Ahoi. Ich bin mal so frei und komme mal wieder mit einer supergenerellen Frage die sicher schon tausend mal gestellt wurde, aber so richtig beantwortet wurde sie nicht. Ich habe hier einen Prototypen einer Schaltung die Leuchtstoffröhren mittels Relais schaltet und danach den Leistungsfaktor berechnet. Funktioniert alles, soweit so gut. Vielleicht zunächst ein paar Infos, Schaltplan kann ich leider nicht anbieten: Controller: STM32 Spannungssignal über Trafo abgesampelt. Strom über Stromwandler (galvanisch getrennt) Spannungsversorgung über AC-DC und danach Schaltregler. Mein Prototypenaufbau besteht aus etlichen unterschiedlichen Leiterplatten mit kleinen Kabelchen dazwischen und einem LCD zum Informationen anzeigen (und zwar seriell angeschlossen via Schieberegister) Wunderlicherweise geht der MCU sogar nichtmal in Reset wenn man einige LS-Röhren daneben andreht, das LCD_Display zeigt aber Käse an. War ja auch zu erwarten (bei den ganzen Drahterln). Jetzt aber mach ich mir eine Leiterplatte für das alles. Vorschriften und Normen sind fürs erste egal, funktionieren soll es. Was ich mich also frage: - Welcher Natur sind denn die Störsignale von LS-Röhren und wie entgegne ich denen? - Muss ich bei den Abmessungen der Leiterplatte etwas beachten? Evt Moden dämpfen? - Das ganze kommt in ein Metallgehäuse. Soll das Metallgehäuse auf den Schutzleiter oder nicht? (again: Egal was die Vorschrift sagt!) - Soll die Masse auf den Schutzleiter? - Reichen herkömmliche Suppressordioden um Impulse abzufedern oder brauch ich da noch was schnelleres? Vielleicht ein bisschen dreist da so zu fragen, ich gebe zu ich habe noch kein EMV-Buch komplett durchgelesen. Morgen werde ich mich diesbezüglich weiterbilden, heute ist es eindeutig zu heiss dafür. Vielleicht bringt mich jemand netter auf den richtigen Weg? Meine Dankbarkeit wäre unendlich.
Vielleicht noch zur Anmerkung: Bei den LS-Röhren kann ich nichts ändern. (Also z.B. ein Elektronisches Vorschaltgerät verwenden kommt nicht in Frage). Und dann noch ein zweites: Ich habe Testweise MCU und LCD (und ein bisschen drumherum) mit Batterie betrieben, dennoch Spinnt das LCD wenn die Röhre startet. Ich gehe also davon aus, dass die Enstreuungen nicht als Spannungsspitzen in der Versorgung auftreten, oder zumindest auch anders. Vermutlich werden sie in den 15cm Kabel eingestreut und sind dann weg wenn die Leiterbahnen auf der Leiterplatte sehr kurz sind. Das ist aber nur eine Vermutung. Da quält mich jetzt mein gefährliches Halbwissen bzg Resonanz bei rechteckigen Leiterplatten und Leiterbahnlängen. Unglaublich was man heute alles wissen muss...
> - Welcher Natur sind denn die Störsignale von LS-Röhren und wie entgegne > ich denen? Na es geht um's Zünden: Zunächst fliesst durch Drossel, Heizwendeln und Starter ein durch die Drossel festgelegter Strom,. Dann öffnet die Drossel, und wenn das zufällig im Strommaximum war, will der Strom weiterfliessen, und die Spannung steigt bis der Strom weiterfliessen kann. Das kann über 1000V ausmachen bevor die Röhre zündet. Es ist also für einen kurzen MOment - der Strom von maximal auf 0 zurückgegangen, - die Spannung von 0 auf 1000V gesteigeen - der Strom von 0 auf maximal angestiegen Klar stört das, sind ja rapide dU/dt und dI/dt. Zur Entstörung hilft ein 'Funkentstör'-Kondensator am Eingang der Leuchtstoffröhre, an dem sich der Zündfunke abstützen kann, und eine 'UKW'-Drossel vor diesem, mit der der hineinfliessende Strom geglättet wird, oder ein Netzfilter. Für den uC gilt: Störfestes Netzteil, Platine so klein wie möglich und in einer Blechschachtel, die genau in der Mitte des Relais zu Ende ist, damit die gestörte Netzspannung draussen bleibt.
MaWin schrieb: > Für den uC gilt: Störfestes Netzteil, Platine so klein wie möglich und > in einer Blechschachtel, die genau in der Mitte des Relais zu Ende ist, > damit die gestörte Netzspannung draussen bleibt. Demnach gehst du davon aus, dass die Störungen über das Netzkabel übertragen werden. Ich habe folgende Beobachtung gemacht: Verlängerungskabel und die Röhre ein paar Meter weiter weg stellen, die Effekte verringern sich oder bleiben aus. Deckt sich auch mit den Anmerkungen in meinem obigen Post (der zweite). Also doch ein Elektromagnetisches Feld? Achja: Die LS-Röhre(n) entstören ist keine Option, Ursachenbekämpfung kommt leider nicht in Frage.
Zum Störsicheren Netzteil: Für mich kommt leider nur genau ein Netzteil in Frage: RECOM-RAC 0.3 und zwar wegen der Temperaturfestigkeit. Davor sitzt ein MOV, dahinter eine Suppressordiode. Störspitzen an jeglichen MCU-Eingängen oder sonstigen Steuerleitungen werden also von eventuellen Schutzdioden in die Masse abgeleitet. Da frag ich mich eben ob so schnell so viel Strom aufgenommen werden kann da der Innenwiderstand des Netzteils sekundärseitig ja nicht unendlich klein ist. Deswegen ja auch meine Überlegung die Masse mit dem Schutzleiter zu verbinden. Ein Kondensator hat ja auch einen ESR, somit können allzukurze Transienten nicht ausgeglichen werden. Meine Steuerleitungen haben bereits 100nF zur Masse und zwar Keramikmehrschicht, somit vom ESR fast optimal. Dennoch sehe ich am Oszilloskop die Störungen auf ebendiesen. Fragt sich allerdings wie sehr ich meinen Tastköpfen trauen kann..
> > Für den uC gilt: Störfestes Netzteil, Platine so klein wie möglich und > > in einer Blechschachtel, die genau in der Mitte des Relais zu Ende ist, > > damit die gestörte Netzspannung draussen bleibt. > Demnach gehst du davon aus, dass die Störungen über das Netzkabel > übertragen werden. Nein, dagegen würde die Blechdose nicht helfen, und auch der kleine Baufaktor. Beides ist gegen "Funkwellen" und "Antennenwirkung". Aber natürlich kommen die Störungen auch leitungsgebunden rein, zumindest wenn keine meterlange Zuleitung existiert. Dein RECOM hat keinerlei Entstörung. Ein Netzfilter bestehend auf Funkentstörkondensator und Gleichtaktdrossel zusätzlich zur Varistor und Sicherung des Datenblatts wäre schon mal ein Anfang.
MaWin schrieb: > Dein RECOM hat keinerlei Entstörung. Ein Netzfilter bestehend auf > Funkentstörkondensator und Gleichtaktdrossel zusätzlich zur Varistor und > Sicherung des Datenblatts wäre schon mal ein Anfang. Ist schon so gut wie drin :)
Klappferrite/Ringferrite um die Verbindungsleitungen?? Die wirken manchmal Wunder.
Ab welchen Leiterbahnlängen soll ich denn Ferrite verwenden (also SMD-Ferrite) und welche? Der präzise Ansatz wäre ja Resonanz der Leiterbahn und dann Dämpfung bis zur Schaltschwelle (bei bekannter Einstreuungsleistung). Oder ist das komplett daneben? (kann gut sein!) Wie machen das denn die Profis? Klingt nach enormen Rechenaufwand.
Idee: Ferrite dort wo kurze Spannungsspitzen die Betriebssicherheit des Mikrocontrollercodes beeinflussen können (also Interruptauslösende Leitungen).
Bump. Dennoch: Gehäuse an den Schutzleiter oder nicht? Masse an den Schutzleiter oder nicht?
dotm schrieb: > Bump. > Dennoch: > Gehäuse an den Schutzleiter oder nicht? > Masse an den Schutzleiter oder nicht? Wenn, dann am besten über einen Widerstand so ca. 50 Ohm.
Abdul K. schrieb: > Wenn, dann am besten über einen Widerstand so ca. 50 Ohm Warum der Widerstand? (nur fürs Verständnis.)
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.