Servus! Ich brauche mal eben einen Tipp von euch. Ich möchte ein 5mm Loch in ein ca. 2,5mm starkes Edelstahlrohr (vierkant) mit einer Säulenbohrmaschine bohren. Ich habe Alpen HSS Bohrer mit Cobalt Beschichtung. Etwa 1,5-2mm habe ich schon durchgebohrt. Aber durch den Rest komme ich einfach nicht mehr durch. Der Bohrer fängt an zu glühen. Ich habe auch schon einen anderen probiert. Gleiches Ergebnis. Kann mir jemand von euch sagen, wie ich da durch komme?
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> Kann mir jemand von euch sagen, wie ich da durch komme?
Indem Du einen fabrikneuen Bohrer verwendest, diesen Bohrer beim Bohren
mit Schneidöl kühlst, die richtige zum Bohrer passende Drehzahl wählst
und langsam und mit Geduld bohrst!
Grüße Löti
P.S. Die beiden ausgeglühten Bohrer solltest Du entsorgen!
Schau mal hier http://www.aus-edelstahl.org/edelstahlfragen/edelstahl-bohren.html und hier zum Thema Schnittgeschwindigkeit http://wwollnick.beepworld.de/schnittdaten-bohren.htm Gruß TOKABLN
Ist schon länger her, aber sowas ging damals recht gut mit Stahlbohrern mit "integrierter vorbohrspize", ich glaube von BBW, "Bullet". Man muss nur nach jeder Bohrung den Bohrer kontrollieren, ab und an bleibt so ein kleiner Edelstahlring vorne klemmen, mit dem klappt dann die nächste Bohrung nicht mehr.
Und vor allem mit 2mm vorbohrst. Gleich auf 5mm ist ein bißchen viel.
Besorg dir Trefolex cutting compound - geht dann durch wie Butter.
> Der Bohrer fängt an zu glühen. Nach dem Glühen ist der Bohrer kaputt ... http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4rten_%28Stahl%29
Kobaltbeschichtete Bohrer kenne ich nicht, aber die üblichen Edelstahlbohrer aus HSSE sind mit HssCO8, also Edelstahl. Glühend war zu viel, haben andere schon erwähnt, also nur ganz langsame Drehzahl und mit hohem Druck bohren. Wenn das Kühlmittel zu dampfen anfängt, kurz stoppen. Warum bei heisslaufendem Bohrer prinzipiell der Bohrer weichgeglüht wird aber das zu bohrende gehärtet wird, weiss ich auch nicht.
MaWin schrieb: > Wenn das Kühlmittel zu dampfen anfängt, kurz > stoppen. Zur Kühlung bspw. an einer großen Standbohrmaschine hat man immer eine Rundpumpanlage mit dem Bohröl dran. Ein paar Tropfen mit dem Ölkännchen reicht bei weitem nicht immer. So lernte ich es jedenfalls als erste Aktion in meiner Ausbildung in der Metallwerkstatt. Bei meinem Vater, wenn er mit der Maschine Gewinde schnitt, da reichten nur ein paar Tropfen Öl. Trocken geht sowas auch gar nicht besonders gut.
Danke, MaWin - über die Beschichtung bin ich auch gestolpert, denn HSS-E-Bohrer werden im Baumarkt zwar gelegentlich auch als HSS-Co verkauft, sind aber dennoch durchlegiert und nicht beschichtet. Als Beschichtung gibt's an allen Ecken und Enden die gelbe TiN-Schicht, aber deren Nutzen ist im Hobbybereich m.E. Glaubenssache. Von Alpen gibt's aber tatsächlich brauchbare HSS-E, z.B. bei Hornbach. Wenn die jetzt ausgeglüht sind, ist's schade drum. Warum der Werkstoff durch die Hitze härter werden soll, ist mir auch schleierhaft. Man wird ihn ja wohl selten bis zur Rotglut erhitzen und dann abschrecken. Aber dass die gehärteten und angelassenen Bohrer durch Ausglühen ihre Härte verlieren, ist schon klar - das ist ja wie erneutes Anlassen, nur mit zu hoher Temperatur. Naja, im Hobbykeller sind Bohrmaschinen mit Kühlmittelpumpe wohl eher selten anzutreffen, da dürfte die Tropfflasche eher praxisnah sein. Ohne jede Kühlung ruiniert man aber auch gute Bohrer recht zuverlässig...
Es gibt den Fall, das durch das heiße rumreiben mit einem stumpfen Bohrer eine Materialaufhärtung erfolgt. Da nützt auch ein Kobaltbohrer nix mehr. Wenn das Loch unbedingt noch an dieser Stelle reinsoll: Ein nagelneuer Steinbohrer mit Hartmetallplättchen, gut kühlen und viel Druck ( Standbohrmaschine ) Letzte Möglichkeit. Grüße Bernd ( Schlossermeister )
Mit einem Steinbohrer in V2A? Hm, ich will dir nicht an den Karren fahren, aber das kommt mir komisch vor. Abgesehen davon, daß man versehentliches Härten mit Glühen wieder wegbekommt, glaube ich nicht recht daran, daß sein Edelstahl wirklich gehärtet wurde - das sollte er sich patentieren lassen. --- Ich bin auch eher der Meinung, daß er nur einen richtigen Co-Bohrer und Bohröl braucht, und den Bohrer halt nicht wieder kaputt glüht. Bei mir hat es sich bei Edelstahl bewährt, den Bohrer mit reichlich Bohröl immer leicht am Dampfen zu halten, und ich habe noch meinen ersten Satz Bohrer (abgesehen von denen, die ich abgebrochen gabe :-)
Bernd Funk schrieb: > Ein nagelneuer Steinbohrer mit Hartmetallplättchen, Der muss aber mit einer Siliziumcarbidscheibe angeschliffen werden. Gruss Harald
Klaus Wachtler schrieb: > Mit einem Steinbohrer in V2A? Hm, ich will dir nicht an den Karren > fahren, aber das kommt mir komisch vor. Eine große Hilti auf dem Bau geht aber auch mit dem Steinbohrer durch Stahlbeton, genau durch die Stahlstreben. Genau da wo einfachere Schlagbohrmaschinen schlapp machen. Sicher sehen die Ausbohrungen da im Stahl nicht so schön aus, das braucht es aber bei einem Betonwand-Durchbruch auch nicht.
> Letzte Möglichkeit.
Vorletzte, letzte: Diamant besetzter Glasbohrer und viel Gefühl...
Grüße Löti
Wie schon von anderen gesagt: Ein Steinbohrer mit Widia-Spitze muß an- bzw. umgeschliffen werden, damit er für Metall taugt. Steinbohrer an sich sind stumpf. Ihre Bohrwirkung beruht auf Zertrümmerung des Materials, nicht auf dem Schneiden des Materials wie bei Metallbohrern. Bei D=5mm in 2,5mm Blech sollte sowas noch nicht unbedingt erforderlich sein. Und wie MaWin schon meinte: Mit hohem Druck bohren. Egal mit welchem Bohrer, solange er scharf ist (vorher prüfen: Bohrer zwischen zwei Finger nehmen und mit nur geringem Druck gegen das eigene T-Shirt drehen; greift der Bohrer, ist er scharf, tut er's nicht -> Nachschleifen). Zum Thema Kühlen: Ja, das ist durchaus wichtig. Mit der Zeit sagen dir Rauch und Gefühl, wann wieder etwas Öl auf den Bohrer muß. [Randnotiz: Zu Praktikumszeiten sollte ich mal auf der Drehbank 24mm Bohrungen in 20mm dickes V2A bohren. Irgendwie hat die Kühlung nicht wirklich ausgereicht, was der Bohrer deutlich übel nahm: Auf ca. 8mm Strecke ordentlich ausgeglüht. Der Meister fand das deutlich weniger witzig als die erfahrenen Kollegen... :)] Zum Schluß noch eine Spitzfindigkeit aus dem Ingenieurswesen: Was für einen Edelstahl willst du überhaupt bohren? ... Zum Verständnis: Es gibt nicht den Edelstahl, da Edelstahl lediglich eine bestimmte Gruppe von Stählen bezeichnet, nicht aber den ganz speziellen, der im Volksmund so genannt wird und sich dadurch auszeichnet, daß er rostfrei ist (ugs. auch V2A / V4A genannt). Solange beide Kommunikationspartner verstehen "Edelstahl" = V2A / V4A = 1.4301 / 1.4571 ist alles gut. Wenn's aber um Schweißeignung, Seewasser- oder Säurebeständigkeit, Neigung zu Spannungsrißkorrosion etc. geht, kommt's drauf an, daß man sich wirklich präzise ausdrückt, sonst kann das in die Hose gehen.
Es gibt bei rostfreiem Stahl ( 1.4301, 1.4571 usw. ) durchaus das Problem der Oberflächenhärtung. Hier kann das rumbohren mit einem stumpfen Bohrer dazu führen, das nix mehr geht. Da hilft nur noch Hartmetall ( umgeschliffener Steinbohrer ) oder eine andere Stelle ( falls möglich ). Grüße Bernd
ok, danke euch für die Hinweise. Ich habe aber noch eine Frage zum Schneidöl. Sie benutzt man das. Ich meine, wenn ich es einfach auf das Werkstück oder ins Bohrloch gebe, dann spritzt es doch herum und versaut in der Umgebung alles. Und eine andere Frage. Worin besteht der Unterschied zwischen den normalen Bohrern und solchen Frässtiften, die Schlüsseldienste wohl verwenden, um Zylinder oder Tresore aufzubohren: http://shop.multipick-service.com/bluetec.php?cPath=35_219&language=de&page=1&sort=2a
tmomas schrieb: > Bohrer prüfen: Bohrer zwischen zwei > Finger nehmen und mit nur geringem Druck gegen das eigene T-Shirt > drehen; greift der Bohrer, ist er scharf, Kommt der Bohrer am Rücken wieder raus, wenn man ihn gegen den Bauch presst, war er sehr scharf. :-) Gruss Harald
Mathias Braun schrieb: > Ich meine, wenn ich es einfach auf das > Werkstück oder ins Bohrloch gebe, dann spritzt es doch herum und versaut > in der Umgebung alles. Ja. Iss so. Aber erstens solltest Du das relativ langsam bohren. Zweitens kann man, so man keinen Arbeitsplatz hat, wo es sauen darf, die Bohrmaschine - unter Berücksichtigung des festen Standes! - in eine Pappkiste stellen, die dann entsorgt wird. Die Pappkiste kann man sich passend zuschneiden, dass die Umgebung maximal geschützt wird und man trotzdem Alles sicher! bedienen kann.
> ok, danke euch für die Hinweise. Ich habe aber noch eine Frage zum > Schneidöl. Sie benutzt man das. Ich meine, wenn ich es einfach auf das > Werkstück oder ins Bohrloch gebe, dann spritzt es doch herum und versaut > in der Umgebung alles. Naja, das Herumgespritze wird sich zwar nicht ganz vermeiden lassen, aber alles vollsauen, nee, so schlimm ist's nun auch wieder nicht. Du sollst ja auch nicht mit der vollen Drehzahl, die die Maschine so hergibt, ins Ölbad tauchen - bei Niro-Stählen und einem Bohrerdurchmesser von 5mm bist du so bei ca. 600 U/min, und damit spritzt du nicht bis sonstwohin. Drehzahltabellen gibt' im Netz an vielen Stellen, schön übersichtlich ist z.B. die hier: http://www.kaltenleitner.at/kaltenleitner/technik/mechanik/bohrerdrehzahl.htm Trotzdem ist Metallbearbeitung selten für die Arbeit im Wohnzimmer geeignet - so ganz sauber geht's dabei nunmal nicht zu. > Und eine andere Frage. Worin besteht der Unterschied zwischen den > normalen Bohrern und solchen Frässtiften, die Schlüsseldienste wohl > verwenden, um Zylinder oder Tresore aufzubohren Diese Frässtifte bestehen aus massivem Hartmetall, das ist deutlich härter als HSS - bricht dafür aber auch wesentlich leichter.
Bohrer für Edelstahl (Co, nicht die billig goldfarben beschichteten Hausfrauenbohrer aus dem Baumarkt) sind beim Brechen aber auch vorne dabei :-)
Und bitte ruhig was hartes unterlegen - dickes Alu oder Flacheisen.
Noch 'ne Anekdote zum Thema Steinbohrer in Metall: Ich hatte mal ein paar 3mm-Tiefbohrungen in Kupfer zu machen - und natürlich ist mir bei der letzten der (HSS-R-)Bohrer abgebrochen. Grr. Rausziehen nicht möglich. Von der anderen Seite dagegen bohren und den Stumpf mit einem Durchschlag rausklopfen ging auch nicht, das Ding saß bombenfest. Also habe ich den HSS-Bohrer mit einem 3mm-Steinbohrer ausgebohrt - ging! Gut, der Steinbohrer war nicht umgeschliffen, daher hat er weniger gebohrt als vielmehr geschabt und kleinste Krümel statt Spänen produziert, die Wand der Bohrung sah aus, als hätte das Loch ein gedopter Specht hineingepickt, aber immerhin...
Hallo Lothar S. > P.S. Die beiden ausgeglühten Bohrer solltest Du entsorgen! Nicht unbedingt. Neu anschleifen und sich um die Härtung kümmern. Beim Schleifen immer nur kurz schleifen und danach den Bohrer sofort an der Spitze in Wasser tunken, damit er nicht ausglüht. Letzteres ist bei deinem Fall zu spät. Hierbei musst Du Dich separat um die Härtung kümmern. Manche Bohrer sind Lufthärtend (manche höher legierte), dann sollte Anschleifen und Abkühlen lassen langen. Wenn nicht, härte nach mit Wasser und lass sie vorsichtig an. Dazu bringst Du sie an der Spitze auf dunkle Rotglut und tippst sie ganz kurz in Wasser. Zum Anlassen wieder vorne erhitzen, aber NICHT bis zum Glühen, mit irgend einem geeigneten Mittel (Typischerweise ein zerbrochener alter Schleifstein) sauber reiben und die Anlassfarben beobachten, die langsam zur Spitze Wandern. Wenn die Farben an der Spitze in etwa Rehbraun sind (irgendwo bei 250′C), wieder abschrecken. Testen. Wenn sie zu spröde sind, etwas weicher mit Öl oder Sand härten und wieder Anlassen (mit Öl oder Sand). Wenn die Spitze gut ist, aber der Schaft spröde wird und bricht, nach dem Anlassen nocheinmal kurz den Schaft erwärmen und langsam abkühlen lassen. Wenn Du nicht gerade so was kritisches wie Edelstahl bohrst, und hohe Präzision verlangst, solltest Du damit nach ein paar Versuchen gut hinkommen. Leider müsstest Du für eine ideale Vergütung die Legierung gut kennen um die Behandlung darauf anzupassen. Bei niedrig legierten Kohlenstoffstählen und moderaten Anforderungen hilft dir obiges Verfahren aber gut weiter. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Für einen 12 ct 3mm Bohrer? Den Aufwand macht man sich nicht mal mehr mit VHM.
Wir haben beim Schaltanlagen- und Bau von Trafostationen bei Cu oder Alu mit speziell angeschliffenen* Bohrern gearbeitet, und dann mittels reinem Spiritus gekühlt, ersatzweise mit Wasser, letzteres bringt natürlich die Werkzeuge zum rosten. * (habe ich heute gerad bei NORMA gesehen, haben eine extra Zentriespitze)
Till Uhde schrieb: > ... oder einfach weiter bohren: > Youtube-Video "Flow Drilling - Friction Drilling - Form Drilling" > > :-> feine Sache
Nur wo bekomme ich die Bohrer her, die Weißglut aushalten?
>Vorletzte, letzte: Diamant besetzter Glasbohrer und viel Gefühl... Bei Stahl setzt man kein Diamantwerkzeug ein. Bei Hitze wandert der Kohlenstoff in die Späne und der Diamant löst sich quasi auf während man die Spähne einsatzhärtet. Diamant verwendet man nur bei Nichteisenmetallen. Zum eigentlichen Problem: Wenn der Bohrer geglüht hat, wird es mit HSS-Bohrern nichts mehr. Da ist die Bohrung gehärtet. Man sollte also VHM-Bohrer verwenden. Die kosten nicht die Welt. Aber auch da gilt: Billige VHM-Werkzeuge halten bei weitem nicht so gut wie teurere VHM-Werkzeuge. >Nur wo bekomme ich die Bohrer her, die Weißglut aushalten? Wenn du die Fließbohrer meinst: Die halten ein paar Löcher aus wenn sie weiß glühen. Rotglut macht ihnen nichts aus. So teuer ist ein Fließbohrer auch nicht. Der kostet nur um die 60Euro das Stück. Übrigens darf man mit Fließbohrern nur in's Volle bohren. Man sollte aber das Bohrfutter mit integriertem Kühlkörper verwenden, da ansonsten die Lager der Pinole zu heiß werden können was deren Tod bedeuten kann. Bei höherfesten Stählen würde ich sowiso nur VHM Bohrer verwenden. Hoffmann-Tools hat preiswerte Bohrer. Aber auch da sollte man die Schnittwerte einhalten.
Für VA benutze ich immer eine schwer zerspanbare Schneidpaste z.B. GSP 97 von Jokisch
Hi, ein Problem, was oft nicht beachtet wird: Wenn man mit einem Kobalt-beschichteten Bohrer in Edelstahl bohrt und dieser glüht, dann diffundiert das Kobalt in das zu bohrende Material. Dieses härtet an dieser Stelle aus und ist dann fast nicht mehr zu bohren. Ergo: NIEMALS den Bohrer auch nur in die Nähe von Glühtemperaturen bringen. Schnittgeschwindigkeiten einhalten, Bohröl für Edelstahl verwenden, feste drücken und zwischendurch abkühlen lassen. Mit einem guten Bohrer brauche ich keine 3min für eine 5mm Bohrung. Gruß Andreas
> Schnittgeschwindigkeiten einhalten, Bohröl für Edelstahl verwenden, > feste drücken und zwischendurch abkühlen lassen. Das "einhalten" mit "feste drücken" ist wohl das Hauptproblem, wenn man mit Bastelmaschinen arbeitet. Ich hatte früber mit einem Wolfcraft-Bohrständer und Bosch-Bohrmaschine ziemliche Probleme mit Eisen, Edelstahl war wie am Anfang erwähnt nicht wirklich möglich. Mit den Billigständern bekommt man nicht genügend Druck und meint stattdessen, das durch hohe Drehzahl ausgleichen zu müssen. Mal ganz davon abgesehen, dass die normalen Handbohrmaschinen eh unter Last nicht stabil langsam laufen können... Seit dem Besitz einer kleinen Fräse (so ala BF16) mit FU ist Eisen quasi Alu geworden und Edelstahl zwar mühsam, aber machbar. Und das alles mit denselben Bohrern wie mit dem Wolfcraft-Dingens.
Barny schrieb: > Man sollte also VHM-Bohrer verwenden. > Die kosten nicht die Welt. VHM = Voll Hart Metall? Und was nimmt man denn da? Sorry wenn ich das jetzt so frage, aber irgendwie erinnert mich die Situation gerade an meine erste FPGA Bestellung. Die Preise der VHM-Bohrer fangen irgendwo im einstelligen Euro Bereich an und die andere Seite der Preisspanne ist quasi Open End ;)
Gibt es für Bleche eigentlich nicht auch kleine Handstanzen?
Gibt es - aber der OP hat Vierkantrohr mit 2,5mm Wandstärke vor der Brust und braucht darin ein 5mm-Loch. Dafür gibt's meines Wissens keine Handstanze...
Ja VHM ist Vollhartmetall. Was ich vergessen habe zu erwähnen: Wenn man VHM Werkzeuge verwendet, sollte die Spindel absolut spielfrei sein. Denn sonst bricht das Werkzeug schneller als man schauen kann. Wenn du nur eine Hand voll Löcher bohren willst, sollten auch die billigen VHM-Bohrer passen. Nur wenn es mehr Löcher werde sollen sind teure Bohrer ratsam. Schau aber sicherheitshalber ob die Bohrer für dieses Material geeignet sind. Denn es gibt da Unterschiede in der Hartmetallsorte und der Schneidengeometrie. Ach ja, und mit VHM-Bohrern sollte man immer ins Volle bohren. Beim Aufbohren können sie einhaken und abbrechen.
Lothar S. schrieb: >> Letzte Möglichkeit. > > Vorletzte, letzte: Diamant besetzter Glasbohrer und viel Gefühl... > > Grüße Löti Diamant ist eher ungeeignet für Eisenhaltige Materialien. Eisen und Diamant reagieren zu schnell miteinander zu Eisencarbid und Stumpfen den Diamant ab.
Matthias L. schrieb: > Noch 'ne Anekdote zum Thema Steinbohrer in Metall: Ich hatte mal ein > paar 3mm-Tiefbohrungen in Kupfer zu machen - und natürlich ist mir bei > der letzten der (HSS-R-)Bohrer abgebrochen. Grr. Rausziehen nicht > möglich. Von der anderen Seite dagegen bohren und den Stumpf mit einem > Durchschlag rausklopfen ging auch nicht, das Ding saß bombenfest. Also > habe ich den HSS-Bohrer mit einem 3mm-Steinbohrer ausgebohrt - ging! > Gut, der Steinbohrer war nicht umgeschliffen, daher hat er weniger > gebohrt als vielmehr geschabt und kleinste Krümel statt Spänen Was hast du gemacht damit der Bohrer nicht wegläuft? Ich meine der Hartmetallbespritzte Bohrer als er auf dem abgebrochenen Bohrer rumnuddelte? War der Abgebrochene Bohrer ein richtiger Tieflochbohrer und wie tief steckte der Bohrer ungefähr? bye uwe
Für Härtefälle nehme ich auch HM-Steinbohrer, deren Schneide jedoch vorher an der Schleifscheibe auf einen flachen, positiven Schnittwinkel getrimmt werden muss. Von Haus aus, sind die Steinbohrer an der Schneide prismenförmig für's Schlagbohren und haben daher keine eigentliche Schneide. So habe ich auch schon Glas und gehärtete, dünne Tellerfedern durchbohrt.
Uwe R. schrieb: >> habe ich den HSS-Bohrer mit einem 3mm-Steinbohrer ausgebohrt - ging! >> Gut, der Steinbohrer war nicht umgeschliffen, daher hat er weniger >> gebohrt als vielmehr geschabt > > Was hast du gemacht damit der Bohrer nicht wegläuft? Ich meine der > Hartmetallbespritzte Bohrer als er auf dem abgebrochenen Bohrer > rumnuddelte? > > War der Abgebrochene Bohrer ein richtiger Tieflochbohrer und wie tief > steckte der Bohrer ungefähr? Ich hab' nix weiter gemacht - deshalb sah die Wand der Bohrung hinterher ja auch so verboten aus... Die Bohrung war in Kupfer, das ist ziemlich zähes Zeug und hat offenbar von allein ziemlich gut dagegengehalten. Der abgebrochene Bohrer war ein gewöhnlicher rollgewalzter 3mm-HSS-Bohrer, der direkt am Übergang zwischen Schaft und Spiralnut weggeknackst ist. Und er steckte auch genausoweit drin, also die komplette Spiralnut in der Bohrung - und nach dem Abbrechen war er dann bündig mit der Kupferoberfläche. Wenn ich mal wieder so eine Bohrung brauche, bastele ich mir einen Kanonenbohrer...
Wat denn, das "Loch" (wir sprechen besser on Bohrung) ist noch immer nicht drin? Für sowas banales nehm ich scharf geschliffene Bohrer, die eng gewendelt sind. Dabei durchaus auch Baumarktware, natürlich nicht die billigste. Langsame Drehzahl, KEINE Schmierung, dafür etwas kühlen (Spiritus oder Spucke ;-)) und ordentlich Vorschub. Wenn Bohrer nicht extrem scharf, dafür Drehzahl hoch und zu allem Übel auch noch geringer Vorschub, erzeugt diese Kombination nur Wärme. Diese bekommt man auch mit keinem "Bohröl" weg. Im Gegenteil: das sorgt nur noch besser dafür, dass das relativ weiche Edelstahl unter dem Bohrer zurückweicht und dieser letztlich ausglüht. Man könnte den Bohrer genauso gut rückwärts laufen lassen, wäre ein vergleichbarer Effekt ;-) Also: Bohrer scharf, Drehzahl runter, Vorschub rauf und Öl im Baumarkt stehen lassen. Old-Papa PS: Ausgeglühte Bohrer bei Edelstahl sind mir durchaus geläufig, musste da auch erstmal durch ;-)
Old Papa schrieb: > Wat denn, das "Loch" ist noch immer nicht drin? Ja, eigentlich müsste das Loch inzwischen schon längst "reingeredet" worden sein. :-) Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > Old Papa schrieb: > >> Wat denn, das "Loch" ist noch immer nicht drin? > > Ja, eigentlich müsste das Loch inzwischen schon längst > "reingeredet" worden sein. :-) > Gruss > Harald Da schließ ich mich an. Bernd ( Metallbaumeister )
lukas schrieb: > Hallo bernd > > Welches hss bohrerset setzt du ein? Ganz Normale, aber nicht diesen rollgewalzten Mist. Entscheidend ist: Bohren ( mit sichtbaren Spänen ), ansonsten " sofort !" aufhören und Bohrer nachschleifen. Jeder, der mit diesen aufgehärteten Bohrversuchen mal konfrontiert war, weiß warum. Grüße Bernd
Bernd Funk schrieb: > lukas schrieb: >> Hallo bernd >> >> Welches hss bohrerset setzt du ein? > > Ganz Normale, aber nicht diesen rollgewalzten Mist. > > Entscheidend ist: Bohren ( mit sichtbaren Spänen ), > ansonsten " sofort !" aufhören und Bohrer nachschleifen. > > Jeder, der mit diesen aufgehärteten Bohrversuchen mal > konfrontiert war, weiß warum. > > Grüße Bernd Hallo bernd Danke du hast da ja erfahrung Hss co lohnt sich nicht?
Ein Thread mit gefühlt 1000 Post für ein 5 mm Loch??? Was für eine Wissenschaft. Bei Vollmond geschliffene Bohrer, Drehzahleinstellung auf 0,1 U/min genau, Schneidöl mit Q10 für faltenfreies bohren. Hier mal für alle die einfach nur ein Loch wollen: 0. Nichts aus dem Baumarkt verwenden 1. Bohrer in Ständerbohrmaschine einspannen 2. Körnern 3. Maschine anstellen 1. Gang große Bohrer, 2. Gang kleine Bohrer 4. Bohren, nebenbei mit einem Pinsel mit (Alt-)Öl kühlen Das ist ausreichen für jeden Hobbybohrer.
Karl schrieb: > Ein Thread mit gefühlt 1000 Post für ein 5 mm Loch??? Was für eine > Wissenschaft. Und jetzt iche ooch nochmal... ;-) > Hier mal für alle die einfach nur ein Loch wollen: > 0. Nichts aus dem Baumarkt verwenden > 1. Bohrer in Ständerbohrmaschine einspannen > 2. Körnern > 3. Maschine anstellen 1. Gang große Bohrer, 2. Gang kleine Bohrer > 4. Bohren, nebenbei mit einem Pinsel mit (Alt-)Öl kühlen > > Das ist ausreichen für jeden Hobbybohrer. Soweit für Wald&Wiese richtig, doch der TE will in "Edelstahl" und da liegst Du mit Punkt 3 und 4 falsch. Edelstahl immer OHNE Öl und relativ langsame Drehzahl. Ich verwende in letzter Zeit fast nur noch ein SET aus dem Baumarkt (auch für Edelstahl). Das war nicht billig, ist aber absolut erste Sahne. Musste ich in den letzten 2 Jahren bei fast täglicher Nutzung erst einmal nachschleifen. Und Ja, wenn es irgend geht, nur Ständerbohrmaschine. Geht aber auch nicht immer.... Old-Papa
Ok dann behaupte ich mal Punkt 2 ist auch falsch! Warum? Weil ich als Hobbybastler sicher ordentlich drauflange Und auch dort eine verdichtung erzeuge die leider auch nicht Gut für den bohrer ist.
0. ist auch falsch, zumindest Hornbach hat ordentliche HSSCo8 Kurzbohrer. Aber Karl hat eh keine Ahnung und vermutlich noch nie ein Loch in Edelstahl gebohrt, wie man seinem Beitrag entnehmen kann.
Also, vom Hornbach waren meine auch... Körnen muss sein und ich hau da auch kräftig drauf (je nach Material). Theoretisch verdichtet das ein paar Hundertstel, aber ein Bohrer der das nicht packt, ist eh für die Tonne. Old - Papa
Jörg Esser schrieb: > Ok dann behaupte ich mal Punkt 2 ist auch falsch! > Warum? Weil ich als Hobbybastler sicher ordentlich drauflange > Und auch dort eine verdichtung erzeuge die leider auch nicht > Gut für den bohrer ist. Eine Verdichtung? Von Materialgesetzen scheinst du noch nie was gehört zu haben. Belege??? Old Papa schrieb: > Edelstahl immer OHNE Öl und relativ langsame Drehzahl. Wieso kein Öl? Das du schnell bohren sollst habe ich auch nicht behauptet. Aber wenn Leute hier Fragen ob das Öl nicht durch die Gegend spritzt, hast du wohl recht, dass auf die Langsamkeit nochmal hingewiesen wird. MaWin schrieb: > 0. ist auch falsch, zumindest Hornbach hat ordentliche HSSCo8 > Kurzbohrer. Für einen Preis bei dem man bei einem Zulieferer 5 Bohrer bekommt? MaWin schrieb: > Aber Karl hat eh keine Ahnung und vermutlich noch nie ein Loch in > Edelstahl gebohrt, wie man seinem Beitrag entnehmen kann. Oder er hat einfach nur ordentliches Werkzeug und etwas gefühl.
Chris D. schrieb: > Der OP ist hier registriert ... Warum loggt er sich dann nicht ein? Das hätte mir eine Lösch-Mail erspart.
Karl schrieb: > Jörg Esser schrieb: >> Ok dann behaupte ich mal Punkt 2 ist auch falsch! >> Warum? Weil ich als Hobbybastler sicher ordentlich drauflange >> Und auch dort eine verdichtung erzeuge die leider auch nicht >> Gut für den bohrer ist. > > Eine Verdichtung? Von Materialgesetzen scheinst du noch nie was gehört > zu haben. Belege??? > Naja andere Foren oder glauben. http://forum.zerspanungsbude.net/viewtopic.php?p=24616&sid=89bb5cb11d363a91fd25e115bad371e9#p24616 http://www.messerforum.net/showthread.php?104908-Weichgl%FChen-erfolglos-! Oder google mal. Ich nehm immer öl. Is evtl glaubenssache.
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