Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Job jetzt schon wechseln? (Langeweile, Unzufrieden)


von Stefan (Gast)


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Hallo ich befinde mich momentan in einer eher unglücklichen Situation. 
Ich habe vor ca. einem Jahr bei einem großem Konzern 
(Automobilzulieferer) als Qualitätsingenieur angefangen. Naja was soll 
ich sagen, es ist teils sehr langweilig, habe eigtl. nicht viel zu tun 
So läuft das nun mal in großen Konzernen. Der ganze Projektkram regt 
mich zudem ein wenig auf. Mir würde ein eher praxisnaher Job 
wahrscheinlich besser gefallen. Was haltet ihr davon, soll ich weiter 
auf der Schiene bleiben und noch ein paar Jahre BE sammeln oder gleich 
wechseln?
Chancen hätte ich eigtl. nur als Inbetriebnahmeingenieur oder 
Serviceingenieur in einen mittelständischen Betrieb die sind momentan 
gesucht. ERA Bezahlung dürfte gleich bleiben.

Was meint ihr?

von Billy Bacon (Gast)


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Wechsle. Je länger du in deinem bequemen Konzern-Job bleibst, desto 
schwerer wird es, sich wieder dort raus zu bewegen.

Ein Jahr ist lang genug. Bis du den neuen Job hast (Bewerbung, 
Entscheidung, Kündigungsfrist) dauert es wahrscheinlich mindestens ein 
halbes Jahr.

von asdfg (Gast)


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Naja, die Gurus meinen eher dass zwei Jahre fast Pflicht sind und dass 
man aus einem Konzern in einen kleineren Betrieb einfacher wechseln kann 
als umgekehrt.

asdfg

von As-I-Roved-Out (Gast)


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Wechsel!
Aus eigener Erfahrung: Bist du erstmal 2J in einer Richtung unterwegs, 
die dir nicht behagt, wirst du nur schwer wieder rauskommen.
Klar du hast 2 Jahre BE aber es wird dir angekreidet mit "sie haben die 
BE ja nur in Richtung xy und nicht in unsere Fachrichtung"
Wenn du die Chance hast zu gehen, es dir finanziell keinen Abstieg 
bietet und dich mental voranbringt dann geh es so früh an wie möglich.

von Ich (Gast)


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Als Inbetriebnahme oder Serviceingenieur bist du aber sehr häufig auf 
Achse, was du als Qualitätsingenieur vermute ich mal nicht bist.
Wenn Dir das liegt, prima!

Ansonsten, jetzt weiter umschauen, nichts überstürzen, aber dran 
bleiben.

von GerneSenfEsser (Gast)


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Aus eigener Erfahrung - Wechsle!

Je länger du in dem Job bist, desto schwerer wird der Wechsel des 
Schwerpunktes später!

von Jo S. (Gast)


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Versuch zunächst innerhalb der Firma zu wechseln.

Ich würde vom Großunternehmen zum Mittelständler nur dann wechseln, wenn 
ich dadurch beruflich aufsteigen könnte, z.B. in eine Führungsposition.

von Falk B. (falk)


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von Hank P. (hp67)


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Ein schneller Wechsel ist ein Zeichen von Selbstbewusstsein und 
Entschlossenheit. Wenn Du nach drei Jahren wechselst und beim 
Vorstellungsgespräch dann herumheulst, wie doof der alte Job war, 
bekommst Du nie einen neuen Job.

von klingt gut (Gast)


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Stefan schrieb:
> Chancen hätte ich eigtl. nur als Inbetriebnahmeingenieur oder
> Serviceingenieur in einen mittelständischen Betrieb die sind momentan
> gesucht.

Du hast noch ganz andere Chancen wahrscheinlich fehlt Dir nur die 
Übersicht was möglich ist. Aber wenn du gerne reist warum nicht gesucht 
sind die tatsächlich.

> ERA Bezahlung dürfte gleich bleiben.

LoL naja wohl kaum allerdings hast du uns ja nicht verraten in welchem 
ERA du eingestuft bist...


Versuch doch einfach in deinen Unternehmen was neues zu finden?

von Commander (Gast)


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Unter 2 Jahren kritisch?

Ein mal wechseln, zwei mal wechseln nach so kurzer Zeit ist ok, wenn die 
Begründung passt. In deinem Fall passt sie.

Wenn du aber 5 Stationen unter 2 Jahren und keine über 5 Jahre im 
Lebenslauf hast, ist das kein Zeichen von Selbstbewusstsein sondern von 
nicht vorhandener Teamfähigkeit.

von Stefan (Gast)


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klingt gut schrieb:
> Stefan schrieb:
>> Chancen hätte ich eigtl. nur als Inbetriebnahmeingenieur oder
>> Serviceingenieur in einen mittelständischen Betrieb die sind momentan
>> gesucht.
>
> Du hast noch ganz andere Chancen wahrscheinlich fehlt Dir nur die
> Übersicht was möglich ist. Aber wenn du gerne reist warum nicht gesucht
> sind die tatsächlich.
>
>> ERA Bezahlung dürfte gleich bleiben.
>
> LoL naja wohl kaum allerdings hast du uns ja nicht verraten in welchem
> ERA du eingestuft bist...
>
> Versuch doch einfach in deinen Unternehmen was neues zu finden?

Allerdings doch, die zwei Unternehmen die ich in Aussicht habe bezahlen 
nach ERA! Woher ich das weiß? Bei dem einen habe ich schon eine Zusage 
das ich bei Interesse dort anfangen darf, bei dem anderen ist ein 
bekannter. Das sind beides Unternehmen mit >4000 MA weltweit. Für mich 
ist das halt trotzdem noch Mittelstand. Bin in einem Unternehmen mit 
>70000 MA.

von Stefan (Gast)


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Achso und die ERA Bezahlung ist bei beiden gleich! ERA 9 in Bayern!

von Fragen2 (Gast)


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Ich verstehe nicht, wie manche zu lockeren Jobs in Konzernen kommen.
Selbst arbeite ich bei einem Automobilkonzern und egal in welchen 
Bereich und welche Abteilung ich schaue, die Leute sind aber sowas von 
knallhart voll mit Arbeit.
Mehrere Abteilungen gesehen, immer das gleiche.

Wo gibt es denn noch Firmen mit ein bisschen weniger Druck und auch mal 
ein bisschen Leerlauf? Ich würde echt was dafür geben, langsam kann ich 
nicht mehr.

von Wilhelm F. (Gast)


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Fragen2 schrieb:

> Wo gibt es denn noch Firmen mit ein bisschen weniger Druck und auch mal
> ein bisschen Leerlauf? Ich würde echt was dafür geben, langsam kann ich
> nicht mehr.

Ja. Pförtner oder Schrankenwärter. Haben aber etwas weniger Gehalt.

von no more service (Gast)


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Bei Service und Inbetriebnahme bist du viel auf Reisen. Das sollte 
finanziell erkennbar sein. Denn dein ganzes Umfeld wird darunter leiden. 
Freundin und Bekannte vergessen dich, wenn du ein paar Wochen im Ausland 
unterwegs bist.

Ich würde einen solchen Job nur zeitlich begrenzt und mit der Zusage auf 
eine spätere Übernahme in anderer Position annehmen.

von Dr. W. (hiwi)


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Lasst euch von Tarifen nicht ins Boxhorn jagen.
Verlangt das was ihr wert seid und wenn die Firmen
nicht mit spielen wollen, erinnert mal an den Fachkräftemangel.
Wenn die nicht drauf eingehen, der nächste bitte.

von Tom (Gast)


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Stefan schrieb:
> Der ganze Projektkram regt
> mich zudem ein wenig auf. Mir würde ein eher praxisnaher Job
> wahrscheinlich besser gefallen.
Du HAST einen praxisnahen Job, dann DAS ist die Praxis! Basteln und 
Werkeln tun die Techniker und einige wenige erfahrene alte Säcke.

Wenn Du den Job nicht magst, dann sieh zu, dass Du was anderes machst. 
Mach aber was ganz anderes, denn nur noch solche QM-Jobs haben Zukunft 
in Deutschland. Die Entwicklung stirbt immer weiter weg.

von neu Würfeln (Gast)


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Tom schrieb:
> Stefan schrieb:
>> Der ganze Projektkram regt
>> mich zudem ein wenig auf. Mir würde ein eher praxisnaher Job
>> wahrscheinlich besser gefallen.
> Du HAST einen praxisnahen Job, dann DAS ist die Praxis! Basteln und
> Werkeln tun die Techniker und einige wenige erfahrene alte Säcke.
>
> Wenn Du den Job nicht magst, dann sieh zu, dass Du was anderes machst.
> Mach aber was ganz anderes, denn nur noch solche QM-Jobs haben Zukunft
> in Deutschland. Die Entwicklung stirbt immer weiter weg.

Die Entwicklung kommt nach Europa zurück. Die Fertigung verlässt uns 
weiterhin.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan schrieb:
> Chancen hätte ich eigtl. nur als Inbetriebnahmeingenieur oder
> Serviceingenieur in einen mittelständischen Betrieb die sind momentan
> gesucht.
Du bist jung und kannst das mal machen. Als Monteur ruinierst du dir die 
Nerven, wenn du nicht genau(!) der Typ für diesen Job bist. Ich hatte 
nach 10 Jahren von einem 50% Büro + 50% Montage Job die Schnauze voll 
und bin in einen 95% Büro und 5% Aussendienst Job gewechselt. 10 Tage 
Feuerwehr pro Jahr, das ist ok.

Allerdings ist doch eher die Frage, was du die nächsten (40?) Jahre 
machen willst. Wenn du mal 15 Jahre oder länger auf Montage warst, dann 
wirst du schwer wieder "zurück" in die Entwicklung finden.
Und vor allem solltest du wissen, welche Unternehmensstruktur zu dir 
passt. Das hättest du beim Studium leicht mit Ferienjobs und Praktika 
herausfinden können, da wäre es dann positiv herausgekommen. Jetzt gibt 
es eben einen "Fleck" im Lebenslauf (den du allerdings mit ein wenig 
Geschick noch gut verkaufen kannst).


> Der ganze Projektkram regt mich zudem ein wenig auf.
Tja, das ist Ingenieursarbeit: organisieren, analysieren, dokumentieren.

Stefan schrieb:
> Was meint ihr?
Sieh dich schnellstmöglich nach einer Arbeit um, die du lange machen 
kannst. Dann lässt man dir das eine Jahr als "Jugendstreich" durchgehen.
Wenn du nach 3-4 Jahren irgendwo weggehst, dann sieht es wesentlich mehr 
nach "gescheitert" aus. Denn so lange kann sich jeder an irgeneinem 
Arbeitsplatz "durchmogeln". Das sieht man ja auch an den diversen 
"Krisenmanagern", die irgendwelche Unternehmen retten sollen: wenn die 
mal länger als 5 Jahre im Sattel sitzen, dann hat es meistens 
geklappt...

Jo S. schrieb:
> Ich würde vom Großunternehmen zum Mittelständler nur dann wechseln, wenn
> ich dadurch beruflich aufsteigen könnte, z.B. in eine Führungsposition.
Ja, das ist m.E. nur eine längere Schreibweise für "Betriebsblindheit" 
oder gar "Arroganz"...

asdfg schrieb:
> Naja, die Gurus meinen eher dass zwei Jahre fast Pflicht sind und dass
> man aus einem Konzern in einen kleineren Betrieb einfacher wechseln kann
> als umgekehrt.
Aber nur, wenn man Karriere machen will. Ich würde keinen Ingenieur 
einstellen, der die letzten 20 Jahre 10 mal gewechselt hat...

Fragen2 schrieb:
> Selbst arbeite ich bei einem Automobilkonzern und egal in welchen
> Bereich und welche Abteilung ich schaue, die Leute sind aber sowas von
> knallhart voll mit Arbeit.
Es gibt die Regel (Peter-Prinzip), dass in einem Unternehmen mit 
ausreichend vielen Hierarchiestufen jeder genau eine Stufe höher 
befördert wird, als für ihn (und das Unternehmen) gut ist. Und wenn man 
dann so weit befördert wurde, dann ist man dauernd überfordert und im 
Stress...

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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@Tom: wie kannst du nur so jung und schon so weise sein? Hut ab!
Rosa

von Scheitern gehört zum Mensch sein (Gast)


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Lothar Miller (lkmiller) (Moderator) schrieb:

Stefan schrieb:
>> Was meint ihr?
> Sieh dich schnellstmöglich nach einer Arbeit um, die du lange machen
> kannst. Dann lässt man dir das eine Jahr als "Jugendstreich" durchgehen.
> Wenn du nach 3-4 Jahren irgendwo weggehst, dann sieht es wesentlich mehr
> nach "gescheitert" aus.

Dann lass es doch verdammt noch mal nach "gescheitert" aussehen. Was 
wollt ihr denn alle mal machen, wenn ihr im Leben "scheitert"??? Euch 
umbringen? Scheitern gehört zum Leben. In USA gibt es eine Kultur des 
Scheiterns (ja die Amis haben uns da ausnahmsweise mal was voraus). 
JEDER DARF SCHEITERN und zwar so oft, wie es eben passiert. Dann steht 
man eben wieder auf und fängt von vorne an. In diesem Scheiss Land hier 
versuchen euch dagegen Drecksäcke einen Stempel in den Lebenslauf zu 
drücken: GESCHEITERT!!! Lasst das nicht mit euch machen und plappert 
nicht andauernd gegenseitig nach, was so ein Fatzke euch aufs Auge 
drücken will.

ES GIBT KEIN SCHEITERN! Es gibt nur ein verändern, ein Neuanpassen der 
eigenen Lage und dann geht es weiter. Je mehr von uns sich dieser 
vernichtenden, asozialen Rhetorik verweitern, umso weniger können 
Personaler uns diesen Stempel aufs Auge drücken. Wir brauchen uns das 
nicht gefallen lassen. Wir sind in keiner BETTELSTELLUNG, um auf Gedeih 
und Verderb an einen Arbeitsplatz zu kommen. Wir haben etwas anzubieten 
und das heißt LEISTUNG, ENGAGEMENT und LOYALITÄT.

Wir brauchen nicht zu Kreuze kriechen vor einem Personaler. Wir haben 
studiert und uns für unsere Kenntnisse genug gequält. Wir dürfen Fehler 
machen, falsche Lebenswege einschlagen und NIEMAND hat uns deswegen als 
GESCHEITERTE abzustempeln! Macht das den Leuten klar, die das versuchen. 
Wir haben eine WÜrde und die geben wir nicht ab, auch nicht für einen 
heißersehnten Arbeitsplatz. Nehmt uns so wie wir sind oder sucht euch 
gefälligst einen anderen Blödmann, aus China, Osteuropa oder sonstwo 
her.

Bewahrt euer Rückgrat, ihr habt nur eines!´

Mehr gibt es meinerseits dazu nicht zu sagen.

von Stefan (Gast)


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Hi,

gut ich muss ehrlich zugeben wenn ich dem Inbetriebnahme- und 
Serviceingenieur Job nicht zu skeptisch auf Grund der vielen eher zum 
bedenken anregenden Kommentare sehen würde. Dann würde ich sofort 
wechseln. Jedoch habe ich Hoffnung vielleicht doch eher einen Job bei 
dem beides Möglich ist zu kriegen. Das wäre der optimalste Fall! 70% 
Büro 30% Unterwegs. Ich werde mich nun nach etwas neuem umschauen. Ich 
suche hier bevorzugt in Firmen >5000 MA und ERA Einstufung. Alles andere 
wäre für mich nur ein Abtieg.

von Billy Bacon (Gast)


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Rosa-Kleidchen schrieb im Beitrag #3289789:
> Scheitern und Fehler machen,
> um daraus zu lernen, sind Stärken und keine Schwächen der Menschen.

Eine Stärke wird es erst dann, wenn man aus Scheitern und Fehlern lernt 
und sich dadurch ständig verbessert. Leider ist das bei vielen Menschen 
nicht der Fall, und dann ist es doch eine Schwäche.

von Finger in die offene Wunde (Gast)


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Dr. Who schrieb:
> Lasst euch von Tarifen nicht ins Boxhorn jagen.
> Verlangt das was ihr wert seid und wenn die Firmen
> nicht mit spielen wollen, erinnert mal an den Fachkräftemangel.
> Wenn die nicht drauf eingehen, der nächste bitte.

Michael, dieses System betreibst Du seit Jahren, um erfolgreich ohne Job 
zu bleiben.
Und jetzt wieder schnell auf "Beitrag melden" klicken, gell?

von Oh Mann (Gast)


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Tom schrieb:
> Wenn Du den Job nicht magst, dann sieh zu, dass Du was anderes machst.
> Mach aber was ganz anderes, denn nur noch solche QM-Jobs haben Zukunft
> in Deutschland. Die Entwicklung stirbt immer weiter weg.

Ja, genau! Mann, Mann ist heute wieder Horst-Alarm im Forum. Was 
schreibst Du denn hier für eine gequirlte Entenscheisse? 
Powerpoint-Ingenieure und Entwickler wird es beide nach wie vor geben.

von Tom (Gast)


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eher 9 18 22 35 38 41 würde ich sagen

> Was schreibst Du denn hier für eine gequirlte Entenscheisse?
Ich wäre auch froh, wenn es wirklich nur geqirlte E..........e wäre, 
aber leider habe ich Zugang zu Zahlen der deutschen Wirtschaft und an 
denen lässt sich serh genau ablesen, dass die Zahl der Ingenieure in 
DEutschland unabhängig von Krisen ständig sinkt und besonders bei der 
klassischen Entwicklung immer mehr reduziert wird. Zudem kommen immer 
mehr preisgünstige Entwickler zum Einsatz, weil sie aus fernen Ländern 
importiert werden oder die Arbeit auf Dienstleister ausgelagert wird, 
die in Konkurrenz stehen und obendrein Entwicklungsteile mehrfach 
verkaufen.

Vor 25 Jahren hat noch fast jeder Autohersteller seine eigene Elektronik 
gebaut, im Markt waren rund 1450 verschiedene aktuelle 
Elektronikkernkomponenten und Steuerplatinen in den Vehikeln verbaut. Es 
gab sehr viele Komponenten von 10 Anbietern und mehr. Heute sind es 
keine 400 mehr, die im Markt verfügbar sind, obwohl von der 
Unterschiedlichkeit die Zahl verdoppelt wurde, da es viele neue 
Komponenen gibt. Über die Modelle und Hersteller hinweg wurde 
durchrationalisiert. Die meisten Komponenten kommen heute von einigen 
wenigen Grossen, die dafür die zehnfache Menge produzieren und 
entsprechend billig sind. Weniger Komponenten vielfalt bedeutet weniger 
Entwicklung.

von Billy Bacon (Gast)


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Tom schrieb:
> Heute sind es
> keine 400 mehr, die im Markt verfügbar sind, obwohl von der
> Unterschiedlichkeit die Zahl verdoppelt wurde, da es viele neue
> Komponenen gibt.

Während die Anzahl vielleicht um Faktor 3 gesunken ist, ist die 
Komplexität um Faktor 30 oder vielleicht sogar 300 gestiegen. Die 
Rationalisierung war eine Notwendigkeit, um mit den vorhandenen 
Ressourcen überhaupt einen solchen Komplexitätsanstieg leisten zu 
können.

von Wilhelm F. (Gast)


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Tom schrieb:

> Die meisten Komponenten kommen heute von einigen
> wenigen Grossen, die dafür die zehnfache Menge produzieren und
> entsprechend billig sind.

Elektronik-Komponenten aus meinem Ford Fiesta stammen aus türkischen 
Klitschen. Z.B. der Bord-Computer. Ich fand das mal irgendwo im 
Internet, vor einiger Zeit. Kann es mangels gespeicherter Favoriten im 
Augenblick aber nicht dar stellen.

von Tom (Gast)


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Türkei weiss ich nicht, aber Rumanien und Ungarn sind stark vertreten.

> die Komplexität um Faktor 30 oder vielleicht sogar 300 gestiegen
Die Komplexität ist gesunken. Was früher noch in HW gemacht werden 
musst, macht heute ein lumpiger Controller. Dank Tools und SW ist dies 
auch einfacher, als früher.

von Billy Bacon (Gast)


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Tom schrieb:
> Die Komplexität ist gesunken. Was früher noch in HW gemacht werden
> musst, macht heute ein lumpiger Controller. Dank Tools und SW ist dies
> auch einfacher, als früher.

Seit wann ist der geistige Horizont eines Ingenieurs auf Hardware 
begrenzt?

von Martin B. (Gast)


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Billy Bacon schrieb:
> Tom schrieb:
>> Die Komplexität ist gesunken. Was früher noch in HW gemacht werden
>> musst, macht heute ein lumpiger Controller. Dank Tools und SW ist dies
>> auch einfacher, als früher.
>
> Seit wann ist der geistige Horizont eines Ingenieurs auf Hardware
> begrenzt?

Sehe ich auch so.

Das Bild des Ingenieurs hat sich gewandelt. Es ist nicht mehr 
ausschließlich der Frickler gefragt, der zurückgezogen in seinem Labor 
vor sich hinwerkelt, sondern eine Heerschar von Ingenieuren kümmert sich 
um Hardware, Software, Testing, Planung, Qualität, Dokumentation, 
Kundenberatung, Einkauf, Vertrieb, Inbetriebnahme, u.s.w.

Dass in Deutschland keine Ingenieure mehr gefragt sind, halte ich 
deshalb schlichtweg für ein Gerücht.

Es macht (zumindest für mich) den Reiz des Berufs aus, dass man sich 
immer wieder in neue Sachgebiete einarbeiten muss.

Um jetzt den Bogen zum TO zu schlagen: Wenn du ein entsprechendes 
Angebot hast und in deinem jetzigen Job unzufrieden bist, dann wechsle.
Mir wäre der Spaß an der Arbeit wichtiger, als an einer Stelle zu 
kleben, die ich nicht mag, nur damit der Lebenslauf geradliniger 
aussieht.

von Ich (Gast)


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Martin B. schrieb:
>
> Dass in Deutschland keine Ingenieure mehr gefragt sind, halte ich
> deshalb schlichtweg für ein Gerücht.

Das keine mehr gefragt sind, ist nur ein Gerücht.
Aber das behauptet keiner, fragt sich immer nur, wer sucht welchen 
Ingenieur.


> Es macht (zumindest für mich) den Reiz des Berufs aus, dass man sich
> immer wieder in neue Sachgebiete einarbeiten muss.

Auch richtig.

> Um jetzt den Bogen zum TO zu schlagen: Wenn du ein entsprechendes
> Angebot hast und in deinem jetzigen Job unzufrieden bist, dann wechsle.
> Mir wäre der Spaß an der Arbeit wichtiger, als an einer Stelle zu
> kleben, die ich nicht mag, nur damit der Lebenslauf geradliniger
> aussieht.

Aber man muss sich eins klar machen, ein Job besteht nicht nur aus 
Abwechslung und neuen Herausforderungen, sondern eben auch(!) aus 
langweiliger Routine.

Mit dieser langweiligen Routine muss man klar kommen, sonst wechselt man 
zu oft.

von Dr. W. (hiwi)


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Ich schrieb:
> Aber man muss sich eins klar machen, ein Job besteht nicht nur aus
> Abwechslung und neuen Herausforderungen, sondern eben auch(!) aus
> langweiliger Routine.

Solange man die Kontrolle darüber hat, ist mal ne ruhige Kugel schieben
auch was Wert.

von :) (Gast)


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Ooooooh ja!!

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