Ich steh grade total auf dem Schlauch, was im Titel genannte Schaltung angeht. Ich habe die Schaltung auch nochmal als Screenshot angehangen, damit nicht jeder das Buch rauskramen muss. Ich habe den R1 als Belastung hinzugefügt, weil ich sehen wollte, wie sich die Belastung auf die Schaltung auswirkt. Laut den Autoren würde die Schaltung "Gleichstrom wiederherstellen", also einen Gleichanteil zu einem Wechselspannungssignal hinzufügen. Als ich die Schaltung gesehen habe, dachte ich zuerst, dass einfach alles unter -0,6V abgeschnitten wird und alles positive so bleibt wie es ist. Wenn ich den Kondensator durch einen Widerstand ersetze bestätigt das LTSpice auch. Allerdings in der Schaltung so wie sie im Buch (und auch hier im Anhang) steht, also mit Kondensator, sagt LTSpice wirklich, dass das Signal unverändert ist und nur ein Gleichanteil hinzukommt. Wie groß der Gleichanteil ist, hängt von C, R1 und Diodentyp leicht ab, aber in meinem Beispiel ca 1,2V. Kann mir jemand erklären wie das hinzufügen des Gleichanteils funktioniert?
Der Wechselstrom fließt über C1, D1 und R1. Da D1 in eine Richtung sperrt, lädt sich C1 auf etwa 2 * 0.707 Volt auf und entlädt seinen Gleichstromanteil auch über R1. Da er sich über R1 langsamer entlädt als er über D1 aufgeladen wird -> Gleichstromanteil.
Die Schwellspannung der Diode bleibt dann als Rest-AC-Anteil. Je kleiner die Schwellspannung, desto weniger AC Anteil. (siehe Anhang)
Typisches Übersetzungsartefakt, wie es zu Hauf in der deutschen Version vorkommt, wie z.B. "zweigleisige Versorgung". Es geht um die http://de.wikipedia.org/wiki/Villard-Schaltung#Villard-Schaltung
Also ich verstehs nicht :-( Ich hab jetzt bestimmt 10 Seiten im Internet dazu angeguckt, aber mein Verständnis will nicht wachsen. Sobald die Eingangsspannung negativer als 0,3V wird, fließt langsam Strom durch die Diode. Irgendwann (in meinem Beispiel kurz nachdem der Sinus wieder ansteigt) hört die Diode auf zu leiten, obwohl die Eingangsspannung noch weit unter der Schwellspannung der Diode liegt. D.h. der Kondensator wurde aufgeladen und jetzt einen bestimmten Spannungsabfall, so dass die Diode nicht mehr leitet. Danach fließt laut LTSpice nie mehr Strom (außer noch ein paar winzigen Peaks beim Einschwingen). Und jetzt? Im Endeffekt haben wir doch hier einen Spannungsteiler, der zumindest in der positiven Halbwelle einigermaßen linear ist. Nachdem die Diode in der positiven Halbwelle immer gesperrt ist, müsste doch - unabhängig von der Impedanz des Kondensators - die ganze Eingangsspannung an der Diode abfallen. Dann habe ich aber keinen zusätzlichen Gleichanteil. Wo ist denn mein Denkfehler? Irgendwie scheine ich das Verhalten des Kondensators nicht zu verstehen. Ich habe auch nicht viel gefunden zu Kondensatoren im Wechselstromkreis, wenn kein ohmscher Widerstand dabei ist.
der Kondensator lädt oder entlädt sich, wenn Strom durch ihn fließt. Das ist im Wesentlichen nur in der ersten, negativen Halbwelle des Sinus der Fall (weil da die Diode Strom fließen lässt). Wenn du in deiner Simulation V(n002,n001) aufträgst siehst du die Aufladekurve des Kondensators. Diese Aufladung würde sich nur verändern, wenn wieder Strom duch den Kondensator fließen würde. Das ist später aber praktisch nicht mehr der Fall, weil du rechts keinen Verbraucher angeschlossen hast und weil die Diode danach praktisch nie mehr in Durchlassrichtung geplot ist. Der Kondensator ist nach der ersten Halbwelle auf ca. 2,5V aufgeladen, d.h. an seinem linken Ende ist das Potential 2,5V niedriger als am rechten. Vielleicht hilft es dir, wenn du dir anstelle des Kondensators eine 2,5V Batterie vorstellst. Wenn jetzt die Quellenspannung wieder ansteigt, steigt die Spannung am rechten Ende um den selben Wert an. Die Diode sperrt (sie sieht die Quellenspannung +2,5V), daher fließt kein Strom durch den Kondensator, damit bleibt der Kondensator immer im selben Ladezustand (auf 2,5V aufgeladen). Chris schrieb: > Im Endeffekt haben wir doch hier einen Spannungsteiler, der zumindest in > der positiven Halbwelle einigermaßen linear ist. Das ist eine wenig hilfreiche Betrachtung. Die Diode ist ein nichtlineares Bauelement. Wenn sie sperrt, dann kannst du sie bestenfalls mit einem extrem hohen Widerstand vergleichen, der keinen Strom fließen lässt
Betrachten wir die Diode einfach mal als ideales Ventil (Ud = 0V): Nach der negativen Halbwelle befinden sich 2V am Kondensator. Die rechte Platte hat ein Potential von +2V, die Linke 0V. Nun kommt die positive Halbwelle, die Diode verhindert jedoch den Stromfluss, was passiert mit der Spannung am Kondensator? Garnichts! ABER(!!) das Potential der rechten Platte verändert sich, da sich auch das Potential der linken Platte (sinusförmig) ändert und die Spannung am Kondensator ja erhalten bleiben muss, da kein Strom fließt. Definierst du nun deinen Bezugspunkt so wie du es in deiner Simulation getan hast, dann erhältst du die Spannung die sich aus der Potentialdifferenz aus rechter Platte und "unterem" Pol der Spannungsquelle ergibt: ein pulsierendes Gleichsignal.
:
Wiederhergestellt durch Admin
Dreh die Schaltung einfach um! Dann hast Du eine ganz normale Einweggleichrichtung. Nach ein paar Perioden ist der Kondensator dann ganz mit einer Gleichspannung geladen. Maschenregel dazu: Die Spannungen der Reihenschaltung Diode und Kondensator sind zu jedem Zeitpunkt genau so groß, wie die Wechselspannung. Und nun kannst Du nachrechnen, wie groß die Spannung über der Diode ist. ;-) Gruß Jobst
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.