Forum: Offtopic [F] Induktionskochfeld & Töpfe


von Culina (Gast)


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Um zu entscheiden, ob meine Töpfe für ein Induktionskochfeld geeignet 
sind, habe ich einfach einen Magneten an den Topf gehalten. Dabei ist 
mir aufgefallen, dass am oberen Rand der Magnet noch haften bleibt, aber 
die Haftung zum Boden hin immer geringer wird. Im unteren Drittel und am 
Boden haftet der Magnet überhaupt nicht mehr.

Woran liegt das? Sind solche Töpfe für ein Induktionskochfeld geeignet?

: Verschoben durch User
von Frank L. (hermastersvoice)


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entscheidend ist nur der Boden, dort muss der MAgnet kleben bleiben, 
sonst wird die Sicherheitseinrichtung des Kochfeldes keinen Topf 
erkennen und somit auch nicht anfangen zu heizen.

von Nicolas S. (Gast)


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Warum sollte für ein Induktionskochfeld der Topf magnetisch sein? Es muß 
doch nur ausreichend dick sein.

von Jens B. (fernostler)


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Nicolas S. schrieb:
> Warum sollte für ein Induktionskochfeld der Topf magnetisch sein? Es muß
> doch nur ausreichend dick sein.

Man braucht Eisen (magnetisch) um einen magnetischen Kurzschluss zu 
erzeugen. Mit Glastöpfen geht es nicht.

Manchmal reicht schon sehr schwach magnetisch (z.B. bei Edelstahl).

von Thorsten (Gast)


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Unsinn. Der Topf muss nicht magnetisch sein, nur aus gut leitfähigem 
Material.

von Nicolas S. (Gast)


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jan bader schrieb:
> Mit Glastöpfen geht es nicht.

Das ist klar. Wirbelströme gibt es aber auch in vielen anderen 
Materialien.

Aber ich habe mir gerade den wikipedia-Artikel zu Gemütze geführt: Die 
Sicherheitsschaltung des Kochfelds reagiert auf Magnetismus.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Die Sache mit dem Magneten ist für die Topferkennung des 
Induktionsherdes; Induktion selber funktioniert auch mit 
nicht-ferromagnetischen Materialien, wie jeder Ferraris-Elektrozähler 
beweist.

Man muss es im Einzelfall ausprobieren; es gibt auch Kochgeschirr, das 
nicht ferromagnetisch wirkt, vom Herd aber trotzdem akzeptiert wird.

(Ich kenne persönlich eine Edelstahl-Espresso-Kanne, die sich überhaupt 
nicht für Magnete interessiert, aber auf einem neuen Induktionskochfeld 
von AEG ganz vorzüglich und sauschnell funktioniert)

Was zutrifft:

"Ferromagnetisch, also Funktion", aber der Umkehrschluss, "nicht 
ferromagnetisch, daher keine Funktion", ist nicht immer zutreffend.

von Culina (Gast)


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Vielen Dank für eure Antworten und Beiträge.

Eine Frage habe ich noch: wie funktioniert die Einrichtung, die Töpfe 
akzeptiert/ablehnt?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das ist 'ne tatsächlich gute Frage. Wohl prinzipiell mit einem Test auf 
Ferromagnetismus, aber --vielleicht auch nur auf einigen Herden-- nicht 
ausschließlich.

Der von mir erwähnte Edelstahl-Espressokocher wurde bislang auf genau 
einem Induktionskochfeld betrieben, und das ist vor allem ein neues.

Die Superblubberlutschkomfortvariante von Siemens, die die gesamte 
Herdoberfläche nutzen kann und auf einem Graphikdisplay anzeigt, wo sie 
Töpfe erkennt (inklusive Form der Töpfe) wird da wohl einen 
ausgeklügelteren Mechanismus haben als das einfache Baumarktmodell.

Nur: Wofür ist das wichtig?

Man probiert bei den vorhandenen Töpfen aus, ob sie auf dem Herd 
funktionieren (Wasser rein, draufstellen, anmachen, abwarten) und wenn 
sie es nicht tun, ersetzt man sie.

von Culina (Gast)


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Hier [1] das Kochfeld, das ich mir kaufen möchte. Es soll in eine 
Arbeitsplatte eingebaut werden.

Wenn ich deinen Beitrag richtig verstehe, muss ich das Kochfeld wohl 
bestelle, ausprobieren und bei Nichtgefallen/-funktionieren 
zurücksenden.

[1]
http://www.amazon.de/Steba-IK-200-Doppel-Induktionskochfeld-Einbauf%C3%A4hig/dp/B000YIEKA4/

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Hier kannst du nachlesen, warum ferromagnetisches Material im Topfboden
den Wirkungsgrad deutlich erhöht und elektromagnetische Störungen
reduziert:

  http://de.wikipedia.org/wiki/Induktionsherd#Wirkungsweise

Es ist also nicht besonders sinnvoll, gewöhnliche Töpfe auf dem
Induktionsherd einzusetzen, selbst wenn man den Sicherheitsmechnismus
ausgetrickst bekommt.

von Culina (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Hier kannst du nachlesen, warum ferromagnetisches Material im Topfboden
> den Wirkungsgrad deutlich erhöht und elektromagnetische Störungen
> reduziert:
>
>   http://de.wikipedia.org/wiki/Induktionsherd#Wirkungsweise
>
> Es ist also nicht besonders sinnvoll, gewöhnliche Töpfe auf dem
> Induktionsherd einzusetzen, selbst wenn man den Sicherheitsmechnismus
> ausgetrickst bekommt.

Die Frage ist, wie groß der Unterschied zwischen Eisen- und 
Nichteisentöpfen ist? D. h. wie stark sinkt die Effizienz?

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Culina schrieb:
> Die Frage ist, wie groß der Unterschied zwischen Eisen- und
> Nichteisentöpfen ist? D. h. wie stark sinkt die Effizienz?

Wenn man dem Wikipedia-Artikel Glauben schenken darf, um mindestens 1/3.

Vielleicht kann ja ein Besitzer eines solchen Herds mal einen Test 
machen: Zwei Töpfe (mit und ohne ferromagnetischem Material im Boden) 
ähnlicher Geometrie mit der gleichen Menge Wasser füllen, dieses zum 
Kochen bringen und die Zeit dafür stoppen. Am besten auch gleich auf dem 
Stromzähler nachschauen, wieviel Energie benötigt worden ist (dazu 
müssen natürlich für die Dauer des Tests alle anderen Verbraucher 
ausgeschaltet sein).

von Besitzer (Gast)


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Mein Siemens Kochfeld Typ: HMMI41D E-Nr. EH875SB11E/02 kocht mit 
Gußeisentöpfen einen Liter Wasser etwa doppelt so schnell auf, als 
Edelstahltöpfe von Silit, die Induktionsgeeignet sind.

Bei den induktionsgeeigneten Töpfen läuft der Hund jaulend weg, wenn ich 
die Boost Stufe einschalte. Also wird der wohl irgendwo die 27 - 75 kHz 
Betriebsfrequenz hören. Bei Gußeisen bleibt der Hund entspannt liegen, 
wenn ich die Boost Stufe aktiviere.

Was aber noch schneller als Gußeisen oder Edelstahl geht, sind die 
induktionsgeeigneten Edelstahltöpfe von WMF. Die haben wohl eine 
Kupferplatte oder so im Boden.

Habe da festgestellt, dass die Topferkennung die schon "sieht", wenn die 
ca. 25 mm über der Kochplatte sind. Funktionieren tun diese Töpfe auch 
noch, wenn man 2 Holzbrettchen mit je 10 mm Stärke auf die größte Platte 
legt und den Topf darauf stellt. Habe ich zum Testen mal gemacht.

Ich hoffe, die Info hilft.

Ein Spielkind mit Induktionskochfeld.

von Wilhelm F. (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:

> Induktion selber funktioniert auch mit
> nicht-ferromagnetischen Materialien, wie jeder Ferraris-Elektrozähler
> beweist.

Nicht nur beim Ferraris-Zähler dämpft die Alu-Scheibe gut, sondern auch 
in anderen Anwendungen, z.B. Metalldetektoren. Zumindest glaube ich, daß 
das Scheibchen aus Alu ist. Metalldetektoren reagieren auf Alu mit am 
besten, besser als auf Eisen, d.h., sie dämpfen das magnetische Feld am 
stärksten, nehmen die meiste Energie auf, um sie durch Wirbelströme in 
Wärme zu verwandeln. Alu hat eine bessere elektrische Leitfähigkeit als 
Eisen.

Deswegen hätte ich selbst mal darauf getippt, daß meine Kochtöpfe mit 
dickerem Alu-Sandwichboden für Induktion gut geeignet wären.



Besitzer schrieb:

> Bei den induktionsgeeigneten Töpfen läuft der Hund jaulend weg, wenn ich
> die Boost Stufe einschalte. Also wird der wohl irgendwo die 27 - 75 kHz
> Betriebsfrequenz hören.

Da mußt du mal beobachten, ob du am Ende nicht noch selbst einen 
Gehörschaden bekommst, wenn schon der Hund weg läuft.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Besitzer schrieb:
> Mein Siemens Kochfeld Typ: HMMI41D E-Nr. EH875SB11E/02 kocht mit
> Gußeisentöpfen einen Liter Wasser etwa doppelt so schnell auf, als
> Edelstahltöpfe von Silit, die Induktionsgeeignet sind.

Das ist schon interessant, dass das gleich so viel ausmacht.

> Was aber noch schneller als Gußeisen oder Edelstahl geht, sind die
> induktionsgeeigneten Edelstahltöpfe von WMF.

Wie groß wird dann erst der Unterschied zwischen den WMF-Töpfen und 
nicht induktionsgeeigneten Töpfen (die aber gerade noch so als Topf 
detektiert werden) sein?

Da muss man ja als Induktionskochfeldbesitzer (der ich nicht bin) schon 
sehr genau aufpassen, welche Töpfe man kauft, sonst kehrt sich der 
angepriesene Energierspareffekt u.U. ins Gegenteil um :)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Yalu X. schrieb:
> sonst kehrt sich der angepriesene Energierspareffekt

Das würde voraussetzen, daß der Rest als Abwärme verloren geht.

Das aber ist nicht (oder nur unwesentlich) der Fall, der Herd braucht 
einfach nur länger - bei geringerer Leistungsaufnahme, so daß die 
gesamte umgesetzte Energiemenge annähernd ähnlich ist.

Je besser die Ankopplung an das Wechselfeld des Herdes ist, desto mehr 
Leistung kann übertragen werden, und desto schneller werden Töpfe 
erhitzt.

Wenn aber die Ankopplung beispielsweise nur 50% beträgt, gehen die 
restlichen 50% nicht in Form von Abwärme verloren, sondern sie werden 
von der Elektronik des Herdes gar nicht erst primärseitig aufgenommen.
(Wäre dem nicht so, müsste der Herd in der Lage sein, mehrere kW Abwärme 
loszuwerden ...)

Das ist ja das schicke an den Dingern.

von Martin S. (sirnails)


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Besitzer schrieb:
> Ein Spielkind mit Induktionskochfeld.

Ich könnte mich mit dem Teil Stunden beschäftigen.

Kann man auf dem I-Kochfeld auch Reflow-Löten?

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> sonst kehrt sich der angepriesene Energierspareffekt
>
> Das würde voraussetzen, daß der Rest als Abwärme verloren geht.

Dass beim Silit-Topf, der doppelt so lange braucht wie der 
Gusseisentopf, auch die doppelte Energie benötigt wird, glaube ich auch 
nicht. Allerdings wird bei fehlendem Eisen in der Induktionsspule deren 
Induktivität kleiner, was einen steigenden Strom und damit höhere 
ohmsche Verluste in der Spule zur Folge hat. Damit wird der Wirkungsgrad 
des gesamten Systems bei einem ungeeigneten Topf auf jeden Fall 
schlechter.

Ob dieser Unterschied relevant ist, kann ich auch nicht sagen, genau 
deswegen habe ich weiter oben vorgeschlagen, auch den Verbrauch am 
Stromzähler abzulesen. Laut dieser Webseite

  http://www.rotek.at/info/hau/indukt.html

ist der Wirkungsgrad eines Induktionskochfelds etwa 5% besser als bei 
einem Glaskeramikkochfeld. Der Gewinn ist nicht so groß, als dass er 
nicht durch ungünstige Umgebungsbedingungen (also bspw. durch einen 
ungeeigneten Topf) wieder zunichte gemacht werden könnte.

@Spielkind mit Induktionskochfeld:

Vielleicht hast du ja Lust, ein weiteres Experiment, diesmal mit 
Verbrauchsmessung, durchzuführen ;-)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Yalu X. schrieb:
> ist der Wirkungsgrad eines Induktionskochfelds etwa 5% besser als bei
> einem Glaskeramikkochfeld.

Der Wirkungsgrad ist ja nun nicht alles, sondern das Regelverhalten. Das 
ist es, was den Induktionsherd interessant macht.

von Guido B. (guido-b)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Der Wirkungsgrad ist ja nun nicht alles, sondern das Regelverhalten. Das
> ist es, was den Induktionsherd interessant macht.

Naja, so groß ist die spezifische. Wärme bei Cerankochfeldern ja nicht
und wenn wir dann noch den Wirkungsgrad für die Stromerzeugung
hinzunehmen ist der Gasherd vllt. doch nicht so schlecht?

Ich habe nur eine einfache Induktionsplatte, die funktioniert nur
mit Gusseisen. Vermutlich beruht ihr Heizeffekt hauptsächlich auf
Ummagnetisierung. Und nein Rufus, die Töpfe mit dem Kupferkern
im Boden tausche ich nicht gegen IKEA!!!

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Guido B. schrieb:
> Naja, so groß ist die spezifische. Wärme bei Cerankochfeldern ja nicht
> und wenn wir dann noch den Wirkungsgrad für die Stromerzeugung
> hinzunehmen ist der Gasherd vllt. doch nicht so schlecht?

Für mich ist der Wirkungsgrad zweitrangig, ich finde das 
Regelverhalten interessant. Es ist mir ziemlich wurscht, was der Herd 
beim Kochen verbraucht.

Muss ich das jetzt nochmal wiederholen?

Ich koche mit Gas. Ergäbe sich für mich aber die Möglichkeit, 
auszuwählen, würde ich heute einen Induktionsherd nehmen, da das 
Regelverhalten dem des Gasherds entspricht, aber der Herd erheblich 
weniger Dreck macht -- und obendrein der Trick, beim spritzenden 
Anbraten eine Lage Zeitungspapier auf den Herd zu legen, und die Pfanne 
da draufzustellen, reizvoll ist.

Andere elektrisch betriebene Kochfelder aber kommen mir nicht ins Haus.

Beim Backofen hingegen verzichte ich aus gutem Grund auf Gas.

von Guido B. (guido-b)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Andere elektrisch betriebene Kochfelder aber kommen mir nicht ins Haus.

O.k. neben Induktion! Ich verwende noch einfache elektrische Platten
zum Weiterkochen, weil der Gasherd sich nicht soweit runterregeln lässt.

Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Beim Backofen hingegen verzichte ich aus gutem Grund auf Gas.

Das verstehe ich nicht so ganz. Moderne elektr. Backöfen braucnen
viel weniger Leistung als alte. Neue Gasöfen regeln ebensogut wie
elektrische und sind viel schneller.

von Christian B. (luckyfu)


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Ich hab das Induktionskochfeld durchgesetzt, nicht, weil man damit 
Energie sparen kann. Das ist für mich nicht, oder nur schwer, 
nachvollziehbar (Außerdem ist fraglich, ob der Mehrpreis das je 
aufwiegt, wobie der in den letzten Jahren ja stark gesunken ist). Aber 
weil man damit, entgegen der anderen Elektroherde, vernünftig kochen 
kann. Wenn etwas überkochen will schalte ich einfach 1-2 Stufen runter 
und sofort ist die Gefahr gebannt. Bei herkömmlichen Herden muss dazu 
der heiße Topf auf eine "Wartefläche" geschoben werden.
Klar kann ich mein Kochverhalten ändern, aber wieso?
Auch die angesprochene Möglichkeit den Herd mit Zeitung auszulegen ist 
nett. Ich hab das bisher einmal gemacht, als ich mit den Kindern Karamel 
hergestellt hab. Normalerweise benötigt man es nicht, da Spritzer sich 
problemlos wegwischen lassen. Der Herd wird nichtmal auf den Kochstellen 
so heiß, daß diese Spritzer anbrennen würden. Das ist ja das 
eigentliche, schwer zu beseitigende, Problem.

Da mein Kochfeld Sensortasten auf der Oberseite hat schaltet es sich 
noch dazu selbst ab, wenn mal was überkocht und man gerade wo anders ist 
(weil die Tochter mal wieder kurz vorm Amoklauf steht, da die Puppe sich 
nicht anziehen lässt z.B.)
Eine weitere Schutzfunktion ist die Topferkennung. Unser Töchterchen kam 
nämlich auch schonmal auf die Idee, einen Plastiktopf aus ihrer 
Spielküche draufzustellen und den Herd einzuschalten. Da wir eine große 
Wohnküche haben und meine Frau und ich gerade mit dem Kleinen 
beschäftigt waren bemerkten wir es erst, als der Herd wild anfing sich 
zu beschweren. Bei normalem Herd hätten wir es durch den Geruch 
verbrannten Plastiks festgestellt und schlimmstenfalls das Kochfeld 
erneuern müssen.

von Martin S. (sirnails)


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Also ich habe auch schon so ziemlich alle verschiedenen Kochsysteme 
ausprobiert und muss für mich auch sagen, dass Induktion das mit Abstand 
beste ist.

Grundsätzlich kann man auf jeden Herd - egal welchem - gut kochen, wenn 
man denn kochen kann. Ich habe bei meiner Oma auf dem Holzherd schon den 
zartesten Braten gemacht. Allerdings muss man halt auch schon 10 Minuten 
vorher wissen, wenn man "bald" mehr Hitze braucht. Das Regelverhalten 
von so einem Holzherd ist wirklich für die Katz.

Die klassische schwarze Herdplatte hat ja auch recht gut funktioniert 
(Standard- oder Automatikplatten) und war sogar in Kombination mit 
dicken Topfböden hervorragend zu verwenden.

Ceran hat mit dicken Topfböden eher riesige Probleme. Ich habe hier 
uralte, spottbillige Edelstahlkochtöpfe mit Aluboden. Die waren vor 30 
Jahren ein Werbegeschenk der Lokalzeitung. Man befüllt die Teile, stellt 
sie auf den Herd, fünf Minuten später kocht's. Das kann man von den 
hochwertigen, und sau teuren Töpfen von Alessi nicht behaupten. Zwar 
haben die einen mords dicken Thermoboden, aber was bringt der einem, 
wenn er die Wärme nicht schnell genug aufnimmt? Das Ceranfeld ist 
laufend am Intermittieren und mehr aus- als eingeschaltet. Für Induktion 
wären sie mit Sicherheit gut geeignet.

Gegen das verdreckte Ceranfeld gibt es nebenbei ein kleines 
Wundermittel, dass wir seit guten 20 Jahren verwenden und 100x besser 
reinigt, als das sündhaft teure Gebräu aus dem Supermarkt: 
http://www.ebay.de/itm/Reiniger-f-BO-Keramik-O-FIX-C-250g-/281049859537?pt=Backhofen_Herd_Zubeh%C3%B6r&hash=item416fe085d1

Gas wäre mir persönlich ja am liebst, zumal es die billigste Form ist, 
das Wasser zu erwärmen, aber mangels Anschluss kommt das nicht in Frage, 
dann ist Gas auch nicht ganz so ungefährlich wie Strom und dann hat man 
bei Gas das große Problem, dass die Topfwände extrem heiß werden. Das 
hat mir schon so manche Schrupperei eingebracht. Außerdem "verschluckt" 
das heiße Abgas den aufsteigenden Dampf und man sieht erst, dass das 
Wasser heiß ist, wenn es wirklich kocht.

Induktion war mir von allem noch am liebsten. Es reagiert extrem 
schnell, bei einem guten Kochfeld (ich habe eines von Miele getestet) 
hört man eigentlich keinen Lüfter und kein Surren (was beim Schmoren 
sehr unangenehm werden kann) und es bringt das Wasser so schnell zum 
Kochen wie ein Wasserkocher.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Guido B. schrieb:
>> Beim Backofen hingegen verzichte ich aus gutem Grund auf Gas.
>
> Das verstehe ich nicht so ganz. Moderne elektr. Backöfen braucnen
> viel weniger Leistung als alte.

Was magst Du meinen?

> Neue Gasöfen regeln ebensogut wie
> elektrische und sind viel schneller.

Ich habe noch keinen Gasbackofen gesehen, der es schafft, den Backraum 
gleichmäßig zu erwärmen, und außerdem ist das eine Kostenfrage -- ein 
Gasbackofen, der diesbezüglich besser sein kann, kostet mehr als der 
teuerste Elektrobackofen (der dann mit Grill, Heißluft, 
Dampfstoßeinrichtung und sonstwas aufwarten kann, und einer richtigen 
Temperaturregelung).

Und wenn man den Backofen nicht in Knöchelhöhe betreiben möchte, sondern 
in Arbeitshöhe, dann wird das bei Gas nochmal deutlich teurer, zumal 
dann auch zwei Gasanschlüsse installiert werden müssen.

Für einen Elektrobackofen reicht eine stinknormale mit 16A abgesicherte 
Steckdose.

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