Forum: Offtopic Werkstatt Grundausstattung


von Helmut Tobias B. (chaos_tobi)


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Hallo zusammen,
Ich habe mal bezugnehmend auf den "Absolute Anfänger" abschnitt in der 
wiki eine "Einkaufs Liste" in Excel zusammen gestellt was als Basis für 
den Anfang beschafft werden sollte.

Ich würde mich freuen wenn noch Jemandem Änderungsvorschläge oder 
ergänzende Sachen zu der Liste hat.

https://docs.google.com/file/d/0B0ZWiZcQxsKdX3pMVVc1dk9QelU/edit?usp=sharing

MFG Tobias

von Jens P. (picler)


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Hallo,

es ist etwas davon abhängig, was du basteln willst und wie groß dein 
Budget ist. Wenn du nur analoge Schaltungen machst, brauchst du mehr als 
wenn es nur um µC-Sachen geht.

Alles folgende ist meine Meinung und kann falsch sein. Für den Einstieg 
in µC brauchst du viele Sachen erstmal nicht. So kannst du die Potis 
komplett rausschmeißen. Von den Elkos brauchst du auch höchstens die 
100µF. Die OPVs, Motortreiber und die NE555 wirst du vermutlich auch 
erstmal nicht brauchen.

Ich bastle seit fast 30 Jahren und habe es immer so gehandhabt, dass 
wenn ich ein paar Teile bestelle, ein oder zwei mehr nehme (abhängig vom 
Preis, sind meist nur ein Cent). Zu Beginn der 90er Jahre hatte ich mich 
mal großzügig mit Bauteilsortimenten eingedeckt. So nach dem Motto, " 
kann man immer gebrauchen". War aber Quatsch und rausgeschmissenes Geld. 
Bei vielen Sachen sind die Tütchen noch jungfräulich, andere werden 
nicht mehr genommen weil noch THT. Irgendwann merkst du schon, welche 
Bauteile das sind, die du häufiger brauchst. Normalerweise werden das 
die Keramik-Cs, Dioden, Widerstände (ein paar wenige Werte) und 
natürlich die Spannungsregler sein. Wenn du dich in µCs einarbeiten 
willst, such dir erstmal eine Plattform (PIC, AVR, 51, etc.) und suche 
dir dort höchtens zwei oder drei Typen für den Anfang raus, sonst wird 
es unübersichtlich. Ich habe mit den PICs angefangen und es nicht 
bereut.

Als Werkstattausrüstung sollte für den Anfang eine passable Lötstation 
vorhanden sein. Es muss keine Weller für 300€ sein, aber der einfache 
Steckdosenlötkolben ist nicht ausreichend. Außerdem ein Multimeter und 
etwas Werkzeug (Seitenschneider, Pinzette, div. Schraubendreher, ev. 
eine Laubsäge, ein paar Feilen). Wenn du µCs programmieren willst ein 
passendes Programmiergerät.

Später kannst du mal über ein Labornetzteil und ein einfaches 
Speicheroszi nachdenken.

Edit: Ich sehe gerade, dass du ein Haufen Software genannt hast. Vergiss 
das am besten erstmal. Lerne laufen und danach kannst über das Auto 
fahren nachdenken...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Der BUZ11 ist schon ganz schön veraltet, an der Stelle nimm lieber 
wirklich Logiklevel FET, damit kannst du ohne spezielle Treiber IC mehr 
anfangen. L297/298 brauchst du eigentlich am Anfang nur, wenn du sofort 
mit Schrittmotoren anfangen willst und auch schon welche da hast.

Schalter, Taster und Kabel sind da wichtiger, z.B. ein paar 
Platinentaster (kann man auch aus alten Geräten schlachten), ein paar 
Kippschalter und - taster. Evtl. nützlich sind USB Kabel mit offenen 
Enden, ich benutze sowas, um Kleingeräte und Versuchsaufbauten mit 5 
Volt zu speisen (mit gespeistem Hub oder aus dem Rechner).
Dann musst du dir um deine Verdrahtungstechnik Gedanken machen. 
Lochrasterplatinen kannst du entweder mit Fädeltechnik oder gebogenen 
Kupferdrähten verschalten. Für Fädeltechnik brauchst du Kupferlackdraht 
(ca. 0,15mm² - 0,25mm²) und entweder einen Fädelstift oder einen 
umgebauten Druckbleistift. Wenn du die 'gebogener Draht' Variante 
vorziehst, ist z.B. der Kupferdraht aus 
Telefonfestinstallationsleitungen gut geeignet mit 0,6mm² :
http://www.pollin.de/shop/t/ODc5OTA5OTk-/Telefone_und_Zubehoer/Zubehoer_ISDN_Analog/Kabel/Telefon_Installationskabel_J_Y_ST_Y.html

Vergiss IC-Fassungen nicht. Spätestens nach dem 2. fest verbauten IC in 
einer sich als später sinnlos herausstellenden Schaltung ärgerst du dich 
sonst.
Je nach Anspruch ist es übrigens nett, sich mal im Bekanntenkreis nach 
ausgemusterten Geräten umzuschauen. Dann brauchst du nicht wegen jedem 
Bauteil zum Händler und hast eine kleine Sammlung davon immer parat und 
übersichtlich auf der Platinensammlung.
Ich bin z.B. neulich durch einen alten SAT Empfänger auf die Idee 
gekommen, mich mal mit dem LM7001 PLL IC zu beschäftigen und ruck-zuck 
wurde da ein netter FM Sender mit MC Kontrolle draus.

von Helmut Tobias B. (chaos_tobi)


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Erstmal danke für die guten Tipp's

Bevor ich jetzt auf die Tipps / Verbesserungen eingehe möchte ich noch 
sagen das die Liste nicht für mich sein soll, sondern eine kleine 
Checkliste für alle die die neu in der Materie sind und sich ernsthaft 
damit beschäftigen wollen.
Da ich mich selber ehrlich gesagt nie damit beschäftigen musste was man 
für den Anfang braucht und schon seit Jahren mitten drin hänge.


@Jens: Wenn ich dich richtig verstanden habe meinst du ich sollte 
mehrere listen erstellen eine für Analogtechnik, eine für Digitaltechnik 
und eine für Mikrocontroller Technik?
Ja beim Lötkolben hast du Recht, war bisschen unbedacht, da ich nur 
daran dachte mal kurz nen Widerstand "anzukleben".
Hast du vielleicht einen Tipp für eine günstige Löt-Station die ich in 
die Liste aufnehmen kann?

Ein Multimeter habe ich mal eines aufgelistet wo ich hier gefunden habe 
das öfter mal für Anfänger und kleinere ausreichende "Schätzungen" als 
geeignet diskutiert wurde.

Zu den Motortreibern die werde ich wieder rausschmeißen, braucht man 
wirklich nicht am Anfang.

OP's werde ich dann in die Analog liste schreiben.

@Matthias: ICh neme im nächsten Poste bezug auf deine Hilfe aber dir 
auch schon mal danke für die mithilfe.

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Hallo!

Also mein Einstieg ist inzwischen etwa 3 Jahre her, und ich kann sagen, 
es gibt Dinge, die kauft man einfach umsonst. Das ist eben so. Außerdem 
ist jeder anders. Viele haben mit einem STK500 angefangen, mir war das 
zu teuer und hab ein einfaches Prototypen-Board gekauft, welches ich 
selber löten musste. Widerrum habe ich das Löten auch schon in der Lehre 
gelernt, somit war das für mich kein Problem, zumal eh alles bedrahtete 
Bauteile waren. Das nutze ich heute noch zum probieren, ich fand, das es 
eine gute investition war, vorallem weils nur 15 Euros waren.

Ich denke, so eine Liste kann man nicht sehr allgemein schreiben. Jeder, 
der anfängt, µC zu programmieren hat irgend eine Idee im Hinterkopf, was 
er machen will. Je nachdem was es ist braucht man unterschiedliche 
Dinge. Ich habe zuerst meine eigene Wort-Uhr gebaut, sollte ja bekannt 
sein hier im Forum. Also richtig mit eigener Leiterplatte und eigener 
Software. Dazu brauchte ich keine Motortreiber. Will ich allerdings als 
erstes ein altes Modell-Funk-Auto wieder zum Leben erwecken, könnte ich 
den Motortreiber schon gebrauchen. Ist also alles nicht ganz so einfach 
eine allgemein-gültige Liste zu schreiben, was man als Anfänger 
benötigt.


Dennis

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Wenn jemand kein / wenig Geld hat und dennoch mit einen leistungsfähigen 
Mikrocontroller anfangen möchte, so soll er sich ein STM32F4DISCOVERY 
Board zulegen und schon kann er loslegen.
Kein Widerstand, kein Werkzeug und sonstiges ist nötig.
Kostet 12..20 EUR.
Tipps gibt es im Artikel: STM32

Also für Mikrocontroller braucht es nicht wirklich eine 
Werkstatt/Ausrüstung.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Markus Müller schrieb:
> Also für Mikrocontroller braucht es nicht wirklich eine
> Werkstatt/Ausrüstung.

Ich würde in dem Fall allerdings zumindest für einen einfachen 
Logiktester mit 4 LED und Flipflop plädieren, damit man auch mal sehen 
kann, was an Ports mit schnellen Signalen eigentlich los ist.
Muss ja nicht gleich ein Oszi oder USB Logikanalyser sein, obwohl das 
sehr praktisch ist.
Und spätestens, wenn man die bescheuerten Boards von STM mal auf ein 
Steckbrett pieksen möchte, braucht man zumindest ein wenig Werkzeug :-P

von Helmut Tobias B. (chaos_tobi)


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Jetzt ist ja schon eine bisschen was zusammen gekommen und ich hab mal 
dazu noch ein paar Beiträge und Datasheets angesehen.

@Matthias:
BUZ11 werde ich aus der liste raus nehmen, da das dann bei Anfängern 
wirklich zu vielen fragen kommen kann/wird und die von dir genannte 
Kombination aus L297 und L298 doch für Schrittmotoren einfacher Hand zu 
haben ist.
Jedoch werde ich diese dann vielleicht in eine Extra liste Packen für 
jene die hier den Einstig suchen.

Zum USB-Kabel für spannungs-versorgung habe ich meine bedenken am Anfang 
kommt doch häufiger mal eine "Kurzschluss-Schaltung" vor wäre an dieser 
stelle nicht das in der liste aufgeführte kleine Netzteil besser bzw. es 
gibt ja auch für die Breadbords zum aufstecken kleine Spannungswandler 
die die man mit Jumper auf 5 und 3.3 Volt umschalten kann?

Zur Platinen Bestückung: Die fädel Technik werde ich für Niederfrequente 
Schaltungen mal mit auf führen, weil bei höheren Frequenzen doch schnell 
ein übersprechen zu stande kommt wenn das wissen fehlt.
Ist daher für den Anfang eine schöne biege Verdrahtung nicht besser, 
Zwecks Übersichtlichkeit und zugleich ja auch eine schöne Lötübung?
Kupferlackdraht werde ich aber auf jedenfall noch zu "Draht dazu 
schreiben".

Durch Bauteile auslöten kommt man schon an einiges, aber wird ja leider 
immer mehr SMD, aber denke das werde ich unten als Randkommentar mit 
einfügen, da sie auch gerade für SMD-Lötübungen gut geeignet sind.


@Dennis: Ja da hast du genau so wie die Vorredner recht mit einer 
Allgemeinen liste geht das nicht, aber vielleicht ist es ja auch möglich 
mehrere listen zu erstellen die eine grobe Zusammenstellung haben und 
sich auf die einzelnen "Schwerpunkte" beziehen um eine Liste zu haben wo 
man die Gängigsten/Meistverwendeten teile auf einen blick sieht und 
Abhacken kann was man Braucht, BZW. wo man Hilfe Stellung geben kann und 
Quasi angekreuzt weitergeben kann?


@Markus: Ich hab mir das Board mal angesehen, hat echt eine super 
Ausstattung, jedoch hat sich mir dann die frage gestellt, Ob man bei 
diesem Board/Controller nicht schon Handfeste Erfahrung in der 
Programmierung benötigt da ich mal einen Kleinen Vergleich zur Arduino 
Plattform und zu PIC gezogen habe??

@Matthias: Zu deinem Letzten Post, Oszilloskop und Logikanalyser ist 
wirklich fein, Hast du für den Logiktester eine Empfehlung?

Ich hab mich gefragt in wie weit man das eigentlich alles trennen kann, 
da es bei mir doch sehr vermischt ist das Analoge und das Digitale, da 
ich selbst zur zeit an einem Projekt Arbeite bei dem ich durch 4 Piezo 
Elemente geringe Schwingungen, die durch Klopfen auf eine Rigips oder 
Pressspanplatte erzeugt werden, Versteckt werden sollen und zu Anfang 
auf einem Arduino Zeitlich ausgewertet werden sollen und die Position 
der Erschütterung an den PC weiter leiten soll.
Ein simpler Touchscreen quasi den man mit Tennisbällen bewerfen kann.
Und hierbei überschneidet sich dann Schon Analoge und digitale Technik.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Helmut Tobias B. schrieb:
> Hast du für den Logiktester eine Empfehlung?

mc.net selber hat schon einen Bauplan:
http://www.mikrocontroller.net/articles/Logiktester
oder den hier:
http://www.dieelektronikerseite.de/Circuits/Logiktester.htm


Meine Version besteht aus einem 4011 als Eingangsteil und einem 4013 als 
Pulserkennung - ganz primitiv. 2 LED zeigen High und Low Pegel, 2 
weitere hängen am Ausgang des 4013 als Pulserkennung. Gespeist wird er 
aus der zu prüfenden Schaltung mit 2 Krokokabeln.

Hier gibts einen zu kaufen:
http://www.reichelt.de/Komponententester/LOGIK-TESTER/3/index.html?ACTION=3&GROUPID=4024&ARTICLE=10536&SHOW=1&START=0&OFFSET=16&;

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