Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schutzschaltung aus zwei in Reihe geschaltener Dioden


von Lucky (Gast)


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Guten Morgen,

ich habe eine Frage zur Funktionsweise von Schutzdioden. Wenn man doch 
eine einfach Schutzschaltung gegen Über/Unterspannung bauen möchte nimmt 
man doch zwei Schottky Dioden oder? Diese Verschaltet man die auf dem 
Bild zu sehen. (Hier wurde der einfachheit halber zwei normale Si Dioden 
genommen)

Doch wenn ich das in LTspice simuliere dann kommt trotzdem die angelegte 
Spannung raus. Kann mir jemand helfen? Wo ist mein Fehler?

Gruß

von Hannes (Gast)


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Hast Du Dir mal den Strom durch D1 angesehen?

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Die Schaltung funktioniert nur, wenn du vor die beiden Dioden (also in 
Reihe zur Signalquelle) einen Widerstand (z. B. 10 kΩ) zur 
Strombegrenzung schaltest.

von Lucky (Gast)


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Hannes schrieb:
> Hast Du Dir mal den Strom durch D1 angesehen?

Ja habe ich gerade der wird ziemlich groß. Bei 6V. Das heißt das der 
Widerstand sehr klein ist. Also funktioniert die Schaltung doch? Oder?


Yalu X. schrieb:
> Die Schaltung funktioniert nur, wenn du vor die beiden Dioden (also in
> Reihe zur Signalquelle) einen Widerstand (z. B. 10 kΩ) zur
> Strombegrenzung schaltest.

Das habe ich auch zuerst so simuliert. Allerdings fehlt im Schaltplan 
davon jede Spur.

von Martin (Gast)


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Lucky schrieb:
> Diese Verschaltet man die auf dem
> Bild zu sehen

Nix bild nur Dumme Datei mit dummen zahlen drinnen.

Gut das hier JEDER LTSpice Benutzt oder Windows.
Warum schließt du also bei Hilfe suche ein Teil der Gemeinde aus ?

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Lucky schrieb:
> Das habe ich auch zuerst so simuliert. Allerdings fehlt im Schaltplan
> davon jede Spur.

In welchem Schaltplan? Hast du die Schaltung von irgendwoher übernommen?

Vielleicht hat dort die Signalquelle schon einen ausreichend großen 
Ausgangswiderstand, so dass man keinen zusätzlichen Widerstand braucht. 
Oder die Schaltung ist ganz einfach fehlerhaft.

von Lucky (Gast)


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Martin schrieb:
> Lucky schrieb:
>> Diese Verschaltet man die auf dem
>> Bild zu sehen
>
> Nix bild nur Dumme Datei mit dummen zahlen drinnen.
>
> Gut das hier JEDER LTSpice Benutzt oder Windows.
> Warum schließt du also bei Hilfe suche ein Teil der Gemeinde aus ?

Entschuldige, siehe Anhang.

Gruß

von Lucky (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Lucky schrieb:
>> Das habe ich auch zuerst so simuliert. Allerdings fehlt im Schaltplan
>> davon jede Spur.
>
> In welchem Schaltplan? Hast du die Schaltung von irgenwoher übernommen?
>
> Vielleicht hat dort die Signalquelle schon einen ausreichend großen
> Ausgangswiderstand, so dass man keinen zusätzlichen Widerstand braucht.
> Oder die Schaltung ist ganz einfach fehlerhaft.

Anbei der Schaltplan.

Gruß

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Lucky schrieb:
> Anbei der Schaltplan.

Die Schaltung ist, mit Verlaub gesagt, kompletter Murks. Was soll die 
denn überhaupt tun?

von Hmm (Gast)


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Schön. Jetzt können wir alle den Schaltplan sehen.

Wie Yalu schon sagte: Da fehlt der Widerstand.

Deine Diode hat, sobald sie anfängt zu leiten eine Durchlassspannung von 
0,6 - 0,7V (eine Schottky-Diode weniger).

Andererseits verträgt sie auch nur einen gewissen Strom.
Das sind die ersten beiden limitierenden (im Sinne von begrenzenden 
Parametern) Faktoren.

Steigt also die Spannung an der Quelle dann wird auch der Strom 
mitsteigen. Das aber willst Du auch nicht.

In der Realität kann eine Spannungsquelle nicht unbegrenzt Strom 
liefern. Aber da Du keinen Widerstand drin hast, steigt er doch bis an 
die Grenze dessen was die Quelle liefern kann. Das aber willst Du nicht. 
Kann die Quelle zerstören.

Dazu kommt, das die Durchlassspannung auch vom Strom abhängt.

Du hast also eher ein Interesse daran, das der Strom niedrig ist.
Das ist der dritte limitierende Faktor.

Ein zusätzlicher Widerstand hat folgende Wirkung: Der fliessende Strom 
bewirkt einen Spannungsabfall so das an der Diode weniger Spannung 
ankommt. Beide bewirken also das das Strom insgesamt geringer ist. Das 
tut der Diode, der Spannungsquelle und der Erholzeit (bei schnellen 
Schaltvorgängen) gut.
Zusätzlich wird durch die Spannungsabfall der Begrenzungseffekt 
"stärker".

von Walter T. (nicolas)


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Yalu X. schrieb:
> Die Schaltung ist, mit Verlaub gesagt, kompletter Murks. Was soll die
> denn überhaupt tun?

Vermutlich ein undurchdachter Versuch, Klemmdioden zu simulieren.

von Lucky (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Lucky schrieb:
>> Anbei der Schaltplan.
>
> Die Schaltung ist, mit Verlaub gesagt, kompletter Murks. Was soll die
> denn überhaupt tun?

Der Mikrocontroller soll über den ADC die Spannung messen, welche an den 
Punkten B und W abfällt. Danach soll über einen Alogrithmus der 
Widerstandswert errechnet werden. Dieser soll via SPI an den digitalen 
Poti übertragen werden. Damit entsteht eine Hysteresekurve, die des 
Memristors.

Gruß

von Hmm (Gast)


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Da würde mich doch mal interessieren wo Du diese Schaltung her hast.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Nachdem ich die Schaltung noch einmal genauer angeschaut habe, reduziere 
ich "kompletter Murks" auf "ziemlicher Murks" und ergänze:

Vor allem ist der Schaltplan ist völlig verwirrend gezeichnet. Da sind 
ein paar Bauteile kreuz und quer hingemalt, und der Betrachter muss 
anhand der Labels herausfinden, wie diese Bauteile untereinander 
verbunden sind.

Lucky schrieb:
> Danach soll über einen Alogrithmus der Widerstandswert errechnet werden.

Welcher Widerstandswert?


Lucky schrieb:
> Damit entsteht eine Hysteresekurve, die des Memristors.

Wo ist da ein Memristor? Wird der an CON1-3 und CON1-4 angeschlossen?

von Lucky (Gast)


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Hmm schrieb:
> Da würde mich doch mal interessieren wo Du diese Schaltung her
> hast.

Aus dem Internet. Die Schaltung ist nicht von mir.

Hier der Link: http://www.physics.sc.edu/~pershin/emulator.htm

von Lucky (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Nachdem ich die Schaltung noch einmal genauer angeschaut habe,
> reduziere
> ich "kompletter Murks" auf "ziemlicher Murks" und ergänze:
>
> Vor allem ist der Schaltplan ist völlig verwirrend gezeichnet. Da sind
> ein paar Bauteile kreuz und quer hingemalt, und der Betrachter muss
> anhand der Labels herausfinden, wie diese Bauteile untereinander
> verbunden sind.
>
> Lucky schrieb:
>> Danach soll über einen Alogrithmus der Widerstandswert errechnet werden.
>
> Welcher Widerstandswert?
>
> Lucky schrieb:
>> Damit entsteht eine Hysteresekurve, die des Memristors.
>
> Wo ist da ein Memristor? Wird der an CON1-3 und CON1-4 angeschlossen?

Der momentane Widerstandswert des digitalen Potis.

An CON1-3 und CON1-4 wird eine Wechselspannung von +-2.5 Volt angelegt.

von Hmm (Gast)


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Hmm. Das habe ich mir schon fast gedacht.

von Lucky (Gast)


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Hmm schrieb:
> Hmm. Das habe ich mir schon fast gedacht.

Was hast du dir fast schon gedacht?

von Hmm (Gast)


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Also dann muss Deine Spannungsquelle, die im Schaltplan nicht zu sehen 
ist einen entsprechenden Innenwiderstand bzw. einen entsprechenden 
Vorwiderstand erhalten.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Ah, der Memristor wird also durch die Schaltung emuliert.

Die Schutzschaltung mit den Dioden, die die Opamp schützden soll, bringt 
hier nicht viel, auch nicht mit zusätzlichen Widerständen. Denn wenn die 
Spannung an CON1-3 und CON1-4 die Versorgungsspannung (5V) 
überschreitet, geht das digitale Poti kaputt. Dieses kannst du nicht so 
leicht schützen.

Man könnte als Schutz höchstens so einen Crowbar einbauen, der bei 
Überspannung diese begrenzt und eine Schmelzsicherung fliegen lässt:

http://de.wikipedia.org/wiki/Klemmschaltung_%28Stromversorgung%29

Oder einfach dafür sorgen, dass in der gesamten Schaltung keine 
Spannungen über 5V oder unter 0V auftreten können. Dann brauchst du 
überhaupt keine Schutzschaltung.

von Hmm (Gast)


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>> Hmm. Das habe ich mir schon fast gedacht.

>Was hast du dir fast schon gedacht?

Das das so eine Art Memristor-Emulator ist.

von Lucky (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Ah, der Memristor wird also durch die Schaltung emuliert.
>
> Die Schutzschaltung mit den Dioden, die die Opamp schützden soll, bringt
> hier nicht viel, auch nicht mit zusätzlichen Widerständen. Denn wenn die
> Spannung an CON1-3 und CON1-4 die Versorgungsspannung (5V)
> überschreitet, geht das digitale Poti kaputt. Dieses kannst du nicht so
> leicht schützen.
>
> Man könnte als Schutz höchstens einen Crow-Bar einbauen, der bei
> Überspannung diese begrenzt und eine Schmelzsicherung fliegen lässt.

Hmm schrieb:
> Also dann muss Deine Spannungsquelle, die im Schaltplan nicht zu
> sehen
> ist einen entsprechenden Innenwiderstand bzw. einen entsprechenden
> Vorwiderstand erhalten.


Ok. Wenn ich darauf achte die Spannung von 5V bzw. +- 2.5 nicht zu 
überschreiten dann kann ich ja die Schaltung zumindestens mal 
ausprobieren um dann zu sehen wo sich ein Verbesserungspotenzial ergibt. 
Oder spricht was dagegen?

Gruß

von Hmm (Gast)


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Schwer zu sagen. Der Widerspruch zwischen Yalu und mir besteht darin, 
das ich sage, das mit Widerstand der Schutz gegeben ist und Yalu, das 
der digitale Poti so nicht zu schützen ist.

Im allgemeinen sind ICs nicht wirklich absolut gegen Überschreitungen 
empfindlich (absolut Maximum ratings). Das stützt meine These, das der 
Schutz doch gegeben ist. Andererseits ist diese Schaltung (mit dem 
Widerstand) auch kein absoluter Schutz, denn die Spannung wird doch über 
Vcc steigen; nämlich um den Betrag der Durchlassspannung der Diode.

Die Lösung besteht darin, zum einen Schottky-Dioden zu nehmen oder aber, 
die von Yalu verlinkte Schaltung (evtl. zusätzlich) zu verwenden.

von Lucky (Gast)


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Hmm schrieb:
> Schwer zu sagen. Der Widerspruch zwischen Yalu und mir besteht
> darin,
> das ich sage, das mit Widerstand der Schutz gegeben ist und Yalu, das
> der digitale Poti so nicht zu schützen ist.
>
> Im allgemeinen sind ICs nicht wirklich absolut gegen Überschreitungen
> empfindlich (absolut Maximum ratings). Das stützt meine These, das der
> Schutz doch gegeben ist. Andererseits ist diese Schaltung (mit dem
> Widerstand) auch kein absoluter Schutz, denn die Spannung wird doch über
> Vcc steigen; nämlich um den Betrag der Durchlassspannung der Diode.
>
> Die Lösung besteht darin, zum einen Schottky-Dioden zu nehmen oder aber,
> die von Yalu verlinkte Schaltung (evtl. zusätzlich) zu verwenden.

Dann werde ich mir die mal anschauen.

Was mir gerade auffällt, darf ich eine neagtive Spannung an dem 
digitalen Poti abfallen lassen? Ja, oder?
Laut Datenblatt: " Resistor terminals A, B, W have no limitations on 
polarity with respect to each other. "

Mich verwirrt nämlich die Aussage von Yalu:
Yalu X. schrieb:
> Oder einfach dafür sorgen, dass in der gesamten Schaltung keine
> Spannungen über 5V oder unter 0V auftreten können. Dann brauchst du
> überhaupt keine Schutzschaltung.


Gruß

von Hmm (Gast)


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Du musst unterscheiden zwischen den Spannungen an B und W in Bezug auf 
Gnd und der Spannung zwischen B und W.

Im Ergebnis kann die Polarität zwischen B und W beliebig sein (es gibt 
ja nur zwei Möglichkeiten :-) ) solange B und W grösser/gleich 0V und 
kleiner/gleich 5V sind.

Diese Bedingung ist das was Yalu meinte.
Und das ist auch das was die Diodenschutzbeschaltung sicherstellen soll.

von Lucky (Gast)


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Hmm schrieb:
> Du musst unterscheiden zwischen den Spannungen an B und W in Bezug
> auf
> Gnd und der Spannung zwischen B und W.
>
> Im Ergebnis kann die Polarität zwischen B und W beliebig sein (es gibt
> ja nur zwei Möglichkeiten :-) ) solange B und W grösser/gleich 0V und
> kleiner/gleich 5V sind.
>
> Diese Bedingung ist das was Yalu meinte.
> Und das ist auch das was die Diodenschutzbeschaltung sicherstellen soll.

Ja eben, danke! :-)

Kurze Zwischenfrage: Die Impedanzwandler mit anschließendem Tiefpass, 
dienen dazu den Eingangswiderstand des Analog Digital Konverters zu 
erhöhen oder?

Gruß

von Hmm (Gast)


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>Ja eben...
Wieso "Ja eben"? Du hast doch geschrieben das Du verwirrt bist. Hätte 
ich mir die Erklärung sparen können?

>Kurze Zwischenfrage: Die Impedanzwandler mit anschließendem Tiefpass,
>dienen dazu den Eingangswiderstand des Analog Digital Konverters zu
>erhöhen oder?

Kurze Schwizenfrage: Du experimentierst mit Memristoren weil das Hip 
ist, oder was?

Guck mal in einem guten Buch nach "Spannungsfolger" und 
"Impedanzwandler".

von Lucky (Gast)


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Hmm schrieb:
>>Ja eben...
> Wieso "Ja eben"? Du hast doch geschrieben das Du verwirrt bist. Hätte
> ich mir die Erklärung sparen können?

Ja eben, weil ich selbst das gleiche gedacht habe allerdings durch die 
Aussage verunsichert war. Ne die Bestätigung deinerseits war gut :)

>>Kurze Zwischenfrage: Die Impedanzwandler mit anschließendem Tiefpass,
>>dienen dazu den Eingangswiderstand des Analog Digital Konverters zu
>>erhöhen oder?
>
> Kurze Schwizenfrage: Du experimentierst mit Memristoren weil das Hip
> ist, oder was?
>
> Guck mal in einem guten Buch nach "Spannungsfolger" und
> "Impedanzwandler".

Ok danke für den Tipp.

von Lucky (Gast)


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Hmm schrieb:
> Kurze Schwizenfrage: Du experimentierst mit Memristoren weil das Hip
> ist, oder was?

Sagen wir mal so, ich habe gefallen an dem Bauteil gefunden. ;-)

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