Forum: HF, Funk und Felder Radiosender ohne einstellbaren schwingkreis


von Jan R. (Gast)


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Hallo,

habe dieses Bild im Forum gefunden,
http://www.mikrocontroller.net/attachment/29425/fm_voice_transmitter.gif

wollte wissen, wie frequenzmodulation in diesem fall möglich ist. denn 
im schwingkreis ändert sich ja nichts, wie kann dann ein änderung der 
frequenz möglich sein?

MFG

: Verschoben durch Moderator
von Georg A. (georga)


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Der Schwingkreis wird auch von den Kapazitäten des Transistors bestimmt. 
Und die ändern sich je nach Basisstrom. Aber wie schon häufiger hier im 
Forum erwähnt, produziert diese simple Konzept eine üble Mischung aus AM 
und FM, frequenzstabil ist es hinten und vorne nicht, weil die Antenne 
direkt am Schingkreis hängt. Und meine ganz persönliche Erfahrung mit 
den Dingern ist, dass sie manchmal auch noch "niederfrequent" mit ein 
paar MHz schwingen und damit eine ganze Menge Frequenzen zukleistern.

von Jan R. (Gast)


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Georg A. schrieb:
> Der Schwingkreis wird auch von den Kapazitäten des Transistors bestimmt.
> Und die ändern sich je nach Basisstrom. Aber wie schon häufiger hier im
> Forum erwähnt, produziert diese simple Konzept eine üble Mischung aus AM
> und FM, frequenzstabil ist es hinten und vorne nicht, weil die Antenne
> direkt am Schingkreis hängt. Und meine ganz persönliche Erfahrung mit
> den Dingern ist, dass sie manchmal auch noch "niederfrequent" mit ein
> paar MHz schwingen und damit eine ganze Menge Frequenzen zukleistern.

wie steckt die kapazität im transistor Erstzschaltbild??

von Georg A. (georga)


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> wie steckt die kapazität im transistor Erstzschaltbild??

Siehe Gummel-Poon-Modell:

http://de.wikipedia.org/wiki/Ersatzschaltungen_des_Bipolartransistors#Gummel-Poon-Modell

bzw. das dynamische Kleinsignalmodell direkt danach.

von Jan R. (Gast)


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Ok das ist ja aber Alles andere als professionell. Mit einer 
kapazitätsdiode wäre es doch besser oder?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jan R. schrieb:
> Ok das ist ja aber Alles andere als professionell.

Professionell ist (per definitionem), womit sich jemand seine Brötchen
verdient.  Einen Zusammenhang zu einem Mindestmaß an Qualität gibt's
dabei (leider) nicht.

Dass eine derartige Schaltung gequirlte braune Masse ist, predigen
wir allerdings den Leuten hier seit Jahr und Tag.  Glauben wollen's
manche trotzdem nicht, denn es ist ja im Wehwehweh veröffentlicht und
es funktioniert ja, dann muss es doch gut sein, und wir gönnen den
anderen bloß den Erfolg nicht …

> Mit einer
> kapazitätsdiode wäre es doch besser oder?

Ja, aber nur ein wenig.  Zusätzlich dazu bräuchte es noch mindestens
eine Pufferstufe, damit der frequenzbestimmende Schwingkreis nicht
direkt an der Antenne hängt.  Außerdem sollte man zumindest noch
einen Tiefpass zu Oberwellendämpfung am Ausgang nach der Pufferstufe
haben.  So, wie die Schaltung da ist, schmeißt sie nennenswert
Oberwellen bis weit in den Gigahertzbereich (Messungen von mir kannst
du hier im Forum finden, wenn du willst).

Einfacher und sinnvoller wäre es heutzutage, einen der zugelassenen
kleinen 50-nW-Senderchen zu benutzen.  Wenn die Reichweite nicht ganz
optimal ist, kann man den ein wenig … naja, ist dann zwar auch nicht
mehr im gesetzlichen Rahmen, aber trotzdem viel besser:

. vergleichsweise sauberes, oberwellenarmes Signal
. saubere, definierte Modulation
. quarzstabile Frequenz dank PLL
. auch noch Stereo, wenn man möchte

von Jan R. (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:

> . quarzstabile Frequenz dank PLL


Frage ich mich auch schon ewig, PLL ist laut Wikipedia ein Gerät, dass 
eine Frequenz vervielfacht.

Die dinger haben nen Phasenkomparator am eingang, der geht auf nen 
Regler, der gibt dann die seinen Spannungspegel auf nen VCO (Voltage 
controlled oszilator(falls die abkürzung jemanden verwirrt.) der VCO 
ausgang wird über einen Frequenzteiler zurück auf den Phasenkomparator 
gefürt bei einen 1/2 Frequenzteiler iegt am Ausgang dann 2*F0 an.
Wie schaffe ich es damit FM zu machen...??

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jan R. schrieb:
> Wie schaffe ich es damit FM zu machen.

Die PLL macht nur die Trägerfrequenz.  Man kann entweder danach die
Phase modulieren, oder man moduliert den VCO, und das Schleifenfilter
der PLL ist langsam genug, die Modulation nicht auszuregeln.

von Jan R. (Gast)


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OK,

Heißt das nicht der Schleifenfilter??

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Duden online (49) Shop (0) Sprachwissen (1)

Filter
Substantiv, maskulin oder Substantiv, Neutrum - 1a

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Jan R. schrieb:
> Heißt das nicht der Schleifenfilter??

In der Elektronik verwendet man üblicherweise die maskuline Form, im 
Gegensatz zum Alltagsgebrauch:

- der Kaffeefilter
- das Oberwellenfilter

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Jan R. schrieb:
> Ok das ist ja aber Alles andere als professionell.

"Professionell" ist es, eine Schaltung genau so zu entwickeln, dass sie 
die Anforderungen erfüllt. Wenn das primäre Entwicklungsziel minimale 
Herstellungskosten ohne Berücksichtigung der HF-Eigenschaften ist, kann 
die beschriebene Schaltung ggf. dieses Ziel erfüllen.

Wenn jedoch auch ein bestimmtes Qualitätsziel vorgegeben ist, dann wird 
man eine geringfügig andere Schaltung als professionell bezeichnen.

von Georg A. (georga)


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Das Wort "Professionell" kommt ohnehin von "provisorisch" ;)

von rogger (Gast)


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Andreas Schweigstill schrieb:
> In der Elektronik verwendet man üblicherweise die maskuline Form, im
> Gegensatz zum Alltagsgebrauch:

müsste wohl heißen: ... verwendet man üblicherweise das neutrale 
Geschlecht( Neutrum) ...
Dem Beispiel würde ich aber zustimmen.

Sorry aber jetzt sind wir etwas offtopic.

von Wolfgang (Gast)


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Jan R. schrieb:
> Heißt das nicht der Schleifenfilter??

Bei Steckverbindern kann man "der Stecker" und "die Buchse" noch 
nachvollziehen. Beim Filter gibt es keine Paarung, die eine Trennung in 
male und female gerechtfertigen würde, egal was Duden und Germanisten 
dazu sagen. Das "das" paßt da schon.

von dolf (Gast)


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Andreas Schweigstill schrieb:
> "Professionell" ist es, eine Schaltung genau so zu entwickeln, dass sie
> die Anforderungen erfüllt. Wenn das primäre Entwicklungsziel minimale
> Herstellungskosten ohne Berücksichtigung der HF-Eigenschaften ist, kann
> die beschriebene Schaltung ggf. dieses Ziel erfüllen.
>
> Wenn jedoch auch ein bestimmtes Qualitätsziel vorgegeben ist, dann wird
> man eine geringfügig andere Schaltung als professionell bezeichnen.

mein ausbilder sagte immer ...
so gut wie nötig und nicht so gut wie möglich.....
wer mehr will -->kohle her.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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rogger schrieb:
> Andreas Schweigstill schrieb:
>> In der Elektronik verwendet man üblicherweise die maskuline Form, im
>> Gegensatz zum Alltagsgebrauch:
>
> müsste wohl heißen: ... verwendet man üblicherweise das neutrale
> Geschlecht( Neutrum) ...

Argh, mein Fehler...

von Gideon (Gast)


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Wenn man R2 (den Emitterwiderstand) durch eine Drosselspule ersetzen 
würde (ca. 1mH), würde sich vermutlich die Sendeleistung drastisch 
steigern.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Gideon schrieb:
> würde sich vermutlich die Sendeleistung drastisch steigern.

Ohne, dass sich an den restlichen Kritikpunkten derartig schrottiger
Schaltungen auch nur ansatzweise etwas ändern würde.  Außerdem hatte
danach hier überhaupt niemand gefragt.

Die Sendeleistung dieser Teile ist allemal ausreichend, die
Funkaufsichtsbehörde heranzuholen, wenn dadurch jemand Wichtiges
gestört wird, und letzteres ist aufgrund des sehr großzügigen
Oberwellenspektrums gar nicht mal so unwahrscheinlich.

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