Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kondensator laden bis 35V, Steuerung über PWM


von sh2 (Gast)


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Hallo zusammen,

zunächst: Ich bin mir im Klaren darüber, dass hier schon einige solche 
Themen behandelt und durchgekaut wurden. Leider konnte ich heute zwar 
einige Infos sammeln, jedoch bin ich noch nicht zur eigentlichen 
Problemlösung gekommen. Daher habe ich mich nun entschlossen, einen 
neuen Beitrag zu erstellen.

Mein Anliegen ist es, eine anpassbare Spannung, die später einer anderen 
Schaltung als Versorgungsspannung dienen soll, zu erstellen.
Dazu soll ein entsprechender Kondensator geladen werden. Der 
Spannungsbereich liegt dabei zwischen 5V und 35V, gesteuert werden soll 
das ganze über ein PWM-Signal aus einem Mikrocontroller.

Folgende Überlegung habe ich mir dabei bisher gemacht:
(Nicht wundern, hier habe ich 15V als max. Spannung angenommen,
es liegen jedoch kontinuierlich rund 35-40V an).

* PWM Signal von µC schaltet die Transistoren durch
* Zwei Transistoren für einen höheren Ladestrom
* Die Größenordnung der Last steht noch nicht fest
* R11 und R13 dienen später als Spannungsteiler zur Rückmessung und
Regelung

Wenn ich die Quelle V4 als Pulsquelle arbeiten lasse, läd der 
Kondensator
sich lediglich bis maximal ~5V auf. Woran mag das liegen?
Weiterhin stellt sich mir die Frage der Dimensionierung. Es ist nun so,
dass die Spannung später durch Regelung sowohl hoch- als auch 
runtergeregelt werden soll. Daher ist nun meine Frage, wie groß man 
sowohl Strombegrenzungswiderstände und den Lastkondensator C2 wählen 
sollte, wenn die Last nicht bekannt ist. Wie kann man an ein solches 
Problem herangehen? Ich habe im Internet immer wieder Größenordnungen 
von 10-100µF gelesen, daher meine Wahl in der obigen Schaltung.

Danke für eure Antworten!

von Der (Gast)


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Wie sieht denn U_Last in deiner Simulation aus?

von Dietrich L. (dietrichl)


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Wenn die Transistoren wirklich voll durchschalten sollten, fließt bei 
Eingangsspannung = 40V und Ausgangsspannung = 5V ein Spitzenstrom von:

(40 - 5)V / 0,4 Ohm = 87,5A

Und wenn die Transistoren nicht durchschalten (was sie in der Schaltung 
ja auch tatsächlich nicht können), müssen sie ihren Anteil 
Verlustleistung abführen. Die Leistung verteilt sich auf Tranistoren und 
Strombegrenzungs-Widerstände.
Das ist doch bestimmt nicht so gedacht?

Und Du weist schon, dass der Wirkungsgrad auch nicht besser ist als bei 
einem Linearregler?

Also so ganz verstehe ich den Sinn der Schaltung nicht ...

Gruß Dietrich

von Der (Gast)


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Wenn du R10 durch eine Spule ersetzt, wird der Wirkungsgrad besser und 
der Spitzenstrom (je nach Frequenz) kleiner. Das ganze nennt man dann 
Step-Down-Wandler.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Der schrieb:
> Wenn du R10 durch eine Spule ersetzt,
... und eine Diode ergänzt ...
> wird der Wirkungsgrad besser ...

Gruß Dietrich

von sh2 (Gast)


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Hallo,

zunächst vielen Dank für die Antworten.
Das mit dem Einbau einer Spule und einer Diode hatte ich auch bereits 
versucht, das Problem war dabei die langsame Anpassung an niedrigere 
Spannungen nach einem Spannungshoch. Eventuell habe ich jedoch auch 
falsche Bauteiledimensionen gewählt. Was wäre hier denkbar?

Der Sinn der Schaltung ist eigentlich, die Versorgungsspannung von einem 
Leitungsteil so zu minimieren, dass die Abwärme in diesen stark 
reduziert wird (d.h. weniger überschüssige Spannung in dem Leistungsteil 
verbraten wird).

Was ich nicht geschrieben habe ist, dass die Schaltung sehr schnell 
später sehr schnell (im Bereich bis 5 kHz) regeln soll.

Zur Verlustleistung: Genau diese soll minimiert werden. Ich dachte durch 
das Ab- und Anschalten der Transistoren kann die Abwärme minimiert 
werden. Zumindest war so der ursprüngliche Plan. Reicht hier die 
Entlastung der Transistoren mit dem Einbau von Spule und Diode?

Bilder von U_Last reiche ich morgen nach.

Gruß & Dank
sh2

von Andreas B. (bitverdreher)


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Hi,
die Emitterspannung Deiner Transistoren wird nie > V4 - 0.7V sein. Da V4 
vermutlich die 5V Deiner PWM sind....
Wenn Du das unbedingt so machen willst: pnp-Transistoren.

Gruß
Andreas

von Dietrich L. (dietrichl)


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sh2 schrieb:
> Reicht hier die
> Entlastung der Transistoren mit dem Einbau von Spule und Diode?

Das Wort "Entlastung" ist hier etwas verwirrend, denn dadurch wird das 
Schaltungsprinzip ein ganz anderes:

Der schrieb:
> Das ganze nennt man dann Step-Down-Wandler.

Zur Funktionsweise siehe
http://schmidt-walter.eit.h-da.de/smps/smps.html
die erste Schaltung ("Abwärtswandler").

> Das mit dem Einbau einer Spule und einer Diode hatte ich auch bereits
> versucht, das Problem war dabei die langsame Anpassung an niedrigere
> Spannungen nach einem Spannungshoch.

Das hängt natürlich auch von der Last ab. Im Leerlauf wird der 
Kondensator am Ausgang C2 nur über die Widerstände R11 + R13 entladen. 
Das ergibt eine Entlade-Zeitkonstante von C2 * (R11 + R13).

> Was ich nicht geschrieben habe ist, dass die Schaltung sehr schnell
> später sehr schnell (im Bereich bis 5 kHz) regeln soll.

Dann brauchst Du eine hohe Schaltfrequenz und für den Leerlauf eine 
genügend große Grundlast (siehe "Zeitkonstante"). Ein Schaltregler ist 
für schnelle Regelung nicht die optimale Lösung...

Gruß Dietrich

von sh2 (Gast)


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Dietrich L. schrieb:
> Dann brauchst Du eine hohe Schaltfrequenz und für den Leerlauf eine
> genügend große Grundlast (siehe "Zeitkonstante"). Ein Schaltregler ist
> für schnelle Regelung nicht die optimale Lösung..

Hallo,

danke zunächst für die Antworten.

Was wäre denn die optimale Lösung? Bevor ich mich nun weiter
mit diesem Thema beschäftige und letztendlich doch etwas
anderes realisiere.

von Der (Gast)


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sh2 schrieb:
> Was wäre denn die optimale Lösung?

Wie lautet denn die komplette Aufgabenstellung?
Ein Kondensator nur zu laden und entladen bringt ja erstmal nix.

von sh2 (Gast)


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Hallo,

ich habe nun meine Schaltung etwas modifiziert.
Was spricht in meinem Fall gegen einen Aufbau wie auf den Bildern
im Anhang? Mein Problem beim Einbau einer Spule ist die Trägheit.

Wenn die Versorgungsspannung gesenkt werden soll, muss sie auch recht 
schnell
am Ausgang fallen, da sonst ggf. die dorthinter hängen Bauteile zerstört
werden könnten.

Auf dem jetzigen Wege habe ich die Spule weggelassen und daher fällt die
Spannung im entsprechenden High-Fall des Gates wieder recht schnell ab.

Versteckt sich in der Schaltung ein Problem?
Würdet ihr andere eher andere Lösungen in Betracht ziehen?

Gruß
sh2

von sh2 (Gast)


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Der schrieb:
> sh2 schrieb:
>> Was wäre denn die optimale Lösung?
>
> Wie lautet denn die komplette Aufgabenstellung?
> Ein Kondensator nur zu laden und entladen bringt ja erstmal nix.

Sorry, Seite vor dem Post nicht aktualisiert..

Die Aufgabenstellung ist im Prinzip die Versorgungsspannung von einer 
nachfolgenden Schaltung zur Verfügung zu stellen (Nachfolgende Schaltung 
im folgenden als Last bezeichnet).

Das ganze soll passiere, da die nachfolgende Schaltung im Moment jede 
Menge Abwärme produziert, da kontinuierlich eine Versorgungsspannung von 
+35V geliefert wird. Beispielsweise sind einige Transistoren und OPs 
verbaut, die auf diese Weise sehr warm werden. Um die Abwärme zu 
reduzieren, soll die
Versorgungsspannung später dynamisch, je nach Bedarf, angepasst werden.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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sh2 schrieb:
> Mein Problem beim Einbau einer Spule ist die Trägheit.
Definiere "Trägheit"
Übliche Schaltregler können dank ihrer kleinen Speicherinduktivität sehr 
schnell (<<1ms) auf Lastsprünge reagieren.

Beschreib doch einfach mal, WAS du eigentlich machen willst.
Nicht WIE du es machen willst...

von Udo S. (urschmitt)


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sh2 schrieb:
> da die nachfolgende Schaltung

Was genau ist das für eine Schaltung?

von Helmut S. (helmuts)


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>  Die Größenordnung der Last steht noch nicht fest

Solange man nicht weiß ob man 20mA oder 2A benötigt, kann man noch nicht 
mit Schaltungen anfangen. Du siehst ja an den vielen Beiträgen, dass dir 
viele helfen wollen.

Wieviel mA muss der 5V Ausgang liefern?

von sh2 (Gast)


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Okay, ich verstehe.

die Schaltung wird genutzt um eine Wechselspannung auszugeben. Das 
geschieht über Leistungs-OPs, deren Ausgangsspannung derzeit eine 
Spitzenamplitude von rund 30V erreichen können. Die Eingangsspannung 
dieser Transistoren liegt eben über diesen 30V.

Es kann nun vorkommen, dass die gewünschte Ausgangsamplitude der OPs nur 
3V beträgt, sodass die restliche Spannung derzeit in den OPs verbraten 
wird. Daher werden diese teilweise sehr heiß und müssen gekühlt werden.

Das Ziel ist es, die Versorgungsspannung der OPs in diesem Falle so weit 
herunterzufahren, dass kein Kühlkörper mehr benötigt wird.

Durch Messungen hat sich nun ein maximaler Laststrom von ca. 400mA 
ergeben.

Als Trägheit meine ich, dass sich die Ausgangsamplitude des OPs (wird 
zurückgemessen) innerhalb von rund 200µs um bis zu 10V ändern kann.
Da ich mir nicht sicher bin, wie lange ein solcher OP es ohne Kühlung 
schafft, die überschüssige Leistung in Abwärme zu verwandeln, ist eine 
schnelle Nachregelung der Ausgangsspannung wünschenswert.

Sofern ich mit meinen Vermutungen falsch liege, bitte korrigiert mich.
Bin für jede Hilfe dankbar.

Gruß
sh2

von sh2 (Gast)


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Keiner einen Rat? Oder laufe ich in die falsche Richtung mit meiner 
Planung?

Gruß

von Christian S. (christianstr)


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sh2 schrieb:
> Keiner einen Rat? Oder laufe ich in die falsche Richtung mit meiner
> Planung?
>
> Gruß

Ich verstehe trotz deiner Ausführung noch nicht so ganz, was du für eine 
Schaltung hast. Erst redest du von OPs, dann von Transistoren und dann 
wird irgendwo Leistung verbraten. Hast du nicht einen Schaltplan? Dann 
könnte man da drüber diskutieren :) Am besten erzählst du im gleichen 
Post noch, an welcher Stelle genau du ein Problem hast.

Gruß Christian

von sh2 (Gast)


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Hallo,

nagut, das Wort "Transistoren" ist mir interessanterweise irgendwie dort 
reingerutscht. Also: Es geht um OPs, deren Versorgungsspannung dynamisch 
geregelt werden soll.

Ich habe nun beispielhaft ein Exemplar in den Anhang dieses Posts 
gesetzt.
Der OP ist in der eingentlichen Schaltung etwas anders beschaltet, 
sollte
aber keine Unterschied machen, da die Versorgungsspannung (die geregelt 
werden soll) wie in der Abbildung angeschlossen wird.

Das Problem ist die Dimensionierung von Spule und Kondensator, bzw. ob
es überhaupt möglich ist, eine Spule bei diesen recht hohen Frequenzen 
zu
nutzen (Anpassung innerhalb von 200µs).
Gibt es hier vielleicht bessere Ansätze, die Abwärme des OPs zu 
reduzieren?
Die dynamische Anpassung der Versorgungsspannung scheint mir da am 
einfachsten und sinnvollsten.

Gruß & Dank
sh2

von sh2 (Gast)


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Ups ;)

von Dietrich L. (dietrichl)


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sh2 schrieb:
> Das Problem ist die Dimensionierung von Spule und Kondensator, bzw. ob

Wo ist in der Schaltung die Spule? Du meinst vermutlich R9.

> es überhaupt möglich ist, eine Spule bei diesen recht hohen Frequenzen
> zu nutzen (Anpassung innerhalb von 200µs).

Dann muss die Induktivität und der Kondensator entsprechend klein und 
die Frequenz der PWM passend dazu groß gewählt werden. Bei Schaltreglern 
ist 500kHz ... 1MHz durchaus möglich, auch wenn Schaltung + Layout 
dadurch nicht einfach wird.

Übrigens: Das Herunteregeln (d.h. Entladen von C3) sollte nicht das 
Problem sein.
Denn wenn die Last klein ist, verheizt der OP ja auch nicht viel 
Leistung und darf auch mit mehr Spannung betrieben werden bis C3 
schließlich entladen ist.
Und ist die Last groß, entläd sich C3 entsprechend schneller.

Ein Problem sehe ich noch beim Hochregeln: Woher weiß man im voraus, das 
gleich mehr Spannung benötigt wird? Nur dann kann man sicherstellen, 
dass das Signal nicht gekappt wird bis die Spannung hochgeregelt ist. 
Oder ist das unwichtig?

Gruß Dietrich

von sh2 (Gast)


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Hallo Dietrich,

danke zunächst für die Antwort.

In der Schaltung oben habe ich nun keine Spule eingesetzt.
Die Frage, die sich mir stellt, ist, ob eine Spule überhaupt
notwendig ist in meinem Fall? Reicht nicht das Laden/Entladen
des Kondensators aus, um die Spannung anzupassen? Oder ist eine Spule
zwingend notwendig? Was sind die Vorteile mit Spule?

Zum Heraufregeln: Ich dachte an den Einsatz einer Art von 
"Toleranzband",
welches ich mittels der Rückmessung über den ADC kontrolliert werden 
soll.
Nähert sich der Wert des ADCs dem oberen Schwellwert an, wird 
entsprechend
das Puls/Pausenverhältnis angepasst und eine höhere Kondensatorspannung
erzielt.

Sollte so doch machbar sein, oder?

Gruß
sh2

von Fritz (Gast)


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sh2 schrieb:
> Reicht nicht das Laden/Entladen
> des Kondensators aus, um die Spannung anzupassen? Oder ist eine Spule
> zwingend notwendig? Was sind die Vorteile mit Spule?

Du kannst nicht mit reinen Ohmschen Schaltern und C's von einer höheren 
Spannung auf eine niedriger kommen! Wenn du den Schalter einschaltest 
schließt du 40V mit 5V kurz --> Strom wird nur von den Ohmschen R's 
begrenzt, von dem Eingangstrafo ... Glaube das, was schon ein Vorposter 
gesagt hat! nur mit einem L speicherst du den Strom den du in der 
Ausschaltphase brauchst.

Abgesehen davon, wenn ich dein Problem richtig verstehe, hast du schon 
mal an einen Class-D Audio Verstärker gedacht, die tun möglicherweise 
genau das was du suchst in einer Stufe.

von Dietrich L. (dietrichl)


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sh2 schrieb:
> Die Frage, die sich mir stellt, ist, ob eine Spule überhaupt
> notwendig ist in meinem Fall? Reicht nicht das Laden/Entladen
> des Kondensators aus, um die Spannung anzupassen? Oder ist eine Spule
> zwingend notwendig? Was sind die Vorteile mit Spule?

Das wurde doch schon besprochen: wenn Du keine Spule nimmst, verheizt 
Du die Leistung im Widerstand. Dann kannst Du auch einen Linearregler 
nehmen.

Mit der Spule hast Du einen Schaltregler, der hat einen wesentlich 
besseren Wirkungsgrad. Siehe auch das schon gesagte:

sh2 schrieb:
> Zur Verlustleistung: Genau diese soll minimiert werden. Ich dachte durch
> das Ab- und Anschalten der Transistoren kann die Abwärme minimiert
> werden. Zumindest war so der ursprüngliche Plan. Reicht hier die
> Entlastung der Transistoren mit dem Einbau von Spule und Diode?

Dietrich L. schrieb:
> Der schrieb:
>> Das ganze nennt man dann Step-Down-Wandler.
>
> Zur Funktionsweise siehe
> http://schmidt-walter.eit.h-da.de/smps/smps.html
> die erste Schaltung ("Abwärtswandler").

Durch das Schalten entlastest Du zwar den Transistor, verheizt die 
Leistung dann aber im Widerstand.

Dein Wunsch war, die Verlustleistung in den OpAmps zu reduzierenn. Das 
ist soweit OK.
Jetzt gibt es dazu 2 grundsätzliche Möglichkeiten:
1. diese Leistung in dem Vorregler verheizen.
Lösung:
1.1. Linearregler, verheizt im Transistor
1.2. Deine Schaltung mit geschaltetem Transistor + Widerstand, verheizt 
im Widerstand
2. Gesamtverlustleistung reduzieren (auch im Vorregler):
Lösung: Step-Down-Wandler (Transistor, Spule, Diode)

Du solltest Dir also zuerst klar werden, was Du erreichen willst. Dann 
kommt die Frage, welche Lösung am besten geeignet ist und am 
unkritischsten realisiert werden kann.

Gruß Dietrich

von sh2 (Gast)


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Hallo zusammen,

zunächst noch einmal vielen Dank für die obigen Erklärungen.
Die ganze Diskussion hat mich nochmals zum Überlegen angeregt.

Die ganze Geschichte sieht nun etwas anders aus als zuvor.
Es ist nun so, dass die Versorgungsspannung nach wie vor zwischen
25 und 35 Gleichspannung liegt.
Die Ausgangsspannung des Step-Down-Converters soll lediglich
noch zwischen 5V und 15V variierbar sein.

Unter diesen Bedingungen habe ich mich auf die Suche nach einem 
entsprechenden Regler gemacht und bin dabei auf den LM2574 mit variabler
Ausgangsspannung gestoßen.
Scheinbar erfüllt das IC genau das was ich brauche.
Nun stellt sich mir jedoch die Frage, wie die Geschichte mit der 
Verlustleistung aussieht. Geht man im Maximalfall von 35V Ue und 5V Ua 
bei 500mA aus, liegt der Wirkungsgrad lt. irgendwo unter 70%, was nach 
meinen Überlegungen bedeutet, dass Pa = U*I = 5V*0,5A = 2,5W. Daher 
ergibt sich eine Eingangsleistung von 3,6W. Die Differenz wird in diesem 
Falle dann höchstwahrscheinlich im Regler verbraten, richtig soweit?

Wie stark erwärmt sich das Bauteil in einem solchen Fall?

Bei höheren Ausgangsspannungen wird der Wirkungsgrad der Schaltung 
deutlich besser, beispielsweise bei 12V und 500mA ergeben sich zwar rund 
90% Wirkungsgrad, aber bei der Betrachtung der Leistung sieht das Ganze 
schon wieder nicht so gut aus. 12V*500mA = 6W. 6W/0,9 = 6,7W -> 700mW 
Verlustleistung.

Gibt es hier eine bessere Möglichkeit? Meines Erachtens erreicht man 
durch einen eigenen Aufbau nicht den Wirkungsgrad von 90%. Daher Frage 
ich mich in diesem Moment, wie größer ausgelegte Anlagen diese Probleme 
beheben. Wahrscheinlich ist der Wirkungsgrad dort nochmal um einiges 
höher?!

Welche Rolle nimmt die Spule hierbei ein? Ich habe sie in meiner 
Überlegung nicht berücksichtigt, da ich nicht wusste wie.

Über Antworten wäre ich wie vorher auch sehr dankbar.

Viele Grüße
sh2

von Der (Gast)


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sh2 schrieb:
> Geht man im Maximalfall von 35V Ue und 5V Ua
> bei 500mA aus, liegt der Wirkungsgrad lt. irgendwo unter 70%, was nach
> meinen Überlegungen bedeutet, dass Pa = U*I = 5V*0,5A = 2,5W. Daher
> ergibt sich eine Eingangsleistung von 3,6W. Die Differenz wird in diesem
> Falle dann höchstwahrscheinlich im Regler verbraten, richtig soweit?

Ja, das ist richtig.

sh2 schrieb:
> Wie stark erwärmt sich das Bauteil in einem solchen Fall?
Die Erwärmung kannst du mit Wärmewiderstand (siehe Datenblatt des ICs) 
mal Leistung (1,1W) berechnen.

von Der (Gast)


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sh2 schrieb:
> Gibt es hier eine bessere Möglichkeit? Meines Erachtens erreicht man
> durch einen eigenen Aufbau nicht den Wirkungsgrad von 90%. Daher Frage
> ich mich in diesem Moment, wie größer ausgelegte Anlagen diese Probleme
> beheben. Wahrscheinlich ist der Wirkungsgrad dort nochmal um einiges
> höher?!

Ja, der Wirkungsgrad dort ist höher.

von Dietrich L. (dietrichl)


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sh2 schrieb:
> Unter diesen Bedingungen habe ich mich auf die Suche nach einem
> entsprechenden Regler gemacht und bin dabei auf den LM2574 mit variabler
> Ausgangsspannung gestoßen.
> Scheinbar erfüllt das IC genau das was ich brauche.

Ja, wobei 0,5A wirklich das Maximum ist.

> Nun stellt sich mir jedoch die Frage, wie die Geschichte mit der
> Verlustleistung aussieht. Geht man im Maximalfall von 35V Ue und 5V Ua
> bei 500mA aus, liegt der Wirkungsgrad lt. irgendwo unter 70%, was nach
> meinen Überlegungen bedeutet, dass Pa = U*I = 5V*0,5A = 2,5W. Daher
> ergibt sich eine Eingangsleistung von 3,6W.

Die Größenordnung stimmt (das Datenblatt sagt bei +5V Ausgangsspannung 
einen Wirkungsgrad von typ. 77%).

> Die Differenz wird in diesem
> Falle dann höchstwahrscheinlich im Regler verbraten, richtig soweit?
> Wie stark erwärmt sich das Bauteil in einem solchen Fall?

Verbraten wird ein Teil im IC, ein Teil in der Schottky-Diode und ein 
Teil in der Drossel. Die genaue Verteilung + Erwärmung ist nicht so aus 
dem Stand zu sagen. Das hängt auch von der verwendeten Diode und Drossel 
ab und die Erwärmung auch vom Layout (Kühlflächen im Kupfer).

> Bei höheren Ausgangsspannungen wird der Wirkungsgrad der Schaltung
> deutlich besser, beispielsweise bei 12V und 500mA ergeben sich zwar rund
> 90% Wirkungsgrad, aber bei der Betrachtung der Leistung sieht das Ganze
> schon wieder nicht so gut aus. 12V*500mA = 6W. 6W/0,9 = 6,7W -> 700mW
> Verlustleistung.
>
> Gibt es hier eine bessere Möglichkeit? Meines Erachtens erreicht man
> durch einen eigenen Aufbau nicht den Wirkungsgrad von 90%. Daher Frage
> ich mich in diesem Moment, wie größer ausgelegte Anlagen diese Probleme
> beheben. Wahrscheinlich ist der Wirkungsgrad dort nochmal um einiges
> höher?!

Je niedriger die Ausgangsspannung um so größer ist der Anteil der 
Verluste in der Diode. Die anderen Anteile bleiben in erste Linie 
gleich. Dabei >90% zu erreichen ist schon aufwändig.

> Welche Rolle nimmt die Spule hierbei ein? Ich habe sie in meiner
> Überlegung nicht berücksichtigt, da ich nicht wusste wie.

Bei der Spule (Drossel) wird die Verlustleistung durch den ohmschen 
Widerstand, durch Wirbelströme und Magnetisierungsverluste bewirkt. Das 
kann man durch dicken Draht und "gutes" Kernmaterial verkleinern.

Gruß Dietrich

von sh2 (Gast)


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Guten Abend miteinander,

vielen Dank für die Antworten!

Nun ist es so, dass der Ausgangsstrom ein Peakwert ist. Daher sollten
die 500mA möglich sein.

Welche Frage ich mir nun stelle ist, ob der Aufbau wie geplant 
durchgeführt werden kann oder sich voraussichtlich das IC verabschieden 
wird. Widerstand und Diode kann ich entsprechend groß auslegen, einzig 
was bleiben sollte ist das IC. Wie kann ich hier eine Bewertung 
vornehmen und eine erste Aussage treffen? 1,1W sind vermutlich zu viel 
für einen DIL8 (ggf. sogar SMD-) IC?!

Gruß
sh2

von Dietrich L. (dietrichl)


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sh2 schrieb:
> Welche Frage ich mir nun stelle ist, ob der Aufbau wie geplant
> durchgeführt werden kann oder sich voraussichtlich das IC verabschieden
> wird.

Ja, wie ist der Aufbau denn geplant? Ich meine nicht die Schaltung, 
sondern wirklich der Aufbau!

> Widerstand und Diode kann ich entsprechend groß auslegen, einzig

Du meinst wohl Drossel und Diode...

> was bleiben sollte ist das IC. Wie kann ich hier eine Bewertung
> vornehmen und eine erste Aussage treffen? 1,1W sind vermutlich zu viel
> für einen DIL8 (ggf. sogar SMD-) IC?!

Ich sagt ja schon: die 1,1W wird verheizt von IC, Diode und Drossel. 
Sehr grob geschätzt würde ich mal sagen, dass das IC vielleicht die 
Hälfte davon verheizen muss. Dabei wird ein wesentlicher Anteil durch 
die Anschlussbeine abgeleitet, das kann man im Layout berücksichtigen 
(Kupferflächen). Und im Notfall kann man noch einen Kühlkörper auf das 
IC aufkleben.
Übrigens: Das Datenblatt sagt "Power Dissipation Internally Limited". 
Das bedeutet wohl, dass der Regler bei Überhitzung abschaltet. Das ist 
auch wichtig als Absicherung bei einem Kurzschluss.

Ansonsten solltest Du Dir klar sein: bei einem Schaltregler ist das 
Layout sehr wichtig! So mal schnell auf dem Steckbrett aufgebaut geht 
das nicht. Schau mal hier:
http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/40-Layout-Schaltregler
Das ist also schon recht anspruchsvoll, besonders für einen Anfänger, 
als den ich Dich einschätze...

Gruß Dietrich

von Stefan (Gast)


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Du hattest doch reklamiert, dass in deiner simulierte Schaltung die 
Spannung am Kondensator zu langsam abfällt.

Daran ist nicht die linke Hälfte der Schaltung (die den Kondensator 
lädt) schuld. Selbst wenn du sie durch einen Schaltregler ersetzt, wird 
sich an diesem Verhalten nichts wesentlich ändern.

Der Kondensator wird durch die Last entladen. Im Fall Deiner Simulation 
ist der Spannungsteiler R11/R13 die einzge Last. Da der Kondensator nur 
wenig belastet wird, entlädt er sich langsam.

Um eine schnellere Entladung zu erreichen, musst Du ihn höher belasten 
oder verkleinern. Im Schaltnetzteilen kannst Du den Kondensator aber 
nicht beliebig verkleinern (auch nich in Deiner PWM Variante), weil er 
sich sonst schon bei einem einzigen Lade-Impuls schon zu hoch auflädt.

Die von Dir anvisierten Spannungsänderungen innerhalb einiger hundert µS 
sind mit herkömmlichen Schaltnetzteilen wohl kaum zu erreichen. Wenn 
wenigstens Ausgangsspannung und Strom einigermaßen konstant wären, sähe 
ich da noch Chancen, aber das ist bei Dir ja nicht der Fall.

Deswegen rate auch ich zu einem linearen Regler, die die überschüssige 
Spannung verheizt.

von Krangel (Gast)


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Hi,

ich habe diesen Thread nur überflogen und verstehe ihn vermutlich nicht, 
aber wenn es nur darum geht, den Kühlkörper mithilfe der 
Betriebsspannungsänderung einzusparen, wäre da nicht ein mit 
Wärmeleitkleber aufgeklebter NTC die einfachste Lösung?
Grüße

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