Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Printtrafo aus Pollinsortiment


von peako bellow (Gast)


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Hallo,

vielleicht kann mir jemand helfen, einen Printtrafo einzuordnen. Er hat 
eingangsseitig 2 x 115V und am Ausgang 2 x 12V.

Kann man den, wenn man den Mittelabgriff am Eingang offenlässt mit 
primär 220V beschalten? Falls ja, ist so ein Teil für europäische und 
amerikanische Netze verwendbar?

Wie identifiziere ich die Primärseite? Auf einer Seite ist ein gelber 
Fleck von Hand aufgemalt. Auf dieser Seite haben die Pins auch einen 
größeren Abstand, was mich auf die Primärseite schließen lässt. Liege 
ich richtig?

Grüße

von Stephan S. (Gast)


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peako bellow schrieb:
> Kann man den, wenn man den Mittelabgriff am Eingang offenlässt mit
> primär 220V beschalten? Falls ja, ist so ein Teil für europäische und
> amerikanische Netze verwendbar?

Ja. Einen Umschalter 115/230 brauchst du dann aber trotzdem.
Primärseite ist immer hochohmiger.

von peako bellow (Gast)


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Stephan S. schrieb:
> peako bellow schrieb:
>> Kann man den, wenn man den Mittelabgriff am Eingang offenlässt mit
>> primär 220V beschalten? Falls ja, ist so ein Teil für europäische und
>> amerikanische Netze verwendbar?
>
> Ja. Einen Umschalter 115/230 brauchst du dann aber trotzdem.
> Primärseite ist immer hochohmiger.

die zweite Frage war nur aus reinem Interesse. Hab nicht vor, die 
Schaltung auf 115V auszulegen.

von MaWin (Gast)


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> Liege ich richtig?

Nicht garantiert.

damit der Trafo zulässig ist, muss er die nötige Schutzklasse besitzen, 
und über die nötigen Schutzzeichen verfügen.

Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, daß die weiter entfernten Pins für 
primär sind und die näher zusammen für sekundär, aber Gewissheit bekommt 
man nur durch nachmessen, 12V sind doch deutlich niederohmiger als 230V.

Üblich wäre aber kein Mittelabgriff bei 115V, weil man dann den Trafo 
nicht für 115V verschalten könnte, sondern 2 115V Wicklungen die in 
Reihe (richtig rum) für 230V zu gebrauchen sind.

220V haben wir übrigens schon seit 10 Jahren nicht mehr.

von Harald W. (wilhelms)


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MaWin schrieb:

> 220V haben wir übrigens schon seit 10 Jahren nicht mehr.

Wie doch die Zeit vergeht: Es sind schon 26 Jahre. :-)
Gruss
Harald

von peako bellow (Gast)


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MaWin schrieb:
>> Liege ich richtig?
>
> Nicht garantiert.
>
> damit der Trafo zulässig ist, muss er die nötige Schutzklasse besitzen,
> und über die nötigen Schutzzeichen verfügen.
>
> Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, daß die weiter entfernten Pins für
> primär sind und die näher zusammen für sekundär, aber Gewissheit bekommt
> man nur durch nachmessen, 12V sind doch deutlich niederohmiger als 230V.

die von mir vermutete Primärseite hat ca. 330 Ohm, die andere ca. 7 Ohm. 
Dann lag ich wohl richtig.

> Üblich wäre aber kein Mittelabgriff bei 115V, weil man dann den Trafo
> nicht für 115V verschalten könnte, sondern 2 115V Wicklungen die in
> Reihe (richtig rum) für 230V zu gebrauchen sind.

Ja die Wicklungen sind sowohl primär als auch sekundär nicht verbunden. 
Kann ich davon ausgehen, dass 'richtig rum' mit einer Kurzschließung der 
beiden mittleren Pins erledigt ist? Oder muss ich das messen? Wie geh 
ich vor? Wechselspannung anlegen und die Phasenlage der beiden 
Sekundärwicklungen vergleichen?

> 220V haben wir übrigens schon seit 10 Jahren nicht mehr.

ach ja, peinlich... ;-)

von Marc O. (Firma: REICHL EMVandromed) (guglielmo)


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Wenn ich deinen 1. Beitrag richtig verstanden habe:
du hast zwei getrennte Primär- und 2 getrennte Sekundärwicklungen ( über 
Innenwiderstandsmessungen identifiziert ).
Du kannst jeweils das Ende der einen und den Anfang der anderen Wicklung 
verbinden ( eine Wickelsystematik vorausgesetzt, die beiden "mittleren, 
benachbarten" Anschlüsse ) für Betrieb an 230 V.
Du könntest die beiden Anfänge und die beiden Enden der Primärwicklung 
für Betrieb an 115 V parallelschließen.
Auf der Sekundärseite kannst du entweder zwei getrennte 12V- Verbraucher 
anschließen; grundsätzlich lassen sich auch Sekundärwicklungen 
parallelschalten ( also beide Wicklungsanfänge und bei Enden verbinden 
),  wegen möglicher Spannungsunterschiede und demzufolge 
unterschiedlicher Wicklungsbelastung empfiehlt sich hier aber eine 
Zweiweggleichrichtung: also auf der Sekundärseite ebenfalls die beiden 
mittleren pins verbinden ( du mißt dann insgesamt 24 VAC ), dann je an 
Anfang und Ende die Kathoden der Dioden legen, die Anoden verbinden ( 
hoffentlich auch ohne Zeichnung nachvollziehbar ).
Du kannst natürlich auch die 24 VAC mit Brückengleichrichter 
gleichrichten, je nach gewünschter Ausgangsspannung.
Oder für z.B. 12 V Halogenlämpchen zwei getrennte Stromkreise anlegen.
Auf die Darstellung der restlichen etwa 5273 weiteren Möglichkeiten 
verzichte ich jetzt aber...

von peako bellow (Gast)


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ich hätte den Trafo für eine +/-9V-Versorgung oder höher für Opamps 
gedacht, je nach dem was ich an Dropout-Spannung für die Regler 
herausrechnen muss.

von Marc O. (Firma: REICHL EMVandromed) (guglielmo)


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peako bellow schrieb:
> ich hätte den Trafo für eine +/-9V-Versorgung oder höher für Opamps
> gedacht, je nach dem was ich an Dropout-Spannung für die Regler
> herausrechnen muss.

Dann hast du dafür den perfekten Trafo erwischt: zwei getrennte  12VAC- 
Wicklungen, beide getrennt mit Brückengleichrichtern gleichrichten, 
sieben, mit 7809/ 7909 auf je 9 VDC stabilisieren.

von Teo D. (teoderix)


Angehängte Dateien:

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Nur um bei dem Thema Missverständnisse zu vermeiden!

von Marc O. (Firma: REICHL EMVandromed) (guglielmo)


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Du hast meine Worte ins Bild gesetzt...

von MaWin (Gast)


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> Kann ich davon ausgehen, dass 'richtig rum' mit einer Kurzschließung der
> beiden mittleren Pins erledigt ist

Nein, davon ausgehen kannst du nicht, aber es ist wahrscheinlich.

Für den Betrieb passende Feinsicherung vor den Trafo, verdrahten, 
anschliessen, flog die Sicherung raus, war es wohl falschrum.

von Teo D. (teoderix)


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Marc Oni schrieb:
> Du hast meine Worte ins Bild gesetzt...
War mir eine Ehre :)

von Transformator (Gast)


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Mal ehrlich, wer solche Fragen zum Trafo stellen muß, der sollte 
wirklich die Finger davon lassen und fertige Netzteile verwenden.

von Teo D. (teoderix)


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Transformator schrieb:
> Mal ehrlich, wer solche Fragen zum Trafo stellen muß, der sollte
> wirklich die Finger davon lassen und fertige Netzteile verwenden.
Mit der Einstellung würden wir alle mit dem Dreirad über die Autobahn 
Düsen :)


PS: Natürlich ist das ein gefährliches Thema aber bedenke die 
abertausenden Pfuscher die glauben niemanden fragen zu müssen. Lieber 
einem helfen der fragt, abhalten kann man IHN sicher eh nicht.

von peako bellow (Gast)


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Transformator schrieb:
> Mal ehrlich, wer solche Fragen zum Trafo stellen muß, der sollte
> wirklich die Finger davon lassen und fertige Netzteile verwenden.

Da magst du Recht haben. Ich habe noch nie einen Trafo verbaut. Und eine 
entsprechende Ausbildung fehlt. Nur wie, wenn nicht durch Fragen (hier 
ist Literatur und Internetsuche als Fragen im weiteren Sinne 
verstanden), komme ich zu Wissen? Hast du dein Wissen durch göttliche 
Inspiration erfahren?

von Michael_ (Gast)


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Mach doch mal Bilder von dem armen Trafo!
Eines von den Pin und eines wo man die Beschriftung sieht.
Es reicht auch der Hersteller und die BV.... Nr.

von Marc O. (Firma: REICHL EMVandromed) (guglielmo)


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peako bellow schrieb:
> Nur wie, wenn nicht durch Fragen (hier
> ist Literatur und Internetsuche als Fragen im weiteren Sinne
> verstanden), komme ich zu Wissen?

Absolut korrekt. Und lieber dreimal fragen als für den Rest des Lebens 
tot sein!

von peako bellow (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Mach doch mal Bilder von dem armen Trafo!
> Eines von den Pin und eines wo man die Beschriftung sieht.
> Es reicht auch der Hersteller und die BV.... Nr.

Foto kann ich grad keins machen, aber die Beschriftung ist wie folgt:

909.253 43/08 LA:10968 C
2x115V/2x12V/5VA 50-60Hz
002-E71 Gutre ta105/F

Printtrafo mit Maßen von etwa 50x40x20

von Michael_ (Gast)


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peako bellow schrieb:
> Da magst du Recht haben. Ich habe noch nie einen Trafo verbaut. Und eine
> entsprechende Ausbildung fehlt.

Schmeiß ihn weg und besorge dir ein fertiges NT.
Mit deinen Kenntnissen bist du bald tot.
Oder mindestens einen Trafo mit bekanntem Anschlußchema.
Ich denke es ist ein Flachtrafo.
Hab gerade mal nachgesehen, und bin durch Google!!! auf das Pollin 
Datenblatt gestoßen.
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=0CDMQFjAA&url=http%3A%2F%2Fwww.pollin.de%2Fshop%2Fdownloads%2FD300622D.PDF&ei=aX_1UeeRBcrptQbMnoD4Ag&usg=AFQjCNEE7kk0KytZaVr3vNmZLL_b5mv_vw&bvm=bv.49784469,d.Yms&cad=rja
Kannst du kein Datenblatt lesen? Pollin hat es sogar hinterlegt!

von peako bellow (Gast)


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Michael_ schrieb:
> peako bellow schrieb:
>> Da magst du Recht haben. Ich habe noch nie einen Trafo verbaut. Und eine
>> entsprechende Ausbildung fehlt.
>
> Schmeiß ihn weg und besorge dir ein fertiges NT.
> Mit deinen Kenntnissen bist du bald tot.

Um der Divergenz von Kenntnissen und Lebenserwartung etwas beizukommen, 
frage ich ja nach. Hatte auch nicht vor, mich gleich blind aufs Verlöten 
zu stürzen.

> Oder mindestens einen Trafo mit bekanntem Anschlußchema.
> Ich denke es ist ein Flachtrafo.
> Hab gerade mal nachgesehen, und bin durch Google!!! auf das Pollin
> Datenblatt gestoßen.
> 
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=0CDMQFjAA&url=http%3A%2F%2Fwww.pollin.de%2Fshop%2Fdownloads%2FD300622D.PDF&ei=aX_1UeeRBcrptQbMnoD4Ag&usg=AFQjCNEE7kk0KytZaVr3vNmZLL_b5mv_vw&bvm=bv.49784469,d.Yms&cad=rja
> Kannst du kein Datenblatt lesen? Pollin hat es sogar hinterlegt!

Er ist aus einem Sortiment. Da war kein Datenblatt bei. Ich bin nicht 
davon ausgegangen, dass Pollin das Ding auch separat verkauft. Aber 
danke für den Link.

Nun ist das Anschlussschema bekannt. Was spricht, abgesehen von meiner 
Unkenntnis, gegen den Einsatz des Trafos?

von Michael_ (Gast)


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Weil du noch mehr Fehler machst.

von Lothar S. (loeti)


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> Was spricht, abgesehen von meiner Unkenntnis, gegen den Einsatz des Trafos?

Das der Trafo nur 2x250mA liefern kann. Du kannst also nur max. +/-175mA 
Gleichstrom daraus ziehen. Also 78L09 und 79L09.

Grüße Löti

von peako bellow (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Weil du noch mehr Fehler machst.

Noch habe ich nicht viel getan, außer vielleicht etwas Ineffizienz bei 
der Recherche bewiesen. Aber ich will mich nicht streiten. Es ist ja 
gut, dass du mich vor Unvernunft schützen willst. Im Moment bin ich 
dabei, meine Wissenslücken zu füllen. Das ist halt leider ein Prozess 
und kein binäres Umschalten.

von peako bellow (Gast)


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Lothar S. schrieb:
>> Was spricht, abgesehen von meiner Unkenntnis, gegen den Einsatz des Trafos?
>
> Das der Trafo nur 2x250mA liefern kann. Du kannst also nur max. +/-175mA
> Gleichstrom daraus ziehen. Also 78L09 und 79L09.

naja, mir ist schon klar, dass ich keine großen LED-Anlagen damit fahren 
kann. Andererseits möchte ich das Teil nicht ungenutzt wegwerfen. 
Schlimm genug, dass ich Pollin die Gelegenheit gegeben habe, das bei mir 
zu entsorgen :-)

Es soll halt in erster Linie als symmetrische +/- Versorgung für 
OPAMP-Versuche dienen.

von Lothar S. (loeti)


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Da sollten +/- 175mA eigentlich ausreichen.
Du mußt den Trafo, bei 230V Betrieb, mit 50mA träge primärseitig 
absichern, der ist nicht kurzschlußfest.
Dann kannst Du auch stärkere Regler verwenden und bis zu 350mA unipolar 
ziehen.

Grüße Löti

von peako bellow (Gast)


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Lothar S. schrieb:
> Da sollten +/- 175mA eigentlich ausreichen.
> Du mußt den Trafo, bei 230V Betrieb, mit 50mA träge primärseitig
> absichern, der ist nicht kurzschlußfest.
> Dann kannst Du auch stärkere Regler verwenden und bis zu 350mA unipolar
> ziehen.
>
> Grüße Löti

Ohne Sicherung hätte ich mich da eh nicht rangetraut ;-). Welche 
Flinkheit sollte die Sicherung haben?

von peako bellow (Gast)


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sorry, habe das Wort 'träge' überlesen.

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