Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik USB-DMX-Interface: Gehäuse "erden"?


von tommy (Gast)


Lesenswert?

Hallo,
ich habe mir ein USB-DMX-Interface gebaut, um damit meine Lichtanlage, 
bestehend aus LED-Scheinwerfern
und weiteren Effektgeräten, zu steuern. Verwendet habe ich einen FTDI232 
und das nötige Drumherum.
Funtioniert soweit einwandfrei. Jetzt fragte mich ein Kollege, ob ich 
denn das Metallgehäuse auch "geerdet" habe.
An den Schutzleiter braucht das sicher nicht. Man könnte die Masse des 
USB draufschalten, aber ist das sinnvoll?

von Timmo H. (masterfx)


Lesenswert?

Ich würde eher den Schirm vom USB auf das Gehäuse auflegen. Die Masse 
sollte nicht an das Gehäuse gelegt werden, bzw. nur über 1Meg || 47pF 
o.Ä. gegen Gehäuse.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

tommy schrieb:
> An den Schutzleiter braucht das sicher nicht.

Da es aus Metall ist muss es an den Schutzleiter, es sei denn es kann 
nur mit Schutzkleinspannung in Berührung kommen (versorgt über 
Steckernetzteil?) und/oder ist von 230V doppelt isoliert (also die 230V 
sind im Metallgehäuse noch mal in ein Kunststoffgehäuse eingeschlossen).
USB GND wird schon mechanisch mit dem Metallgehäuse verbunden sein. Wenn 
nicht, verbinde es über einen Y1 Kondensator der deutlich kleiner ist 
als der Kondensator zwischen USB GND und USB VCC.

von Peter (Gast)


Lesenswert?

Ich würde das FTDI Spielzeug erst einmal entsorgen,
diese Art von Interfaces taugt absolut nichts.

Sorry das ich das so sagen muss, aber es ist leider so.
Diese Teile müsste man verbieten.
Das Timing macht der PC und wenn der der Meinung ist mal was anderes zu 
machen dann war es das mit der DMX Spezifikation.
Ich will damit sagen das der PC damit eine höhere Systemlast hat.
Es gibt auch keine Galvanische Trennung!
Viel Spaß wenn mal eine Lampe defekt ist.
Mit einer Trennung würde sich auch deine Frage erübrigen.

Also besser sind die Interfaces mit eigenem Prozessor und Galvanischer 
Trennung
Klar kosten die etwas mehr aber damit hast Du deutlich mehr Spaß.

Als bestes Interface dieser Klasse wird das "DE-Interface" gehandelt.
Kostet an Material so ca. 40€.
Ein Freeware DMX-Software Hersteller hat sogar Platinen und andere Teile 
im Shop.

von Thomas V. (tommy_v)


Lesenswert?

Zitat von Peter:
Das Timing macht der PC
Zitat Ende

lol, mach dich mal schlau
die 250kbps macht schon der FTDI

unser DMX-Guru hier im Forum meldet sich bestimmt auch bald

meine DMX-Software läuft auf 'nem alten P3 @850 MHz
und die CPU hat schon nachgefragt, ob sie nicht zwischendurch
ein bißchen Schach spielen darf ;-)

back to topic

von MA Operator (Gast)


Lesenswert?

Thomas V. schrieb:
> meine DMX-Software läuft auf 'nem alten P3 @850 MHz
> und die CPU hat schon nachgefragt, ob sie nicht zwischendurch
> ein bißchen Schach spielen darf ;-)

Scheinbar hast Du noch nicht viel mit DMX gemacht.
Das DMX Protokoll ist sehr empfindlich, was das Timing angeht. Die 
Empfänger, vor allem die billigen, synchronisieren sich nicht auf die 
Bitflanken des Signals. Sie warten einfach auf RESET von 88us, MARK von 
8us und zählen dann für ihre Startadresse n mal 44us ab.
Hast Du vom Compi nur einen kleinen Ruckler bist Du im Takt verschoben 
und deine Lampen machen sich selbständig. Das passiert vor allem mit 
höheren Startadressen.
Wie dir schon geraten wurde, kauf ein professionelles Interface. Ich 
rate dir zu einem Enttec ODE Artnet PoE Interface. Das ist zu den 
meisten DMX Programmen kompatibel. Irgendwann wirst du nämlich vom DMX 
Creator oder Freestyler wegkommen in Richtung Grand MA2 onPC, Chamsys 
oder ähnlichem. Dann kannst du das Interface weiterverwenden.

Zudem kannst du die Verkabelung mit entsprechenden Switchen vom FOH zu 
Bühne redundant auslegen und dennoch über nur zwei Leitungen bis zu 256 
Universen (=131072 DMX Kanäle!) anfahren....

von Peter (Gast)


Lesenswert?

Also Thomas,

ich bin mehr als gut informiert.
Habe schon in diesem Bereich einiges gebaut.


Wie mein Vorredner schon sagte sind die 250KBaud nur die Bit Rate und 
haben wenig mit dem DMX Timing zu tun.
Das macht bei diesen Interfaces immer der PC und darum sollten die 
verboten werden. Nicht umsonst lese ich immer in den Foren das es 
Probleme damit gibt.
Warum nur?

Kann sein das es dein PC schafft, aber bewege bitte nicht die Maus oder 
verschiebe ein Fenster.

ArtNet ist auf jeden Fall auch eine super Alternative.
Diese ist zu mindestens wenn man es Professionell machen will die beste 
Wahl. Ansonsten sind die USB Interfaces aber auch Top, werden aber nicht 
unbedingt von den großen Firmen unterstützt.

Da wir hier schon beim auflisten von guter Freeware Software sind.
DMXControl ist wohl zur Zeit das mächtigste Programm, die haben auch die 
Platinen.
Aber DMX Creator, Freestyler und PC-Dimmer sind auch so nicht schlecht.
Das ist meine Meinung und jeder ist frei eine andere zu haben.

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


Lesenswert?

Das mit dem reinen FTDI is Käse.

Da muss schon nen Prozessor hinter für die Timings:
http://www.dzionsko.de/index.php?n=MiniDMX.Startseite

hier für artnet:
http://www.ulrichradig.de/home/index.php/avr/dmx-avr-artnetnode

Der artnetnode is bei mir grade im Bau, aber mit integriertem Trafo in 
der LAN Buchse.

von juppi (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Besteht überhaupt noch Interesse an solchen Eigenbauteilen.

von Guest (Gast)


Lesenswert?

Die Verwendung von SPEAKon auf der Ausgangsseite finde ich sehr 
bedenklich.
Obwohl die elektrische Belastbarkeit gegeben ist, ist dieses Stecksystem 
nicht geeignet. Es bietet keinen vorauseilenden PE, nicht unter Last 
steckbar und vor allem die Verwechslungsgefahr ist frappant. Da kann es 
schnell mal passieren, dass jemand eine Endstufe oder einen Lautsprecher 
an dem Ding anschliesst -> Magic Smoke

Auf der Lastseite die etablierten Steckverbindungen wie Harting oder 
Socapex verwenden.

von Nico K. (brainhunter)


Lesenswert?

Guest schrieb:
> Die Verwendung von SPEAKon auf der Ausgangsseite finde ich sehr
> bedenklich

sind das nicht Powercon?

von Guest (Gast)


Lesenswert?

Nico K. schrieb:
> sind das nicht Powercon?

Nee, das sind SPEAKon!
powerCON sind blau für Power in, bzw hellgrau für Power out.
Die neuen powerCON TRUE1 sind schwarz/gelb. (Diese sind in Moment die 
Einzigen, die auch unter Last gesteckt werden dürfen)

Auf Bild 0005 ist eindeutig zu erkennen, dass diese Connectoren 8 
Lötpins haben, was powerCON nicht hat.

von juppi (Gast)


Lesenswert?

Nico K. schrieb:
> sind das nicht Powercon?

Da hast du recht.

20A Belastbar
je 4 Kanäle , Schuko 16A wäre etwas dürftig.


@Guest
>Auf der Lastseite die etablierten Steckverbindungen wie Harting oder
>Socapex verwenden.

Diese Teile sind zwischen 2000 und 2002 gebaut worden.
Da war Bulgin eine gute Lösung.
Die BulginKabel to 4 Schuko und Laternen sind natürlich auch noch 
vorhanden

von juppi (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Zur besseren Entscheidungsfindung!;-))

von Lutz (Gast)


Lesenswert?

Ich habe ier gelesen das die FTDI wegen dem Timing schlecht ist weil 
sich die Interface auf den Reset synchronisieren. Ich weiß von anderen 
asynchronen Protokollen das sich diese ständig auf die Flanken neu 
aufsynchronisieren. Wenn man über 512 Bytes mit über 4000 Bits synchron 
bleiben will muss der Takt auf 0,01% zueinander gleich sein wenn man auf 
Bit Mitte abtastet. Werden bei den Selbstbau Projekten entsprechend 
genaue Taktgeneratren eingesetzt?

Ich teste seit ein paar Tagen eine FTDI basierte Lösung. Was hierbei ein 
Problem darstellt ist die schlechte EMV Robustheit. Was man hier machen 
muss ist ein Repeater mit galvanischer Trennung direkt hinter dem 
Interface und PI Filter zwischen USB2DMX und Repeater.

Bisher gut funktioniert hat das Timing von Adresse 1 bis 512, mit einem 
selbstgebauten Interface von der Hoelscher Homepage. Allerdings nur ein 
Interface mit 1m Leitungslänge. Das ganze auch bei konstanter Temperatur 
(wegen Temperaturabhänggkeit Timing) auf einem 3 GHz Qudcore. Das ganze 
läuft über etliche Stunden ohne Absturz, auf zwichenzeitliche Fehler bei 
der Lampensteuerung habe ich dabei noch nicht geachtet, offensichtliches 
ist aber nicht passiert. Auf dem Rechner hab ich nebenbei etliche andere 
Dinge gemacht, programmiert, compiliert, Internet, Video und Musik.

Was mich aber stört, ist das bei einem Absturz, den ich nur provozieren 
kann wenn ich das pi Filter an GND brücke und an PE lege und dann den 
Halogentrafo mehrfach An-Ausschalte (Zimmerbeleuchtung), ich den USB 
abstecken und wieder einstecken muss. Der FTDI ist immer noch als COM 
Port sichtbar aber DMX ist abgestürzt. Daher stellt sich die Frage kann 
man da nicht softwaretechnisch einen reset auslösen.

Bin für Tips sehr dankbar.

Gruß

Lutz

von Lutz (Gast)


Lesenswert?

noch ein Nachtrag,

der FT230x und FT231x haben jeweils 512 Bytes Empfang und 512 Bytes 
Sendepuffer. Das Timing sollte sich mit der richtugen Software PC 
unabhängig einhalten lassen. Ich habe die Einstellung des UART für DMX 
nachgeschaut, es sind 5120 Bits die zusenden sind. Auf die Stoppbits 
sollte sich der Empfänger alle 10 Bits synchronisieren.

Gruß

Lutz

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.