Hallo, kurzes zu mir: Ich habe bereits eine dreijährige Ausbildung zur Informatikkauffrau, danach holte ich mein Abi an einer BOS Wirtschaft nach (also ohne Physik und Chemie). Mathe bin ich relativ gut (10 Punkte -> Note 2,3). Technologie (mischung aus chemie und bio) -> 2,0. Nun habe ich mich für Wiwi (BWL) und Wing beworben. Ich habe für beides eine Zulassung bekommen. Nun wollte ich wissen, was man am besten von den beiden auswählen sollte? Es gibt mehr Stelle für Rein-BWLer wie im Controlling, Taxation usw. Für Wings gibst auch Stellen, aber weniger passenden Stellen, die für Wings ausgeschrieben sind. Wie sind da eurer Erfahrungen? Danke
Wäre es nicht sinnvoller, das bei Wiwi-Treff o.ä. zu fragen? Hier sind hauptsächlich E-Techniker und Informatiker unterwegs ...
Was sind dein Gründe für diese Studienwahl? Und was ist dein Interess ein technischen Belangen?
Wing ist definitiv Anspruchsvoller als BWL. Allerdings bekommen die bei uns auch immer ihre "Exportveranstaltungen" angeboten die direkt auf sie zugeschnitten sind. Von daher ist es durchaus machbar, auch für nicht so Technik versierte. Tatsächlich ist mir auch aufgefallen, dass es kaum für Wing ausgeschriebene stellen gibt. Das ist aber ein Phänomen was so ziemlich alle Studiengänge außer Elektrotechnik und Maschinenbau betrifft. Was auf keinen Fall bedeutet, das Wingler damit weniger gefragt wären als BWLer. Ganz im Gegenteil, ich denke wenn du später bei einem Technologiekonzern arbeiten möchtest dann ist WING definitiv zu empfehlen, gerade als Frau. Solltest du hingegen wo arbeiten wollen, was nix damit zu tun hat, beispielsweise Finanzsektor, Immobilien, Consulting dann doch lieber BWL. Beachte außerdem: BWL ist ein wirkliches Massenfach. Wing i.d.R. mit NC belegt der für überschaubare Studierendenzahlen und Absolventenzahlen sorgt. Gehst du auf die BWL Schiene, dann musst du dich gegenüber der harten Konkurrenz durchsetzen. Da darfst du erstmal ordentlich "treten", d.h. Praktika bei Namhaften Firmen, Auslandsaufenthalte etc... Wenn ich vor der Wahl stehen würde, würde ich definitiv WING wählen. Aber beachte, ich bin Elektrotechniker, daher ist meine Meinung schon etwas vorgepolt.
BWL, ist das nicht das Fach wo jeder mit Studienerlaubnis seinen Arsch plattsitzt um überhaupt einen akademischen Abschluss zu haben? Das Fach wo man sich jede Semesterferien einen unbezahlten Praktikantenjob suchen darf um sich überhaupt irgendwie aus der Masse herabzuheben? Das Fach wo man sich am Ende des Studiums mit anderen Hohlköpfen um einen 30k Sekretärsjob schlägt? Bei der Wahl würde ich lieber WING machen, wenn du dort sowohl in den technischen als auch betriebswirtschaftlichen Fächern gut mitspielst steht dir weit mehr offen als für einen schnöden FurzWLer. Vielleicht nicht unbedingt direkt als Entwickler, aber klingt auch nicht so als wäre das dein Ziel ;)
mix-karton schrieb: > Mathe bin ich relativ gut Dir ist aber bewusst, daß bei Wing die Mathe Grundlagenvorlesungen ein deutlich höheres Niveau haben als Schulmathematik. Die 13 Jahren Schulmathematik passen in 1 Semester und mit dem Tempo geht es dann 3? Semester weiter.
Also mal aus eines Wing der es bereits hinter sich hat: Wenn du nach dem Studium bereit bist dich in ein Fachthema richtig tief einzuarbeiten (bedeutet 50+ Stunden Woche!) dann ist das Studium ok. Es ist stressig und es ist aufwändig. Hinterher wird man je nach Fachrichtung (Maschinenbau, Elektrotechnik...) eher nicht ernst genommen - Als Wing E-Technik in die Entwicklung zu gehen ist zum Beispiel ein Sprung den man knicken kann. Es fehlt einfach an den Voraussetzungen. Regelungstechnik hat man zwar mal, Elektrotechnik 1 und 2 hast du auch aber es fehlen Laborpraktika und einfach das, was tiefer reingeht. Das bekomsmt du nur durch spezifische Praktika in den Ferien und die bringen dich dann eben auch nicht auf eine Entwicklerposition sondern eher auf die "Projektmanager" Schiene - "du hattest ja Wirtschaft..." Der Studiengang ist klar etwas für Leute die bereit sind hinterher doppelte Arbeit zu leisten - man muss sich immer die wirtschaftlichen Grundlagen im Kopf behalten und parallel dazu sein technisches Wissen auf der Position, die man sich eben aussucht, weiter vertiefen. "D. I. (grotesque) " hat das zwar mit der im Forum vorherrschenden geringschätzenden Wortwahl ausgedrückt aber er liegt nicht ganz verkehrt. Liegen dir Zahlen mehr und hast du gerne mit Wirtschaft zu tun, dann schaust du dir lieber BWL oder Wirtschaftsmathematik an! Im Bereich BWL bist du ohne Master, Ohne Praktika und Ohne Vitamin B eigentlich immer der Ar***. Klar ist, wie in allen Studiengängen, du kommst weiter wenn du dich spezialisierst und mit einem genauen Ziel herangehst. Bei dir wirkt das alles etwas schwammig und Praktika könnten dir hier weiterhelfen. Bei verschiedenen FHs sind die Studiengänge Wirtschaftsing, Wirtschaftsinfo und BWL in den ersten beiden Semestern bis auf 3-4 Profilfächer gleich. Ein Wechsel wäre hier also ohne katastrophale Auswirkungen und auch auf dem Lebenslauf argumentierbar. Auch interessant ist, welcher Branche die jeweilige FH / Uni nahe steht. Gehst du an eine FH mit viel Kunststoff im Automotivebereich dann wirst du wohl danach auch in diese Richtung gehen sollen da die Beispiele im Studium immer aus dieser Praxis stammen. Mein Mathe-Wissen hat übrigens bis zur 3. Vorlesung im 1. Semester gereicht - Viele FHs / Unis bieten in den Ferien sog. "Vorkurse" an - sie sind SEHR nützlich und absolut empfehlenswert! Daran siehst du ja immernoch ob du das Pensum aushälst oder eben nicht. Der Vorkurs von einer Woche entspricht an meiner früheren FH dem Volumen von 2x90 Minuten Vorlesung! - Dieses Verhältnis bekommst du aber nur über Gespräch mit Studenten heraus die an der jeweiligen FH sind. Und für die Dummschwätzer die jetzt sagen "Wing ist doch nur ein anderer Ausdruck für BWL" (wie es in anderen Threads ja schon stand) - Ich halte Gastvorträge im Bereich Elektrotechnik!
mix-karton schrieb: > mix-karton Vielen Dank für die zahlreichen Beiträge. Ja, ich wirke momentan etwas unsicher, da ich aufgrund meine bisherigen Vorbildungen mehr zur Informatik tendiere, aber ich nicht sicher wissen kann, wie sich die Informatikbranche in paar Jahren entwickelt wird. Deshalb habe ich mich für Wing-Studiengänge beworben. Mir ist es durchaus bewusst, dass Ingenieursmathematik, Physik und Chemie über das Wissen vom Abi hinaus geht, deshalb werde ich mir es ganz genau überlegen, ob ich es riskieren möchte. Was bisher zur BWL geschrieben wurde, ist vollkommmen richtig. Da habe ich halt Angst, später keinen gut bezahlten Job zu bekommen. Nicht jeder kommmt an 1A Praktikantenstelle ran oder hat genug Geld für ein Auslandsaufenthalt. Schließlich möchte man auch danach gutes Geld verdienen, wenn man xxxx-zig Tausend in die Ausbildung reingesteckt hatte. Bei uns kann man in der BWL nur Wipäd oder Controlling wählen, der Rest ist einfach brotlose Kunst (marketing, perso, vwl).
Nun, wenn Du bereits Informatik-Kenntnisse besitzt, bietet sich doch Wirtschaftsinformatik an. Damit läßt sich auf alle Fälle Geld verdienen und Arbeitsplätze gibt es zuhauf. Beides hat sich in den letzten 20 Jahren nicht verändert und dürfte auch langfristig so bleiben.
mix-karton schrieb: > Wie sind da eurer Erfahrungen? Nimm BWL! Heute sind mit den 2-stufigen Abschlüssen die "Mischstudiengänge" überflüssig geworden. Weitergeführt werden die nur weil eben die Lehrstühle und Einrichtungen vorhanden sind und die Bolognareform wachsweich gegenüber der Professorenschaft umgesetzt wurde. Willste in die Technik, so mach Inf oder ein echtes Ing.-Studium. Haste deinen Bac. in der Tasche so kannste damit immer noch ein Studium der Wirt.- Informatik oder des Wirtschaftsing. dranhängen als ggralisierung des Profils. Aber im Bac. sollt man einen grundständigen Studiengang wählen!
Bei dem was du da schreibst würde ich Informatik als Bachelor wählen und Wirtschaftsinformatik als Master. Dann steht dir ein sehr breites Feld offen und das Studium ist definitiv machbar. Die Bereiche PDM / PLM werden in Zukunft an Bedeutung gewinnen und darin werden genau die Leute gesucht! Wenn du eher in die Software gehen willst machst du Informatik -> Wirtschaftsinformatik oder Wirtschaftsing. Willst du eher ins IT Consulting machst du Wirtschaftsinformatik -> Wirtschaftsinformatik oder BWL oder Wirtschaftsing.
Wirtschaftsinformatik != Wirtschaftsinformatik nicht nur auf FH vs. Universität bezogen! Hühnersuppe ist eine spezielle Suppe und kein spezielles Huhn! Wirtschaftsinformatik ist eine "spezielle Informatik" und keine spezielle "Wirtschaft"! B.Sc: Leider gibt es aber mW noch immer relative wenige Hochschulen, wo WInf den Fokus auf die Informatik legt, damit am Ende ca. 70/30 (Inf/BWL) rauskommt. Algorithmen und Programmierung, Algorithmen und Datenstrukturen, Programmierkurs (Java), Informationssysteme, Betriebssysteme, Mathe für Informatiker I - III, Internettechnologien, Software-Technik, Softwareprojekt, Rechnernetze I und II, Customizing, Produktonsorientierte WI sind z. B. technische Module, die "normale" Informatiker auch belegen (können). Was fehlt ist die Theor. Informatik und Techn. Informatik. Diese sollten WInf aber auch belegen können. Dazu dann die typischen Schnittstellenmodule: WI I, WI II, eBusiness, eCommerce, Projektmangement, Soft Skills Und die BWL-Module: BWL 1, Produktion, Marketing, HRM usw. Mit diesem Profil steht einem auch der Weg in die SW-Entwicklung (v. a. betriebliche Anwendungssysteme) offen (Customizing sowieso). Aber auch typische Schnittstellenaufgaben: Projektmanagement, Consulting, Vertrieb, usw. Ich würde mir also vorher unbedingt den Modulkatalog ansehen und überlegen, was mir wichtig ist. Und ich würde zu einem Informatik-Schwerpunkt raten, ansonsten kann man direkt BWL mit Vertiefung WInf wählen, aber dieso Leute können mit "echten" WInf technisch i.d.R. nicht mithalten. Grüße WInf
Achja: Was den Arbeitsmarkt betrifft: Für WIng kann ich nicht sprechen, aber als WInf (mit obigen Fokus) hast du SEHR gute Chancen. Entwicklung, Consulting, Vertrieb, Projektmangement, IT-Controlling, Prozessmangement, Business Intelligence, Logistik usw. Grüße WInf
Das Vorurteil das Wings keine richigen Technik Vorlesungen haben kann ich auch nicht bestätigen. Während meines Studiums hat man uns auch in die entsprechende Fachbereiche "verfrachtet". d.h Mathematik 1+2 (Studiengang Informatik, Elektrotechnik) Elektrotechnik, Elektronik, Digitaltechnik (Studiengang Elektrotechnik) Phyisk 1+2 (Studiengang Physik) Konstruktion, Werkstoffkunde, Chemie( Studiengang Maschinenbau) etc. Wenn dann Leute kommen und sagen du studierst ja rein wirtschaftlich mit ein "bisschen" Technik, kann ich echt nur lachen. Achja die BWL Fäche natürlich auch an der enstprechenden Fakultät.... Also Hauptschulabschluß is anders ;)
"Wirtschaftsinformatik != Wirtschaftsinformatik nicht nur auf FH vs. Universität bezogen! Hühnersuppe ist eine spezielle Suppe und kein spezielles Huhn! Wirtschaftsinformatik ist eine "spezielle Informatik" und keine spezielle "Wirtschaft"!" da kann ich dir nur zustimmen. Die Hochschulen, Unis legen unterschiedlich den Anteil an der Informatik fest. Viele bieten BWL_Mathe an, obwohl man fürs Programmieren wieder technisches Mathe braucht, da man Induktionsbeweise, Nummerik anwenden muss. Ja, das mit Winfo habe ich auch sehr lange überlegt. Noch habe ich 2-3 Wochen Zeit zum überlegen. Mir war voher nicht so bewusst, was man alles mit Winfo machen kann, da viele Unternehmen keinen "Universalinformatiker" brauchen, sondern eher jemand mit einer bestimmten Fachrichtung, die man eh nicht auf der Uni erlernen kann.
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