Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Einschaltverhalten OPV - Spannungsfolger


von Klausmann (Gast)


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Hallo,

ich habe in einem Aufbau einen Spannungsfolger verbaut. Ich habe nun 
festgestellt, dass im Einschaltmoment der Versorgungsspannung am Ausgang 
kurzzeitig ein Peak auftritt.
Dieser Peak entsteht auch, wenn der Spannungsfolgereingang (OPV Input +) 
auf GND liegt.
Ist der Peak bedingt vom inneren OPV Aufbau? Wie kann man dem Peak 
gegenwirken (Tiefpass..)

OPV: OP296

Vielleicht kann mir jemand helfen, Danke

von Klaus R. (klara)


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Ein Schaltplan wäre hilfreich.
Gruss Klaus.

von Klausmann (Gast)


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Schaltplan ist angefügt.

von MaWin (Gast)


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Klausmann schrieb:
> Ist der Peak bedingt vom inneren OPV Aufbau?

Ja.

Ich sehe zwar am Innenschaltbild nicht spontan, warum Q22 aufsteuert,
aber es ist kein Designkriterium eine OpAmp so zu bauen, daß unter
der Mindestbetriebsspannung der Ausgang auf V- bleibt. genau so könnte 
jemand fordern daß er auf V+ bleibt oder auf (V- + V+)/2.

Du kannst also vielleicht OpAmps finden die sich anders verhalten, aber 
wenn dich der 1V Peak stört, solltest du ihn in einer Schaltung beheben. 
Den Tiefpass sehe ich ja schon, ist das Signal trotz Tiefpass vorhanden 
? Bei welcher Höhe der ansteigenden Betriebsspannung tritt er auf ? 
Warum stört dich der Peak ?

Man könnte des Ausgang abtrennen (Analogschalter), kurzschliessen 
(Transistor, oberhalb 0.7V und unterhalb 2.5V), blocken (Elko per 
Schottky-Diode belastet Ausgang, wird über Widerstand von VCC langsam 
aufgeladen, ergibt aber mindestens 0.3V Peak), bewusste EInschaltsequenz 
unetrschiedlicher Spannungen machen damit der Peak ungehört verhallt.

Oder eben nach einem anderen OpAmp suchen.

von Kai K. (klaas)


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>Ist der Peak bedingt vom inneren OPV Aufbau? Wie kann man dem Peak
>gegenwirken (Tiefpass..)

Es gibt eine Reihe von Maßnahmen:

1. Einen CMOS-RRIO-Opamp nehmen, der schon bei sehr kleinen 
Versorgungsspannungen funktioniert.

2. Zusätzlich die Versorgungsspannung langsamer hochfahren, 
beispielsweise durch Einfügen eines RC-Glieds (10R+10µF und größer) in 
die Versorgungsspannung des OPamp.

3. Zusätzliches Klemmen der Ausgangsspannung gegen Masse, bis sich die 
Versorgungsspannung stabilisiert hat.

von Klausmann (Gast)


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Hallo und danke für die Antworten. Hinter dem Spannungsfolger sitzt eine 
spannungsgesteuerte Stromquelle die eine LD ansteuert. Dieser möchte ich 
keine Einschaltpeak oder Überschwinger zumuten.
Der Tiefpass bringt keine Verbesserung. Wenn ich den Widerstand des 
Tiefpass größer wähle wird der Impuls länger sowie die Amplitude steigt. 
Der Widerstand begrenzt somit das Abklingen/Einregeln.
Ich habe nun verschiedene OPV’s getestet, die alle diesen Peak 
(Amplitude unterschiedlich) zeigen.
Werde mal einen Test machen, wo das Ausgangssignal auf GND gehalten wird 
bis die Versorgungsspannung stabil arbeitet.
Der Peak tritt bei ca. 2V Versorgungsspannung auf. Jedoch ist die 
Anstiegszeit entscheident. Ich konnte es auch mit einem Labornetzteil 
erzeugen.

von Ralph B. (rberres)


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Wie wäre es mit einer Einschaltverzögerung , ähnlich wie man es bei 
Ausgängen von NF Leistungsverstärkern macht, um das Ein und 
Ausschaltplopp zu unterdrücken.

Man baut also eine Schaltung bestehend aus einen RC Tiefpass auf, welche 
den Ausgang des OPs bei Anlegen der Betriebsspannung verzögert freigibt, 
und beim Wegnehmen der Betriebsspannung sofort sperrt.

Schaltungsbeispiele gibt es genügend im Netz.

Man könnte den Ausgang des OPs z.B. mit einen mechanischen Relais 
schalten.

Den Tiefpass, der das Relais schaltet, mit einer Diode über den 
Ladewiderstand versehen, so das Lade und Entladezeit unterschiedlich 
lang werden.  Die Ladezeit ist dann vom Innenwiderstand der 
Spannungsquelle + dem Ladewiderstand und dem Ladekondensator abhängig, 
die Entladezeit nur vom Innenwiderstand er Spannungsquelle und dem 
Ladekondensator.

Wenn man parallel zur Spannungsquelle einen Widerstand von z.B. 1Kohm 
schaltet und den Ladewiderstand z.B. 1Mohm beträgt ( mit einen 
Darlington oder Feldeffekttransistor machbar ) ist der Unterschied 
zwischen Lade und Entladezeit schon beinahe Faktor 1000.

Ralph Berres

von MaWin (Gast)


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> Hinter dem Spannungsfolger sitzt eine
> spannungsgesteuerte Stromquelle die eine LD ansteuert

Oh ja, Laserdioden machen viel Spass, nicht ohne Grund galten 
Laserdiodentreiber als schwierig, eben weil sie LD durch solche Effekte 
kaputt machten.

Mach's dir leicht, schalte die ganze Stromquelle per VCC 
Schalttransistor digital ab und erst ein, wenn sie die Spannungen der 
OpAmps stabilisiert haben. Und selbst bei diesem Einschalten ist ein 
Overshoot der Treiber zu bremsen "OpAMp glaubt 1uA müsste fliessen aber 
es fliesst 0 also regelt er voll auf, nun kommt die Spannung und der 
Strom steigt, und weil die Spannung schnell steigt und der OpAmp langsam 
regelt geht es weit über 1uA auf 1A hinauf (zu verhindern in dem die 
Spannung langsam steigt oder der OpAmp so sicher auf 0 (-1) gesteuert 
wird, daß er zufrieden ist.

von dach (Gast)


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Ich würde mal einen Widerstand zwischen OpAmp Ausgang und Masse 
schalten.

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