Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Regelfrequenz hörbar durch PWM-Änderung


von Steffe (Gast)


Lesenswert?

Im ersten Versuch einer Regelung mit MSP430 wird unabhängig von ADC und 
PWM mit diesen geregelt. Das Ergebnis kann sich hören lassen: die 
Änderungen der PWM Frequenz höre ich im Stellglied als 
Rauschen/Knistern.

Ich sehe zwei, drei Möglichkeiten, das zu unterbinden:

- probieren, ob eine Synchronisation beim Setzen des neuen PWM-Wertes 
hilft (heisst das bei Atmel Phase-Correct PWM?)
- Messwerte stärker Filtern bzw.
- die Regelung träger/langsamer machen

Ist das ein richtiger Weg / gibt es noch bessere?

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@ Steffe (Gast)

>Im ersten Versuch einer Regelung mit MSP430 wird unabhängig von ADC und
>PWM mit diesen geregelt.

???
Komischer Satz.

> Das Ergebnis kann sich hören lassen: die
>Änderungen der PWM Frequenz höre ich im Stellglied als
>Rauschen/Knistern.

Was für ein Stelglied? Welche PWM-Frequnz. Ausserdem, warum sollte sich 
die PWM.FREQUNZ ändern? Die ist meistens konstant. Nur das 
Tastverhältnis ändert sich.

>Ist das ein richtiger Weg / gibt es noch bessere?

Ja

http://www.mikrocontroller.net/articles/Netiquette#Klare_Beschreibung_des_Problems

Ohne konkretere Angaben kann man da nicht wirklich was zu sagen.

von Steffe (Gast)


Lesenswert?

Ist noch zu früh. Den ersten Satz kann man mit etwas gutem Willen aber 
verstehen.
Den zweiten hast du ja auch verstanden, es ist tatsächlich das 
Tastverhältnis gemeint, nicht die Freq.
Stellglied: Spule
PWM-F: > 20 kHz

Ein Verweis auf Netiquette ist keine Antwort: selber Netiquette!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Steffe schrieb:
> - probieren, ob eine Synchronisation beim Setzen des neuen PWM-Wertes
> hilft (heisst das bei Atmel Phase-Correct PWM?)

Scheint mir das erfolgversprechende zu sein. Du musst verhindern, das 
die PWM beim Ändern des Tastverhältnisses Phasen verliert und dadurch 
fehlerhafte Werte liefert. Wie man das genau auf dem MSP löst, kann ich 
dir nicht sagen, aber es wird sich vermutlich lohnen, die PWM mal aufs 
Oszi zu legen und dabei am Tastverhältnis zu drehen.

von Steffe (Gast)


Lesenswert?

Ok, danke.
Aber selbst, wenn das Ändern des Tastverhältnisses Timer-synchron ist, 
also keine großen "Sprünge" verursacht - wenn sich die PWM mit z.B. 100 
Hz ändert (Rauschen des ADC-Wertes), wird das doch immer zu hören sein!?
(Das hängt natürlich auch vom Stellglied ab, im Fall meiner Spule ist es 
schnell, ist ja quasi ein Lautsprecher).

Wie machen das denn z.B. Bildstabilisatoren, wird da prinzipiell 
Analogtechnik genommen (Rauschen müsste man dann ja auch evtl. hören 
können), oder laufen digitale Regelungen dann auch mit nicht-hörbarer 
Frequenz?

Ah, mal ein Beispiel:
 "Image Stabilizer noise on a Canon EF-S 17-55mm f/2.8 lens"
 http://vimeo.com/8627691

So ähnlich klingt das bei mir auch.

Auf der gefilmten Verpackung des Objektivs steht "Ultrasonic" :-) Aber 
das mag sich auf den Antrieb beziehen (Piezo?).

von Nils P. (ert)


Lesenswert?

Ich stimme Falk zu, hier fehlt einfach die Struktur und Details.

Wieso sollte man unabhängig von dem PWM und dem ADC Wert regeln?
 -.- ?

Das hängt nurmal alles zusammen, Tastrate, Abtastzeitpunkt, 
Übernahmewert, Totzeit der Elektronik, Sensor, Aktor, etc

Aber wenn du eine Anwort nach deinen Angaben willst:
-mach die PWM-Frequenz einfach um Faktor 42 langsamer ;-)

Also was willst du, wie, regeln? was ist deine Taskzeit? dein 
Abtastzeitpunkt, dein Verhalten des Aktors,.... etc

von Carsten R. (kaffeetante)


Lesenswert?

Steffe schrieb:
> Im ersten Versuch einer Regelung mit MSP430 wird unabhängig von ADC und
> PWM mit diesen geregelt.

Was wird eigentlich unabhängig von ADC und PWM geregelt. Eine Spule ist 
kein Stellglied! Da ist nichts zum Einstellen dran.

Beispiel:

Eine Spule mit einem verstellbaren Kern zur Anpassung der Induktivität 
der Spule wäre ein Stellglied und auch das nur, wenn diese Anpassungen 
in die Steuerung/Regelung einbezogen wird. Erfolgt die Einstellung 
bespielsweise manuell oder noch allgemeiner nicht von der 
Steuerung/Regelung veränderbar, so ist es kein Stellglied im Sinne 
dieser Regelung/Steuerung. Ein Stellglied hat einen von der 
Regelung/Steuerung veränderbaren Zustand. Ein Handrad oder eine 
einstellbare Rücklaufverschraubung ist zwar ein Ventil mit Zustand 
(Öffnungsgrad), stellt aber für die Regelung/Steuerung kein Stellglied 
dar, weil sie darauf keinen Einfluß nehmen kann.

Regeln bedeutet Rückkopplung. Man stellt etwas ein, beobachtet die 
Wirkung und stellt nach bzw. erneut ein. Das bedeutet abhängig!

Den ADC kann man nicht regeln, da es ein Eingang ist. Den PWM-Ausgang 
kann man man nicht "unabhängig" regeln(=Rückkopplung=abhängig). Man kann 
ihn unabhängig steuern, also einfach einstellen. Bei passender 
Beschaltung (Bauteile und Layout) kann das gut gehen, wenn die 
physikalischen Eigenschaften der Schaltung und allem was danach kommt 
eine immer vorhersagbare Reaktion auf die Steuereinstellung liefert.

Manche Lasten "eiern" aber bei einer simplen Steuerung und/oder man 
schaltet zum maximal unpassenden Zeitpunkt. Dann bedarf es einer 
Regelung und Synchronsierung, wie du schon selbst vermutet hast. Nicht 
jede Regelung ist geeignet. Passen Last und Art der Regelung nicht, wird 
wird das Verhalten instabil.

PWM + Heizdraht (ohmscher widerstand) stellt bei bekannter stabiler 
Spannung eine vorhersagare Last dar. Die Heizleistung ist steuerbar. Die 
Raumtemperatur kann ich damit aber nicht regeln, da der Bedarf unbekannt 
ist. Dazu müßte man messen (=regeln).

Ob man eine Spule mit einer Steuerung sinnvoll kombinieren kann hängt 
entscheidend davon ab was man damit bauen will und wie sich daraus die 
phsikalischen Eigenschaften ergeben. Ist die reaktion in jedem Falle 
vorhersagbar oder nicht?

von Doofus (Gast)


Lesenswert?

>Wieso sollte man unabhängig von dem PWM und dem ADC Wert regeln?

Ja ist das denn so schwer zu verstehen?
Er hat eine Spule und über die Hysterese hat er einen 2-Punkt-Regler 
implementiert. Dieser erzeugt einen Dutycycle von 20kHz. Daraus ergibt 
sich eine Faltung in den hörbaren Bereich, weil die Spule kein idealer 
Trafo ist, sondern Verluste besitzt, weswegen sie schwingt. Das hört er.

von Steffe (Gast)


Lesenswert?

Besten Dank für die Mühe. Ist etwas wortklauberisch, aber vielleicht 
nützt es ja jemandem, und du hast deine Zeit nicht damit verschwendet.
Es hat aber leider nichts mit meiner Frage zu tun.

Aber vielleicht kannst du dazu auch etwas beitragen:
Lass die Spule ein Teil der Strecke sein, und die PWM/eine H-Brücke das 
Stellglied, und stell dir vor, dass die Regelung mit anderer Frequenz 
läuft als PWM und AD-Wandlung...

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@ Doofus (Gast)

>>Wieso sollte man unabhängig von dem PWM und dem ADC Wert regeln?

>Ja ist das denn so schwer zu verstehen?

Weil der Satz keinen Sinn ergibt. Eine Regelung muss immer einen 
Sollwert erfassen, das man man oft mit dem ADC.

>Er hat eine Spule und über die Hysterese hat er einen 2-Punkt-Regler
>implementiert.

Woher weißt du das?

>Dieser erzeugt einen Dutycycle von 20kHz.

Ein Tastverhältnis (neudeutsch dyty cycle) wird in % oder als Zahl 
zwischen 0-1 angegeben, nie als Frequenz.

>Daraus ergibt
>sich eine Faltung in den hörbaren Bereich, weil die Spule kein idealer
>Trafo ist,

Was hat ein Trafo hier zu suchen?

> sondern Verluste besitzt, weswegen sie schwingt. Das hört er.

Jain. Falsche Erklärung, trotzdem fast richtiges Ergebnis. Wenn man ein 
Spule, auch eine schlecht gewickelte mit 20 kHz PWM beaufschlagt, dann 
hört man das Schwingen nicht, weil es schon im Ultraschallbereich liegt. 
Wenn aber das Tastverhältnis sich ändert, DANN hört man was, weil die 
Modulation zu Schwebungen/Modulationsproukten/Nebenlinien führen, die 
dann im hörbaren Bereich liegen.

Schönes Beispiel sind Schaltregler, allen voran der MC34063, dort 
pfeifen manchmal die Spulen, das ist die burstartige Regelung. Die ?? 
kHz PWM hört man nicht direkt.

von Carsten R. (kaffeetante)


Lesenswert?

Steffe schrieb:
> Es hat aber leider nichts mit meiner Frage zu tun.

Das hat es aber, und zwar in entscheidendem Maße!

Ich versuche ernsthaft zu helfen. Alles was ich schreibe gehört zum 
Thema oder zeigt in welche Irrwege die vage Beschreibung führt. Eine 
Beantwortung der Fragestellung ist mit den atuellen Informationslücken 
unmöglich!

Man kann die Störungen nur bekämpfen wenn die Ursachen und das Layout 
bekannt sind. Wenn nicht einmal ein Schaltplan bekannt sind, oder noch 
schlimmer, nicht einmal eine ganz grobe Absichtserklärung was man 
eigentlich vor hat, sondern nur ein paar Stichpunkte von einem Teil der 
beteiligten Komponenten, so ist es schlichtweg unmöglich sinnvoll zu 
antworten. Dann kann man nur blind raten! Es gibt unzählige 
Möglichkeiten eine rauschende Schaltung die irgendwo eine Spule 
enthalten zu bauen.

Steffe schrieb:
> Aber vielleicht kannst du dazu auch etwas beitragen:
> Lass die Spule ein Teil der Strecke sein, und die PWM/eine H-Brücke das
> Stellglied, und stell dir vor, dass die Regelung mit anderer Frequenz
> läuft als PWM und AD-Wandlung...

Das ist eine völlig andere Beschreibung! Jetzt ist es ein wenig klarer. 
Aber nur ein wenig! Dieser Ansatz ist schonmal besser aber noch 
auszubauen. Wir können sonst nicht wissen wie die Schaltung aussieht.

Ich vermute Du willst mit der PWM eine H-Brücke ansteuern an der eine 
Spule hängt. Oder ist die Spule an anderer Stelle? Im Moment ist sie 
irgendwo. Man kann sie auch wo anders einbauen. Ist es wirklich nur eine 
Spule? oder auch andere Komponenten? Ist es ein Trafo, Übertrager oder 
anderes Bauteil mit mehreren Spulen auf einem Kern? Ist es ein Motor? 
Noch sind da zu viele Fragezeichen die Unterschiedlichste Ursachen 
möglich erscheinen lassen. Eine Handvoll Sätze die den Aufbau wirklich 
beschreiben sind die Voraussetzung um die sinnvollen Möglichkeiten 
einzugrenzen aus einem Pool von unzähligen potentiellen Möglichkeiten.

Daß die Samplerate des ADC eine andere Frequenz hat als die PWM ist 
durchaus nicht ungewöhnlich. Das ist eine völlig andere Aussage zu "PWM 
und ADC werden unabhängig betrieben". Das die Regelung mit einer 
nochmals anderen Frequenz arbeitet ist auch nichts Ungewöhnliches. Über 
spezielle Filter bewirkt man diesen Effekt und vermeidet ein hektisches 
Hin- und Herregeln. Genau das meinte ich mit "geeigneter Regelung". 
Dieses "Hin- und Herregeln" ist unter Umständen hörbar und eventuell das 
was Du hörst, weil der Filter unpassend ist. Das wären dann 
Regelschwingungen. Im Gegensatz zu dem anderen Beispiel mit den 
unterschiedlichen PWM-Modi wäre dann hier der Filter anzupassen.

Der Ursprüngliche Text und nun "wortklauberisch", "vielleicht nützt es 
jemandem" und "Zeit verschwendet" zeigen eindeutig massive Lücken in den 
Grundlagen. Wir helfen gerne, aber Dazu sind Details notendig!

Was die Spule hinter der H-Brücke macht, sofern sie überhaupt hinter der 
H-Brücke liegt, ist entscheidend. Ja, sogar die Art der Spule kann 
enstscheidens sein. Eine H-Brücke klingt für mich nach Motor oder nach 
einem Flußwandler. Mögliche hörbare Störungen hätten Prinzipbedingt 
völlig andere Ursachen! Wie soll man da Antworten wenn nicht klar ist 
was gebaut werden soll?

viele Grüße

Carsten

von Carsten R. (kaffeetante)


Lesenswert?

Falk Brunner schrieb:
> Schönes Beispiel sind Schaltregler, allen voran der MC34063, dort
> pfeifen manchmal die Spulen, das ist die burstartige Regelung.

Der MC34063 ist ein schönes Teil. Wenn man erst verstanden hat was er 
warum macht, dann hat man viel gelernt :P

Er ist kein echter PWM-Regler. Er eiert im PWM-Modus, sowohl 
Einschaltzeitpunkt als auch Ausschaltzeitpunkt variieren, zumindest im 
kontinuierlichen Modus, und regelt stabil wenn er stolpert (Burst-Modus) 
und im diskontinuierlichen / lückenden Modus. Dabei sollte man letzteres 
im Allgemeinen eher meiden (Störungen/Klingeln). Die Übergänge zwischen 
den Zuständen sind selbstverständlich kaum bis gar nicht vorhersagbar, 
weil lastabhängig.

Wenn man nach diesem Bauteil sucht, erfährt man schnell, daß ein und der 
selbe Aufbau mal Rauschen kann und mal nicht. Mal rauscht der MC34063 
und mal tut er es nicht. Manchmal ist es auch lastabhängig. Und dann 
wiederum ist die selbe Schaltung mit einem anderen Reglerchip 
rauschfrei, weil die Art der Regelschleife intern anders berchnet wird.

Wieder ein Beispiel warum Details im Problemfall so enorm wichtig sind.

von Doofus (Gast)


Lesenswert?

Falk Brunner schrieb:
> @ Doofus (Gast)
>
>>>Wieso sollte man unabhängig von dem PWM und dem ADC Wert regeln?
>>Ja ist das denn so schwer zu verstehen?
> Weil der Satz keinen Sinn ergibt. Eine Regelung muss immer einen
> Sollwert erfassen, das man man oft mit dem ADC.
Du meinst sicher: einen Istwert erfassen.

>
>>Er hat eine Spule und über die Hysterese hat er einen 2-Punkt-Regler
>>implementiert.
> Woher weißt du das?
Weil er oben sagt, daß er weder ADC noch PWM für seine Regelung benutzt. 
Also kann er nur die Hysterese seines Spulenkerns benutzen.

>>Dieser erzeugt einen Dutycycle von 20kHz
> Ein Tastverhältnis (neudeutsch dyty cycle) wird in % oder als Zahl
> zwischen 0-1 angegeben, nie als Frequenz.
Weil er oben schreibt, daß er keine PWM benutzt und auch nicht die 
Frequenz meint, sondern das Tastverhältnis.

>>Daraus ergibt
>>sich eine Faltung in den hörbaren Bereich, weil die Spule kein idealer
>>Trafo ist,
> Was hat ein Trafo hier zu suchen?
Ist noch zu früh. Den ersten Satz kann man mit etwas gutem Willen aber
verstehen.

>> sondern Verluste besitzt, weswegen sie schwingt. Das hört er.
> Jain. Falsche Erklärung, trotzdem fast richtiges Ergebnis.
SCNR ;)

von Uwe (Gast)


Lesenswert?

> Regelung mit MSP430 wird unabhängig von ADC und
> PWM mit diesen geregelt.

Also eine Regelung wird unabhängig von ADC und PWM mit ADC und PWM 
geregelt??? Wie jetzt : entweder unabhängig oder mit diesen.

von Steffe (Gast)


Lesenswert?

Ihr habt es offenbar wirklich nötig! Viel Spaß noch.

von Carsten R. (kaffeetante)


Lesenswert?

Nein im Ernst jetzt, es scheint wohl so zu sein daß mit "unabhängig" 
gemeint ist, daß die Komponenten zwar zusammenarbeiten aber nicht 
synchron, sondern mit unterschiedlichen Frequenzen. Man muß da jetzt 
nicht drauf rumreiten. Vor meinem ersten Kaffee klappt es bei mir auch 
nicht immer mit dem Sätze bilden. Hauptsache es wird mal klargestellt 
was es denn nun genau werden soll.

Wenn es eine Art Schaltregler sein soll, könnte es sein daß die Spule im 
lückenden Betrieb läuft. Frequenz und/oder Induktivität erhöhen wäre 
dann aussichtsreich. Das senkt den Ripple, so daß die Täler vom 
Stromverlauf nicht mehr so leicht an die Nulllinie kommen. Für einen 
Motor wären 20 kHz schon recht viel. Da würde ich anderes versuchen.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.