Forum: Platinen Lötspitze empfehlung


von Sergius (Gast)


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Hallo,

heute ist mein Lötkolben angekommen, Ersa RDS 80 mit der beigelegten 
Spitze 842CD (2.2 mm breit).

Ich möchte jetzt gerne auf SMD 0603 (vielleich später sogar auf 0402) 
Grössen und IC's wie TQFP-44 umsteigen.


Auf dieser seite habe ich schon "SMD löten" durchgelesen, da steht z.B.
"...die 0,8-mm-Spitze ist häufig die falsche Wahl..."
Aber was richtig ist, ist mir nicht so ganz klar, bei diesen 
spezifischen Grössen.

Mir ist schon bewust, dass für IC's löten viele Techniken geht, wie z.B. 
alle Pins gleichzeitig und dann den Restlötzinn einfach mit einer 
Lötlitze wegmachen. Teilwese muss man aber auch Pins einzeln löten.

Meine Frage ist jetzt, welche Spitze von Ersa würdet ihr mir dafür 
empfehlen (vor allem für Hühnerfutter) ?

PS: falls es eine Rolle spielen sollte, ich nutze Lötzinn Amasan BF32-3

Vielen Dank

: Verschoben durch Moderator
von Wolfgang (Gast)


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Sergius schrieb:
> Ich möchte jetzt gerne auf SMD 0603 (vielleich später sogar auf 0402)
Dann brauchst du eine Pinzette, dünnes Lötzinn, einen kurzen Lötkolben 
(Kurze Baulänge zwischen Spitze und Greifstelle), anständiges Licht und 
später eine gute Lupe.

> "...die 0,8-mm-Spitze ist häufig die falsche Wahl..."
Weil die Spitzen so dünn sind, dass sie die Wärme meist nicht 
ausreichend zur Lötstelle übertragen.

> Mir ist schon bewust, dass für IC's löten viele Techniken geht, wie z.B.
> alle Pins gleichzeitig und dann den Restlötzinn einfach mit einer
> Lötlitze wegmachen.
Ausreichend zusätzliches Flußmittel macht Entlötlitze in vielen Fällen 
entbehrlich und sorgt für bessere Wärmeübertragung zur Lötstelle.

> Teilwese muss man aber auch Pins einzeln löten.
Warum? Den Nachbarpin mit warm zu machen, schadet nicht.

von someone (Gast)


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Die Spitze passt sehr gut! 0603 sind ja 1.8mm*0.6mm groß, da kannst du 
mit der 2.2mm-Spitze schön an das Pad auf der Platine. Im Gegensatz zu 
kleineren Spitzen hat die auch eine Menge gespeicherte Wärme und kann 
diese zügig abgeben. Falls dir die Spitze zu groß ist, würde ich auf 
keinen Fall unter 1.5mm Breite gehen, die werden dann einfach nicht mehr 
vernünftig warm.
Einzelne Pins muss man bei SMD-ICs eigentlich nie löten. Auch da bietet 
sich daher die beiliegende 2.2mm-Spitze an. Einzige Ausnahme: Rework von 
Platinen mit Wirewrap-Draht o.ä. Dafür eine Spitze besorgen, die so groß 
wie möglich ist, ohne mehrere Pins zu berühren. Das ist aber eine 
Spezialsache, die man hoffentlich nicht machen muss.

Eigentlich reicht dir also die mitgelieferte 2.2mm Meißelspitze. Auch 
beliebt für SMD sind Hohlkehlen- und Messerspitzen. Mit der Meißelspitze 
kommst du aber für den Anfang sehr gut zurecht.
Ein kleiner Tip: Die Technik, alle Pins zu fluten und danach Lötzinn zu 
entfernen, kann nicht empfohlen werden. Damit stresst man IC, und 
Leiterplatte unnötig, außerdem wird die Qualität der Lötstellen mit 
jedem Erhitzen schlechter. Zudem hat man die Menge des Lötzinns, das 
letztendlich zwischen Platine und Pin verbleibt, nicht vernünftig unter 
Kontrolle. Diese Technik ist eine Notlösung, falls es anders nicht mehr 
geht!

von Frank M. (frank_m35)


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Ich würde an deiner Stelle einfach mal probieren wie du mit deiner 
Spitze zurecht kommst.

Ist sie dir zu groß kannst du immer noch eine kleinere kaufen.

Ich habe einen Weller Lötkolben mit zwei Spitzen:
- Eine Gullwing mit einer Fläche 2x3mm  welche ich für grobe Lötarbeiten 
benutze, bspw. mit Entlötlitze Lötzinn schnell zu entfernen, 
Masseflächen verlöten, ...
- Eine Meißelspitze mit 1.3mm x 0.4mm welche ich für den Rest (also 95%) 
verwende. Muss ich einzelen Pins verlöten kann ich die Ecke oder Seite 
verwenden bspw. für Dead-Bug löten, ansonsten die größere Fläche. Ideal 
für 0603 und alle Arten von SMD Bauteilen. Die Wärmekapazität ist 
natürlich schlechter, d.h. bei größeren Flächen, Pins mit breitem 
Masseanschluss oder großen Bauteilen weniger geeignet. Noch kleiner 
würde für mich überhaupt keinen Sinn machen. Auch eine Stift-Spitze 
finde ich unnötig, da dadurch die Kontaktfläche nochmal deutlich kleiner 
wird verglichen mit einem Meisel.

Deine Spitze würde ich so zwischen meine Beiden ansiedeln, also ein 
guter Kompromiss meiner Meinung nach bei dem man nicht oft die Spitze 
wechseln muss.
Es kommt auch drauf an wie leicht das Spitzen-Wechseln geht, ist es nur 
ein Handgriff so bieten sich spezielle Spitzen an, dauert es länger so 
ist eine Universal-Spitze zu bevorzugen.

Deshalb, probier einfach wie es mit der mitgelieferten klappt. Falls du 
was feineres dann immer noch willst würde ich an deiner Stelle 
vielleicht 0842YD kaufen. Noch feiner wird wenig Sinn machen.


Als Lötzinn verwede ich 0.5mm, Stannol Flowtin, mit der selben 
Zusammensetzung wie du hast. 1mm könnte etwas grob bei TSSOP Gehäusen 
sein.

von Sergius (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Dann brauchst du eine Pinzette, dünnes Lötzinn, einen kurzen Lötkolben
> (Kurze Baulänge zwischen Spitze und Greifstelle), anständiges Licht und
> später eine gute Lupe.

Das ist alles bereit vorhanden, vielleicht sollte ich nur ein wenig 
ausführlicher schreiben, was schon da ist:

- eine ESD SMD Marken-Pinzete (antistatisch, antimagnetisch), gebogen, 
12 cm breit. Mit der komme ich sehr gut zurecht
- Lötzinn Amasan BF32-3, 0.5 mm mit flussmittelseele
- eine Vergrösserungslupe mit Licht, 5-fach
- zusätzliches Flußmittel, Entlötlitze...

Mir ging es wirklich um die Lötspitze Empfehlung.


someone schrieb:
> Die Spitze passt sehr gut! 0603 sind ja 1.8mm*0.6mm groß, da kannst du
> mit der 2.2mm-Spitze schön an das Pad auf der Platine.

Ja die 0603 sind 1.6 x 0.8 und die 0402 sind 1.0 x 0.5 mm.
Das heisst aber, dass die breite von den Lötpins 0.8 bzw 0.5 ist,
wenn ich richtig verstehe ist dann die Spitze 2.2 mm eindeutig zu gross, 
oder ?
Es kann ja vorkommen, dass viele kleine (z.B. SMD leds) ganz dich 
beieinander gepackt sind, mit der 2.2 würde ich doch mehrere gleich 
berühren, was nicht sinnvoll ist (wie bei einem IC).


@Frank M,
auch danke für deine Tipps.

von Konrad S. (maybee)


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Ich arbeite gern mit der "bleistiftspitz 1.0 mm". Die noch kleineren 
Lötspitzen, besonders die mit 0.4mm, sind für's tägliche Löten nicht 
geeignet. Eine meißelförmige Spitze ist natürlich hin und wieder 
notwendig.

von einfach zu blöd (Gast)


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beste ist immer eine abgeschrägte, mit oder ohne mulde je nach geschmack
http://eshop.netclusive.de/WebRoot/ncs1/Shops/190814912/46CC/159D/7250/0F78/6892/596E/84E8/CD43/L_00F6_tstation_0020_Ersa_0020_analog_0020_Spitze_0020_832_0020_LD.jpg


schau dir mal das video an...
Der Typ kann löten.
http://www.youtube.com/watch?v=5uiroWBkdFY

Achja ich löte alles mit einer abgeschrägten Spitze und es geht sehr 
gut. nur für Dachrinnen pack ich immer ne andere druff ;-D

von Rene S. (Firma: BfEHS) (rschube)


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Ich seit Jahren nutze nur eine Spitze; eine Longlife Lotdepotspitze von 
Weller.
-> 
http://www.pkelektronik.com/weller-loetspitze-lt-gw-2-3-3-2-mm-45-mit-lotdepot.html

Der Link zeigt die Form. Ein Bild von "meiner" Spitze hab ich jetzt 
nicht gefunden.

Grüße aus Berlin

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