Hallo liebe mikrocontroller.net-Community, ja, ich weiß, 80% aller Fragebeantworter denken gerade über ein Facepalm nach, ich würde mich aber trotzdem sehr, sehr dolle über Antworten freuen! Also bitte erklärt mir doch einmal an konkreten Beispielen wofür man ein Oszilloskop nutzt! Im EEV Blog (http://www.youtube.com/watch?v=MwvjAtSr5t8) wird in der 10. Minute kurz erwähnt, dass man den Fehler (defekter Kondensator) mit einem Oszilloskop hätte finden können, ich verstehe leider nicht wie und warum. Bei YT gibt es unzählige Videos über die Bedienung oder den Aufbau, aber leider nicht zur Anwendung im Alltag. Ja, man kann von allen möglichen Bauteilen nachmessen, dass sie genau so funktionieren wie es im Datenblatt steht, und vom eigenen Testaufbau auch wie erwartet. Beispiele aus dem Physikpraktikum im Studium oder das EKG sind mir auch alle klar, da verstehe ich warum und wozu man ein Oszilloskop nutzt. Aber warum hat fast jeder "e-Technik Service Shop" und jeder e-Technik Hobbyist ein Oszilloskop? Ich dachte immer, dass man alle Fehler in Elektrogeräten mit einem Multimeter findet. Bitte schreibt mir doch wofür Ihr im Alltag/Job ein Oszilloskop verwendet. Vielen Dank!
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Wenn das wirklich ernst gemeint ist, dann: ein Oszilloskop ist überall dort hilfreich, wo das gewöhnliche Multimeter seine Grenzen hat, sprich, bei Frequenzen über 0 bzw. 50Hz und/oder vom Sinus abweichender Signalform. Beispiel: Schaltnetzteil. Überschwinger, die die MOSFETs andauernd außer Gefecht setzen, sieht man mit dem Multimeter nicht. Das Oszi zeigt hingegen gleich an, was Sache ist. Ansonsten gibt es fast unendlich viele Situationen, wo das Oszilloskop als Bildgeber dem Multimeter als Indikator überlegen ist, z.B. Analyse einer Bus-Kommunikation. MfG
Ein einfaches Beispiel ist das man mit einem Multimeter nur einen Spannungswert zu einem festen Zeitpunkt (und zwar die Gegenwart) betrachten kann. Mit einem Oszilloskop betrachtest du Spannungsverläufe über einen längeren Zeitraum. Idealerweise periodische Signale. Das geht nun mal einfach nicht mit einem Multimeter, darum würde ich sagen das das zwei unterschiedliche Messgeräte sind.
Als Hobyist: unerwartete Schwingungen oder Überschwinger in einfachen Digitalschaltungen entdecken/sehen und nicht nur vermuten.
Ich hab' letzthins mal eine Back-EMF Regelung auf einem ATTiny für einen kleinen DC Motor implementiert. Keine Ahnung wie ich das ohne Beobachtung des Duty-Cycle am Oszi hatte machen sollen. Als die Regelung soweit funktioniert hat, konnte man prima sehen, wie die Signale breiter werden, wenn ich den Motor belaste. Anders gesagt: Das Oszi ist ein wunderbares Instrument sich jegliche Art von PWM Signalen anzusehen. Ein anderes Beispiel sind Datensignale. Ich hab' oft mit SPI Bussen zu tun. Das sind drei Leitungen. Wenn man nicht weiß, welche Leitung welches Signal trägt, nimmt man das Oszi: Schnelles regelmäßiges Signal --> Clock Unregelmäßiges schnelles Signal --> Daten Langsames (regemläßiges) Signal --> Chip Select Oliver
Im Alltag ... gar nicht. Da benutzt man Messer und Gabel, Kugelschreiber, Autos, Kleidung, ... In der Elektronik: Übr all da wo du sich über die Zeit ändernde Spannungen (oder Ströme mit Umweg über einen Widerstand) sehen möchtest. Wo braucht man das? Woher wiesst du das aus dem Steckernetzteil Wechselspannung kommt, oder pulsierende Gleichspannung, oder? Wie willst du sehen ob ein Oszillator schwingt? Woher weisst du daß deine PWM wirklich fumktioniert? ...
Hallo, ein Oszilloskop ist auch nur ein Werkzeug. Um ein Werkzeug sinnvoll einsetzen zu können muß mann es erst mal bedienen können (wofür es ja genügend Info und Lehrfilme gibt wie du schon selber geschrieben hast). Aber mann muß auch Wissen wofür mann ein Werkzeug benötigt - bei einen Hammer/Zange/Schraubendreher usw. ist das Allgemeinwissen und viel kann dort mit den "gesunden Menschenverstnd" nachvollzogen werden (natürlich gibt es auch dort Anwendungen welche tieferes Wissen benötigt). Um aber nun bedarf nach einen Oszilloskop zu haben muß mann erst mal wissen wie ein bestimmtes (elektrisches) Gerät funktioniert und welche Spannungen / Signalformen usw. an welchen Punkten zu erwarten sind. Auch muß man wissen was für Beschränkungen bzw. Meßfehler bei der arbeit mit einen Oszilloskop zu erwarten sind. Es ist also gar nicht so einfach einen totalen Laien zu sagen wofür ein Oszilloskop gebraucht wird. (Mit den totalen Laien bist du jetzt nicht gemeint). Mit der richtigen Beschreibung von MikroM kann nur jemand etwas anfangen der zumindest ein Grundwissen der Elektrotechnik hat. Das ist auch (fast) immer in Unterhaltungsfilmen zu sehen: Immer wenn etwas an wissenschaftlichen /technischen Schauplatz stattfindet ist im Hintergrund ein Oszilloskop zu sehen das ein Sinussignal darstellt - egal wo (wenn überhaupt) der Tastkopf angeschlossen ist... Praktiker
Vielen Dank für die vielen hilfreichen Antworten! Viele Bereiche der Anwendung sind mir nun viel klarer und leuchten mir auch sehr ein. Die Anwendung in selbstgebauten Schaltkreisen, die Überprüfung einzelner Bauteile oder zum Reverse Engeneering. Danke sehr!
>Oszilloskop, wofür wird es im Alltag genutzt?
Als Beschwerung für Klebestellen...
;-)
gez. Buna-Pelzer
Sascha T. schrieb: > Ich dachte immer, dass man alle > Fehler in Elektrogeräten mit einem Multimeter findet. Multimeter? Scope und Durchgangsprüfer. MfG Klaus
Sascha T. schrieb: > ja, ich weiß, 80% aller Fragebeantworter denken gerade über ein Facepalm > nach, Off Topic, aber: Wieso sollten wir ?
MikroM schrieb: > Idealerweise periodische Signale. Was wäre daran ideal? Das ist eine Einschränkung aus Zeiten von Analog-Oszilloskopen ohne Speichermöglichkeit. Das interessante an modernen DSOs mit komplexen Triggermöglichkeiten und tiefem Speicher ist, dass man gerade nicht periodische Einzelsignale erfassen kann.
Michael schrieb: > MikroM schrieb: >> Idealerweise periodische Signale. > > Was wäre daran ideal? Das ist eine Einschränkung aus Zeiten von > Analog-Oszilloskopen ohne Speichermöglichkeit. Das interessante an > modernen DSOs mit komplexen Triggermöglichkeiten und tiefem Speicher > ist, dass man gerade nicht periodische Einzelsignale erfassen kann. Tja, die Einschränkung moderner DSOs sind die schlechte vertikale Auflösung (8 Bit AD-Wandler), das schlechte Rauschverhalten und die mitunter mühselige Bedienung wenn man denn mal so ein Artefakt wirklich darstellen will. Pixelige Anzeigen (320x240) tun ein übriges. Da geht es bei einem Analogoszi deutlich aufgeräumter zu. Wenn genug Analogbandbreite und Nachbeschleunigungsspannung da ist, und das Bildrohr nicht das Attribut "Guckloch" hat, arbeitet es sich mit dem Analogen gar nicht schlecht.
... schrieb: > Tja, die Einschränkung moderner DSOs sind die schlechte vertikale > Auflösung (8 Bit AD-Wandler), das schlechte Rauschverhalten > und die mitunter mühselige Bedienung wenn man denn mal so ein > Artefakt wirklich darstellen will. Pixelige Anzeigen (320x240) > tun ein übriges. Und jetzt sag mir nicht, dass du auf einem Oszi mit Braunscher Röhre das Signal wesentlich besser als mit 0.4mm auflösen kannst. Wo gibt es denn noch DSOs mit 320x240er Display? Da bist du ja mit einer Briefmarke besser bedient ;-)
Im Alltag. Ich bin dabei fuer meinen Bootsanliegeplatz ein Marina zu bauen, un kaufe daher groessere Mengen an Oszilloskopen, unter anderem. Nach ein paar Jahren haben die Muscheln die Geraete buendig ueberwachsen.
Welches Oszilloskop kann man für den Heimgebrauch empfehlen. Es wird benötigt zur Messung der Frequenz vom Honda Generator EU10i. Im Voraus danke für die Antwort.
Quante schrieb: > Welches Oszilloskop kann man für den Heimgebrauch empfehlen. Benutze die Suchfunktion, das wird hier alle 2 Monate erneut diskutiert. > Es wird benötigt zur Messung der Frequenz vom Honda Generator EU10i. Dafür nimmt man kein Oszilloskop sondern ein viel billigeres Multimeter mit Frequenz-Mess-Funktion. Auch die gerade beliebten Energie-Messgeräte als Zwischenstecker können das teilweise.
Wenn dir die Antwort "Kauf einen Duspol!" nicht ausreicht, dann bitte beachten: Neue Frage --> Neuer Thread https://et-tutorials.de/duspol-spannungspruefer-von-benning/
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