Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Studium Elektro- und Informationstechnik HAW Hamburg


von swubbel (Gast)


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Hallo,


hat hier jemand an der HAW Hamburg Elektro- und Informationstechnik 
studiert und kann mir sagen, wie anspruchsvoll das da so ist? Ist es 
tendenziell eher gut machbar, oder eher anspruchsvoll?

Würde mich über Erfahrungsberichte sehr freuen.

Gruß

von High_Z (Gast)


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Moin moin,

Bin gerade im Praxissemester, also im fünften.
Grundstudium ist soweit durch. Ich kann von der HAW erstmal Gutes 
berichten, habe aber logischerweise keinen Vergleich.

Die Vorlesungen sind meiner Meinung nach sehr praxisorientiert, was 
durch die häufigen Labore (im 4. Semester in allen 6 Vorlesungen 4*3h 
Termine) untermauert wird. Berichte zu schreiben nimmt daher den 
Hauptteil des Studiums ein. Mathematisch geht es definitiv schwerer, 
kommt aber auch immer auf den Professor an, manche drehen im Verhältnis 
echt frei.

Solltest du schon eine Ausbildung haben, ist das gerade am Anfang ein 
Vorteil, da du dich auf die Mathe Grundlagen konzentrieren kannst und 
nicht alles komplett neu ist.

Programmieren ist eine von vielen unterschätzte Hürde, aber wenn du mit 
Pointern umgehen kannst wirst du kein Problem damit haben, das kommt 
erst im 2. Semester und repräsentiert da schon leider die Spitze der 
Anforderungen.


Zur HAW an sich: Schlechtes Essen, alte und zu kleine Räume, wenig 
Gruppenlernräume. Am Anfang ca 40 Leute pro Semestergruppe, mittlerweile 
sind wir um die 15 die noch aus dem Stammsemester kommen, also noch im 
Plan liegen. Ca. 10 Leute haben aber nicht mal die ersten 2 Monate 
überstanden.

Mein Fazit: Alles in allem sehr machbar, solange du eine vernünftige 
Lerngruppe gefunden hast.

gruß
High_Z

von swubbel (Gast)


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Danke Hohes Z,

das hört sich ja schonmal recht vielversprechend an, abgesehen vom 
Essen. ;-)

Und wie verhält es sich damit den Absolventen? Nehme mal an, keine 
größeren Probleme nen Job zu bekommen?

von Henry G. (gtem-zelle)


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swubbel schrieb:
> Danke Hohes Z,
>
> das hört sich ja schonmal recht vielversprechend an, abgesehen vom
> Essen. ;-)
>
> Und wie verhält es sich damit den Absolventen? Nehme mal an, keine
> größeren Probleme nen Job zu bekommen?

Jobgarantie kannste vollends vergessen, gerade Elektro- und 
Informationstechnik. Die gibt es genug, an den Unis und in der 
VDI-Hochglanzbroschüre wird man dir bewusst was vom Pferd erzählen. Die 
hohen Einstiegsgehälter sind einfach zusammenfantasiert. Dienstleister 
und Werkverträge warten nach dem Abschluss erst einmal auf dich. Außer 
du hast Beziehungen und bist unfassbar gut. Durchforste mal das Forum, 
dann merkst du, dass die Aussichten alles andere als rosig sind. Der 
Fachkräftemangel ist ein Märchen, es mangelt der Industrie nur an Leuten 
die für 1.8k Brutto arbeiten wollen. Wenn du die Thematik liebst und 
kein Problem mit einem stressigem Studium hast, tu es. Willst du einen 
sicheren Job und Geld verdienen, bist du mit Elektro- und 
Informationstechnik auf dem Holzweg, aber sowas von...

von Henry G. (gtem-zelle)


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FH-Pöbel schrieb im Beitrag #3286453:
> Nur weil du und ein paar andere Loser es nicht geschafft haben ..

Ich habe es geschafft, viele aber eben nicht, trotz pasablen 
Abschlusses.
Ich finde nur, man sollte nicht mit der Annahme automatisch einen Job 
und vernünftige Bezahlung zu erhalten in so ein Studium gehen. Leider 
fallen viele auf die mediale und hochschulseitige Gehirnwäsche rein. Das 
hat nix mit Loser zu tun, sondern mit einer Lobby die auf Teufel komm 
raus Hochqualifizierte mit Niedriglohn und Zeitverträgen um ihren fairen 
Anteil am Erwirtschafteten zu bringen.

von Udo (Gast)


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Henry G. schrieb:
> Der
> Fachkräftemangel ist ein Märchen, es mangelt der Industrie nur an Leuten
> die für 1.8k Brutto arbeiten wollen. Wenn du die Thematik liebst und
> kein Problem mit einem stressigem Studium hast, tu es. Willst du einen
> sicheren Job und Geld verdienen, bist du mit Elektro- un

selten sowas gehört, außer hier im Forum. Der letze Honk den ich aus 
meinem Studium kenne, der u.a. ca. 5 Semester lang noch Onlinge Games 
gezockt hat und daher nur per Härtefallantrag überhaupt weiter studieren 
durfte und mit 3,x abschloß, fand nach ca. 6 Monaten Suche einen Job bei 
einer Klitsche für 2500 Brutto. Mittlerweile hat er sich angestrengt und 
stieg sogar noch auf.

Viel besser als in der Elektrotechnik sind Jobaussichten nach einem 
Studium kaum in einem Fach, außer in Medizin.

von Henry G. (gtem-zelle)


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Udo schrieb:
> 6 Monaten Suche einen Job bei
> einer Klitsche für 2500 Brutto.

Das sind ja ganz ganz tolle Aussichten, eieiei, da lachen ja die 
Busfahrer.

von Michael (Gast)


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Lieber OP, wenn für Dich die Grenze zwischen "anspruchsvoll" und 
"machbar" verläuft, solltest Du Dir das mit dem Studium vielleicht noch 
einmal überlegen – ein Studium ohne Anspruch ist auch nicht viel wert...

von Udo (Gast)


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Henry G. schrieb:
> Udo schrieb:
>> 6 Monaten Suche einen Job bei
>> einer Klitsche für 2500 Brutto.
>
> Das sind ja ganz ganz tolle Aussichten, eieiei, da lachen ja die
> Busfahrer.

Hallo, das war wie schon gesagt, die größte Pfeife im Studium die ich 
kenne. 5 Semester über der durchschnittlichen Studiendauer, 3,x Schnitt, 
nicht viel Praxis ausser mal ein kleineres Praktikum in einer kleinen 
unbekannten Klitsche. Mittlerweile riss er sich am Riemen und konnte 
seine Verantwortung und sein Gehalt deutlich steigern.

was ich damit sagen will: das war ein Beispiel wie man im worst-case 
EINSTEIGEN kann. Zumal man selber schuld ist, wenn man mit schlechten 
Noten nach ewiger Zeit erst sein Studium abschließt.

von High_Z (Gast)


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Warum wird hier im Forum eigentlich allen abgeraten E-Technik zu 
studieren?
Alle so unglücklich mit ihrem Job?

Ok, das man mit Handkuss genommen wird wenn man gerade so bestanden hat, 
glaubt doch niemand ernsthaft. Aber wer das Fach studiert sollte nun 
wirklich nicht des Geldes oder der gesicherten Zukunft wegen den Stress 
auf sich nehmen.

Um auf deine Frage mit den Aussichten zu kommen @swubbel: Versuch was 
duales zu bekommen, dadurch hast du zwar keine ewig langen 
Semesterferien, aber immerhin n festes Einkommen (auch im Semester) und 
ein Ohr am Puls. "Schwerer" wird es meiner Meinung nach dadurch nicht, 
im Gegenteil, du brauchst dir um Praktika keine Sorgen mehr zu machen, 
und die Prüfungen liegen alle im Semester, wodurch keine Mehrbelastung 
entsteht da du eh frei gestellt bist für die Zeit.

Die meisten Firmen wollen eh das du danach min ein Jahr bei ihnen 
bleibst, wodurch der Einstieg zumindest vorläufig gesichert ist. Für die 
Faulen ist es auch nützlicher, zusätzlicher Druck von der Firma alles in 
Regelstudienzeit zu schaffen.

Gruß
High_Z

von Marx W. (Gast)


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High_Z schrieb:
> Aber wer das Fach studiert sollte nun
> wirklich nicht des Geldes oder der gesicherten Zukunft wegen den Stress
> auf sich nehmen.

Finde ich auch, aber da sind halt die Miete, Strom und Heizung zu zahlen 
und die Bafög-Schulden drücken auch. Dafür sollte es schon reichen!
Des halt sind Gehälter über 2500 Brutto sittenwidrig!

von Henry G. (gtem-zelle)


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Marx W. schrieb:

> ... aber da sind halt die Miete, Strom und Heizung zu zahlen
> und die Bafög-Schulden drücken auch. Dafür sollte es schon reichen!
> Des halt sind Gehälter über 2500 Brutto sittenwidrig!

Genau, den Rest soll schön der Vorstand und Anteilseigner behalten! Wäre 
ja sonst sittenwidrig. ;-)

von uranos (Gast)


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Hey swubbel,

fängst du dieses Semester ebenfalls Elektro- und Informationstechnik an 
der HAW an?

von flex (Gast)


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Moin,
ich hab mitlerweile an drei FH's studiert(nein! nicht weil ich zweimal 
rausgeflogen bin sondern weil mein Master so aufgeteilt war) und kann 
diese dadurch ganz gut vergleichen denke ich. u.a. war ich an der HAW. 
Mit den alten Räumen kann ich unterstreichen. Außerdem fand ich die FH 
zu groß und unpersönlich. Außerdem fand ich das gewicht das einige 
Profsessoren auf die saubere Ausarbeitung der Praktika legen zu groß. 
Ich kenne mehrere die später an ne andere FH gewechselt sind. Außerdem 
fand ich die Lehrmethoden einiger Profs nicht so gut. Es gibt jedoch 
Ausnahmen. Ich hatte mit Prof. Sauvagerd und Prof. Wenk zu tun. Diese 
habe ich als sehr engagiert erlebt.

Ich persönlich würde dir die FH Stralsund empfehlen. Diese hat vom 
Campus, den Räumen und von der Professoren betreuung nach meiner Ansicht 
das beste zu bieten. Der einzige Nachteil sie liegt in MV.

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