Forum: HF, Funk und Felder Magnetische Feldstärke von hochfrequenten Feldern


von Sarah E. (meneymaus)


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Hey Leute,

ich werte gerade ein paar Messungen von magnetischen Feldern auf.

Es sind nicht sehr viele Messungen gemacht worden, daher ist die 
Aussagekraft nicht sehr groß.

Trotzdem erkenne ich ein paar Zusammenhänge und wollte fragen, ob die so 
richtig sind, bzw. wie die sich begründen:


- Bei gleichen Strom und Abstand zu dem Leiter ist beim hochfrequenten 
Feld die magnetische Feldstärke absolut gesehen kleiner als bei 
mittelfrequenten Feldern

- Das magnetische Feld nimmt langsamer bei hochfrequenten als bei 
Mittelfrequenten Feldern zu bzw. ab

- Der Einfluss des Stromes im Bezug auf die magnetische Feldstärke ist 
nicht wie bei mittelfrequenten Feldern linear.


Kann sich jemand zu den drei Aussagen äußern? Die These resultieren aus 
den Messergebnissen mit bedingter Aussagekraft.


Lg Sarah

: Verschoben durch Admin
von Purzel H. (hacky)


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Sind leider alle falsch. Wie kommst du darauf, dass es so sein sollte ? 
Die physikalischen Gesetze, in diesem Fall Maxwell erklaeren den 
Sachverhalt passend. Zeig uns welches Gesetz deiner Ahnung nach einen 
der vorgeschlagenen Punkte unterstuezten sollte.

von hilmar (Gast)


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Ich vermute eher, daß deine Meß-Anordnung bei verschiedenen Frequenzen 
unterschiedliche Empfindlichkeiten aufweist...

von Sarah E. (meneymaus)


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es ist bei dem hochfrequenten Versuch einmal ein kleinerer induktor 
genutzt worden.

∫dB/dt • dA

würde dies durch das gesetz erklärt werden?

von Purzel H. (hacky)


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Bei gleichem Strom ! ja. Aber ein Induktor laesst einen kleineren Strom 
durch. Z:= i x omega x L

von Sarah E. (meneymaus)


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Bei Hochfrequenten Feldern fließt der Strom doch aufgrund des 
Skieneffektes mehr an den Kanten. Dadurch ist doch dA kleiner.


Also wir haben einen Versuch gemacht mit mittel- und hochfrequentem 
Umrichter bei GLEICHEM Induktor und GLEICHEM Strom. Trotzdem sind die 
Absolutwerte deutlich anders. Kann man dies vllt. auf den Skin-Effekt 
zurückführen?

von Purzel H. (hacky)


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Von welchen Frequenzensprechen wir denn ? Wie wurde was gemessen ? Wenn 
der Skineffekt zum Problem wird, gibt es noch HF-Litze.
Eine vermasste skizze waere noch gut.

von Sarah E. (meneymaus)


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10 kHz  vs. 100 kHz

von Purzel H. (hacky)


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Wie gross ist die Spule und wie wurde das Feld wo gemessen ?

von Sarah E. (meneymaus)


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es war ein ganz gewöhntlicher ringinduktor, durchmesser 80 
mm....entfernung die gemessen wurden, waren, 30 60 90 cm.

nochmal zum verständnis:

wir haben mf und hf anlagen vermessen, und bei EINER hf anlage hatten 
wir einen kleinenern induktor (20 mm durchmesser) weil der bei 400 khz 
sehr niederinduktiv sein muss.

lg sarah

von logo (Gast)


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Ich kann mir das noch nicht ganz so richtig vorstellen. Der Induktor, 
hatte der einen Kern, zB aus Ferrit ? Und wie habt ihr das Feld gemessen 
? Wo habt ihr das Feld gemessen, in der Achse, in der Ebene? Ein Foto 
der Anordnung, und der Teile, waere hilfreich.

von Sarah E. (meneymaus)


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ich kann leider kein foto liefern.

der induktor hatte keinen kern.

wir haben die messsung NICHT entlang der achse durch den induktor 
gemacht sondern einfach die entsprechenden längen vom induktor entfernt, 
messungen betrieben.

kann sich da nocheinmal bitte jemand zu äußern?

"Bei Hochfrequenten Feldern fließt der Strom doch aufgrund des
Skieneffektes mehr an den Kanten. Dadurch ist doch dA kleiner.


Also wir haben einen Versuch gemacht mit mittel- und hochfrequentem
Umrichter bei GLEICHEM Induktor und GLEICHEM Strom. Trotzdem sind die
Absolutwerte deutlich anders. Kann man dies vllt. auf den Skin-Effekt
zurückführen?"


lg sarah

von Daniel R. (daniel_r)


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Sarah E. schrieb:
> "Bei Hochfrequenten Feldern fließt der Strom doch aufgrund des
> Skieneffektes mehr an den Kanten. Dadurch ist doch dA kleiner.
>
> Also wir haben einen Versuch gemacht mit mittel- und hochfrequentem
> Umrichter bei GLEICHEM Induktor und GLEICHEM Strom. Trotzdem sind die
> Absolutwerte deutlich anders. Kann man dies vllt. auf den Skin-Effekt
> zurückführen?"

Mit dem Skineffekt hat das überhaupt nichts zu tun. Dieser hat nur lokal 
innerhalb de Wicklung Einfluss auf die Feldverteilung. Ausserhalb wirst 
Du nichts davon merken.

Bei solchen Fragen und Aussagen Deinerseits kann ich mir gut vorstellen, 
dass Deine Messung gar keine Messung ist.

Also nochmal die Frage: Wie versuchst Du, das Feld zu messen?

von Sarah E. (meneymaus)


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Wir hatten eine externe Firma zu Gast mit Messequipment, dass in 
bestimmter Entfernung zwischen Induktor und Messkopf das Feld gemessen 
hat.

von Purzel H. (hacky)


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Aha. Das solltet ihr aber auch selbst koennen. Ein Wechselmagnetfeld 
misst man mit einer kleinen Spule, zB 5mm durchmesser 2 windungen. dann 
einen 50 Ohm in Serie und auf ein Oszilloskop oder auf einen Signal 
Analyzer mit logarithmischer Anzeige. So eine Spule kann man mit einer 
Helmholtz Spule kalibrieren. Bei dieser kann man das Feld genau rechnen, 
und es ist relativ konstant im Messfeld.

von Sarah E. (meneymaus)


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Das Feld wäre dann viel zu groß, im Induktor fließen bis zu 10.000 A und 
der Zugang zum Induktor ist schwierig.

Hochfrequente Felder sind ja elektromagnetische gekoppelt und von der 
Quelle entbunden (lt. Fachbuch).

Kann es damit zusammenhängen, dass man bei hochfrequenten Felder ein 
deutlich kleineres Feld bei gleicher Entfernung hat?

von Dumdi D. (dumdidum)


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Sarah E. schrieb:
> fließen bis zu 10.000 A

tolles Gerät!

von magnetischer Ingenieuren (Gast)


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Siebzehn mal Fuenfzehn schrieb:
> Sind leider alle falsch.
Hart, aber wahr.

Es gibt hier zwei mögliche Problemquellen: Einmal führt Hochfrequenz zu 
einem nenneswerten Neumanneffekt beim Strombelag und damit dem 
Skin-Effekt, der den effektiven Strom reduziert, der das Magentfeld 
erzeugt und zum anderen unterliegen die Sensoren und Messschleifen oft 
Hystereseeffekten, die das Magnetfeld nicht in linearer Weise umsetzen.

Bei Übertragern z.B. folgt das Material der HF nicht mehr beliebig und 
erzeugt von quasi-Kapazitive Effekte. Die Hysterese wird dann 
kreisförmig.

Der Zusammenhang des Stromes zum Magnetfeld selber steht dabei ausser 
Frage.

Literatur: Jiles-Atherton, Carpenter

von Sarah E. (meneymaus)


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> Einmal führt Hochfrequenz zu
> einem nenneswerten Neumanneffekt beim Strombelag und damit dem
> Skin-Effekt, der den effektiven Strom reduziert, der das Magentfeld
> erzeugt und zum anderen unterliegen die Sensoren und Messschleifen oft
> Hystereseeffekten, die das Magnetfeld nicht in linearer Weise umsetzen.


Heißt das, dass der Skineffekt ja dazuführt, dass der Strom durch 
weniger Fläche fließt und somit das Magnetfeld geringer ist?

Bei unserer MF und HF Anlage floss aber vom Betrag her der gleiche 
Strom.



> Bei Übertragern z.B. folgt das Material der HF nicht mehr beliebig und
> erzeugt von quasi-Kapazitive Effekte. Die Hysterese wird dann
> kreisförmig.


Der Messkopf ging aber sogar von der Betriebsanleitung her bis 30 MHz.

von Bernd (Gast)


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Um es mal ganz einfach zu machen:

Wenn in einem Leiter ein Strom fließt, wird dabei das Magnetfeld 
H=I/(2*Pi*r) erzeugt. r ist der Abstand zum Leiter.

Die Frequenz des Stromes spielt dabei genauso wenig eine Rolle wie die 
Tatsache, ob der Strom im gesamten Leiterquerschnitt fließt oder nur auf 
der Oberfläche (Skin-Effekt).

Mit anderen Worten: Du bist auf dem Holzweg. Wenn Ihr bei höheren 
Frequenzen tatsächlich ein kleineres Magnetfeld gemessen habt, liegt das 
entweder daran, dass bei höheren Frequenzen auch weniger Strom durch den 
Leiter fließt (z.B. weil der Leiter eine Induktivität ist, die Impedanz 
also mit steigender Frequenz steigt) oder dass Euer Messequipment für 
diese hohen Frequenzen nicht kalibriert ist bzw. Ihr vermutlich gar 
nicht kalibriert habt.

von Sarah E. (meneymaus)


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sonst noch irgendwelche ideen, wie sich die messunterschiede /messfehler 
begründen könnten?


lg sarah

von bko (Gast)


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Sarah E. schrieb:
> sonst noch irgendwelche ideen, wie sich die messunterschiede /messfehler
> begründen könnten?
Das Magnetfeld ist nicht konstant, Du könntest den Abstand falsch 
berücksichtigt haben.

Bernd schrieb:
> Die Frequenz des Stromes spielt dabei genauso wenig eine Rolle wie die
> Tatsache, ob der Strom im gesamten Leiterquerschnitt fließt oder nur auf
> der Oberfläche (Skin-Effekt).

Dabei fliesst der Strom im Leiter aber teilweise rückwärts. Wenn der 
Gesamtstrom falsch berechnet wurde, geht man dann von einem zu hohen 
Strom aus. Bei sehr hohen Frequenzen fleisst auch viel über die 
Streukapazitäten und der gemessene Strom ist sehr schnell höher, als 
das, was das Magnetfeld erzeugt. Das Magnetfeld könnte als kleiner 
gewesen sein, weil der Erzeugungswirkungsgrad der Anordnung das vorgab.

von Purzel H. (hacky)


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Wir sollten vielleicht ein paar Fotos der Anordnung sehen koennen

von Sarah E. (meneymaus)


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Ich warte noch auf den Bericht der Fa. die uns untersützt hat.


Bei elektromagnetischen Feldern spricht man ja oft von 
Expositionsbereichen.


Hat jemand eine gute Definition von dem Wort "Exposition"?

von Marc O. (Firma: REICHL EMVandromed) (guglielmo)


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"Jemanden mit einer Größe beaufschlagen, eine Größe einwirken lassen". 
Bei Feldern gilt die 26. VO des BImSchG 
(http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/bimschv_26/gesamt.pdf), 
die Berufsgenossenschaften sind m.E. aber etwas präziser 
(http://www.systronemv.de/NISV/BGR-B11.pdf).

von Daniel R. (daniel_r)


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Siebzehn mal Fuenfzehn schrieb:
> Wir sollten vielleicht ein paar Fotos der Anordnung sehen koennen

Ist vermutlich top secret ;)

von Thorsten Radke (Gast)


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Daniel R. schrieb:
> Siebzehn mal Fuenfzehn schrieb:
>> Wir sollten vielleicht ein paar Fotos der Anordnung sehen koennen
>
> Ist vermutlich top secret ;)

Bei magnetischen Feldern gibt es soviele Nichtlinearitäten und 
Streuungen, dass die Geometrie DIE entscheidende Rolle spielt. Man muss 
sich nur mal die Feldlinienverläufe ansehen, um zu verstehen, was da 
abgeht.

von Sarah E. (meneymaus)


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Wie lautet der allgmeine Zusammenhang zwischen Strom und magnetischer 
Feldstärke?

Schaue ich bei Wikipedia unter magnetischer Feldstärke, sind 
verschiedene Geometrien gezeigt und der spezielle Zusammenhang.

von Daniel R. (daniel_r)


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Sarah E. schrieb:
> Wie lautet der allgmeine Zusammenhang zwischen Strom und magnetischer
> Feldstärke?

So:

von Sarah E. (meneymaus)


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Vielen Dank.


Kann man die Gleichung derart abändern, dass ich ein I statt dem J 
enthalten habe?

lg sarah

von Daniel R. (daniel_r)


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Für spezielle Geometrien kann solche Näherungen machen. Einen dünnen 
Draht kann man z.B. als Linienstromdichte annehmen. Dann vereinfacht 
sich der Ausdruck zu einem Linienintegral über den Strom entlang des 
Drahtes.

Eine grosse, dünne Kupferplatte könntest Du als Flächenstromdichte 
annehmen usw.

von Sarah E. (meneymaus)


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Bei dem einen Versuch haben wir ja einen deutlich kleineren Induktor 
benutzt, was auch, trotz des hohen Stromes, ein kleineres magnetisches 
Feld erklärt oder?

Begründung:
Somit wäre dA ja kleiner: E = ∫dB/dt • dA

Wenn dem so ist, wie kann ich die Formel derart ändern, dass ich ein "H" 
reinbekomme? Wir haben uns ja auf das magnetische, nicht auf das 
elektrische Feld konzentriert.

von Marc O. (Firma: REICHL EMVandromed) (guglielmo)


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Sarah E. schrieb:
> Wenn dem so ist, wie kann ich die Formel derart ändern, dass ich ein "H"
> reinbekomme? Wir haben uns ja auf das magnetische, nicht auf das
> elektrische Feld konzentriert.

Im Fernfeld über den Feldwellenwiderstand des freien Raumes. Bei 1o kHz 
= lambda= 30 km nicht unbedingt einfach. Kurz und gut: da in 
unmittelbarer Nähe der Felderzeugung E- und H- Feld mit beliebigem 
Winkel aufeinanderstehen, geht dieses Verfahren nicht.
Also weiter H- Feld messen.

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Sarah E. schrieb:
> Also wir haben einen Versuch gemacht mit mittel- und hochfrequentem
> Umrichter bei GLEICHEM Induktor und GLEICHEM Strom. Trotzdem sind die
> Absolutwerte deutlich anders. Kann man dies vllt. auf den Skin-Effekt
> zurückführen?

Was genau bedeutet bei "GLEICHEM Strom"? Wurde einfach nur am Umrichter 
der gleiche Strom eingestellt oder wurde tatsächlich der Strom im 
Induktor gemessen? Das ist bei 10.000 A und 100 kHz gar nicht so 
einfach.

Falls die Messung korrekt ist, also der Sensor bei beiden Frequenzen die 
Feldstärke korrekt misst und der Induktorstrom auch identisch ist, dann 
ist die Kapazität des Induktors eine mögliche Fehlerquelle. Diese 
Kapazität bewirkt, dass ein Teil des Stroms nicht durch die Wicklungen 
fließt und deshalb auch kein Magnetfeld erzeugt.

Die Kapazität wirkt sich bei höheren Frequenzen natürlich stärker aus.

Was befindet sich denn im Magnetfeld des Induktors? War der Induktor bei 
der Messung im Freiraum, also ohne irgendwelche leitfähigen Gegenstände 
in der Nähe (abgesehen vom Magnetfeldsensor) oder war da ein 
"Werkstück", das magnetisch mit dem Induktor gekoppelt ist?

von Sarah E. (meneymaus)


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Ich frag nochmal anders: Wenn ich einen Induktor habe mit kleinem und 
großen Durchmesser, ist bei GLEICHEM Strom und GLEICHER Entfernung die 
magnetische Feldstärke die gleiche oder ist sie aufgrund von ∫dB/dt • dA 
anders?

von Sarah E. (meneymaus)


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Johannes E. schrieb:
> Sarah E. schrieb:
>> Also wir haben einen Versuch gemacht mit mittel- und hochfrequentem
>> Umrichter bei GLEICHEM Induktor und GLEICHEM Strom. Trotzdem sind die
>> Absolutwerte deutlich anders. Kann man dies vllt. auf den Skin-Effekt
>> zurückführen?
>
> Was genau bedeutet bei "GLEICHEM Strom"? Wurde einfach nur am Umrichter
> der gleiche Strom eingestellt oder wurde tatsächlich der Strom im
> Induktor gemessen? Das ist bei 10.000 A und 100 kHz gar nicht so
> einfach.
>
> Falls die Messung korrekt ist, also der Sensor bei beiden Frequenzen die
> Feldstärke korrekt misst und der Induktorstrom auch identisch ist, dann
> ist die Kapazität des Induktors eine mögliche Fehlerquelle. Diese
> Kapazität bewirkt, dass ein Teil des Stroms nicht durch die Wicklungen
> fließt und deshalb auch kein Magnetfeld erzeugt.
>
> Die Kapazität wirkt sich bei höheren Frequenzen natürlich stärker aus.
>
> Was befindet sich denn im Magnetfeld des Induktors? War der Induktor bei
> der Messung im Freiraum, also ohne irgendwelche leitfähigen Gegenstände
> in der Nähe (abgesehen vom Magnetfeldsensor) oder war da ein
> "Werkstück", das magnetisch mit dem Induktor gekoppelt ist?


Wir messen die Effektiv-Spannung am Umrichterausgang. Da wir die für den 
Schwingkreis benötigte Kapazität wissen, können wir durch bestimmen von 
XC den Blindstrom bestimmen: I=U/XC. Der Strom multipliziert mit dem 
Trafo-Ü-Verhältnis hat die Werte ergeben.

Die angegebenen Ströme sind also die ermittelten Effektivwerte.

von Purzel H. (hacky)


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Moment. Die obige Formel von Daniel R. (daniel_r) gilt unbeschraenkt 
fuer das statische H-Feld. Man muss einfach ueber das stromdurchflossene 
Volumen integrieren um das Feld irgendwo zu bekommen.
Welche Approximationen sind moeglicherweise zulaessig ?
1) Allenfalls kann man einen Leiter als gleichfoermig Strom tragend 
approximieren und kann dann ueber das Volumen des Rohres integrieren.
2) Allenfalls kann man den Leiter durch ein Rohr approximieren und den 
Strom auf der Oberflaeche fliessen lassen.
3) allenfalls kann man einen Leiter auf einen eindimensionalen Draht 
reduzieren und der resultierenden Linie den gesammten Strom zuweisen.

Ich wuerde mir ein gerades Stueck Leiter in allen obigen Moden 
simulieren und abschetzen wie gross der Fehler jeweils ist.

Was ist die Aenderung bei einem Wechselfeld?
1)Wir haben zusaetzlich noch die ausbreitungsgeschwindigkeit zu 
beruecksichtigen, was meines Erachtens erst sinn macht, wenn die 
Ausdehnung des Systems in die Region der Wellenlaenge kommt. Das ist 
hier nicht der Fall.
2)Der Strom fliesst nicht mehr ueber den gesammten querschnitt, sondern 
in der Grenzschicht, mit der Dicke der Eindringtiefe. Dh die 
Stromverteilung ist exponentiell nach innen im Leiter abnehmend. Das 
scheint mir nicht vernachlaessigbar zu sein. Man muss es zumindest 
betrachten.

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Sarah E. schrieb:
> Die angegebenen Ströme sind also die ermittelten Effektivwerte.

Also eher Schätzwerte...

Sarah E. schrieb:
> Wenn ich einen Induktor habe mit kleinem und
> großen Durchmesser, ist bei GLEICHEM Strom und GLEICHER Entfernung die
> magnetische Feldstärke die gleiche oder ist sie aufgrund von ∫dB/dt • dA
> anders?

Wenn sich der Induktor im Freiraum befindet und wenn der Induktor keine 
parasitären Kapazitäten hat, dann sollte die magnetische Feldstärke von 
der Frequenz relativ unabhängig sein, zumindest wenn die Abmessungen des 
Induktors deutlich kleiner als die Wellenlänge sind.

Die Stromverteilung innerhalb des Leiters wirkt sich eher nicht aus, 
solange das Feld in einem Abstand gemessen wird, der deutlich größer als 
der Leiterdurchmesser ist.

In der Realität gibt es aber immer Kapazitäten und bei der Messung wird 
es vermutlich auch metallische Gegenstände in der Nähe gegeben haben. 
Deshalb wird es schon eine gewisse Frequenzabhängigkeit geben.

Nach meiner Einschätzung ist die Ursache aber, dass der Strom bei 
unterschiedlichen Frequenzen nicht wirklich identisch ist.

von Sarah E. (meneymaus)


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Johannes E. schrieb:

> Was befindet sich denn im Magnetfeld des Induktors? War der Induktor bei
> der Messung im Freiraum, also ohne irgendwelche leitfähigen Gegenstände
> in der Nähe (abgesehen vom Magnetfeldsensor) oder war da ein
> "Werkstück", das magnetisch mit dem Induktor gekoppelt ist?

Hab die Frage überlesen.

Ja, es war ein Werkstück im Induktor, dass sehr gut gekoppelt (geglüht) 
hat.

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