Hallo, ich brauche zu Testzwecken eine gleichgerichtete, aber nicht geglättete Stromversorgung, bei der die Spannung in einem möglichst großen Bereich verändert werden kann. Also habe ich ein Netzteil genommen und an den Sekundärkreis (22,5V ~) die Schaltung oben gehängt. Soweit so gut, mit einem Multimeter konnte ich feststellen, dass die Schaltung das macht, was sie soll. Der Verbraucher zieht auch nicht viel Strom (nie mehr als 150mA), also eigentlich deutlich überdimensioniert, aber sicher ist sicher. Zum Problem: Nach ein paar mal An- und Ausschalten brutzelt das Poti plötzlich und der FET wird heiß, vorher hat die Schaltung tadellos funktioniert! Ich habe dann nochmal die gleiche Schaltung aufgebaut und diese hat auch zuerst funktioniert, aber nach ein paar mal Inbetriebnahme wieder dasselbe Problem, warum? Ist etwas grundlegend an der Schaltung falsch? Oder kann ich die - warum auch immer - nur an geglätteten Gleichstrom hängen? Gruß, Niklas
Niklas Beuster schrieb: > Nach ein paar mal An- und Ausschalten brutzelt das Poti plötzlich und > der FET wird heiß, Vermutlich schlägt das Gate durch wegen zu hoher Spannung. Gruss Harald
Was hast du als Last? Elko? Poti rechtsanschlag - Ausgang auf ~30V -> auf linksanschlag drehen -Ausgang/Source immer noch >30V, Gate jetzt 0V. Wenn die Gate-Source Spannung +-20V überschreitet ist das Gate im Eimer und wird niederohmig. Gruß Felix
Niklas Beuster schrieb: > Soweit so gut, mit einem Multimeter konnte ich feststellen, dass die > Schaltung das macht, was sie soll. Na dann beschreib doch was sie tun soll und dann überlege was passiert wenn du die Spannung einschaltest zu irgendeinem Zeitpunkt des Netzsinus und zu diversen Potstellungen. Weiters solltest die die Last (150mA Ohmscher Widerstand? oder gibts da auch noch was kapazitives und induktives in deiner Last) mit einbeziehen. Dann wirst du feststellen, dass es durchaus Zustände gibt wo du in einem Bereich bist der den FET zerstört.
Zunächst ein großes Lob: Das angehängte Bild ist perfekt. 1a Qualität, vernünftig komprimiert und klasse Idee, den Schaltplan ins Bild zu kopieren. So soll das sein. Zu deinem Problem fällt mir allerdings auch nichts anderes ein als Harald Wilhelms schon geschrieben hat.
Hm, danke für die Antworten, tatsächlich ist das Problem aber jeweils entstanden, wenn ich die Schaltung bei unterer Potistellung angeschaltet habe, da sollte das Gate eigentlich nicht die ganzen 22V abkriegen. Allerdings will ich ja die Spannung relativ linear mit dem Poti einstellen können bis zu 22V, darum die Drainschaltung. Gibt es dafür eine Lösung? Ich überlege grade ob man vll 2 Sourceschaltungen gegeneinander verschalten könnte, damit es linear bleibt, wobei die eine die andere iwie sperrt, hmm.. Bipolartransistoren haben vermutlich nicht so das Problem mit dem Durchschlag oder? Dann könnte man einen OPV als Impedanzwandler davorschalten, aber ich vermute den brauch ich bei 150mA eh nicht. Da sind auch keine Reaktanzen im Verbraucher, das ist eine Schaltung aus LEDs, Dioden und Transistoren (LEDs werden mit steigender Betriebsspannung aktiv geschaltet, immer so viele, damit sie gut leuchten, aber net durchbrutzeln :))
Wenn du bei der Schaltung bleiben willst: Z-Diode zwischen Gate und Source. Wenn du keine passende hast, nimm testweise die B-E-Strecke eines BC547 (o.ähnl.), die wirkt ähnlich wie eine Z-Diode mit um die 7-9V.
>Ist etwas grundlegend an der Schaltung falsch? Oder kann ich die - warum >auch immer - nur an geglätteten Gleichstrom hängen? Abgesehen davon, daß ich in der Schaltung überhaupt keine Spannungsregelung erkennen kann, würde ich nach dem Brückengleichrichter einen Siebelko oder zuminnndest eine fette Transzorb plazieren. Die Idee von A.K. mit der Z-Diode ist ganz gut. Aber du hast da immer noch eine vom Laststrom abhängige Ugs... Außerdem: Wird das Poti nur ein klitzeklein zu hoch gedreht, verwandelt sich die Drain-Source-Strecke in einen Kurzschluß. Hast du den Laststromkreis denn irgendwie strombegrenzt? Sind da dicke Caps? Die SOAR ist erstaunlich schnell überreizt...
Niklas Beuster schrieb: > danke für die Antworten, tatsächlich ist das Problem aber jeweils > entstanden, wenn ich die Schaltung bei unterer Potistellung angeschaltet > habe, da sollte das Gate eigentlich nicht die ganzen 22V abkriegen. Es bekommt dann -30V gegen Drain und knallt durch.
batman schrieb: > Niklas Beuster schrieb: >> danke für die Antworten, tatsächlich ist das Problem aber jeweils >> entstanden, wenn ich die Schaltung bei unterer Potistellung angeschaltet >> habe, da sollte das Gate eigentlich nicht die ganzen 22V abkriegen. > > Es bekommt dann -30V gegen Drain und knallt durch. Gatespannung ist immer relativ zum Bulk und der ist eigentlich immer mit Source verbunden (und nicht mit Drain). 2. Idee warum der Mosfet kaputt geht: Magnetisierungsstrom des Trafos. Wenn ich den Trafo ausschalten muss der Strom irgendwo hin und der entstehenden Überspannung fällt der gesperrte Mosfet zum Opfer. Kai Klaas Vorschläge sollten das Problem lösen. Die SOAR scheint im Moment kein Problem zu sein ;) Grüße
Axel schrieb: > Zunächst ein großes Lob: Das angehängte Bild ist perfekt. Ich schließe mich da an. Das sollte man als Beispiel verlinken. Es ist groß genug, daß man keinen Augenkrebs kriegt und die Komprimierung ist auch perfekt, alles scharf. Viele denken leider, Komprimieren heißt, Pixel reduzieren, was natürlich vollkommener Quatsch ist. Ein 480-er Miniatur-Bild ist schon eine Zumutung, wo 1920-er, 2560-er Monitore Standard sind. Browser können immmer nur runter skalieren, aber keine verlorenen Pixel dazu zaubern. Zu Deinem Problem. Schau mal ins Datenblatt, wie er SOAR aussieht. Der darf niemals verlassen werden. Am Gate vertragen FETs nur etwa 20V, eine 12..15V Z-Diode ist zu Begrenzung vorzusehen (Gate nach Source). Wenn man Trafos im Strommaximum abschaltet, können die schöne Spannungsspitzen erzeugen. Dafür gibt es Transorb-Dioden, z.B. P6KExx für 600W, P1.5KExx für 1500W, die können also ne Menge Energie kurzzeitig schlucken. xx ist manchmal die Z-Spannung, manchmal aber die Nennspannung, also immer ins Datenblatt des Herstellers schauen.
Die Source (inkl. Bulk) wird dasselbe Potential wie Drain haben, wenns in der Luft hängt. Und wenn der Poti schmort, muß das Gate wohl nach Drain durchgeschlagen sein.
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