Kann ich Widerstandsdraht als Ersatz für Präzisitionswiderstände verwenden ? Ich habe Präzisionswiderstände mit 0.1% Toleranz und 1Watt bei Conrad und mit 0.1% und 0,6Watt (Reichelt und Conrad) entdeckt. Ich benötige jedoch bestimme kleine Widerstandswerte wie 3Ohm, 6,2Ohm die bei den gängigen Versendern wie Reichelt, Conrad nicht angeboten werden. Kann ich hierfür ersatzweise Widerstandsdraht verwenden und welchen (Ohm/Meter) sollte man verwenden ? Mit welchen Längen sollte man arbeiten ? Je länger desto genauer kann ich den Widerstandswert bemessen bzw. abschneiden. Je länger desto anhandlich auch.
Mir scheint die Anforderung von Praezision und Leistung gegensaetzlich zu sein. Weshalb so praezise mit soviel Leistung ?
Hans-werner M. schrieb: > Kann ich Widerstandsdraht als Ersatz für Präzisitionswiderstände > verwenden ? Im Prinzip ja. > Ich benötige > jedoch bestimme kleine Widerstandswerte wie 3Ohm, 6,2Ohm die bei den > gängigen Versendern wie Reichelt, Conrad nicht angeboten werden. Das sind eigentlich gängige Werte. Da musst Du mal bei anderen Versendern nachsehen > Welchen Widerstandsdraht (Ohm/Meter) sollte man verwenden ? Das hängt von der Belastung ab. > Je länger desto genauer kann ich den Widerstandswert bemessen > bzw. abschneiden. Das reicht nicht. Du musst schon mit einem Messgerät passender Genauigkeit nachmessen. > Je länger desto anhandlich auch. Es bleibt die Frage, wie Du den Widerstandsdraht "verstauen" willst. Jedes Biegen verändert den Wert. Gruss Harald
Ob der käufliche Konstantandraht auch nur annähernd die Langzeitkonstanz und den Temperaturkoeffizient eines 0,1% Messwiderstands erreicht, darf auch stark angezweifelt werden. Ich würde mir die Werte eher bei anderen Versendern besorgen.
Wenn Du die Werte nicht aus höchstens 2 Einzelwiderständen zusammenstellen kannst, spricht eigentlich nichts gegen Draht. Du musst Dir aber über folgendes im Klaren sein: 1. Die Genauigkeit hinzukriegen ist gar nicht so ohne. 2. Die thermischen Toleranzen sind größer (bereits gesagt). 3. In den meisten Fällen sind Deine Widerstände sehr viel größer. 4. In dem meisten Fällen haben sie eine höhere Induktivität. 5. Bitte nicht stoßen, die Platinen stapeln usw.!
amateur schrieb: > Wenn Du die Werte nicht aus höchstens 2 Einzelwiderständen > zusammenstellen kannst, Alternativ sollte man sich die Schaltung und deren Dimensionierung anschauen, ob man die nicht auf erhältliche Werte ändern kann.
>Ich habe Präzisionswiderstände mit 0.1% Toleranz und 1Watt bei Conrad* >und mit 0.1% und 0,6Watt (Reichelt* und Conrad) entdeckt. Ich benötige >jedoch bestimme kleine Widerstandswerte wie 3Ohm, 6,2Ohm die bei den >gängigen Versendern wie Reichelt*, Conrad* nicht angeboten werden. Dann schalte doch einfach ein paar größere, erhältliche Werte parallel. >Kann ich hierfür ersatzweise Widerstandsdraht verwenden und welchen >(Ohm/Meter) sollte man verwenden ? Mit welchen Längen sollte man >arbeiten ? Das würde ich nur im äußersten Notfall machen. Präzisionswiderstände sind gegen Oxidation und Feuchtigkeit mit einer Epoxidschicht geschützt. Besonders präzise Ausführungen sind sogar ölgefüllt. Ein Selbstbau mit Widerstandsdraht hat das nicht. Außerdem brauchst du eine Mindestdrahtlänge um den Ablängfehler in Schach zu halten: Wenn du 1mm Ablängungenauigkleit zuläßt, brauchst du für 0,1% Toleranz einen Widerstandsdraht von 1000mm länge, also 1m. Ganz schön unhandlich, oder?
Harald Wilhelms schrieb: > Das sind eigentlich gängige Werte. Da musst Du mal bei anderen > Versendern nachsehen > Gängig in der E24-Reihe schon; aber mit 0,1% Toleranz ? >> Je länger desto genauer kann ich den Widerstandswert bemessen >> bzw. abschneiden. > > Das reicht nicht. Du musst schon mit einem Messgerät passender > Genauigkeit nachmessen. > Für so etwas gibt es Multimeter. Kai Klaas (klaas) >Dann schalte doch einfach ein paar größere, erhältliche Werte parallel. Na ja, 4 Widerstände a 12 Ohm parallel für 3 Ohm. Bei 6,2 Ohm wird es schwieriger. >Außerdem brauchst du eine Mindestdrahtlänge um den Ablängfehler in >Schach zu halten: Wenn du 1mm Ablängungenauigkleit zuläßt, brauchst du >für 0,1% Toleranz einen Widerstandsdraht von 1000mm länge, also 1m. Ganz >schön unhandlich, oder? Stimmt, kann man wohl vergessen. Wofür wird Widerstandsdraht überhaupt verwendet ? Zum Glühen um Styropor zu schneiden ? Als Shunt wohl kaum.
Hans-werner M. schrieb: > Gängig in der E24-Reihe schon; aber mit 0,1% Toleranz ? >>> Je länger desto genauer kann ich den Widerstandswert bemessen >>> bzw. abschneiden. >> >> Das reicht nicht. Du musst schon mit einem Messgerät passender >> Genauigkeit nachmessen. >> > Für so etwas gibt es Multimeter. hast du ein "multimeter" das 3ohm auf 0,1% genau misst?
Hans-werner M. schrieb: > Wofür wird Widerstandsdraht überhaupt verwendet Für Präzisionsmesswiderstände brauchts halt etwas mehr. Siehe auch mein Vorschlag oben: Udo Schmitt schrieb: > Alternativ sollte man sich die Schaltung und deren Dimensionierung > anschauen, ob man die nicht auf erhältliche Werte ändern kann.
c.m. schrieb: > hast du ein "multimeter" das 3ohm auf 0,1% genau misst? Üblicherweise soll das Instrument, mit dem man kalibriert, um den Faktor 3...10 genauer sein als die Wunschgenauigkeit des messobjekts. da wird es schon ganz schön eng mit Multimetern. Gruss Harald
Auch mit 0,1% wirds eng, man hat <30mOhm an Leitungs und Übergangswiderstände wenn das Multimeter keine 4 Drahtmessung kann.
Da ja heutzutage jede Schaltung einen MC enthält, ist die Toleranz nebensächlich. Man schreibt den exakten Wert in den EEPROM und der MC freut sich, daß er auch mal rechnen darf und nicht nur in der Mainloop drehen. Viel wichtiger ist der TK und da sind Präzisionswiderstände deutlich besser als nackter Draht. Kleine Widerstände müssen außerdem in 4-Leitertechnik angeschlossen werden, sonst kommt noch der Lötstellenfehler hinzu. Welchen TK brauchst Du denn?
Udo Schmitt schrieb: > Auch mit 0,1% wirds eng, man hat <30mOhm an Leitungs und > Übergangswiderstände wenn das Multimeter keine 4 Drahtmessung kann. Vierdrahtmessung ist ja bei solch kleinen Widerständen sozusagen Pflicht. Ich habe mir schon mal überlegt, wie man das bei meinem recht genauen Agilent Multimeter nachrüsten könnte. Man brauchte eigentlich nur eine recht genaue (besser 0,1%) externe Stromquelle. Ich vermute, das wichtigste Bauelement dafür wären Widerstände mit einer Genauigkeit von besser 0,1%. :-) Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > Ich vermute, das wichtigste Bauelement dafür wären Widerstände mit > einer Genauigkeit von besser 0,1%. :-) :-) Wenn du solche Widerstände hast und eine kurzzeitstabile Spannungsquelle kannst du dann auch ratiometrisch über die Spannungsmessung messen. Aber warum erzähl ich das dir, das weisst du besser als ich :-)
Udo Schmitt schrieb: > Wenn du solche Widerstände hast und eine kurzzeitstabile Spannungsquelle > kannst du dann auch ratiometrisch über die Spannungsmessung messen. Naja, eine Vierdrahtmessung per Stromquelle ist bequemer. Man kann den Widerstandswert direkt ablesen. :-) Andererseits; so selten, wie man solche Präzisionsmessungen wirklich braucht; da kann man auch mal ein bisschen rechnen. Der TO hat ja auch noch nicht gesagt, wozu er diese präzisen Widerstände überhaupt braucht. Oft gibt es da völlig überzogene Forderungen an die Bauelemente der Auswerteschaltung, während der eigentliche Sensor eine dazu passende Genauigkeit garnicht liefern kann. Gruss Harald
>Na ja, 4 Widerstände a 12 Ohm parallel für 3 Ohm. Bei 6,2 Ohm wird es >schwieriger. Reichelt hat 11R, 15R und 270R. Eine Parallelschaltung liefert rein rechnerisch 6,200418R, was ausreichend genau sein dürfte. Es müssen auch nicht alle Widerstände einer solchen Gesamtschaltung 0,1%-ige Ausführungen sein, sondern nur die, die am meisten zur Toleranz beitragen.
Jaja, 1000 tolle Vorschläge, aber alles relativ sinnfrei, wenn der OP nicht die Anwendung deutlich macht. Braucht man WIRKLICH 0,1% Genauigkeit?
Für gewünschte 0,1% Toleranz muss auf jedem Fall der Widerstand gemessen werden (hier 4-draht-mässig), Zollstock reicht nicht. Beim Justieren der Strommessbereiche älterer Mittelklasse-Multimeter wurde oft auf einer Flachwendel mit Widerstandsdraht eine aufgelötete "Anzapfung" verschoben - schon bei der Produktion.
U. B. schrieb: > Beim Justieren der Strommessbereiche älterer Mittelklasse-Multimeter > wurde oft auf einer Flachwendel mit Widerstandsdraht eine aufgelötete > "Anzapfung" verschoben - schon bei der Produktion. Bzw. ein etwas zu niederohmiger (=zu dicker) Shunt wird mit der Feile getrimmt. Das A&O ist aber die Kontaktierung. Vierleiter braucht man auf jeden Fall. Weichlöten von Konstantan ist praktisch unmöglich. XL
Axel Schwenke schrieb: > Weichlöten von Konstantan ist praktisch unmöglich. M.W. nimmt man ja anstelle von Konstantan mehr und mehr Manganin. Lässt sich das eigentlich besser verarbeiten? Was wird eigentlich für die typischen 20A-Shunts in Billigmultimetern für ein Material verwendet? Gruss Harald
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