In einem Film über die Machenschaften der Stasi zeigten sie eingebaute Wanzen in Stekdosen. Leider war die Technik nicht Inhalt des Films. So blieb diese verborgen. Ich frage mich nun, wie die Wanzen mit Strom versorgt wurden. Die Wanze besteht nur aus einem flachen Gehäuse. Niemals paßt da ein Kondensatornetzteil rein, oder gar ein Trafo. Haben die vielleicht Hochspannungstransen verwendet? Irgendwie mußten die ja modulieren. Ging der Lauschangriff dann über das Kabel oder über Funk? Vielleicht haben die ja ne andere Technik verwendet, um das Gerät mit Niederspannung zu versorgen.
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Du kannst sie dir im Stasimuseum Normannenstrasse angucken. Der Kondensator musste ja nicht CE, VDE und X2 sein... Es waren Funksender, die gerade mal einige hundert Meter schafften.
Hm. Da könnte was dran sein. Der Abgehörte untersuchte nämlich diese Steckdose, weil sie plötzlich nicht mehr funktionierte.
Das dürfte vermutlich eine Panne gewesen sein. Denn die Technik der Stasi funktionierte eigentlich recht zuverlässig. Noch heute staune ich über den perfiden Erfindungsreichtum dieser Leute...
Schlapphüte hatten schon immer mehr Mittel als der Normalbürger. Das sieht man ja in jüngster Vergangenheit. Glaubst du wirklich, die westlichen hatten nicht sowas? Am Ende haben die das bei Westschlapphüten besorgt. Die MINOX Kamera ist ein Beispiel dazu.
Abdul K. schrieb: > Der Abgehörte untersuchte nämlich diese > Steckdose, weil sie plötzlich nicht mehr funktionierte. Naja, warum sollte ein Film realistisch sein. Ich denke da nur an "Das Leben der anderen", da wird in wenigen Stunden eine Wohnung verwanzt, die Kabel werden unter der Tapete verlegt, die Stasi hat natürlich die passende Wandfarbe, um die Schlitze verschwinden zu lassen, die neue Farbe fällt überhaupt nicht auf, Leim- und Farbgeruch ist nach einer halben Stunde verflogen. Sehr unglaubwürdig. Aber so stellt sich der kleine Wessi den bösen Osten vor. horch_und_guck schrieb: > Denn die Technik der > Stasi funktionierte eigentlich recht zuverlässig. Noch aus alten Zeiten: "Woran erkennst Du, dass die Stasi Deine Wohnung verwanzt hat? Du hast einen neuen Kleiderschrank, und vor Deinem Haus steht plötzlich ein Trafohäuschen." Keine Ahnung, wieviel Jahre Bautzen es für den gegeben hätte.
Du meinst, der arme Mann hat gelogen oder einfach nur die Vergangenheit sich zurechtgerückt damits erträglicher wird? Das ist eine andere Baustelle! Die Frage ist eher, ob das schmale Kästchen im Film wirklich eine Wanze darstellen kann, oder ob die Dinger nicht doch größer waren. Beim Kleiderschrank war vielleicht der Witz die unmittelbare Beschaffbarkeit. Aber wozu das Trafohäuschen? Mir ist nicht bekannt, daß es Leute ohne Stromanschluß gab.
@Mod: Was soll denn eine Diskussion über die Realisierung superkleiner 230V-Versorgung für eine kleine Elektronik im off-topic Bereich??
Abdul K. schrieb: > Mir ist nicht bekannt, daß > es Leute ohne Stromanschluß gab. Der Schwerpunkt lag auf dem Satz: Noch aus alten Zeiten: Hier noch einer als alten Zeiten: F: Woran erkennt man eine russische Wanze? A: Am Netzbrummen!
Abdul K. schrieb: > In einem Film über die Machenschaften der Stasi zeigten sie eingebaute > Wanzen in Stekdosen. Diese Märchenfilme mögen ja ganz lustig sein, sind aber in keinster Weise real. Abgehört wurde z.B. über das Telefon. Dazu wurde der Speisestrom nicht ganz unterbrochen, sondern reduziert. Und die Kohlekapsel wurde durch eine bessere dynamische ersetzt. Und im Amt wurde am Rangierverteiler eine Leitung zusätzlich aufgeschaltet. Also ganz normale Technik, kein Fantasie-Schnickschnack.
Na schön. Ich bin also zu jung und zu blöde. Aufgeklärt werde ich auch nicht. Wohl noch zu jung, oder? Hat jemand so ne Wanze mal gesehen? Der Film hat mit Wanzen sonst nix am Hut. Die werden eher beiläufig erwähnt. Primär gings um Bespitzelung und den unheimlich aufgeblähten Machtapparat, der das alles verwaltete.
Du kannst ja mal versuchen, ein Mikro in eine Steckdose einzusetzen, die Größe ist ja heutzutage kein Problem mehr. Da wird kaum Schall aus dem Raum hineinkommen, erst recht nicht, wenn da ein Stecker drinsteckt. Dafür wirst Du jede Menge Störgeräusche, z.B. das Pfeifen der Luft durch die Installationsrohre, Trittschall usw. hören können, bloß keine Wörter.
Sehe ich anders. Aber ehrlicherweiße weiß ich natürlich nicht, was die für Mikrofone hatten.
Abdul K. schrieb: > Na schön. Ich bin also zu jung und zu blöde. Man darf nur nicht alles glauben, was man sieht. Und erst recht nichts aus Filmen, wenn sie nicht ausdrücklich als Dokumentarfilm ausgewiesen sind. Besonders bei Stasifilmen gilt das Stille-Post-Prinzip. Ein Gerücht wird von einem zum anderen weiter erzählt und immer fantastischer ausgeschmückt. Die Leute, die es wirklich wissen könnten, werden nicht hinzugezogen bzw. sind schwer zu finden.
Abdul K. schrieb: > @Mod: Was soll denn eine Diskussion über die Realisierung superkleiner > 230V-Versorgung für eine kleine Elektronik im off-topic Bereich?? Wo ist so eine Diskussion? Du hast zwar so eine Frage gestellt, diskutiert wurden aber Möglichkeiten der Stasi.
Mir haben auch oft Leute erzählt, sie würden abgehört, weil es im Telefon knackt. Ich hab dann immer versucht zu erklären, nein das sind nur verschliessene Relaiskontakte. Aber es ist schwer gegen Einbildung anzugehen. Oft waren diese Leute sogar stolz darauf, daß sie für so wichtig erachtet wurden, um abgehört zu werden.
Peter Dannegger schrieb: > Mir haben auch oft Leute erzählt, sie würden abgehört, weil es im > Telefon knackt. Tatsächlich erfolgte das Abhören durch die Parallelschaltung am Rangierverteiler. In der GWN-50 liefen diese Drähte dann auf einen speziellen Amtsumsetzer der das Gespräch direkt an den Endverbraucher (Stasi) weitervermittelte. Das Zuschalten des Abhörumsetzers war im Telefon meist nicht zu bemerken, wohl aber die zusätzliche Leitungsdämpfung. Als zeitweiliger Techniker einer GWN-50 konnte ich das Zuschalten oft beobachten. Auf ein Ziehen der Sicherung für diese Gestellreihe wurde immer prompt reagiert. Es kam sofort ein eigens dafür abgestellter Techniker.
> In einem Film über die Machenschaften der Stasi zeigten sie eingebaute > Wanzen in Stekdosen. > Man darf nur nicht alles glauben, was man sieht. > Und erst recht nichts aus Filmen, wenn sie nicht ausdrücklich als > Dokumentarfilm ausgewiesen sind. Nun ja, der Film greift einen bekannt gewordenen EINZELFALL auf, nämlich die Abhöraktion gegen Eppelmann, dem die Wanze tatsächlich aufgefallen ist, weil die Steckdose nicht mehr funktionierte und er beim Reparieren der Steckdose die Wanze darin fand. In fast allen anderen Fällen wird der Stasi der Einbau der Wanze ohne Fehler geglückt sein.
Ich würde den Film als Dokumentarfilm einstufen und verstehe nicht, wieso meine Kompetenz das zu beurteilen, unterwandert wird. Dann dreht es sich nur noch darum, wie toll das abhören war. Also darum geht es mir nicht! Ich interessiere mich nur für den technischen Aufbau der Wanze und der Frage, ob dort Schaltungstechniken verwendet wurden, die ich vielleicht nicht kenne und die das Problem großer Kondi bzw. Trafo umschiffen.
Peter Dannegger schrieb: > Du kannst ja mal versuchen, ein Mikro in eine Steckdose einzusetzen, die > Größe ist ja heutzutage kein Problem mehr. > Da wird kaum Schall aus dem Raum hineinkommen, erst recht nicht, wenn da > ein Stecker drinsteckt. Steckdosen sind nur für Geruchssensoren geeignet, aber die braucht man zum Schnüffeln ja auch. Früher war dazu noch im Nebenzimmer ein Schwein notwendig, das meistens durch eine Verlängerung der Dose angeschlossen wurde. Die Westgeheimdienste waren einfach zu blöd für sowas. Die haben einfach Geruchskondensatoren entwickeln lassen, in denen die Düfte kondensieren und in einen Schlauch abgeleitet werden können. Aber blöd ist es, wenn dem Schlapphut beim Abzapfen der Soße ein Spritzer in die Latschen läuft. Der Kerl ist dann sein Leben lang an einem merkwürdigen Geruch zu erkennen, den er einfach nicht mehr wegbekommt. Der Schweineduft, den die Stasi-Betreuer für das Schnüffelschwein annahmen, war da viel unauffälliger, denn Schweine wurden ja nicht nur von der Stasi gehalten...
Nehmen wir mal an die Wanze hat eine Sende leistung von 1W (was für 100-200 vollkommen ausreichen sollte, zum vergleich in MPR Funkgeräte dürfen im DE max. 0,5W haben und Schaffen freifeld 5km und in bebautem Gebiet noch mindestens 1km)und benötigt 8V. Dann werden nur 125mA benötigt was sich mit ein Paar winziger Z-Dioden und einem kleinen (in sona steckdose ist locker platz für nen 10V/220uF Elko) Kondensator der bei 50Hz ja nich so groß sein muss.
Abdul K. schrieb: > Ich interessiere mich nur für den > technischen Aufbau der Wanze und der Frage, ob dort Schaltungstechniken > verwendet wurden, die ich vielleicht nicht kenne und die das Problem > großer Kondi bzw. Trafo umschiffen. Dann mußt Du jemanden fragen, der solche Wanzen gefunden hat oder eingesetzt hat. Es ist müßig, darüber zu spekulieren, ohne so ein Gerät geöffnet gesehen zu haben.
Abdul K. schrieb: > Na schön. Ich bin also zu jung und zu blöde. Ich meinte eigentlich: Du bist zu jung um die Witze zu verstehen.
> Nehmen wir mal an die Wanze hat eine Sende leistung von 1W
Hatte sie nicht, sondern nur wenige Milliwatt.
Daher reicht auch ein Kondensator von 0.1uF im Kondensatornetzteil.
Der war so ca. 12mm lang und 6mm Durchmesser.
Karl Heinz Buchegger schrieb: > Abdul K. schrieb: >> Na schön. Ich bin also zu jung und zu blöde. > > Ich meinte eigentlich: Du bist zu jung um die Witze zu verstehen. Das hatte ich schon verstanden und deinen Witz sogleich umgekehrt. Offensichtlich hast du die Pointe dann nicht verstanden. Wenn so einer einen solchen Witz denn nun reißt, dann sollte er auch die Kompetenz besitzen, alle notwendigen Relationen für Nichteingeweihte zu offenbaren.
Paul Meiler schrieb: > Nehmen wir mal an die Wanze hat eine Sende leistung von 1W (was für > 100-200 vollkommen ausreichen sollte, zum vergleich in MPR Funkgeräte > dürfen im DE max. 0,5W haben und Schaffen freifeld 5km und in bebautem > Gebiet noch mindestens 1km)und benötigt 8V. > Dann werden nur 125mA benötigt was sich mit ein Paar winziger Z-Dioden > und einem kleinen (in sona steckdose ist locker platz für nen 10V/220uF > Elko) Kondensator der bei 50Hz ja nich so groß sein muss. Hm ja. Schau dir lieber erstmal den Artikel Kondensatornetzteil an, denn deine Rechnung kann ich nicht nachvollziehen.
Uhu Uhuhu schrieb: > Steckdosen sind nur für Geruchssensoren geeignet, aber die braucht man > zum Schnüffeln ja auch. Früher war dazu noch im Nebenzimmer ein Schwein > notwendig, das meistens durch eine Verlängerung der Dose angeschlossen > wurde. Die Stasi hatte von Feinden der Republik vorsorglich eine Geruchsdatenbank in Form von Kleidungsstücken in Gurkengläsern angelegt. Allerdings waren es wohl Schäferhunde und keine Schweine. Nicht gewußt? German Gründlichkeit ist ja ein weltweiter Qualitätsbegriff.
Abdul K. schrieb: > Ich würde den Film als Dokumentarfilm einstufen und verstehe nicht, > wieso meine Kompetenz das zu beurteilen, unterwandert wird. Dann hättest Du vielleicht gleich am Anfang erwähnen sollen, um was für einen Film es sich handelt, und dass es eine Doku sein soll. Den oben erwähnten "Leben der Anderen" halten sicher einige auch für authentisch, obwohl die Story einige recht unglaubwürdige technische und soziale Aspekte aufweist. Abdul K. schrieb: > Die Stasi hatte von Feinden der Republik vorsorglich eine > Geruchsdatenbank Als ich letztens für einen neuen Reisepass erkennungsdienstlich erfasst wurde, habe ich auch gefragt, ob sie noch eine Geruchsprobe wollen. Weiss nicht, ob sie den Zusammenhang erkannt haben.
Hättest den Namen Eppelmann gleich erwähnen können: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13492850.html
Robert L. schrieb: > google sagt: > > http://herbertsbuero.de/8044.html > > gleich das 1. bild "Die akustisch und optisch aufgezeichneten und codierten Trägersignale zeigten die bekannten Bild- und Toncharakteristiken eines analogen TV-Farbbildträgers. Nur unter bestimmten Umständen (Lage und Entfernung etc.) konnten, an den Seitenbändern des Trägers, verzerrte Rest-NF-Signale hörbar und decodiert werden." Wow. Wieviele davon wohl noch irgendwo eingebaut sind?
Abdul K. schrieb: > Nicht gewußt? Natürlich ist mir die gespielte Empörung der Medien zu dem Thema nicht entgangen. Stasi West hat übrigens auch damit rumexperimentiert.
Das eine ist Pest das andere ist Colera. Namaste
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