 30 Joule!
Gut, Warnhinweise muss er dann evtl. (!) anbringen ...

Zu erzählen, man hat daran gemessen, bringt einem u.U. nur eine Anzeige 
wg. Hausfriedensbruch.


Gruß

Jobst

von Wilhelm F. (Gast)


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Am besten geht man das Gerät suchen, ließt das Typenschild, und sucht 
die technischen Daten im Internet.

Ansonsten müßte man wohl mit mehreren verschiedenen Lastwiderständen 
eine Lastkurve ermitteln.

Ja, vor einem Bullen stand ich mal auf freiem Feld, zwischen uns nur ein 
weißes Textilband mit Strom, sonst kein weiterer Zaun wie bspw. 
Stacheldraht. Der Bulle scharrte schon mit dem Vorderhuf im Boden. Es 
wäre für mich unmöglich gewesen, weg zu rennen, denn es gab über 500m 
Entfernung noch nicht mal einen Baum, um den herum ich hätte ausweichen 
können. Also ging ich einfach ohne hektische Bewegungen weiter, sonst 
gab es keine andere Alternative.

Wenn der Bulle gewußt hätte, was für ein Spielkram dieses Hindernis 
wirklich für ihn wäre... Das war ein riesiges Vieh, schon wie ein halber 
Elefant.

Unser Nachbar, der auch Stiere hatte, lag mal mit Rippenbrüchen länger 
im Krankenhaus. Also das ist nicht so ganz ohne. Zwei Jahre später starb 
er trotzdem, noch nicht mal 40, stürzte eine Etage im Heuboden runter, 
Genickbruch.

von Wilhelm F. (Gast)


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Marcus schrieb:

> Natürlich möglichst mehrfach und unauffällig.

Das machten wir als Kids in den 1970-ern, Schabernack spielen. 
Ausgebrochene Viehherden gab es aber dadurch auch nicht. Rinder halten 
sich gerne dort auf, wo sie sich aus kennen, und hin geführt wurden, 
haben nur seltenst Ausbruchsgedanken, wenn es auf der Weide gut ist, und 
alles schmeckt. Sie kennen den Stall und auch die Weide gut. Die wären 
allerhöchstens alleine zum Bauernhof zurück marschiert, den Weg kennen 
solche Viecher ganz gut auch alleine.

Es ging allerdings an einer Stelle über die Ortsstraße, das könnte mal 
für Autofahrer noch gefährlich werden. Nun ja, die befuhr früher nur 
alle 5 Minuten mal ein einzelnes Auto.

Als Kids machten wir früher in der warmen Jahreszeit täglich den 
Almabtrieb mit einer Rinderherde, im Gebirge etwa 100m tiefer durch Wald 
gelegen auf den Bauernhof. Die Viecher finden sogar über einen km und 
verwinkelte Waldwege fast ohne Zutun ganz alleine die Stalltür, und ihre 
Stehplätze darin. Ist die Stalltür nicht geschlossen, und das sollte sie 
auch nicht sein, mußten die Viecher nur noch an ihrem Stehplatz fest 
gemacht werden. Das war ein halb runder Bügel um den Hals an einer 
Kette. Wir waren nur dabei, um sie zu forcieren, die hätten sich sonst 
immer noch eine halbe Stunde im Wald aufgehalten, wenn was für sie 
unterwegs irgendwie interessant war, wie z.B. für Menschen ein 
Schaufenster ist.

Den Almauftrieb mußte der Bauer morgens selbst machen, wir waren ja zur 
Schule.

Von der Größe der Viecher her hätten wir bei einem Ausbruch gar nichts 
tun können, wenn sie nicht wirklich zahm gewesen wären. Also die wurden 
von Menschen schon sehr gut gepflegt.

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