Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Konstantstromquelle 230V => 1,4A / 7W


von Stiffl (Gast)


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Hallo,

ich benötige eine Konstantstromquelle, die aus der Netzspannung (230V 
AC) 1,4A liefert. Ich möchte damit eine 5V/7W Halogenlampe betreiben. 
Hat hier schon jemand Erfahrungen gemacht? Oder kennt jemand sogar ein 
passendes (Kauf-)Produkt?

Vielen Dank im Voraus,

Stefan

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Nimm doch irgend ein 5V/1,5A Steckernetzteil, für eine Halogenlampe 
brauchst du keinen Konstantstrom.
Solche Steckernetzteile gibts fast überall zu kaufen.

von Falk B. (falk)


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@ Stiffl (Gast)

>ich benötige eine Konstantstromquelle, die aus der Netzspannung (230V
>AC) 1,4A liefert. Ich möchte damit eine 5V/7W Halogenlampe betreiben.

Diese werden eigentlich mit KonsatantSPANNUNG betrieben. Ein einfacher 
5V Trafo mit ausreichend Strom sollte es tun.

von Stiffl (Gast)


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Vielen Dank für die Antworten.

Im Normalfall betreibe ich die Lampen auch mit Spannungsquellen. Ich 
würde testweise allerdings gerne mal eine Stromquelle ausprobieren

von Falk B. (falk)


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@ Stiffl (Gast)

>Im Normalfall betreibe ich die Lampen auch mit Spannungsquellen. Ich
>würde testweise allerdings gerne mal eine Stromquelle ausprobieren

Um dann festzustellen, dass die PTC Charakteristik die Leistung nahezu 
unbegrenzt nach oben treibt, anstatt sie zu begrenzen?

von Erich (Gast)


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Netzteile für (Hochleistungs-) LEDs gibt es in Vielfachen von 350 mA.

Also auch für 1400 mA, z.B. hier
http://www.schukat.com/schukat/schukat_cms_de.nsf/index/CMSDF15D356B046D53BC1256D550038A9E0?OpenDocument&wg=L4815&refDoc=CMS0220FFB0B14F3C23C1257380002E9310
Falls Link nicht arbeiten sollte:  Fabrikat Meanwell, Typ PLD-16-1400B

Ob das Teil (oder ähnliche) allerdings mit 'ner Halogenlampe funzen 
musste selbst ausprobieren.
Prognose: Spannung schnell geht hoch, Glühfaden brennt durch.

Gruss

von Peter R. (pnu)


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1,4A bei 230V sind aber 322W !

Da brauchts ziemliche Kühlung der Stromquelle.

Probiers erst einmal mit einer 1,4A-Stromquelle, die mit weniger 
Spannung betrieben wird. Nimm z.B. ein Labornetzgerät, das auf 1,4A 
Strombegrenzung eingestellt ist.
Da gibts dann bei einer Glühlampe einige Effekte:

Bis die nach dem Einschalten richtig leuchtet, dauert es langsamer als 
an einer reinen Spannungsquelle. Ich vermute, bei 1,4A ist das schon 
eine Zehntelsekunde. Bei z.B. 12V/20W-Lampen siehts man schon deutlich 
langsamer aufleuchten.
Dafür wird die Lebensdauer der Lampe durch das schonende Aufheizen 
erhöht.

Leichte Ungenauigkeiten des Konstantstroms wirken sich deutlich als 
Helligkeitsunterschiede aus. Auch Streuungen der Leuchtfadendicke.
Wenn man z.B. eine Lampenkette an Konstantstrom hat, dürften die Lampen 
unterschiedlichere Helligkeit haben als bei Parallelbetrieb.

von Harald W. (wilhelms)


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Falk Brunner schrieb:

>>Im Normalfall betreibe ich die Lampen auch mit Spannungsquellen. Ich
>>würde testweise allerdings gerne mal eine Stromquelle ausprobieren
>
> Um dann festzustellen, dass die PTC Charakteristik die Leistung nahezu
> unbegrenzt nach oben treibt, anstatt sie zu begrenzen?

Nun, man erreicht so ein lampenschonendes, langsames Hochfahren.
Aber ob man so wirklich eine deutlich längere Lebensdauer bekommt,
müsste man erst testen. M.E. lohnt sich der Mehraufwand nicht.
Gruss
Harald

von Falk B. (falk)


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@ Peter R. (pnu)

>1,4A bei 230V sind aber 322W !

Wer will 1,4A bei 230V ziehen?

"Ich möchte damit eine 5V/7W Halogenlampe betreiben."

von Falk B. (falk)


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@ Harald Wilhelms (wilhelms)

>Nun, man erreicht so ein lampenschonendes, langsames Hochfahren.
>Aber ob man so wirklich eine deutlich längere Lebensdauer bekommt,
>müsste man erst testen. M.E. lohnt sich der Mehraufwand nicht.

Vor allem muss man die SPANNUNG begrenzen, sonst läuft die nach oben 
weg. Dan wird das nix mit der verlängerten Lebensdauer.

von Harald W. (wilhelms)


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Falk Brunner schrieb:
> @ Harald Wilhelms (wilhelms)
>
>>Nun, man erreicht so ein lampenschonendes, langsames Hochfahren.
>>Aber ob man so wirklich eine deutlich längere Lebensdauer bekommt,
>>müsste man erst testen. M.E. lohnt sich der Mehraufwand nicht.
>
> Vor allem muss man die SPANNUNG begrenzen, sonst läuft die nach oben
> weg. Dan wird das nix mit der verlängerten Lebensdauer.

Warum sollte sie? Glühlampen kann man genausogut mit Konstantstrom
wie mit Konstantspannung betreiben. Siehe z.B. Fahrraddynamo.
Natürlich muss der Konstantstrom so eingestellt werden, das er zu
den Betriebsdaten der Lampe passt. Hier also auf 1,4A.
Wenn ich unbekannte Lampen (z.B. aus Christbaumbeleuchtungen)
testen will, mache ich das auch immer im Konstantstrombetrieb
meines Labornetzteils. Die Gefahr, das die Lampe durchbrennt,
ist dann wesentlich geringer.
Gruss
Harald

von Stiffl (Gast)


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Könnte ich zB diese Stromquelle nehmen?

>Also auch für 1400 mA, z.B. hier
>http://www.schukat.com/schukat/schukat_cms_de.nsf/...

Der Output ist ja mit 8V bis 12V angegeben. Das wäre dann zu viel für 
die 5V/7W Lampe oder?

von Micha I. (Gast)


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Und wenn der Glühfaden dann durchbrennt, bildet der Lichtbogen ein 
schönes Dauerplasma. Der Glaskolben schmilzt und berstet.

von Micha I. (Gast)


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(bei 230V)

von Falk B. (falk)


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@ Harald Wilhelms (wilhelms)

>> Vor allem muss man die SPANNUNG begrenzen, sonst läuft die nach oben
>> weg. Dan wird das nix mit der verlängerten Lebensdauer.

>Warum sollte sie?

Weil mit steigender Leistung/Temperatur der Widerstand steigt (PTC) und 
damit bei konstantem Strom auch die Leistung. Es fehlt die 
Gegenkopplung. Probier es mit einem Labornetzteil aus.

> Glühlampen kann man genausogut mit Konstantstrom
>wie mit Konstantspannung betreiben. Siehe z.B. Fahrraddynamo.

Der ist weit weg von einer idealen Stromquelle, vor allem 
leistungsmäßig.

>testen will, mache ich das auch immer im Konstantstrombetrieb
>meines Labornetzteils. Die Gefahr, das die Lampe durchbrennt,
>ist dann wesentlich geringer.

Naja, möglicherweise komt die Lampe an einen Punkt, wo der 
Widerstandsanstieg flacher ist als der Leitungszuwachs und damit das 
unkontrollierte Ansteigen der Leistung ausbleibt.

von Stiffl (Gast)


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Ist der LPC-35-1400 
(http://www.led-tech.de/produkt-pdf/meanwell/lpc35.pdf) denn 
grundsätzlich für eine 7W/5V Lampe geeignet (vor allem habe ich Bedenken 
wegen der Ausgangsspannung von 9-24V)? Jetzt mal ganz davon abgesehen ob 
es Sinn macht eine Konstantstromquelle für eine Halogenlampe zu 
verwenden.

von Falk B. (falk)


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Im Prinzip schon, wenn gleich ich etwas Angst hätte.
Aber du willst es ja erstmal nur testen, dafür reicht ein Labornetzteil 
mit Strombegrenzung. Wenn du das nicht hast, bau dir eine einfache 
Konstantstromquelle mit einem LM317.

von Andrew T. (marsufant)


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Stiffl schrieb:
> Ist der LPC-35-1400
> (http://www.led-tech.de/produkt-pdf/meanwell/lpc35.pdf) denn
> grundsätzlich für eine 7W/5V Lampe geeignet (vor allem habe ich Bedenken
> wegen der Ausgangsspannung von 9-24V)?

Nein, das ist doch Trollerei die Du da treibst.

Wenn die MINIMALAUSGANGSSpannung  9 V ist,
die Lampe aber MAXIMAL 5V Spannung abkann:

Dann ist doch wohl bereits alles gesagt das es NICHT mit dem lpc35-100 
geht.

von Peter R. (pnu)


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Durch das PTC-Verhalten wird sich bei Konstantstrom zunächst eine 
Instabilität der Spannung an der Lampe einstellen: zuerst ist die 
Spannung an der kalten Lampe nur etwa 1/7 der Nennspannung dann steigt 
sie mit wachsender Temperatur bis in die Nähe der Nennspannung und 
Nennleistung.

Es wird sich dann ein Gleichgewicht zwischen zugeführter Leistung und 
abgestrahlter leistung einstellen.

Da aber der Widerstand in etwa linear mit der Fadentemperatur ansteigt, 
die Wärmeabstrahlung aber mit der 4. Potenz davon, gibts kein 
Davonlaufen, sondern es stellt sich ein Gleichgewicht ein, das im 
Wesentlichen bei den Nenndaten liegt.

von Udo S. (urschmitt)


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Peter R. schrieb:
> Da aber der Widerstand in etwa linear mit der Fadentemperatur ansteigt,
> die Wärmeabstrahlung aber mit der 4. Potenz davon, gibts kein
> Davonlaufen, sondern es stellt sich ein Gleichgewicht ein, das im
> Wesentlichen bei den Nenndaten liegt.

Sehe ich im Wesentlichen auch so. Allerdings sollte sich das 
Alterungsverhalten zum Schlechteren verändern, wenn der Faden durch 
verdampfen langsam dünner wird und sich Hotspots bilden wo er deutlich 
dünner ist.

bei Konstantspannung: Der Widerstand steigt, also reduziert sich der 
Strom und die Leistung.
bei Konstantstrom: Der Widerstand steigt, also erhöht sich die Spannung 
und damit die Leistung.

Im Endeffekt sollte sich die Lebensdauer also verringern.

von Andrew T. (marsufant)


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Udo Schmitt schrieb:
>>
> Im Endeffekt sollte sich die Lebensdauer also verringern.

Oder sich die Lebensdauer verlängern, weil die KSQ eine deutlich 
schonenderes Einschalten erzeugt --
normale an Konstantsspannung betriebene Glühlampen brennen ja fast immer 
im Einschaltmoment durch (wie sicher fast jeder schon erlebt hat).

Es kommen hier mit KSQ && Glühlampe mehrere Effekte zusammen, so einfach 
ist somit die Schlussfolgerung nicht ob U_const oder I_const der Bringer 
ist.

von Falk B. (falk)


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@ Udo Schmitt (urschmitt)

>Sehe ich im Wesentlichen auch so. Allerdings sollte sich das
>Alterungsverhalten zum Schlechteren verändern, wenn der Faden durch
>verdampfen langsam dünner wird und sich Hotspots bilden wo er deutlich
>dünner ist.

Aber nur, wenn die Leistung und damit Temperatur deutlich höher liegt 
als bei  Konstantspannungsbetrieb. Dem kann man ja entgegen treten, 
indem man den Konstantstrom etwas unter den Nennstrom bei 
Konstantspannungsbetrieb legt.

Dennoch gefällt mir das nicht so, weil die Gegenkopplung wahrscheinlich 
schlechter ist als bei Konstantspannungsbetrieb.

von eProfi (Gast)


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Das Problem ist, dass die U/I-Kennlinie bei den Nenn-Betriebswerten 
ziemlich flach wird und Fertigungstoleranzen sich stark auswirken.
Man müsste also den Strom sehr genau so einstellen, dass die 
Nennleistung erzeugt wird.
Am besten wäre eine Regelung auf die Leistung.

Hotspots werden weniger eine Rolle spielen als bei konstanter Spannung, 
da sie hauptsächlich beim Einschalten entstehen. Da es sich um eine 
Halogenlampe handelt, wird der Faden nicht nennenswert dünner (aber 
zerklüfteter und damit doch hochohmiger).

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Andrew Taylor schrieb:
> Oder sich die Lebensdauer verlängern, weil die KSQ eine deutlich
> schonenderes Einschalten erzeugt --
> normale an Konstantsspannung betriebene Glühlampen brennen ja fast immer
> im Einschaltmoment durch (wie sicher fast jeder schon erlebt hat).

Dann wäre es doch sinnvoll, eine 5V-Spannungsquelle mit Strombegrenzung 
auf 1,4 A bzw. eine Stromquelle mit 5V-Spannungsbegrenzung zu verwenden, 
dann hat man das besten aus beiden Systemen kombiniert.

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