Forum: HF, Funk und Felder wireless M-Bus-Bridge per TV-Kabel verbinden?


von Frank (Gast)


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Um eine längere M-Bus-Verbindung durch ein Hochaus zu legen, kam die 
Idee auf, ein Pärchen Wireless-M-Bus-Bridge zu benutzen (833 MHz).

Statt das Signal auf die Antenne zu geben, könnte man es doch auch in 
die durchgehende Kabel-TV-Steigleitung ein- und auskoppeln, oder? Würde 
das den TV-Empfang stören?

von Brimo (Gast)


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Frank schrieb:
> Um eine längere M-Bus-Verbindung durch ein Hochaus zu legen, kam die
> Idee auf, ein Pärchen Wireless-M-Bus-Bridge zu benutzen (833 MHz).
Welches Ausgangssignal bzw. auf welchem Medium sendet so eine Bridge?

> Würde das den TV-Empfang stören?
Bestimmt.

Offenbar ist das Kabelnetz auch nicht offiziell für diese Frequenz 
ausgelegt. Siehe:

http://de.wikipedia.org/wiki/Kabelfernsehen#Frequenzbereich_und_Signalst.C3.A4rke

Sofern du keinen Internetzugang über selbiges Kabel hast, würde ich das 
nicht anfassen. Am Ende wird dir noch der Messeinsatz vom 
Kabelnetzbetreiber für die Fehlerfindung in Rechnung gestellt.
Warum hängst du keine kleine Richtantenne aus dem Fenster in Richtung 
anderer Wohnung?

von ham (Gast)


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> Offenbar ist das Kabelnetz auch nicht offiziell für diese Frequenz
> ausgelegt.

Kabelfernsehnetze werden neuerdings bis 862 MHz genutzt.

Ich würde zunächst mal checken, welche Kanäle der Netzbetreiber 
überhaupt belegt hat. Auch sollte man wissen, ob einzelne Wohnungen 
ihren Internetzugang über das Kabelnetz bekommen. (Indiz: 
Sternverkabelung, grösserer Schaltkasten meist nahe des HUP).

Dann lässt sich abschätzen, ob sich die Anwendung bei 833MHz definitiv 
verbietet, oder ob man es auf einen Versuch ankommen lassen kann. 
Bisweilen wird die Hausverkabelung ja auch zusätzlich für interne Zwecke 
genutzt, wie etwa Videoüberwachung.

von Brimo (Gast)


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Übrigens: Die normale M-Bus Kommunikation läuft auf 868 MHz ab, nicht 
auf 833 MHz. Die üblichen RF Chips dieser Knoten sind bis max. +10dBm 
Eingangsleistung spezifiziert. Welche Leistung ist in einem Hausnetz 
üblich?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Brimo schrieb:
>> Würde das den TV-Empfang stören?
> Bestimmt.

Warum? Wenn die Einspeisung der RF Module mit einigermassen angepassten 
Pegel läuft, sollte sich da nichts stören, zumal analoges Kabel-TV weit 
von diesem Frequenzbereich entfernt ist und DVB-C recht störungssicher 
ist (und auch frequnzmässig reichlich weit weg ist)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Brimo schrieb:
> Welche Leistung ist in einem Hausnetz
> üblich?

Im analogen Kabel waren Signalpegel von min. 53 dbµV (an 75 Ohm) nötig, 
damit die TVs nicht anfingen zu rauschen. Ich vermute, das sich daran 
nicht viel geändert hat, denn die Frontends von DVB-C kochen ja auch nur 
mit Wasser und werden mit ähnlichen Pegeln arbeiten, um sich nicht mit 
Analog-TV zu stören.

von Frank (Gast)


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Wen es interessiert: Es gibt von Allnet fertige Adapter, um Ethernet 
über TV-Coaxkabel zu übertragen. Leider steht in der Beschreibung nix 
darüber, ob dabei evtl. das TV-Programm gestört wird oder ob die Adapter 
das Kabel exklusiv für sich beanspruchen ...

http://www.allnet.de/coaxnet-200mbit.html?&tx_mmallnetproductplugin_pi1[showUid]=46573&cHash=25d194df2e4a27ed711c7d5751f04e12

von Frank (Gast)


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Nachtrag: Habe das hier gefunden - klingt hoffnungsvoll!!!

"Das TV-Signal bleibt hierbei unbeeinflusst, so daß über das selbe Kabel 
weiterhin ein TV-Empfang möglich ist."

von analyzer (Gast)


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Die Adapter von Allnet arbeiten nach dem Homeplug AV Standard. Quasi 
Power-Line-Communication auf dem Koaxkabel.

Der genutzte Frequenzbereich liegt mit 1,8-30MHz zum Großteil im 
Rückweg-Frequenzbereich der Kabelnetze von 5-65MHz.

Der Pegel liegt weit über 100dBµV, was ein evtl. vorhandenes 
DOCSIS-Modem bzw. eine Internetnutzung über Kabel definitiv stören wird.

Selbst wenn keine Kabelinternet im Haus vorhanden ist, kann es das Netz 
des Kabelbetreibers massiv stören. Da helfen leider auch keine Filter, 
denn die Adapter sind darauf ausgelegt, mit bis zu 70dB Dämpfung zurecht 
zu kommen.

Wenn Ethernet über Koax bei dir eine Lösung ist, dann wäre folgendes 
evtl. eine Lösung:

Adapter nach dem MoCA Standard, welche in D leider nicht sehr verbreitet 
sind. Diese lassen sich aber z.B. in der amerikanischen Bucht finden.

oder

cheap trick: W-LAN über Hochpässe ins Kabel einspeisen, das liegt bei 
2,4GHz und stört somit keinen. 2 x 15€ für die Accesspoints wäre auch 
unschlagbar günstig.

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