Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik FI Schutzschalterverdrahtung


von Flippi (Gast)


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Hallo,

ich brauche eure Hilfe:

Bin gerade dabei einen Schaltschrank für den Garten zu verdrahten.

Jedoch fliegt immer der FI raus.

Habe einen 3 Phasen FI.

1Phase für Logo und Ansteuerung (Gartenlampen usw)
2Phase für Steckdosen, perm. Bestromt
3Phase für 1 Steckedose im Garten für Gartengeräte

Und dann noch 1 Neutralleiter.

Warum fliegt wohl der FI?

Kann der überhaupt jeden Leiter gegen N vergleichen?
Oder nimmt der den Gesamtstrom von allen 3 Leitern und misste dann gegen 
N?


Darf man das überhaupt so aufsplitten?

Hoffe ihr könnt helfen.

von Helmut L. (helmi1)


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Flippi schrieb:
> Kann der überhaupt jeden Leiter gegen N vergleichen?

Der schaut sich den Summenstrom ueber alle 4 Anschluesse an. Ist da ein 
Unterschied (Summe != 0) dann fliegt er raus. Also hast du ihn nicht 
richtig angeschloessen oder in deiner Schaltung irgendwo einen 
Erdschluss.

von Patrick (Gast)


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Flippi schrieb:
> Darf man das überhaupt so aufsplitten?

Nichts für Ungut, aber dem Kenntnisstand nach, den Du hier zu erkennen 
gibst, solltest Du diese Arbeiten von einer erfahrenen Elektrofachkraft 
ausführen lassen (auf den rechtlichen Aspekt, dass Änderungen an 
elektrischen Anlagen ohnehin nur von beim EVU eingetragenen 
Elektrofachkräften erlaubt sind, möchte ich hier gar nicht eingehen) - 
ein falsch bzw. fehlerhaft angeschlossener FI schützt nicht, sondern 
wiegt im Gegenteil die "Anwender" in einer trügerischen Sicherheit.
Merke: Netzspannung ist kein Spielzeug, und Elektrofachkräfte verfügen 
nicht umsonst über eine mehrjährige Ausbildung. Bitte nicht fahrlässig 
weder eigenes Leib und Leben noch das Dritter gefährden.
Sorry für den "erhobenen Zeigefinger"; war nur als Hinweis gedacht.

Zu Deiner Frage: Ein FI (neudeutsch "RCD") beinhaltet einen sog. 
Summenstromwandler, d. h. die Ströme in ALLEN vier Leitern (L1..L3 + N) 
werden addiert und bei entsprechender Abweichung ausgelöst. Wann dieser 
auslöst, hängt u. a. vom Auslösestrom (z. B. 30mA), aber auch z. B. von 
der Auslösecharakteristik (Typ A, Typ B etc.) ab.
Der Wikipedia-Artikel enthält hier viele gute Informationen und eine 
ausführliche Erklärung.

von Kaj (Gast)


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Flippi schrieb:
> Jedoch fliegt immer der FI raus

Für wie viel mA-Fehlerstrom ist der FI ausgelegt?


Flippi schrieb:
> Kann der überhaupt jeden Leiter gegen N vergleichen?
> Oder nimmt der den Gesamtstrom von allen 3 Leitern und misste dann gegen
> N?

Der FI ist ein "Summenstrom-Wandler" --> der gesamt Strom der rein geht, 
muss ja auch wieder rauskommen, Strom wird ja nicht verbraucht. Wie die 
Bezeichnung "Summenstrom" vermuten lässt, werden die Ströme (bzw. das 
daraus entstehende Magnetfeld um die Leiter) über die drei Phasen 
addiert und mit dem Strom (bzw. Magnetfeld) verglichen was über den 
N-Leiter wieder zurück kommt. Ist die Differenz Null, ist alles schick.


Flippi schrieb:
> Darf man das überhaupt so aufsplitten?

Wie du das Splittest ist völlig Stulle.

Flippi schrieb:
> Warum fliegt wohl der FI?

Ich tippe erstmal auf Feuchtigkeit, fehlerhafter Verbrauchen oder falsch 
angeschlossene Steckdose.

Mein Tipp:
FI Abschalten
Spannungsfreiheit in der Verteilung feststellen
Alle N-Leiter von den abgehenden Leitungen von der Verteilung trennen
FI einschalten
Und jetzt einen N-Leiter nach dem anderen wieder anschließen
sobald der FI auslöst hast du schon mal den Stromkreis gefunden in dem 
der Fehler auftritt und dann kann man weiter suchen.

Aber da du offenbar nicht weißt was du da tust:
LASS ES EINEN ELEKTRIKER MACHEN!

von Johannes O. (jojo_2)


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Zeichne bitte mal GENAU auf, was du wie verbunden hast. Wenn der RCD 
auslöst, dann muss da irgendwo Murks drin sein oder ein Gerät/Kabel/etc. 
ist defekt.
Wie hast du die Steckdosen angeschlossen?

Es sieht danach aus, als wüsstest du nicht wirklich was du tust. Wenn du 
nicht einmal über die Funktion eines RCDs bescheid weißt, dann BITTE 
lass es jemanden machen der wirklich Ahnung davon hat und auch dafür 
ausgebildet ist.

von malefiz (Gast)


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Kaj schrieb:
> Mein Tipp:
> FI Abschalten
> Spannungsfreiheit in der Verteilung feststellen
> Alle N-Leiter von den abgehenden Leitungen von der Verteilung trennen
> FI einschalten
> Und jetzt einen N-Leiter nach dem anderen wieder anschließen
> sobald der FI auslöst hast du schon mal den Stromkreis gefunden in dem
> der Fehler auftritt und dann kann man weiter suchen.

Lieber die Phase trennen ist sicher

von Hubert M. (hm-electric)


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Alle Phasen die durch den Fi gehen, muss auch der N über den Fi gehen. 
D.h. Der N von der Logo, und wenn du die Phase vom Logo auf die 
Schaltkontakte gebrückt hast, und da eine Gartenlampe angeschlossen ist, 
muss auch dieser N über den Fi gehen...

von Flippi (Gast)


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Vielen Dank für die vielen Antworten.

Kam vielleicht falsch rüber, aber ich weiß schon was ich tue, wollte nur 
sicher gehen

von Philippe B. (philippe27)


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Flippi schrieb:
> Vielen Dank für die vielen Antworten.
>
> Kam vielleicht falsch rüber, aber ich weiß schon was ich tue, wollte nur
> sicher gehen

Man merkts:)

Sorry, aber ich glaube kaum das da viel Ahnung dahinter steckt.
Nur so, wenn etwas passieren sollte, keine Versicherung wird zahlen.

Lass einen Elektriker den Starkstromteil machen.

Gruss Philippe

von Paul M. (paul_m65)


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Patrick schrieb:
> Flippi schrieb:
>> Darf man das überhaupt so aufsplitten?
>
> Nichts für Ungut, aber dem Kenntnisstand nach, den Du hier zu erkennen
> gibst, solltest Du diese Arbeiten von einer erfahrenen Elektrofachkraft
> ausführen lassen (auf den rechtlichen Aspekt, dass Änderungen an
> elektrischen Anlagen ohnehin nur von beim EVU eingetragenen
> Elektrofachkräften erlaubt sind, möchte ich hier gar nicht eingehen) -
> ein falsch bzw. fehlerhaft angeschlossener FI schützt nicht, sondern
> wiegt im Gegenteil die "Anwender" in einer trügerischen Sicherheit.
> Merke: Netzspannung ist kein Spielzeug, und Elektrofachkräfte verfügen
> nicht umsonst über eine mehrjährige Ausbildung.

Dass solche dummen langwierigen Kommentare ohne Hilfestellung kommen, 
war wieder so sicher wie das Amen in der Kirche. Das ist in diesem Forum 
bei allen Fragen zum Thema Elektroinstallation so. Es ist ja gut, dass 
man auf Gefahren hinweist. Aber dann sollte man auch auf das Problem mit 
Hilfestellungen eingehen. Aber dazu fehlt offenbar nicht nur dir die 
nötige Kompetenz. Andernfalls hättest du ja konstruktiv zur 
Problemlösung beigetragen. Aus meiner Erfahrung werden die meisten 
Erweiterungen bestehender Elektroinstallationen im Privatbereich nicht 
von Elektrikern gemacht und die Ausführung ist ganz selten schlechter, 
meistens eher besser als die vom Elektromeister. Mit einem Mindestmaß an 
technischem Verständnis bekommt das jeder so sicher hin wie im 
Elektrohandwerk üblich. Denn trotz geheimgehaltener Normen gibt es 
genügend frei zugängliche Informationen und den sprichwörtlichen 
gesunden Menschenverstand. Wer sich auch mal fachgerecht durchgeführte 
Installationen anschaut, lernt das sehr schnell. Das ist alles keine 
komplizierte Geheimwissenschaft wie es die Elektrikerlobby gerne 
darstellt.

von flippi (Gast)


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Die komplette Steuerung läuft nun fehlerfrei. Hatte einen kleinen 
Verdrahtungsfehler.

Ich bin auch der Ansicht das man mal was fragen darf. Teilweise sieht 
man einfach
Den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Das man dadurch direkt immer die Kompetenz der Leute in Fragen stellt.

Danke euch trotzdem für die schnellen Antworten

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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flippi schrieb:
> Hatte einen kleinen
> Verdrahtungsfehler.

Der wie aussah?

Ich tippe darauf, dass du irgendwo nach dem FI PE und N wieder zusammen 
geführt hast.

Paul M. schrieb:
> Denn trotz geheimgehaltener Normen

Ich habe Zugang zu den Normen und ich bin mir sicher, selbst wenn sie 
frei zugänglich wären, würde kaum einer reinsehen, und die, die wirklich 
reinsehen verstehen locker 95% gar nix, weil sie nicht wissen, wo sie 
anfangen sollen, zu suchen. Aber egal, nicht weiter drauf eingehen, das 
ufert nur sinnlos aus ohne Resultat.

Außerdem hatte ich mir mal die Mühe gemacht, einen Artikel darüber zu 
schreiben, zumindest über die Grundlagen der E-Installation.

http://www.mikrocontroller.net/articles/Grundlagen_der_Installation_der_elektrischen_Anlage


Dennis

von F. F. (foldi)


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Diese ganzen Moralapostel hier, da könnte ich grad kotzen.
Was soll das eigentlich? Habt ihr keine Kinder die ihr erziehen könnt?

Die meisten Fragen kommen von Leuten die schon 3x7 gewesen sind.
Wenn jemand fragt, "Kann ich das so machen?", dann kann man immer noch 
den Hinweis geben, dass er das besser von einem Fachmann machen lässt.

Nun zum Thema!

Üblicherweise kommt der FI und danach eine (oder mehrere) Sicherungen. 
So ein Automat kostet fast nichts und sollte ohnehin nach dem FI kommen.
Hat man mehrere Kreise, gerade im Garten und möglicherweise unter der 
Erde, dann würde ich ohnehin immer für jeden Zweig einen Automaten 
einbauen. Allein schon wegen der leichteren Fehlersuche.

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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F. Fo schrieb:
> und sollte ohnehin nach dem FI kommen.

naja, zuhause schon richtig, aber man muss bedenken, das es bei FI`s 
auch eine Einschränkung bezüglich der Vorabsicherung gibt. Also vor 
einem 40A FI darf höchstens eine 100A Sicherung verschalten sein. Ist 
zuhause jetzt nicht weiter relevant, aber gibt den Hinweis drauf, das 
ein FI keinen Kurzschluss ausschalten kann.


Dennis

von F. F. (foldi)


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Dennis H. schrieb:
> F. Fo schrieb:
>> und sollte ohnehin nach dem FI kommen.
>
> naja, zuhause schon richtig, aber man muss bedenken, das es bei FI`s
> auch eine Einschränkung bezüglich der Vorabsicherung gibt. Also vor
> einem 40A FI darf höchstens eine 100A Sicherung verschalten sein. Ist
> zuhause jetzt nicht weiter relevant, aber gibt den Hinweis drauf, das
> ein FI keinen Kurzschluss ausschalten kann.
>
>
> Dennis

Hallo Denis, du hast es doch sogar richtig kopiert, aber wohl nicht 
richtig gelesen.
Erst der FI, dann Sicherung und danach die angeschlossenen Verbraucher.
Auch wenn vor dem FI noch eine Sicherung ist und vielleicht sogar noch 
ein FI, danach sollte aber noch eine Sicherung rein.

von Kevin (Gast)


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flippi schrieb:
> Hatte einen kleinen
> Verdrahtungsfehler.

Wahrscheinlich den braunen Draht, wegen der Farbe,  in die
Gartenerde gesteckt, und den blauen in die Regentonne.

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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F. Fo schrieb:
> Hallo Denis, du hast es doch sogar richtig kopiert, aber wohl nicht
> richtig gelesen.

Doch, ich hab schon richtig gelesen. Meine Aussage hat deine einfach nur 
ergänzt. Zuhause ist die Reihenfolge schon richtig, erst FI und dann die 
Sicherungen.

Wenn du einen FI industriell einsetzt, was weis ich, du hast eine 
HAK-Sicherung von 630A dann kannst du da nicht einfach einen 40A FI 
gleich danach schalten. Es wird im Datenblatt eine maximale 
Vorabsicherung angegeben.

Also mein Beitrag war wirklich nur ergänzend gemeint und bringt dem TO 
ehrlich gesagt in seinem Problem nicht weiter, ich wollte es nur nicht 
so stehen lassen, das war alles :)


Dennis

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