Forum: Offtopic Wie funzt die Steckdosen-Wanzengerät Versorgung?


von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

In einem Film über die Machenschaften der Stasi zeigten sie eingebaute 
Wanzen in Stekdosen. Leider war die Technik nicht Inhalt des Films. So 
blieb diese verborgen. Ich frage mich nun, wie die Wanzen mit Strom 
versorgt wurden. Die Wanze besteht nur aus einem flachen Gehäuse. 
Niemals paßt da ein Kondensatornetzteil rein, oder gar ein Trafo.

Haben die vielleicht Hochspannungstransen verwendet? Irgendwie mußten 
die ja modulieren.
Ging der Lauschangriff dann über das Kabel oder über Funk?

Vielleicht haben die ja ne andere Technik verwendet, um das Gerät mit 
Niederspannung zu versorgen.

: Verschoben durch User
von Jochem (Gast)


Lesenswert?

Vorwiderstand+Z-Diode?

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Du kannst sie dir im Stasimuseum Normannenstrasse angucken.

Der Kondensator musste ja nicht CE, VDE und X2 sein...

Es waren Funksender, die gerade mal einige hundert Meter schafften.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Hm. Da könnte was dran sein. Der Abgehörte untersuchte nämlich diese 
Steckdose, weil sie plötzlich nicht mehr funktionierte.

von horch_und_guck (Gast)


Lesenswert?

Das dürfte vermutlich eine Panne gewesen sein. Denn die Technik der 
Stasi funktionierte eigentlich recht zuverlässig. Noch heute staune ich 
über den perfiden Erfindungsreichtum dieser Leute...

von Michael_ (Gast)


Lesenswert?

Schlapphüte hatten schon immer mehr Mittel als der Normalbürger. Das 
sieht man ja in jüngster Vergangenheit.
Glaubst du wirklich, die westlichen hatten nicht sowas?
Am Ende haben die das bei Westschlapphüten besorgt.
Die MINOX Kamera ist ein Beispiel dazu.

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Abdul K. schrieb:
> Der Abgehörte untersuchte nämlich diese
> Steckdose, weil sie plötzlich nicht mehr funktionierte.

Naja, warum sollte ein Film realistisch sein. Ich denke da nur an "Das 
Leben der anderen", da wird in wenigen Stunden eine Wohnung verwanzt, 
die Kabel werden unter der Tapete verlegt, die Stasi hat natürlich die 
passende Wandfarbe, um die Schlitze verschwinden zu lassen, die neue 
Farbe fällt überhaupt nicht auf, Leim- und Farbgeruch ist nach einer 
halben Stunde verflogen. Sehr unglaubwürdig. Aber so stellt sich der 
kleine Wessi den bösen Osten vor.

horch_und_guck schrieb:
> Denn die Technik der
> Stasi funktionierte eigentlich recht zuverlässig.

Noch aus alten Zeiten: "Woran erkennst Du, dass die Stasi Deine Wohnung 
verwanzt hat? Du hast einen neuen Kleiderschrank, und vor Deinem Haus 
steht plötzlich ein Trafohäuschen." Keine Ahnung, wieviel Jahre Bautzen 
es für den gegeben hätte.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Du meinst, der arme Mann hat gelogen oder einfach nur die Vergangenheit 
sich zurechtgerückt damits erträglicher wird? Das ist eine andere 
Baustelle!
Die Frage ist eher, ob das schmale Kästchen im Film wirklich eine Wanze 
darstellen kann, oder ob die Dinger nicht doch größer waren.

Beim Kleiderschrank war vielleicht der Witz die unmittelbare 
Beschaffbarkeit. Aber wozu das Trafohäuschen? Mir ist nicht bekannt, daß 
es Leute ohne Stromanschluß gab.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

@Mod: Was soll denn eine Diskussion über die Realisierung superkleiner 
230V-Versorgung für eine kleine Elektronik im off-topic Bereich??

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


Lesenswert?

Abdul K. schrieb:
> Mir ist nicht bekannt, daß
> es Leute ohne Stromanschluß gab.

Der Schwerpunkt lag auf dem Satz: Noch aus alten Zeiten:
Hier noch einer als alten Zeiten:
F: Woran erkennt man eine russische Wanze?
A: Am Netzbrummen!

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Versteh ich genauso wenig!!

von Karl H. (kbuchegg)


Lesenswert?

Abdul K. schrieb:
> Versteh ich genauso wenig!!

Du bist einfach zu jung.

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Abdul K. schrieb:
> In einem Film über die Machenschaften der Stasi zeigten sie eingebaute
> Wanzen in Stekdosen.

Diese Märchenfilme mögen ja ganz lustig sein, sind aber in keinster 
Weise real.

Abgehört wurde z.B. über das Telefon. Dazu wurde der Speisestrom nicht 
ganz unterbrochen, sondern reduziert. Und die Kohlekapsel wurde durch 
eine bessere dynamische ersetzt. Und im Amt wurde am Rangierverteiler 
eine Leitung zusätzlich aufgeschaltet.
Also ganz normale Technik, kein Fantasie-Schnickschnack.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Na schön. Ich bin also zu jung und zu blöde. Aufgeklärt werde ich auch 
nicht. Wohl noch zu jung, oder?

Hat jemand so ne Wanze mal gesehen?

Der Film hat mit Wanzen sonst nix am Hut. Die werden eher beiläufig 
erwähnt. Primär gings um Bespitzelung und den unheimlich aufgeblähten 
Machtapparat, der das alles verwaltete.

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Du kannst ja mal versuchen, ein Mikro in eine Steckdose einzusetzen, die 
Größe ist ja heutzutage kein Problem mehr.
Da wird kaum Schall aus dem Raum hineinkommen, erst recht nicht, wenn da 
ein Stecker drinsteckt.
Dafür wirst Du jede Menge Störgeräusche, z.B. das Pfeifen der Luft durch 
die Installationsrohre, Trittschall usw. hören können, bloß keine 
Wörter.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Sehe ich anders. Aber ehrlicherweiße weiß ich natürlich nicht, was die 
für Mikrofone hatten.

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Abdul K. schrieb:
> Na schön. Ich bin also zu jung und zu blöde.

Man darf nur nicht alles glauben, was man sieht.
Und erst recht nichts aus Filmen, wenn sie nicht ausdrücklich als 
Dokumentarfilm ausgewiesen sind.

Besonders bei Stasifilmen gilt das Stille-Post-Prinzip. Ein Gerücht wird 
von einem zum anderen weiter erzählt und immer fantastischer 
ausgeschmückt.
Die Leute, die es wirklich wissen könnten, werden nicht hinzugezogen 
bzw. sind schwer zu finden.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Abdul K. schrieb:
> @Mod: Was soll denn eine Diskussion über die Realisierung superkleiner
> 230V-Versorgung für eine kleine Elektronik im off-topic Bereich??

Wo ist so eine Diskussion? Du hast zwar so eine Frage gestellt, 
diskutiert wurden aber Möglichkeiten der Stasi.

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Mir haben auch oft Leute erzählt, sie würden abgehört, weil es im 
Telefon knackt. Ich hab dann immer versucht zu erklären, nein das sind 
nur verschliessene Relaiskontakte.
Aber es ist schwer gegen Einbildung anzugehen. Oft waren diese Leute 
sogar stolz darauf, daß sie für so wichtig erachtet wurden, um abgehört 
zu werden.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


Lesenswert?

Peter Dannegger schrieb:
> Mir haben auch oft Leute erzählt, sie würden abgehört, weil es im
> Telefon knackt.

Tatsächlich erfolgte das Abhören durch die Parallelschaltung am 
Rangierverteiler. In der GWN-50 liefen diese Drähte dann auf einen 
speziellen Amtsumsetzer der das Gespräch direkt an den Endverbraucher 
(Stasi) weitervermittelte. Das Zuschalten des Abhörumsetzers war im 
Telefon meist nicht zu bemerken, wohl aber die zusätzliche 
Leitungsdämpfung. Als zeitweiliger Techniker einer GWN-50 konnte ich das 
Zuschalten oft beobachten. Auf ein Ziehen der Sicherung für diese 
Gestellreihe wurde immer prompt reagiert. Es kam sofort ein eigens dafür 
abgestellter Techniker.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

> In einem Film über die Machenschaften der Stasi zeigten sie eingebaute
> Wanzen in Stekdosen.
> Man darf nur nicht alles glauben, was man sieht.
> Und erst recht nichts aus Filmen, wenn sie nicht ausdrücklich als
> Dokumentarfilm ausgewiesen sind.

Nun ja, der Film greift einen bekannt gewordenen EINZELFALL auf,
nämlich die Abhöraktion gegen Eppelmann, dem die Wanze tatsächlich
aufgefallen ist, weil die Steckdose nicht mehr funktionierte und
er beim Reparieren der Steckdose die Wanze darin fand.

In fast allen anderen Fällen wird der Stasi der Einbau der Wanze
ohne Fehler geglückt sein.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Ich würde den Film als Dokumentarfilm einstufen und verstehe nicht, 
wieso meine Kompetenz das zu beurteilen, unterwandert wird. Dann dreht 
es sich nur noch darum, wie toll das abhören war.

Also darum geht es mir nicht! Ich interessiere mich nur für den 
technischen Aufbau der Wanze und der Frage, ob dort Schaltungstechniken 
verwendet wurden, die ich vielleicht nicht kenne und die das Problem 
großer Kondi bzw. Trafo umschiffen.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Peter Dannegger schrieb:
> Du kannst ja mal versuchen, ein Mikro in eine Steckdose einzusetzen, die
> Größe ist ja heutzutage kein Problem mehr.
> Da wird kaum Schall aus dem Raum hineinkommen, erst recht nicht, wenn da
> ein Stecker drinsteckt.

Steckdosen sind nur für Geruchssensoren geeignet, aber die braucht man 
zum Schnüffeln ja auch. Früher war dazu noch im Nebenzimmer ein Schwein 
notwendig, das meistens durch eine Verlängerung der Dose angeschlossen 
wurde.

Die Westgeheimdienste waren einfach zu blöd für sowas. Die haben einfach 
Geruchskondensatoren entwickeln lassen, in denen die Düfte kondensieren 
und in einen Schlauch abgeleitet werden können.

Aber blöd ist es, wenn dem Schlapphut beim Abzapfen der Soße ein 
Spritzer in die Latschen läuft. Der Kerl ist dann sein Leben lang an 
einem merkwürdigen Geruch zu erkennen, den er einfach nicht mehr 
wegbekommt.

Der Schweineduft, den die Stasi-Betreuer für das Schnüffelschwein 
annahmen, war da viel unauffälliger, denn Schweine wurden ja nicht nur 
von der Stasi gehalten...

von Paul M. (paulmeiler)


Lesenswert?

Nehmen wir mal an die Wanze hat eine Sende leistung von 1W (was für 
100-200 vollkommen ausreichen sollte, zum vergleich in MPR Funkgeräte 
dürfen im DE max. 0,5W haben und Schaffen freifeld 5km und in bebautem 
Gebiet noch mindestens 1km)und benötigt 8V.
Dann werden nur 125mA benötigt was sich mit ein Paar winziger Z-Dioden 
und einem kleinen (in sona steckdose ist locker platz für nen 10V/220uF 
Elko) Kondensator der bei 50Hz ja nich so groß sein muss.

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Abdul K. schrieb:
> Ich interessiere mich nur für den
> technischen Aufbau der Wanze und der Frage, ob dort Schaltungstechniken
> verwendet wurden, die ich vielleicht nicht kenne und die das Problem
> großer Kondi bzw. Trafo umschiffen.

Dann mußt Du jemanden fragen, der solche Wanzen gefunden hat oder 
eingesetzt hat.
Es ist müßig, darüber zu spekulieren, ohne so ein Gerät geöffnet gesehen 
zu haben.

von Karl H. (kbuchegg)


Lesenswert?

Abdul K. schrieb:
> Na schön. Ich bin also zu jung und zu blöde.

Ich meinte eigentlich: Du bist zu jung um die Witze zu verstehen.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

> Nehmen wir mal an die Wanze hat eine Sende leistung von 1W

Hatte sie nicht, sondern nur wenige Milliwatt.

Daher reicht auch ein Kondensator von 0.1uF im Kondensatornetzteil.
Der war so ca. 12mm lang und 6mm Durchmesser.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>> Na schön. Ich bin also zu jung und zu blöde.
>
> Ich meinte eigentlich: Du bist zu jung um die Witze zu verstehen.

Das hatte ich schon verstanden und deinen Witz sogleich umgekehrt. 
Offensichtlich hast du die Pointe dann nicht verstanden.


Wenn so einer einen solchen Witz denn nun reißt, dann sollte er auch die 
Kompetenz besitzen, alle notwendigen Relationen für Nichteingeweihte zu 
offenbaren.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Paul Meiler schrieb:
> Nehmen wir mal an die Wanze hat eine Sende leistung von 1W (was für
> 100-200 vollkommen ausreichen sollte, zum vergleich in MPR Funkgeräte
> dürfen im DE max. 0,5W haben und Schaffen freifeld 5km und in bebautem
> Gebiet noch mindestens 1km)und benötigt 8V.
> Dann werden nur 125mA benötigt was sich mit ein Paar winziger Z-Dioden
> und einem kleinen (in sona steckdose ist locker platz für nen 10V/220uF
> Elko) Kondensator der bei 50Hz ja nich so groß sein muss.

Hm ja. Schau dir lieber erstmal den Artikel Kondensatornetzteil an, denn 
deine Rechnung kann ich nicht nachvollziehen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Uhu Uhuhu schrieb:
> Steckdosen sind nur für Geruchssensoren geeignet, aber die braucht man
> zum Schnüffeln ja auch. Früher war dazu noch im Nebenzimmer ein Schwein
> notwendig, das meistens durch eine Verlängerung der Dose angeschlossen
> wurde.

Die Stasi hatte von Feinden der Republik vorsorglich eine 
Geruchsdatenbank in Form von Kleidungsstücken in Gurkengläsern angelegt. 
Allerdings waren es wohl Schäferhunde und keine Schweine.

Nicht gewußt? German Gründlichkeit ist ja ein weltweiter 
Qualitätsbegriff.

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Abdul K. schrieb:
> Ich würde den Film als Dokumentarfilm einstufen und verstehe nicht,
> wieso meine Kompetenz das zu beurteilen, unterwandert wird.

Dann hättest Du vielleicht gleich am Anfang erwähnen sollen, um was für 
einen Film es sich handelt, und dass es eine Doku sein soll. Den oben 
erwähnten "Leben der Anderen" halten sicher einige auch für authentisch, 
obwohl die Story einige recht unglaubwürdige technische und soziale 
Aspekte aufweist.

Abdul K. schrieb:
> Die Stasi hatte von Feinden der Republik vorsorglich eine
> Geruchsdatenbank

Als ich letztens für einen neuen Reisepass erkennungsdienstlich erfasst 
wurde, habe ich auch gefragt, ob sie noch eine Geruchsprobe wollen. 
Weiss nicht, ob sie den Zusammenhang erkannt haben.

von Robert L. (lrlr)


Lesenswert?

google sagt:

http://herbertsbuero.de/8044.html

gleich das 1. bild

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Hättest den Namen Eppelmann gleich erwähnen können: 
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13492850.html

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Robert L. schrieb:
> google sagt:
>
> http://herbertsbuero.de/8044.html
>
> gleich das 1. bild

"Die akustisch und optisch aufgezeichneten und codierten Trägersignale 
zeigten die bekannten Bild- und Toncharakteristiken eines analogen 
TV-Farbbildträgers. Nur unter bestimmten Umständen (Lage und Entfernung 
etc.) konnten, an den Seitenbändern des Trägers, verzerrte 
Rest-NF-Signale hörbar und decodiert werden."

Wow.


Wieviele davon wohl noch irgendwo eingebaut sind?

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Abdul K. schrieb:
> Nicht gewußt?

Natürlich ist mir die gespielte Empörung der Medien zu dem Thema nicht 
entgangen. Stasi West hat übrigens auch damit rumexperimentiert.

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Also
Eppelmann = das mini-Watergate der DDR.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?


von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

Das eine ist Pest das andere ist Colera.

Namaste

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.