Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Verrückte Idee: Selbstbau Reflow Ofen. Geht das?


von Schuwbbi (Gast)


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Ihr kennt doch sicherlich alle diese grossen Reflow-Lötanlagen
http://www.industrystock.de/produkt_db/contentbilder/25765.jpg

Nun stellt sich meine Frage nach einem Eigenbau.
Das Prinzip dieser Anlagen ist ja sehr simpel.  Es gibt mehrere Zonen 
die auf unterschiedliche Temperatur beheizt sind und die Platine 
durchfährt diese Zonen.

Meine Frage nun.

Nehmen wir an ich kaufe mir sagen wir 5 dieser Mini Pizza Backöfen und 
schneide aus der hinteren Wand ein kleines Stück raus. Sagen wir in der 
Höhe 20mm und in der Breite ca 150mm.
An die Vorderseite des Ofens mache ich ein Blech mit der selben öffnung.

Anschliessend stelle ich die Öfen alle hintereinander auf und mit einer 
kleinem Antrieb lasse ich die Platine von Ofen zu Ofen laufen. Der erste 
Ofen hat sagen wir 80°C der zweite 120°C und der letzte 250°C danach 
kommen mehrere kleine PC lüfter die die Platine abkühlen.

Man könnte in die Backöfen seitlich vielleicht noch Lüfterräder mit 
externem Motor anbringen, damit die Luft gut durchgemischt wird.

Könnte das gehen mit den Öfen in Reihe?

Gruss

von Martin J. (bluematrix) Benutzerseite


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Hallo,
das haben schon viele vor dir selber gebaut...
http://www.jtronics.de/werkstatt/reflow-control.html

von Schuwbbi (Gast)


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So wie ich d as sehe, wird dort aber nur ein ofen benutzt.

Ich möchte ja mehrere hintereinander aufbauen, damit ich ein schönes 
Profil abfahren kann.

Gruss

von JojoS (Gast)


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Fährst du auch Autos mit verschiedenen Temperaturen für die 
verschiedenen Jahreszeiten?
Andere haben die Aufgabe mit Temperaturregelung gelöst.

von Schuwbbi (Gast)


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JojoS schrieb:
> Fährst du auch Autos mit verschiedenen Temperaturen für die
> verschiedenen Jahreszeiten?

In der Tat :-D



aber zurück. bei einem Ofen scheint es ja immer das Problem zu geben, 
dass die Temperaturhomogenität im Backofen nicht ganz optimal ist.
Durch die Lüfterräder und dadurch, dass jeder Ofen auf nur einer 
Temperatur gehalten wird, würde ich davon ausgehen, dass dies der 
Temperaturhomogenität im  Ofen  zu gute kommt.

von Dominik S. (dasd)


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JojoS schrieb:
> Andere haben die Aufgabe mit Temperaturregelung gelöst.

Wobei man an der Stelle aber auch wieder sagen muss, dass es mit einem 
einzelnen Ofen und größere Modifikationen gar nicht so einfach möglich 
ist ein vorgegebenes Profil sauber abzufahren, da die Heizleistung 
oftmals zu gering ist und man das Profil so in die Länge zieht.

von Martin J. (bluematrix) Benutzerseite


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Hallo..

Der Ofen und die Regelung aus dem oben gezeigtem Link funktioniert 
super. Die Profile werden ausreichend erreicht und eingehalten, da 
direkt auf der Platine die Temperatur gemessen wird. Für den 
Hobbybereich und klein Serienbereich ist das vollkommen ausreichend.

http://www.jtronics.de/werkstatt/reflow-control.html

von Schuwbbi (Gast)


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und die homogenität der Temperatur.
Ich habe gelesen, dass es bei grösseren Platinen zu problemen kommen 
kann.

bei einer doppelten Europlatine habe ich dann meine Bedenken, dass alles 
funktioniert.

von JojoS (Gast)


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Naja, bei 5 Öfen brauchst du auch 5 Temperaturregler, das ist schon 
aufwändig. Dann noch den Antrieb der langsam und sanft laufen muss.
Wenn schon viel Aufwand, warum nicht gleich eine Dampfphasen Lötanlage?

von Achim Spengler (Gast)


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Schuwbbi schrieb:
> Nehmen wir an ich kaufe mir sagen wir 5 dieser Mini Pizza Backöfen und
> schneide aus der hinteren Wand ein kleines Stück raus.
> Anschliessend stelle ich die Öfen alle hintereinander auf

Ja ist denn schon wieder April?
Ansonsten: Schnapsidee.

von Göhngyr W. (Gast)


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der Grund für die Bauweise bei Reflow-Lötanlagen wird wohl eher der 
Platinendurchsatz sein und nicht irgendwelche homogenitätsprobleme der 
Themperatur.

von Schuwbbi (Gast)


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Göhngyr W. schrieb:
> der Grund für die Bauweise bei Reflow-Lötanlagen wird wohl eher der
> Platinendurchsatz sein und nicht irgendwelche homogenitätsprobleme der
> Themperatur.

Da ist ja sicherlich was dran, aber ich vermute mal, das wenn ein Ofen 
längere Zeit auf einer Temperatur gehalten wird, dass die 
Temperaturhomogenität dann besser ist, als wenn es einer ist der sich 
gerade aufheizt.
Ich denke einen Versuch ist das mal Wert. Die öfen sind ja nicht so 
teuer und ein Loch ist schnell in die Rückwand geschnitten

von morten_x (Gast)


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Hallo Schuwbbi,

so ist das hier im Forum. Sind sehr viele Brummler und Miesmacher hier. 
Wenige, die gerne neue Wege gehen. Wenig Erfinderstimmung.

Die gleichen Leute hätten Dich vor einigen Jahren auch belächelt, wenn 
Du gesagt hättest, Du möchtest aus einem Pizzaofen einen Reflowofen 
basteln. Mit einer entsprechenden Temperatursteuerung.

Finde Deine Idee Klasse.
Finger würde es bestimmt auch probieren.
http://www.fingers-welt.de/home.htm

Morten.

von Stefan W. (dl6dx)


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Ich sehe da ein paar Punkte, die du vorab genau überdenken solltest:

Wenn du eine Bandförderung planst, durchlaufen die Baugruppen die 
einzelnen Zonen mit einer konstanten Geschwindigkeit. Um 
unterschiedliche Dauern für die verschiedenen Phasen des 
Temperaturprofils zu bekommen, müssen die Zonen unterschiedlich lang 
sein. Um das Profil verändern zu können, bräuchtest du vermutlich 
deutlich mehr als 5 Kammern.

Ansonsten kann immer nur eine Baugruppe durchlaufen und das Fördersystem 
muss je Zone eine definierte Pause einlegen.

Wenn du Baugruppen unterschiedlicher Größe (und damit Wärmekapazität) 
fahren willst, musst du entweder das Zeitprofil anhand von Vorversuchen 
anpassen oder die Temperatur an der Baugruppe messen.

Irgend eine Art Temperatursteuerung/-regelung für die Zonen brauchst du 
immer.

Gegenüber einem Konzept, bei dem das Temperaturprofil direkt über die 
Ofenheizung gefahren wird, brauchst du also

a) mehr Ofenkammern
b) zusätzliche Temperaturregler für die Kammern
c) ein Fördersystem
d) eine Steuerung für das Fördersystem

Einen Vorteil durch kontinuierliche Beschickung des Ofens hast du aber 
nur bei einem Bandfördersystem, für das du aber sehr wahrscheinlich mehr 
als fünf Kammern brauchst.

Kurz gesagt: Einen echten Vorteil dieser Lösung sehe ich im Moment 
nicht.

Grüße

Stefan

von Walter T. (nicolas)


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Mit nur zwei Öfen könnte das Temperaturprofil aber wohl wirklich etwas 
genauer eingestellt wird, wobei immer ein Ofen die Leiterplatte 
beinhaltet, während der andere Ofen auf die nächste Temperatur gebracht 
wird.

von Schuwbbi (Gast)


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Hi,

danke für die Antwort.
Also ich stimme dir zu 100 Prozent zu. Einfacher ist es nicht wirklich.

Nun kommt natürlich die Idee, dass man sich die Heizelemente einzeln 
kauft und diese dann in unterschiedlichen Abständen von der Platine 
platziert und somit verschiedene Temperaturen erreicht.

Alternativ hatte ich schon überlegt mehrere Heisluftpistolen zu kaufen 
und diese auf die Solltemperatur einzustellen und an jede kammer kommt 
seitlich eine heisluftpistole mit entsprechender temperatur.

von ... (Gast)


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Macht euch doch besser mal Gedanken dazu wie man einen Dampfphasen-Ofen 
baut. So teuer ist das Galden-Zeugs auch nicht. Man kommt ja lange damit 
aus.

von Jens B. (fernostler)


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... schrieb:
> Macht euch doch besser mal Gedanken dazu wie man einen Dampfphasen-Ofen
> baut. So teuer ist das Galden-Zeugs auch nicht. Man kommt ja lange damit
> aus.

In der letzten C't Hardware Hacks wurde eine Pommes Friteuse zum 
Dampfphasenlöter umgebaut.


http://www.heise.de/hardware-hacks/meldung/Dampfphasen-Medium-in-Kleinmengen-1780946.html

von amateur (Gast)


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Sorry, aber wie sollen zwei mit einander gekoppelte Heizräume (es soll 
ja was Durchgezogen werden), zwei genau definierte Temperaturen haben?
Ich würde mal sagen, dass ganz vorne die Temperatur 1 herrscht und ganz 
hinten Nümmerli zwo. Und dazwischen eine brüderlich entschiedene 
Mittelmäßigkeit.

von ... (Gast)


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jan bader schrieb:
> 
http://www.heise.de/hardware-hacks/meldung/Dampfphasen-Medium-in-Kleinmengen-1780946.html

Der Warnhinweis in dem Link ist natürlich schwachsinn... Bei den in den 
deutschen Niederungen vorherschenden Luftdruck kann man Galden LS230 
nicht höher als 230°C erwärmen, dann wird es Dampfförmig und genau das 
will man ja.

von ... (Gast)


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Auch der angegebene Preis von 450,-€ ist völlig überzogen. 5Kg (ca. 
2,5-3l) kosten 140,-€ incl. Mwst. und Versandkosten.
Natürlich nicht, wenn man es bei dem im Link angegebenen Shop kauft. Die 
haben das Galden wohl vergoldet und wollen dann für 5Kg 1500,- Schweizer 
Franken haben....

von ... (Gast)


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... schrieb:
> Auch der angegebene Preis von 450,-€ ist völlig überzogen. 5Kg (ca.
> 2,5-3l) kosten 140,-€ incl. Mwst. und Versandkosten.
Sorry, muss mich verbessern. Habe den Kilopreis gesagt bekommen. :(
Also 5Kg kosten rund 665,-€ incl. Mwst. und Versandkosten.

von Jonas B. (jibi)


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Hier im Forum gibt's das Zeug für 45€/200mL. War mir noch zu teuer, 
AEG-Friteuse hab ich schon, die war viel billiger und wird so lange für 
frische Pommes benutzt.

Gruß Jonas

von Schwubbi (Gast)


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Aber es kann doch nicht damit getan sein einfach das zeugs in die 
Friteuse zu schütten und die Friteuse einzuschalten.

Folgende sachen werden doch sicherlich noch benötigt:

- Tempregler für die Friteuse (oder ist die Original gut genug)
- Absenkautomatik
- Wie sieht es aus mit Verflüchtigung? Muss ich das Luftdicht 
verschliessen nach dem Löten??

Gruss

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