Hallo Gemeinde, ich musste das Kabel unserer Wintergartenmarkise verlängern (der Grund dafür wäre ein abendfüllendes Thema und würde mit dem Tot eines Handwerkers enden). Also habe ich mir bei Conrad ein paar Meter Kabel gleichen Typs besorgt (Gummileitung H05RN-F, 4x0,75) und angelötet. Die Lötstellen an allen 4 Adern habe ich mit Schrumpfschlauch isoliert und nochmal einen Schrumpfschlauch aussen über die ganze Nahtstelle. Das Kabel ist nun sauber in Alu-Verlegerohr zur Anschlussdose verlegt. Ich frage mich nun, wie ein Elektriker so was gemacht hätte. Auch zusammengelötet, oder gibt es da andere Möglichkeiten? Gruß und schönes WE, Axel
Man darf auch in der Elektroinstallation löten allerdings müssen die Kabel mechanisch aneinander fixiert sein ("weiches" Lot darf nicht zu Ablösen der Leitungen führen). Schrumpfschlauch ist nicht mechanisch ausreichend. Auch ist H05RN-F eine Litzenleitung, und das Flussmittel kriecht in die ummantelte Leitung und darf dort jahrelang da Kupferkabel zerfressen, daher lötet man nur mit ganz schwache Flussmittel wie FW33, und sorgt dafür, daß die Leitungen sich nicht bewegen können (ist vermutlich bei deinem Alurohr so). Besser wäre als also, die Leiterenden mit Stossverbinden zu vercrimpen, dazu braucht man die genau passende Crimpzange aber wenigstens keinen Strom für den Lötkolben.
Wir Crimpen mit den roten Stoßverbinder, wie man sich auch vom Auto kennt. Diese sind Isoliert. Darüber nehmen wir einen Schrumpfschlauch mit Kleber. Das ist dann absolut Wasserdicht. Als Kabel nehmen wir aber Ölflex...
Gegen korrekt ausgeführte Lötverbindungen ist nichts einzuwenden, wie auch schon von MaWin erwähnt. Ich bezweifele jedoch, dass heutzutage jeder Elektriker einen Lötkolben dabei hat, insbesondere um solche Arbeiten auszuführen. Nicht nur deswegen werden solche Verbindungen meist gecrimpt. Besonders interessant finde ich Stoßverbinder, wie ich sie neulich bei einem Kunden gesehen habe: die Leiter werden beidseitig hineingesteckt und anschließend der Stoßverbinder mit Heißluft erwärmt. Innen befindet sich eine Hülse aus niedrigschmelzendem Lot, welches dann schmilzt und die Leiter verbindet. Gleichzeitig schrumpft die ganze Konstruktion zusammen. Dadurch entsteht eine Stoßverbindung, die wesentlich schlanker ist als bei Quetschverbindern. Zudem besteht auch nicht die Gefahr, dass die Kunststoffhülle bei unsachgemäßer Verwendung der Quetschzange beschädigt wird. Leider wusste auch der Kunde nicht mehr, von welchem Hersteller der o.a. Verbinder stammt oder wie die Produktbezeichnung lautet. Quetsch- oder Lötverbindungen mehradriger Leitungen sollten möglichst auch in Längsrichtung versetzt sein. Dadurch wird das ganze wesentlich schlanker, was insbesondere in Kabelkanälen von großer Wichtigkeit ist. Und der miteinander verbundene Schutzleiter sollte auch etwas länger sein, d.h. mit einer Schlaufe ausgestattet sein, so dass er im Falle zu hoher Zugbelastung als letztes reißt. Gerade wenn man recht dünne Leiter verbunden hat, bietet es sich sehr an, mit Heißkleber beschichteten Schrumpfschlauch zu verwenden. Normaler Schrumpfschlauch bietet zwar einen gewissen Knickschutz, aber keine Zugentlastung oder Schutz vor eindringender Feuchtigkeit.
Ein Elektriker hätte einfach eine Abzweigdorse gesetzt und das Kabel mit Dosenklemmen (oder WagoKlemmen) verlängert.
Andreas Schweigstill schrieb: [..] > Leider wusste auch der Kunde nicht mehr, von welchem Hersteller der o.a. > Verbinder stammt oder wie die Produktbezeichnung lautet. [..] so was: http://www.kabel-schmidt.de/stoverbinder-c-31_95_100.html Gruß Jürgen
Jürgen Berger schrieb: > so was: http://www.kabel-schmidt.de/stoverbinder-c-31_95_100.html Oh, vielen Dank! Genau so waren die die Lötverbinder aufgebaut; mir fehlte bloß der Name. So konnte ich auch den Hersteller (Schmitt und Neumann in Gerlingen) ausfindig machen. Besonders lustig ist dabei, dass der Laden nur ca. 800m von meinem derzeitigen Aufenthaltsort entfernt ist und ich auch schon mehrere Male an ihm vorbeigelaufen bin, ohne dass ich wusste, dass er meine lange gesuchte Lötverbinder herstellt.
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