Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Der S3BUS, Eure Meinung ist gefragt


von Michael S. (msb)


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S3Bus

Ich hätte gern Eure möglichst konstruktiven Kommentare zu einem 
geplanten Projekt.

Wir haben oft mit speziell entwickelten Meßanordnungen und 
Funktionstestern zu tun und ich entwerfe gerade ein ein neues Bussystem 
dafür (Ich nenne es mal S3BUS, weil es 3 serielle Standards 
unterstützt). Es basiert auf 19" Technik, genau gesagt ein 3HE, 42 TE 
Rack im Umgehäuse, mit 12 Steckplätzen für Europakarten. Ich werde PCIe 
Steckverbinder auf dem Backplane verwenden (missbrauchen). Das gibt mir 
die Möglichkeit einen PIC32, ein FPGA und DC/DC Wandler auf der 
Backplane zu plazieren. Der PIC32 steht mit allen Slots per I2C, CAN und 
SPI (sternförmig über FPGA)  in Verbindung und dient quasi als 
Datenrouter. Zusätzlich hat jeder Slot  3 oder 4 Statusleitungen die 
über das FPGA angeschlossen sind. Der Slot kennt seine Adresse. Als 
Spannungen habe ich 24V (das ist die Rack Versorgung), 3.3V und +/-15V 
vorgesehen. Zur Außenwelt steht das Rack über Ethernet, USB, CAN und 
RS232 in Verbindung, wobei die diesbezüglichen Steckverbinder direkt vom 
Backplane abgehen und aus der Alu Rückwand schauen. Dito für die 24V 
Stromversorgung.

Die Vorteile die ich mir Verspreche und auch der Grund warum ich kein 
Standard Bussystem nehmen will sind:
- Einfacher und kostengünstiger Aufbau des Grundgerätes
  (nur eine Platine)
- Einfache Steckkarten, minimal wird nur I2C gebraucht.
- Ist trotz Einfachheit professionell aufgebaut und sieht auch so aus
- Trotz der Einfachheit ist dies ein allgemein verwendbares Bussystem
- Über einen Adapter kann ich einen existierenden Fundus von 100x100mm
  Buskarten (unser 20 Jahre alter, quasi in die Jahre gekommener
  parallel Bus) benutzen. Das sind verschiedene I/O, Meßkarten,
  programmierbares Netzteil, Schnittstellentester etc.

Was haltet Ihr davon? Kennt Ihr ein fertiges System was dem ähnlich ist?

von Michael S. (msb)


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habe vergeseen zu sagen: ich plane den Schaltplan des Backplanes und die 
Routing Software bei Interesse zu open source zu machen.

von K. D. (deka)


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Michael S1. schrieb:
> ich entwerfe gerade ein ein neues Bussystem
> dafür (Ich nenne es mal S3BUS, weil es 3 serielle Standards
> unterstützt).

Neue Bussysteme sind immer völlig sch**** und amateurhaft wenn sie 
keinen Technologieschritt machen. Momentan gibt es für alle 
Anwendungsbereiche im Hinblick auf Geschwindigkeit, Störfestigkeit, 
Modularität, .... (von 1wire bis LVDS) völlig ausreichende weitestgehend 
standardisierte Bussysteme. Jetzt bastelt wieder jemand ein System dazu 
das zu nichts kompatibel ist. Das ist einfach Mist. Wenn du irgend eine 
Technologie realisieren willst die es noch nicht gibt (noch mehr 
Geschwindigkeit, höhrere Störfestigkeit o.Ä.) dann ok ansonsten ist das 
mMn. Faulheit oder Dummheit. Es ist schon eine Frechheit wieviele 
verschiedene Busse/Verbindungen es am Computer gibt nur weil sich keiner 
auf irgendwas einigen kann. Es gehört ein Stecker für alles und fertig. 
Technisch alles machbar. Nimm was standartisiertes oder einen defacto 
Standart (wie bei CAN & Vector) und gut is.

Michael S1. schrieb:
> Ich werde PCIe
> Steckverbinder auf dem Backplane verwenden (missbrauchen).

Wie stellst du sicher, dass niemand eine PCIe-Karte einsteckt und die 
dann gegrillt wird? PCIe ist nicht geschirmt, also musst du das dann 
wieder an deinen Aufsteckplatinen nachholen bzw. entsprechend robuste 
Busse wählen die stückweise auf Schirmung verzichten können.

Michael S1. schrieb:
> Der PIC32 steht mit allen Slots per I2C, CAN und
> SPI (sternförmig über FPGA)  in Verbindung und dient quasi als
> Datenrouter.

Du willst ja doch garkein neues Bussystem machen sondern nur ein 
Breakout board. PIC32 ist aber nix gut für viele schnelle Daten. Trotz 
DMA und allem drum und dran Flaschenhals. FPGA mit einer Ethernet PHY 
und einem CypressFX2 (USB2.0) oder FX3 (USB3.0) und du wirst 
glücklicher.

Michael S1. schrieb:
> Zusätzlich hat jeder Slot  3 oder 4 Statusleitungen die
> über das FPGA angeschlossen sind.

Um sozusagen die Störfestigkeit und Vorteile des Busses wieder zu 
ruinieren. Schlechte Idee. Differentiell übertragen ?! Pure 
Statusleitungen mit Pullup sind Mist.

Michael S1. schrieb:
> Die Vorteile die ich mir Verspreche und auch der Grund warum ich kein
> Standard Bussystem nehmen will sind:

Du verwendest nur Standart Bussysteme. Deine Statusleitungen sind Murks, 
das ist doch kein neues Bussystem. Sorry.

Michael S1. schrieb:
> - Ist trotz Einfachheit professionell aufgebaut und sieht auch so aus

Murks bleibt Murks.

Michael S1. schrieb:
> - Trotz der Einfachheit ist dies ein allgemein verwendbares Bussystem

Nein ist es nicht. Da musst du dann schon was normiertes und 
standardisiertes verwenden.

von Cyblord -. (cyblord)


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von Frank K. (fchk)


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I2C ist der wohl am meisten missbrauchte Bus. Wenn Du wenigstens 
Busswitches (zB PCA9548A) auf der Backplane verwenden würdest. Und von 
der Störfestigkeit im Industriellen Umfeld hast Du Dir auch zielsicher 
das schlechteste ausgesucht. Plus: hotplugfähig isses wohl auch nicht.

Es ist genauso wie in der Kryptografie: Wenn jemand meint, er hätte dort 
ein neues, supersicheres Verschlüsselungsverfahren entwickelt, dann kann 
man davon ausgehen, dass da mit Sicherheit Schwachstellen drinstecken.

fchk

von Michael S. (msb)


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Ich muss mich über den Ton hier schon manchmal wundern. Naja ich habe 
ein dickes Fell. Und so pauschalierte unreflektierte Schimpftriaden lass 
ich eher an mir abprallen.

Und trotz aller entgegengebrachten Schläue, habt Ihr keinen Standard Bus 
benannt, wie kommt denn das?


Ich suche keinen High Speed Bus! Die 10MBit der SPI reichen für die 
meissten Mess- und Testaufgaben vollkommen. Und in anderen Fällen reicht 
sogar I2C wenn nur ein paar Messwerte pro Sekunde anfallen. In anderen 
Fällen ist CAN eine gute Lösung. Ich stelle quasi existierende Standards 
elektrisch und mechanisch sauber zu einem Bussystem (und genau das ist 
es) zusammen. Hotplug habe ich kurz überlegt, aber wegen des Aufwands 
und mangels Anwendungsfall verworfen.

Ein PIC32 ist für den reinen Datentransport zu einem PC alle mal schnell 
genug. Warum mit Kanonen auf Spatzen schiessen.

Auf den 20cm ist ein I2C bei guten Layout auch ohne LVDS störsicher 
genug. Und die SPI und Statusleitungen sind ja noch kürzer.

Ich brauche eine simple Lösung. Ich habe keinen Anspruch ein genormtes 
System zu entwickeln, sondern nur handwerklich sauber verpackt, einfach 
und günstig meine Mess- und Testsysteme aufzubauen.

von Michael S. (msb)


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Habe vergessen: Normale PCIe Karten passen da mechanisch nicht rein, 
kann also auch beim DAU nichts passieren. Obwohl allzu dumme User beim 
Klientel ohnehin rar sein sollten ;)

von Cyblord -. (cyblord)


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Michael S1. schrieb:
> Ich muss mich über den Ton hier schon manchmal wundern. Naja ich habe
> ein dickes Fell. Und so pauschalierte unreflektierte Schimpftriaden lass
> ich eher an mir abprallen.

Warum schreibst du dann hier? Du wolltest doch Meinungen hören.
Ist aber bei allen so, die hier eigene Ideen posten. Sie bitten um 
Meinungen, wollen aber in Wirklichkeit nur einfach Lob und Anerkennung 
haben. Kritik ist nicht erwünscht. Dann werden sie pampig. Du reihst 
dich da schön sein.

> Ich brauche eine simple Lösung. Ich habe keinen Anspruch ein genormtes
> System zu entwickeln, sondern nur handwerklich sauber verpackt, einfach
> und günstig meine Mess- und Testsysteme aufzubauen.

Hier liegt dein Fehler. Du hast im Eingangspost vollmundig einen neuen 
Bus angekündigt, ja sogar mit Namen. Das suggeriert genau das Gegenteil 
von dem obigen Absatz. Das suggeriert du willst einen allgemeinen Bus 
hier vorstellen, der auch für andere Aufgaben verwendet werden kann. Und 
zählst auch vollmundig die Vorteile auf.

Das stößt natürlich auf harsche Kritik, weil so was schüttelt man nicht 
kurz aus dem Ärmel, ist meist überflüssig und auch meistens Murks.

Wenn du geschrieben hätte, du willst ein paar Meßgeräte über bestimmte 
Busse mit zusätzlichen Datenleitungen verbinden und möglichst schnell 
und einfach und nur für diese eine Aufgabe, dann wären die Reaktionen 
ganz andere gewesen.

gruß cyblord

von Michael S. (msb)


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Lob brauche ich hier nicht,  Zustimmung oder konstruktive Kritik ist was 
ich suchte.
Ist es pampig, unreflektierte, pauschal begründete und nicht 
konstruktive "Murks" aussagen abzulehnen? Ich denke nicht. Es ist halt 
schade, dass ein technisches Forum mit Gefühlausbrüchen verseucht wird, 
statt zur Sache Stellung zu nehmen.

Für mich sind I2C, CAN, SPI erst mal Standardschnittstellen, selbst wenn 
sie busförmig verdrahtet werden können. Ein Bussystem (kurz Bus) 
entsteht durch vereinheitlichte Nutzung von Schnittstellen, sowohl 
elektrisch wie auch mechanisch, so dass man Komponenten erzeugen kann, 
die zusammenpassen. Und genau das habe ich S3BUS genannt und der hat wie 
jedes Bussystem einen bestimmten Zweck und seine Grenzen.
Für Videoprocessing ist der natürlich nicht geeignet, aber für eine 
Echtzeitsteuerung mit verteilten Prozessoren, auch wenn das nicht die 
primäre Aufgabe ist, würde er schon gehen.

Und das ganze schüttele ich deshalb aus dem Ärmel, weil ich auf 
Standards setze, die wir elektrisch und softwaremässig beherschen.

Wenn Ihr Euch für so schau haltet, dann zeigt mir doch eine Lösung, ohne 
ein Fuder Platinen oder Geräte auf dem Tisch zu verteilen. Und ohne die 
Entwicklung der Komponenten zur Wissenschaft zu machen. Wenn Du das 
kannst, dann stampfe ich meine Idee als Murks ein.

von Cyblord -. (cyblord)


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Du bist einfach beratungsresistent.

von Michael S. (msb)


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Und Du bist ignorant. Deine Posts sind kein Gewinn für dieses Forum.
Was hast Du eigentlich für einen Hintergrund? Hast Du überhaupt 
fundiertes Wissen in diesem Bereich? Bisher hat sich das jedenfalls 
nicht gezeigt.

von Sven P. (Gast)


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Ja nu, I2C ist ein sch*-Ding. Ernstlich, der ist geeignet, um etwas 
Logik auf einer Platine einzusammeln, für mehr aber auch nicht. Am 
liebsten möchte man den schon garnicht über die Platine hinaus 
verteilen, noch weniger auf Stecker führen und nach draußen geben... Da 
gibt es zwar dann Krücken für galvanische Trennung mit 
Richtungserkennung und so weiter, aber das macht meistens mehr Probleme 
als dass es nutzt.

Zuletzt habe ich in meiner Studienarbeit zusammen mit anderen im Team 
ferngesteuertes Auto mit Elektrik ausgestattet. Das wurde dann eine 
Backplane mit den nach DIN genormten Messerleisten (VG-Leiste). Verteilt 
auf dem Bus haben wir dann geregelte Spannungsversorgungen für Logik und 
Arbeitspunkte sowie einen CAN-Bus. Als Basis für die Steckkarten gab es 
dann eine quasi leere Platine, die nur den Stecker, den CAN- und einen 
kleinen Mikrocontroller enthielt. Den Rest hat der Andwender dann 
drumherumgebaut.
Jetzt kommt aber die etwas abweichende Anforderung, denn in diesem Fall 
hat ein etwas größerer Mikrocontroller im Zentrum gesteckt. Abgesehen 
vom CAN-Bus war das nun tatsächlich nur ein Breakout-System für die 
Ports dieses Controllers.


Du solltest dir mal einig werden, wohin du willst. Warum drei Systeme 
zusammenfrickeln? Nimm einen einzigen Bus. Und pack dann auf jede 
Steckkarte dieselbe Schnittstelle, z.b. bestehend aus einem FPGA oder 
einem Controller, für den es ein Grundgerüst an Software gibt. Mit 
simplen Bussen wie SPI usw. sparst du wenig. Aber wenn der zukünftige 
Anwender ein sauberes API für die Kommunikation bekommt und sich nur 
noch in den Prozessor setzen muss, dann haste etwas gewonnen.

Durch das API kann es auch ein komplexerer/"modernerer" Bus sein, denn 
das API nimmt dem Anwender möglichst viel davon wieder ab.

von Frank K. (fchk)


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Michael S1. schrieb:

> Wenn Ihr Euch für so schau haltet, dann zeigt mir doch eine Lösung, ohne
> ein Fuder Platinen oder Geräte auf dem Tisch zu verteilen.

VXI und PXI sind die verbreitetsten. Schau Dich einfach mal bei Meilhaus 
oder National Instruments um. Solche Module gibts von vielen 
Herstellern.

> Und ohne die
> Entwicklung der Komponenten zur Wissenschaft zu machen.

Tut mir leid. Für Dein Know-How können wir echt nichts.

Bei mir hat die Zusammenstellung der seriellen Verbindungen Kopfkratzen 
erzeugt. Du hast einfach alles, was Dein PIC32 hergibt, auf den Bus 
gepackt. Da frage ich mich: muss das so sein? Wir da nicht 
Funktionalität gedoppelt? Und: Möchte ich ein und den selben CAN-Bus 
sowohl intern als auch extern verwenden? Ich eher nicht - ich sehe im 
Moment keinen Anwendungsfall, wo ich eine geräteinterne Kommunikation 
mit ausschließlich proprietären Modulen nicht auch über SPI abwickeln 
könnte.

Was mir noch fehlt: Wie identifizierst Du die verschiedenen Karten? Ein 
Anwendungsentwickler würde gerne wissen "Auf Slot 3 steckt Karte W6532 
mit der Seriennummer 223678, und die hat die und die 
Resourcenanforderungen." So macht es PCI, und so hat es vor über 20 
Jahren der Amiga schon gemacht.

Die I2C Switche lege ich Euch trotzdem ans Herz, sofern Ihr I2C braucht. 
Viele Bausteine haben nämlich nur begrenzt Adressen, und die Switche 
erlauben es Euch unter anderem, beispielsweise 16 identische Karten 
einzusetzen, ohne dass es zu Adresskollisionen kommt. Und dann kann auf 
jede Karte ein I2C EEPROM mit den Karteninfos gesetzt werden, das fix 
auf einer bestimmten Adresse liegt. Plus: Die kapazitive Buslast auf dem 
I2C sinkt, und im Fehlerfall könnt Ihr eine defekte Karte ohne 
Betriebsunterbrechung einfach isolieren.

fchk

Addon: Pro Karte mindestens ein Interrupt und eine Resetleitung sollten 
auch drin sein.

von Reinhard S. (rezz)


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Michael S1. schrieb:
> Lob brauche ich hier nicht,  Zustimmung oder konstruktive Kritik ist was
> ich suchte.
> Ist es pampig, unreflektierte, pauschal begründete und nicht
> konstruktive "Murks" aussagen abzulehnen? Ich denke nicht. Es ist halt
> schade, dass ein technisches Forum mit Gefühlausbrüchen verseucht wird,
> statt zur Sache Stellung zu nehmen.

Das waren für dich schon Gefühlsausbrüche? Ich fand die Kritik vom Stil 
her und fachlich (auch wenn ich da kein Profi bin) sinnvoll und 
nachvollziehbar.

> Für Videoprocessing ist der natürlich nicht geeignet, aber für eine
> Echtzeitsteuerung mit verteilten Prozessoren, auch wenn das nicht die
> primäre Aufgabe ist, würde er schon gehen.

Mindestens in der Theorie. In der Praxis kanns, wie überall, anders 
aussehen :) SPI als Bus über Stecker würde ich persönlich jetzt nicht 
unbedingt machen.

> Und das ganze schüttele ich deshalb aus dem Ärmel, weil ich auf
> Standards setze, die wir elektrisch und softwaremässig beherschen.

Aber warum müssen es denn gleich mehrere sein? Kann man die ganzen 
Sachen nicht auch mit CAN only oder SPI only erschlagen?

> Wenn Ihr Euch für so schau haltet, dann zeigt mir doch eine Lösung, ohne
> ein Fuder Platinen oder Geräte auf dem Tisch zu verteilen. Und ohne die
> Entwicklung der Komponenten zur Wissenschaft zu machen. Wenn Du das
> kannst, dann stampfe ich meine Idee als Murks ein.

Meine Idee (wie gesagt, kein Profi) wäre noch, die Backplane rein passiv 
zu machen und die gesamte Bus-Technik auf die einzelnen Steckkarten zu 
verorten. Welche Technik man dafür nimmt, keine Ahnung.

Da du ja sowieso Europakarten nimmst wärs doch auch eine Idee, gleich 
diese VG-Leisten zu nehmen.

von Michael S. (msb)


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@Sven: Erst mal Danke für den sachlichen Beitrag.
Ich stimme Dir zu, dass I2C nicht über Systeme verteilt werden sollte. 
Das tue ich aber auch nicht. Es ist nur über die 20cm Backplane plus 2cm 
pro Karte verteilt und bei 100 oder 400 KHz wird das störungsfrei 
laufen. Es ist ein gute Schnittstelle für ganz einfache Kommunikation. 
Ich werde damit wahrscheinlich nur die Karteneigenschaften einlesen.
Ein FPGA auf den Karten möchte ich nicht. Mit den DMA Fähigkeiten der 
PIC32 ist das bei SPI auch nicht notwendig.

Die Slave Karte (ich werde auch PIC32 benutzen) wird ein sauberes API 
bekommen. Der zentrale PIC32 hat ein festes parametergesteuertes 
Programm, das Daten vom/zum PC routet. Und auf dem PC gibt es auch ein 
sauberes API.

von Sven P. (Gast)


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Michael S1. schrieb:
> Es ist nur über die 20cm Backplane plus 2cm
> pro Karte verteilt
Und geht dabei kreuz und quer durch das Gerät, damits auch ja alle 
Störungen, die irgendwo senden, einfängt...
Es gibt deutlich robustere Systeme.

> Es ist ein gute Schnittstelle für ganz einfache Kommunikation.
Vollständiges I2C ist eine ziemlich komplexe Schnittstelle, die meisten 
Bausteine benutzen halt nur eine Untermenge davon. Die Bausteine werden 
sich auch gegenseitig beeinflussen und wenn sie kein Clock Stretching 
machen, bremst dir der langsamste Baustein den ganzen Bus aus.
Bedenke auch, dass bei I2C die gesamte Leitungskapazität nur von den 
Pullups umgeladen wird, wenn ein High-Pegel gebraucht wird...


> Ein FPGA auf den Karten möchte ich nicht. Mit den DMA Fähigkeiten der
> PIC32 ist das bei SPI auch nicht notwendig.
Warum nicht? Es wäre um Welten flexibler und kostet vermutlich nicht mal 
mehr. Schau vorsichshalber auch mal ins Errata. Microchip ist in sowas 
führend...

> Die Slave Karte (ich werde auch PIC32 benutzen) wird ein sauberes API
> bekommen. Der zentrale PIC32 hat ein festes parametergesteuertes
> Programm, das Daten vom/zum PC routet. Und auf dem PC gibt es auch ein
> sauberes API.

von physiker (Gast)


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Ich würde auch dringend zu einem Standardsystem raten, wobei Du dir klar 
machen musst welche Anforderungen Du genau hast 
(Übertragungsgeschwindigkeit intern / extern, Anzahl der Einschübe die 
gleichzeitig kommunizieren können, Parameter der 
Spannung/Strom-Versorgung über die Backplane, sollen die Einschübe 
untereinander kommunizieren können oder nur über den Crate-Controller?). 
Frank hat ja schon VXI genannt, was mithin am verbreitesten sein dürfte 
zu Zeit. Das man sich anpassen muß, würde ich nicht als Nachteil, 
sondern als Vorteil betrachten: Man kann fertige Crates, Leerkarten (wo 
die Buslogik schon implementiert ist), etc. einfach so kaufen und muß 
nicht viel Zeit in Entwicklung von Protokollen, Mechanik und anderem 
stecken. Darüber hinaus sollte man nicht den Vorteil unterschätzen, das 
man passende Einschubkarten einfach dazu kaufen kann, wenn benötigt, 
egal ob man eine Spannungsversorgung benötigt oder einen ADC und diese 
dann sauber in das Crate passen.

von Michael S. (msb)


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Jetzt wird es sachlich, danke.

Hier einige Antworten.

VXI und PXI sind sicherlich berechtigte aber recht komplizierte 
Standards. Da eigene Karten zu entwickeln ist mir zu aufwendig und mit 
zuviel unbezahltem Lernaufwand verbunden. Ich brauch was simples.

Die Karten im S3BUS bekommen über den Busstecker eine Adresse, die für 
I2C und CAN Adressierung verwendet wird. SPI ist ja ohnehin sternförmig 
ausgeführt.

Die Karten identifizieren sich und Ihre Eigenschaften und Ihre 
Softwareversion über eine I2C Abfrage. Die Software der Karten kann über 
den BUS geupdatet werden.

Mit SPI über Steckverbinder habe ich keine schlechen Erfahrungen solange 
die Leitungen kurz sind. Und das sind sie. Das ist auf vielen CPU 
Modulen auch auf dem Steckverbinder.

Ja, Reset, Interrrupt sind da. Zusätzlich ein noch ein Busy des Slaves 
und ein Request, bzw. Sync des Masters an den Slave.

Das mit dem I2C Switch überlege ich mir nochmal. Ich plane allerdings 
keine IO Bausteine sondern pro Slave einen uC.

Drei Schnittstellen für verschiedene Zwecke. I2C als Minimalinterface 
und zur identifizierung der Karten beim Start. CAN für Echtzeit und 
Broadcasts und evtl. um SPI Tranfers besser zu Timen. SPI für den hohen 
Durchsatz. Nach meiner Erfahrung ist SPI alleine sehr unflexibel 
zwischen zwei Prozessoren, weil es schwierig ist zu wissen wann der 
Slave genau welche Information senden will und wann er 
kommunikationsbereit ist.
Eine HDMI Verbindung nutzt auch 4 verschiedene Schnittstellen (LVDS Sync 
Data, I2C, Ethernet und einen 1 Bit Fernsteuerungsbus), weil jede seine 
Stärken hat.


VG Leisten haben deutlich mehr Pole als ich benötige und würden mir die 
Möglichkeit nehmen die zentralen Komponenten auf dem Backplane 
unterzubringen. PCIe ist gängig, sehr billig und hat gute 
Übertragungseigenschaften.

von Michael S. (msb)


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Nachtrag:

Der nach aussen gelegte CAN Bus ist ein separater. Der ist nicht mit dem 
Internen CAN Bus verbunden. Neues Equipment würde ich über Ethernet von 
einem PC steuern. Es gibt aber einige Anwendungen wo CAN sinnvoller ist. 
USB ist erst mal nur dran weil es ohnehin da ist. Dito für die nach 
aussen geführte RS232. Man weiss ja nie ;)

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