Hallo, mal eine ganz grundlegende Frage zum Verständnis des Schwinkreises: Ich hänge einen Kondensator an eine Gleichspannungsquelle und lade ihn auf. Dann nehme ich die Quelle weg und hänge eine Spule anstelle der Quelle. Der Kondensator entlädt sich jetzt in die Spule, also die elektrische Feldenergie des Kondensators wird in magnetische Feldenergie der Spule umgewandet. Dabei fließt ein Strom in Richtung a. Außerdem wird dabei eine Spannung in der Spule induziert, die ihrer Ursache entgegen gerichtet ist. Wenn kein Strom mehr fließt, sich der Kondensator entladen hat, bricht das Spulenmagnetfeld zusammen und induziert dabei eine Spannung, die in die ursprüngliche Richtung zeigt. Diese Spannung treibt dann also einen Strom, der wiederum in die Richtung a fließt und den Kondensator erneut lädt. Ist das so in etwa richtig? Grüsse.
Hallo, Ice Rage schrieb: > Ist das so in etwa richtig? Anfang ja, dann aber falsch. Ice Rage schrieb: > Wenn kein Strom mehr fließt, sich der Kondensator entladen hat Wenn der Kondesator entladen ist, dann fließt betragsmäßig der größte Strom. Denn dann ist ja die komplette Energie im Magnetfeld der Spule gespeichert. Hier kann man das Ganze nachlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Schwingkreis#Zustandekommen_von_freien_Schwingungen_im_idealen_Schwingkreis
Im Prinzip ja. Zu beachten ist nur, daß sich jedesmal die Spannung umpolt. Also wenn das Magnetfeld der Spule zusammenbricht und damit eine Spannung induziert wird, ist diese andersherum gepolt als die ursprüngliche Kondensatorspannung. Daraus ergibt sich dann die abklingende Schwingung am Schwingkreis mit positiver und negativer Halbwelle. Abklingend deswegen, weil ja bei jedem Umladen Verluste entstehen (ohmscher Widerstand, Wärme, Leckströme am Kondensator und so weiter). Schau mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Schwingkreis
Also das hier finde ich, ist ziemlich schlecht erklärt:
1 | 4. Bei spannungsfreier Spule fließt der Strom stetig weiter, da er sich – genau wie der Magnetfluss – |
2 | nicht abrupt ändern kann. |
Der Strom fließt ja nicht einfach weiter, sondern in entgegengesetzter Richtung in den Kondensator zurück, wie es ja hier auch dann steht:
1 | Der Strom beginnt, den Kondensator in Gegenrichtung zu laden. |
Das heißt also, dass, nachdem die Spule aufgeladen ist, sich das Magnetfeld abzubauen beginnt und dabei eine Spannung in der Spule induziert wird, die einen Strom treibt, der den Kondensator entgegengesetzt auflädt. (LENZ-Regel)
Weißt du wie ein Pendel funktioniert ? Dann nimm mal den Ausschlag als Spannung am Kondensator, die Geschwindigkeit als Strom in der Spule. Wenn der Ausschlag beim Pendel am größten ist, ist die Geschwindigkeit Null, alle Energie ist potentielle. Dann steigt die Geschwindigkeit zum Mittelpunkt hin. Am Mittelpunkt ist alle Energie in der Geschwindigkeit. Diese Geschwindigkeit, der Schwung, hebt das Pendel hoch auf die andere Seite, bis die Energie als potentielle allein im Ausschlag steckt, diesmal aber auf der anderen Seite. Dann geht das Ganze rückwärts und so weiter. Beim Schwingkreis ist erst alle Energie im Kondensator als Spannung, der Strom in der Spule ist Null. Dann steigt der Strom durch die Spule an, während der Kondensator entladen wird. Wenn er leer ist, ist alle Energie in der Spule als Strom. Der Strom fließt weiter, lädt den Kondensator in entgegengesetzter Richtung auf und nimmt dadurch ab. Nun ist wieder alle Energie im Kondensator als Spannung, nur umgekehrt. Und weiter gehts.
Ice Rage schrieb: > Der Strom fließt ja nicht einfach weiter, sondern in entgegengesetzter > Richtung in den Kondensator zurück, wie es ja hier auch dann steht: Doch er fließt einfach weiter, er ändert seine Richtung nicht. Es ist ja ein Entladestrom und wenn die "Entladung" weitergeht, wenn C schon entladen ist, wird er negativ aufgeladen.
Eben, weil es ein Entladestrom ist - wie soll der weiter fließen, wenn C doch schon entladen ist?
Durch den "Schwung", die Trägheit des Magnetfelds. Eine Induktivität ist eben kein Widerstand, bei dem der Strom bei entladenem Kondensator auch Null wird, sondern wie der Kondensator auch ein Energiespeicher. Zwischen diesen beiden Speichern rotiert die Energie.
Ice Rage schrieb: > Eben, weil es ein Entladestrom ist - wie soll der weiter fließen, > wenn C > doch schon entladen ist? Die Spule sorgt dafür das der Strom weiterfließt und den C wieder auflädt -- nur mit anderen Vorzeichen: Wo vorher+ war ist jetzt -
Tobias Frost schrieb: > Ice Rage schrieb: >> Eben, weil es ein Entladestrom ist - wie soll der weiter fließen, >> wenn C >> doch schon entladen ist? > > Die Spule sorgt dafür das der Strom weiterfließt und den C wieder > auflädt -- nur mit anderen Vorzeichen: Wo vorher+ war ist jetzt - Das meine ich doch gerade! ;). Das sich der Strom, der durch den Abbau des Spulenmagnetfeldes getrieben wird der Polarität des Ladestromes entgegengerichtet ist. Da stimmt doch so oder?
Nein. Nur die Spannung am Kondensator wechselt in dieser Phase die Richtung. Der Strom behält die Richtung aus der Entladung des Kondensators bei,bis der Kondensator wieder in anderer Richtung aufgeladen ist. In dieser Phase ist der Strom die Ursache und der Spannungsanstieg die Wirkung. Erst danach ist die Spannung des Kondensators wieder die Ursache für einen Strom in die andere Richtung.
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