Forum: Haus & Smart Home Markisenkabel verlängern im Aussenbereich


von Axel (Gast)


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Hallo Gemeinde,
ich musste das Kabel unserer Wintergartenmarkise verlängern (der Grund 
dafür wäre ein abendfüllendes Thema und würde mit dem Tot eines 
Handwerkers enden). Also habe ich mir bei Conrad ein paar Meter Kabel 
gleichen Typs besorgt (Gummileitung H05RN-F, 4x0,75) und angelötet. Die 
Lötstellen an allen 4 Adern habe ich mit Schrumpfschlauch isoliert und 
nochmal einen Schrumpfschlauch aussen über die ganze Nahtstelle. Das 
Kabel ist nun sauber in Alu-Verlegerohr zur Anschlussdose verlegt.
Ich frage mich nun, wie ein Elektriker so was gemacht hätte. Auch 
zusammengelötet, oder gibt es da andere Möglichkeiten?

Gruß und schönes WE, Axel

von MaWin (Gast)


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Man darf auch in der Elektroinstallation löten allerdings müssen die 
Kabel mechanisch aneinander fixiert sein ("weiches" Lot darf nicht zu 
Ablösen der Leitungen führen). Schrumpfschlauch ist nicht mechanisch 
ausreichend.

Auch ist H05RN-F eine Litzenleitung, und das Flussmittel kriecht in die 
ummantelte Leitung und darf dort jahrelang da Kupferkabel zerfressen, 
daher lötet man nur mit ganz schwache Flussmittel wie FW33, und sorgt 
dafür, daß die Leitungen sich nicht bewegen können (ist vermutlich bei 
deinem Alurohr so).

Besser wäre als also, die Leiterenden mit Stossverbinden zu vercrimpen, 
dazu braucht man die genau passende Crimpzange aber wenigstens keinen 
Strom für den Lötkolben.

von Ulli N. (Gast)


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@MaWin
Vielen Dank für die ausführliche Antwort!

von Hubert M. (hm-electric)


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Wir Crimpen mit den roten Stoßverbinder, wie man sich auch vom Auto 
kennt. Diese sind Isoliert. Darüber nehmen wir einen Schrumpfschlauch 
mit Kleber. Das ist dann absolut Wasserdicht. Als Kabel nehmen wir aber 
Ölflex...

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Gegen korrekt ausgeführte Lötverbindungen ist nichts einzuwenden, wie 
auch schon von MaWin erwähnt. Ich bezweifele jedoch, dass heutzutage 
jeder Elektriker einen Lötkolben dabei hat, insbesondere um solche 
Arbeiten auszuführen.

Nicht nur deswegen werden solche Verbindungen meist gecrimpt. Besonders 
interessant finde ich Stoßverbinder, wie ich sie neulich bei einem 
Kunden gesehen habe: die Leiter werden beidseitig hineingesteckt und 
anschließend der Stoßverbinder mit Heißluft erwärmt. Innen befindet sich 
eine Hülse aus niedrigschmelzendem Lot, welches dann schmilzt und die 
Leiter verbindet. Gleichzeitig schrumpft die ganze Konstruktion 
zusammen.

Dadurch entsteht eine Stoßverbindung, die wesentlich schlanker ist als 
bei Quetschverbindern. Zudem besteht auch nicht die Gefahr, dass die 
Kunststoffhülle bei unsachgemäßer Verwendung der Quetschzange beschädigt 
wird.

Leider wusste auch der Kunde nicht mehr, von welchem Hersteller der o.a. 
Verbinder stammt oder wie die Produktbezeichnung lautet.

Quetsch- oder Lötverbindungen mehradriger Leitungen sollten möglichst 
auch in Längsrichtung versetzt sein. Dadurch wird das ganze wesentlich 
schlanker, was insbesondere in Kabelkanälen von großer Wichtigkeit ist. 
Und der miteinander verbundene Schutzleiter sollte auch etwas länger 
sein, d.h. mit einer Schlaufe ausgestattet sein, so dass er im Falle zu 
hoher Zugbelastung als letztes reißt.

Gerade wenn man recht dünne Leiter verbunden hat, bietet es sich sehr 
an, mit Heißkleber beschichteten Schrumpfschlauch zu verwenden. Normaler 
Schrumpfschlauch bietet zwar einen gewissen Knickschutz, aber keine 
Zugentlastung oder Schutz vor eindringender Feuchtigkeit.

von Martin B. (statler)


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Ein Elektriker hätte einfach eine Abzweigdorse gesetzt und das Kabel mit 
Dosenklemmen (oder WagoKlemmen) verlängert.

von Jürgen B. (hicom)


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Andreas Schweigstill schrieb:
[..]
> Leider wusste auch der Kunde nicht mehr, von welchem Hersteller der o.a.
> Verbinder stammt oder wie die Produktbezeichnung lautet.
[..]

so was: http://www.kabel-schmidt.de/stoverbinder-c-31_95_100.html

Gruß
Jürgen

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Jürgen Berger schrieb:
> so was: http://www.kabel-schmidt.de/stoverbinder-c-31_95_100.html

Oh, vielen Dank!

Genau so waren die die Lötverbinder aufgebaut; mir fehlte bloß der Name. 
So konnte ich auch den Hersteller (Schmitt und Neumann in Gerlingen) 
ausfindig machen. Besonders lustig ist dabei, dass der Laden nur ca. 
800m von meinem derzeitigen Aufenthaltsort entfernt ist und ich auch 
schon mehrere Male an ihm vorbeigelaufen bin, ohne dass ich wusste, dass 
er meine lange gesuchte Lötverbinder herstellt.

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