Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Tuch untern IC´s oder Mikrocontrollern


von Fabian F. (fabiii9)


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Hallo zusammen,
ich habe eine kurze Frage.
Zur Mikrocontroller und IC´s Lagerung sieht man oft auf Bildern, dass 
untern diesen Bauteilen ein kleines Stück tuch ist.
Ich nehme an, dass dies dazu da ist, dass die Bauteile sich nicht 
elektrisch aufladen und kaputt gehen.

Hab auch nochmal ein Bild angehängt.

Das schwarze Tuch unter den IC´s suche ich.

Wo bekommt man so etwas und wie heißt so ein Tuch eigentlich ?

Vielen Dank
Gruß
Fabi

von Martin S. (tungl)


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von Hmm (Gast)


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Das jemand seine ICs auf einem "Tuch" lagert, habe ich noch nie gesehen.
Was aber oft gemacht wird, ist, sie auf ein anti-statisches Schaumpad zu 
legen. Die sind auch schwarz, etwa 4mm starkt und aus der Nähe 
betrachtet eben ein erkalteter Schaum. Auf dem Foto kann man das leider 
nicht erkennen, aber kann es sein, dass es sich um so etwas handelt?

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Fabian Müller schrieb:

> Zur Mikrocontroller und IC´s Lagerung sieht man oft auf Bildern, dass
> untern diesen Bauteilen ein kleines Stück tuch ist.
> Das schwarze Tuch unter den IC´s suche ich.

Wenn du diesen antistatischen Schaumstoff nicht kaufen willst, gibt es 
auch eine Bastellösung: Styroporplatten aus dem Baumarkt. Gibt es in 
verschiedenen Stärken. Für IC sind 10mm ideal. Für anderen Bauelemente 
(LED, Widerstände, Elkos) sind dickere besser. Die kann man mit dem 
Cuttermesser in passende Größe schneiden um sie dann in Schuhkartons zu 
stapeln.

Für elektrostatisch empfindliche ICs macht man einfach eine Lage 
Alufolie (gibts bei Mama in der Küche) darunter. Perfekt wirds mit einer 
dünnen Lage Sprühkleber dazwischen. Bastelkleber (die Sorte die 
elastisch bleibt) tuts auch. Oder gleich 4 IC in die Ecken setzen als 
"Anker".


XL

von rubbelkondensator (Gast)


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Hmm schrieb:
> Was aber oft gemacht wird, ist, sie auf ein anti-statisches Schaumpad zu
> legen. Die sind auch schwarz, etwa 4mm starkt und aus der Nähe
> betrachtet eben ein erkalteter Schaum. Auf dem Foto kann man das leider
> nicht erkennen, aber kann es sein, dass es sich um so etwas handelt?
Was ist eigentlich mit Styropor, darauf wurden mir auch schon 
CMOS-Bauteile geschickt. Ich dachte immer das würde sich durch Reibung 
aufladen lassen, vielleicht enthält das auch antistatische Mittel aber 
so gut wie diese schwarzen Matten ist das sicher nicht oder?

von Tobi88 (Gast)


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Hans-Peter N. schrieb im Beitrag #3261413:
> Fabian Müller schrieb:
>> Das schwarze Tuch unter den IC´s suche ich.
>> Wo bekommt man so etwas und wie heißt so ein Tuch eigentlich
>
> Nimm ein Tuch aus reiner Wolle und reibe es kräftig auf der
> Schreitischplatte. So richten sich die Fäden gleichmässig aus und können
> die empfindlichen IC-Pins nicht beschädigen.

aber erzeuge ich nicht dadurch ´genau die elektrostatische aufladung vor 
der ich mein Bauteil schützen will?

Ich kann falsch liegen aber habe ich dann nicht ein ICs deren Pins zwar 
heile sind aber die internen Schaltungen durch die E-Aufladung kaputt?

von google (Gast)


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Hi Tobi,

Du liegst richtig.

Der gute Schreiberling da oben wollte vorführen. Das sind in der Regel 
solche Leute, die nichts auf die Reihe bekommen und im Leben jämmerlich 
scheitern. Dafür sind sie dann in den Foren die Größten. (und nominiert 
für den Preis der größten A...löcher im Forum)

von Hmm (Gast)


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rubbelkondensator schrieb:
> Hmm schrieb:
>> Was aber oft gemacht wird, ist, sie auf ein anti-statisches Schaumpad zu
>> legen. Die sind auch schwarz, etwa 4mm starkt und aus der Nähe
>> betrachtet eben ein erkalteter Schaum. Auf dem Foto kann man das leider
>> nicht erkennen, aber kann es sein, dass es sich um so etwas handelt?
> Was ist eigentlich mit Styropor, darauf wurden mir auch schon
> CMOS-Bauteile geschickt. Ich dachte immer das würde sich durch Reibung
> aufladen lassen, vielleicht enthält das auch antistatische Mittel aber
> so gut wie diese schwarzen Matten ist das sicher nicht oder?

Ganz recht.
Styropor ist nicht geeignet weil es sich auflädt, was auch heisst, das 
es vorhandene Ladungen nicht ableitet. Deswegen, der hier auch schon 
genannte Tip, auf das Styropor eine Lage Aluminiumfolie zu legen, bevor 
man die ICs draufsteckt.

von Volker S. (sjv)


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Hmm schrieb:
> Styropor ist nicht geeignet weil es sich auflädt, was auch heisst, das
> es vorhandene Ladungen nicht ableitet. Deswegen, der hier auch schon
> genannte Tip, auf das Styropor eine Lage Aluminiumfolie zu legen, bevor
> man die ICs draufsteckt.

War früher üblich, würde ich aber nicht machen, da die Kontaktgabe 
Alu-IC nicht besonders sicher ist und man den ESD-Schaumstoff günstig 
kaufen kann.

MfG

von jojo (Gast)


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beim Schneiden von Polystyrol (Styropor) wird Styrol frei.
 Das ist giftig, man sollte eine Maske tragen.

von Fabian F. (fabiii9)


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Hallo zusammen,
vielen Dank für die zahlreichen Antworten !!


Gruß
Fabi

von Jobst Q. (joquis)


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Hmm schrieb:
> Styropor ist nicht geeignet weil es sich auflädt, was auch heisst, das
> es vorhandene Ladungen nicht ableitet. Deswegen, der hier auch schon
> genannte Tip, auf das Styropor eine Lage Aluminiumfolie zu legen, bevor
> man die ICs draufsteckt.

Dann lieber ganz ohne. Mit Styropor entstehen so leicht statische 
Aufladungen, dass die ICs schnell hinüber sind, wenn ein Pin mal keinen 
Kontakt zur Alufolie hat. Das gilt besonders, wenn man ein IC rausnimmt 
und dann wieder hineinsteckt.

von Harald W. (wilhelms)


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Jobst Quis schrieb:

> Mit Styropor entstehen so leicht statische
> Aufladungen, dass die ICs schnell hinüber sind, wenn ein Pin mal keinen
> Kontakt zur Alufolie hat. Das gilt besonders, wenn man ein IC rausnimmt
> und dann wieder hineinsteckt.

Styropor mit Alufolie ist m.E. nur als Notlösung zur Versendung
geeignet. Sowie man die ICs dort rausgezogen hat, sollte man
das Styropor wegwerfen.
Gruss
Harald

von Falk B. (falk)


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Pappe soll ESD-gerecht sein, weil es durch die "Verunreinigungen" leicht 
leitfähig ist. Papier dagegen kann man aufladen, siehe Laserdrucker.

von Thomas E. (thomase)


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Falk Brunner schrieb:
> Pappe soll ESD-gerecht sein, weil es durch die "Verunreinigungen" leicht
> leitfähig ist. Papier dagegen kann man aufladen, siehe Laserdrucker.
Und was ist mit Holz?
Ich halte die Kiste auf dem Bild auch ohne was für ausreichend. Sofern 
sie nicht lackiert ist. Auf jeden Fall besser als alles mit Styropor.

mfg.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Metall ist zur Aufbewahrung auf jeden Fall recht ungeeignet. Ladung soll 
ja nicht nur vermieden werden, sondern wenn vorhanden, auch abgebaut 
werden - aber nicht mit einem Kurzschluss! Denn hierbei fliessen hohe 
Ströme.

Deshalb findet man bei allen Teilen zur Vermeidung/Entladung von 
elektrostatischer Ladung definierte Ableitwiderstände. Häufig im MΩ- bis 
GΩ-Bereich.
Das reicht um kleine Kapazitäten im ms-Bereich zu entladen und auch bei 
Spannungen im kV-Bereich nur ein paar mA fliessen zu lassen.

Und bei Verpackungen für ICs ist das auch so.

Die Platten mit Alu drauf werden (sollten) vom Hersteller in sicherer 
Umgebung mit den ICs bestückt und man kann sie dort gefahrlos (an einem 
ESD-Arbeitsplatz) entnehmen. Aber man sollte auf jeden Fall vermeiden, 
sie dort wieder hinein zu stecken!

Betriebe, die Halbleiter verarbeiten, z.B. Bestücker, werfen diese 
Platten häufig weg. Evtl. bekommst Du dort kostenlos welche. Vielleicht 
bekommst Du sogar welche beim 'Fernseh-Futzi um die Ecke'.


Gruß

Jobst

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