Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Impulsströme


von Grigory K. (Firma: HTWG-Konstanz) (grekov)


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Hallo zusammen,

im Moment arbeite ich als Werkstudent und treffe Vorbereitungen für 
meine Bachelor Arbeit. Zur Zeit bin ich bei einer 
"Machbarkeitsuntersuchung" folgender Punkte:

- Impulsmessung in ms Bereich von 100A - 1000A bei max Spannung von 10v

dazu habe ich mir überlegt eine "Box" zu bauen die zwischen der 
Stromquelle und dem Prüfling angeschlossen wird und einfach von 
Kurzschluss auf Prüfling mit Hilfe der MOSFETs oder IGBTs wechselt. 
(Einzelnmodule oder Parallelschaltung der MOSFETS)


- schnelle Transiente Vorgänge

hier will mein Chef einen sehr kurzen Impuls in höhe bis 50kA in ns 
Bereich über den Prüfling jagen. Am besten soll das mit der gleichen 
"Box" passieren bei der man einfach einen Schalter umlegen kann und 
somit das System auf die schnellen transienten Vorgänge umrüstet.
Die Frage:
Wie kann man am besten solche hohen Stromwerte erreichen? 
(Marx-Generator?)

Als ersten Ansatz habe ich mir Folgendes überlegt:
Für Impulsmessung:
2 MOSFETS parallel zu schalten undzwar:

http://ixapps.ixys.com/DataSheet/DS100172B(IXTN600N04T2).pdf

Die Ansteuerung MUSS (laut meinem Chef) über LabVIEW erfolgen. Ich habe 
schon viel Erfahrung mit LabVIEW allerdings nicht auf diesem Bereich, 
wäre echt interessant von euch zu hören was es für Möglichkeiten gibt 
(Hardware möglichkeiten) MOSFETs mit LabVIEW anzusteuern.

So, das wäre für das erste. Ich bedanke mich für Ihre Zeit und hoffe auf 
sinnvolle und lernreiche Antworten!

Gruß,
Grigory

P.S. Hab nur wenig Erfahrung in der Leistungselektronik, bin eher in 
Software-Bereichen tätig, deswegen solche Grundfragen

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Grigory Kovalchuk schrieb:
> hier will mein Chef einen sehr kurzen Impuls bis 50kA in ns Bereich
> Wie kann man am besten solche hohen Stromwerte erreichen?
50kA bei 10V in wenigen Nanoskunden?
Das geht nicht.

Du brauchst also zuallererst Hochspannung und dann extrem(!!) kurze und 
induktivitätsarme Anbindung des Generators an die Spannungsquelle. Mit 
einer überschlägigen Berechnung nach U = L*dI/dt --> L = U*dt/dI ergibt 
sich mit 1000V eine Induktivität von L = 10000V*1ns/50000A = 0,2nH. Und 
als zweite Daumenformel gilt "each mm has its nH". Wie groß darf dein 
Aufbau also werden?

Falls du wirklich so einen Puls zustande bringst, dann empfehle ich dir 
sehr, dein Handy beim Testen weit weg zu legen...

> hier will mein Chef einen sehr kurzen Impuls
Ist dein Chef Ingenieur?

> was es für Möglichkeiten gibt (Hardware möglichkeiten) MOSFETs
> mit LabVIEW anzusteuern.
Du wirst irgendeine EA-Karte brauchen...

> (Marx-Generator?)
Kurze Stromimpulse messen oder erzeugen?
Wofür brauchst du bei einer Messung Mosfets?
Was willst du denn eigentlich machen?

von Helmut L. (helmi1)


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Lothar Miller schrieb:
>> hier will mein Chef einen sehr kurzen Impuls
> Ist dein Chef Ingenieur?

Der Amerikansche Praesident. Und der hat die Macht eine A-Bombe zu 
zuenden fuer den EMP. :=)

von Grigory K. (Firma: HTWG-Konstanz) (grekov)


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Ja mein Chef ist ein Ingeniuer, kommt aber auch eher aus der Richtung 
Software.

Das mit dem 50kA habe ich ihm auch schon versucht zu erklären, aber die 
"Machbarkeitsuntersuchung" wie er sie nennt muss ich trotzdem 
durchführen und wenn es eben nicht geht widerlegen.

Die Idee hinter dem ganzen ist folgende: Ich bin in einem Prüflabor im 
Moment tätig. Bei uns in dem Unternehmen dreht sich alles um 
Kontaktsitfe, nun wollen wir die Validierung der Stifte nach (immer 
wieder vorkommenden) Anfrage der Kunden auf Impulsstrombelastbarkeit 
untersuchen. Wir haben schon ein System, das ich selber als 
Praxisemester-Arbeit, aufgezogen habe, dass mit 1000A arbeitet. Das 
Problem bei den Impulsn ist ja der Anlauf der Stromquelle der ziemlich 
langsam erfolgt. So bleibt die Idee von 2 Pfaden:
1. Pfad mit Prüfling
2. Kurzschlusspfad
Somit wird die Stromquelle nicht abgeschaltet und man kann die Impulse 
durch das Umschalten der Pfade auf den Prüfling geben.
Außerdem würde mein Chef sehr gerne noch etwas dazwischen Schalten dass 
einfach auf Kommando (er hat selber keine Vorstellung was) einen sehr 
hohen Stromstoß dazu gibt... naja ob es was wird bezweifle ich. Bei 
meinen Recherche bin ich auf so etwas gestoßen:
http://hilo-test.de/Data/de/PG6-2K4.pdf


Danke,
Grigory

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Grigory Kovalchuk schrieb:
> bin ich auf so etwas gestoßen:
1
Das Gerät liefert Stoßströme mit der Kurvenform 8/20us
Da bist du aber noch gut um den Faktor 1000 weg von der Forderung deines 
Chefs...

Und ich bin mir nicht ganz sicher, ob die Stromquelle, die du gerade 
verwendest arg erfreut über einen zugeschalteten Impuls im Bereich um 
0.25 - 6.25 kV wäre...

von Grigory K. (Firma: HTWG-Konstanz) (grekov)


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@lkmiller
Genau das waren meine Überlegungen zu Widerlegung der ganzen 
Geschichte...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Grigory Kovalchuk schrieb:
> Genau das waren meine Überlegungen zu Widerlegung der ganzen
> Geschichte...
Ich würde die pyhsikalischen Grundlagen nehmen: "mit 10 Megavolt und 
kompaktem Aufbau ginge das". Und erst dann, wenn er es nicht 
nachvollziehen kann, zum Argument "Andere können es auch nicht" 
greifen...  ;-)

Oder einfach eine Email an einen Hersteller eines Stromstoßgenerators 
schreiben und die Antwort abwarten (wobei deren 8/20us keine 
"Rechteckimpulsdauer", sondern die Anstiegs- und Abfallszeit eines 
Stromimpulses angeben).

von Grigory K. (Firma: HTWG-Konstanz) (grekov)


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So, vielen Dank für die Aufklärung! Falls ihr mir Tipps zu der ersten 
Geschichte habt (Impulsmessung), die, meiner Meinung nach, realisierbar 
ist, wäre ich sehr dankbar. Vor allem fehlt mir bisschen an dem 
Verständnis der Steuerung von MOSFETs (die aus dem Link), kann ich sie 
direkt mit einem PWM steuern oder wird eine bestimmte Treiber-Schaltung 
notwendig.

Danke,
Grigory

von Helmut L. (helmi1)


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Grigory Kovalchuk schrieb:
> So, vielen Dank für die Aufklärung! Falls ihr mir Tipps zu der ersten
> Geschichte habt (Impulsmessung), die, meiner Meinung nach, realisierbar
> ist, wäre ich sehr dankbar.

Schnelles Speicherskope nehmen und das auslesen.

> Vor allem fehlt mir bisschen an dem
> Verständnis der Steuerung von MOSFETs (die aus dem Link), kann ich sie
> direkt mit einem PWM steuern oder wird eine bestimmte Treiber-Schaltung
> notwendig.

Zwischen MOSFET und PWM-Ausgang wirst du einen MOSFET-Treiber brauchen 
der dir das Gate schnell genug umschaltet. Aber die Frage hier was soll 
der MOSFET in der Messschaltung. Mach mal eine Skizze wie du dir das 
vorstellst.

von etsmart (Gast)


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Bist du dir sicher, dass das ein geeignetes Thema für dich ist (als 
Software-ker)? So eine Bachelorarbeit wird ja auch bewertet und das 
bleibt ein Leben lang. Wäre vielleicht eine kluge Idee, dir ein Thema zu 
suchen, was dir leichtfällt.



Da du gerade die Ansteuerung ansprichst .. hast du mal in das Datenblatt 
reingeschaut?

Die Anforderung: kA in ns
einfach mal die Zehnherstellen überschlagen
Ul = L * di/dt -> mit L = x*e-9, di = x*e+3, dt = x*e-9
Ul = x*(e-9*e+3)/(e-9) = x*e+3
Die Spannung liegt, wie bereits beschrieben, im kV Bereich.
-> Dein Datenblatt sagt Vdss=40V, also ist der MOSFET ungeeignet

Und im Datenblatt gibt es einen Abschnitt mit 
Anstieg/Abfall/Verzugszeiten. Die liegen auch schon im 100ns Bereich, 
also ergibt das Impulse im Zehntel-ns Bereich
(Jetzt ignorieren wir noch mal so Sachen wie Gaterückwirkung usw.)
-> Anforderung Impuls im ns Bereich, also ist der MOSFET ungeeignet

Da das ein üblicher MOSFET in dem Bereich ist, wirds dir schwer fallen 
was passendes zu finden.
Über eine Wandlertopologie kann man den Strom zwar erhöhen, geht aber 
trotzdem nicht in dem Zeitbereich (Hausaufgabe: Warum gehts nicht? 
Stichwörter: Wandler, >induktive< Kopplung)


Eine zerstörende Messung mit Ermittlung der eingebrachten Energie wäre 
eine Alternative.

von Falk B. (falk)


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Jaja, das liebe Overengineering. Wenn Softwerker über Hardware sprechen, 
ganz zuschweigen von derartiegen Stromimpulsen. "Aber im PSpice ist das 
doch auch alles perfekt simuliert worden". 8-0

Allein schon das Thema Messen derartig großer, wie auch hochfrequenter 
Ströme ist nicht trivial. Dazu braucht man einen Koaxialshunt. Sowas hab 
ich mal selber gebaut, 100µOhm, damit kann man so 10kA messen, mehr gab 
bei mir nicht zu messen.

von Grigory K. (Firma: HTWG-Konstanz) (grekov)


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Lassen wir bitte die Geschichte mit diesen 50kA in ns Bereich bei Seite, 
da war mir selber schon ziemlich klar, dass es nichts wird. Mein Chef 
hat aber auf der Recherche bestanden. Was mit gerade wichtig ist wäre 
der Fall:

Wir haben 2 funktionierende Stromquelle (10v mit 1000A und 10v mit 150A) 
die sind schon mit IPCS und Maschinen im Einsatz. Wie gesagt, die habe 
ich selber vollständig aufgezogen programmiert usw. Nur das Problem bei 
der ganzen Geschichte ist: die Kunden wollen wissen wie die Temperatur 
des Kontaktstiftes sich bei Impulsströmen verhält. (Alle Temperatur 
Messverfahren sind schon getestet und funktionieren prima) z.B. Periode 
50ms mit 20ms Duty Cycle. Die Stromquelle sind ja sehr träge deswegen 
kann man das Ein- bzw. Auschalten vergessen. Die Idee ist in den 
Stromkreis eine Schaltung einzufügen die bei Bedarf eingschaltet wird 
und die Stromquelle von Pfad:Prüfling zum Pfad:Kurzschluss wechselt und 
somit das Ein- bzw Auschalten umgehen. Es kann ruhig in dem ms Bereich 
passieren. Außerdem will man an den Pfad mit Prüfling Scope-Anschlüsse 
für den Oszi machen.

Jetzt sind meine Frage folgende:
Sind von mir susgewählte MOSFETs dafür geeignet?
Wie kann ich am besten die MOSFETs ansteuern? (am besten ein Vorschlag 
mit LabVIEW)
welche Treiber muss ich zwischen PWM und von mir ausgewählen MOSFETs 
schalten?

Danke im Vorraus!

P.S. Ich wollte von der Software Seite einbisschen weg gehen um mich 
weiter zu entwickeln, damit auf meinen Referenzen nicht nur Software 
Sachen stehen :)

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Grigory Kovalchuk schrieb:
> Sind von mir susgewählte MOSFETs dafür geeignet?

Wenn du einen Strom mit 1000V schnell abschalten möchtest, dann brauchst 
du dazu immer eine hohe Spannung (u = L * di/dt). Wenn man eine relativ 
niedrige Induktivität von 100 nH annimmt, dann kommt man bei 40V auf 
eine Schaltzeit von rechnerisch 2,5 µs. Wenn das für dich schnell genug 
ist, dann könnte das so funktionieren.

Die große Unbekannte ist allerdings die tatsächliche Induktivität. Es 
geht dabei um die Induktivität des kompletten Strompfades, der 
geschaltet werden soll. Bei größeren Induktivitäten muss man 
entsprechend langsamer schalten.

Wenn eine Schaltzeit im ms-Bereich ausreichend ist, dann sehe ich da mit 
der Spannungsfestigkeit keine großen Probleme. Das Problem ist eher, wie 
man den Mosfet dazu bringt entsprechend langsam zu schalten.

Du könntest vielleicht die maximale Avalange-Energie nutzen, die ist 
immerhin 3J. Bei Induktivitäten unterhalb 1 µH sollte das auch gut 
funktionieren.

von Falk B. (falk)


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@Grigory Kovalchuk (Firma: HTWG-Konstanz) (grekov)

>Wir haben 2 funktionierende Stromquelle (10v mit 1000A und 10v mit 150A)

Ordentlich.

>die sind schon mit IPCS und Maschinen im Einsatz. Wie gesagt, die habe
>ich selber vollständig aufgezogen programmiert usw.

;-)
Du hast dein Ein und Ausschalter programmiert?

>der ganzen Geschichte ist: die Kunden wollen wissen wie die Temperatur
>des Kontaktstiftes sich bei Impulsströmen verhält. (Alle Temperatur
>Messverfahren sind schon getestet und funktionieren prima) z.B. Periode
>50ms mit 20ms Duty Cycle. Die Stromquelle sind ja sehr träge deswegen
>kann man das Ein- bzw. Auschalten vergessen.

Warum? Und warum ist die träge? So eine Quelle basiert meist auf einem 
Schaltnetzteil, das ist SEHR schnell. Das kann im ms und weniger ein- 
und aus schalten.

>Die Idee ist in den
>Stromkreis eine Schaltung einzufügen die bei Bedarf eingschaltet wird
>und die Stromquelle von Pfad:Prüfling zum Pfad:Kurzschluss wechselt und
>somit das Ein- bzw Auschalten umgehen.

Also ein Wechselschalter für 10V/1kA. Prost Mahlzeit!

> Es kann ruhig in dem ms Bereich passieren.

>Außerdem will man an den Pfad mit Prüfling Scope-Anschlüsse
>für den Oszi machen.

Komischer Satz.

>Sind von mir susgewählte MOSFETs dafür geeignet?

Welche denn? Die hier?

http://ixapps.ixys.com/DataSheet/DS100172B(IXTN600N04T2).pdf

Hast du mal gerechnet?

1kA auf 2 Mosfets aufgeteilt (ideal!) macht 500A/MOSFET. Bei 1,3mOhm 
macht das 650mV Spannungsabfalll bzw. 325W Verlustleistung Uuups.

Ach ja

ID25 TC = 25°C (Chip Capability) 600 A
IL(RMS) External Lead Current Limit 200 A

Der CHIP kann 600A, das Gehäuse aber nur 200A. Also brauchst du schon 
mal mindestens 5 Stück parallel. Ich würde mal in Richtung 10 Stück 
parallel denken.

>Wie kann ich am besten die MOSFETs ansteuern? (am besten ein Vorschlag
>mit LabVIEW)

;-)
Jaja, die Labview Ingeniere.

>welche Treiber muss ich zwischen PWM und von mir ausgewählen MOSFETs
>schalten?

Ein starken. Ausserdem muss er wahrscheinlich noch galvanisch getrennt 
sein, je nachdem, wie deine Hochstromschaltung aussieht.

>P.S. Ich wollte von der Software Seite einbisschen weg gehen um mich
>weiter zu entwickeln, damit auf meinen Referenzen nicht nur Software
>Sachen stehen :)

Na immerhin.

von Mugen (Gast)


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Nun darf ich auch mal trollen:

Ganz großes LOL

Warum? Für diesen Bereich gibt es tatsächlich einen eigenen Studiengang 
mit dem Namen Leistungselektronik und selbst dann könnte nicht jeder 
Abgänger diese Anforderungen verwirklichen. Ich würde tunlichst die 
Hände heben und auf ein anderes Thema für die Bachelorearbeit bestehen. 
Ich meine was soll das? 95% der Elektro-Ing. würden sich vermutlich die 
Zähne daran ausbeißen. Keine einfache Materie!

Im übrigens würde ich tunlichst eine aktive Steuerung per Labview 
vermeiden, da muss harte verdrahte Elektronik mit Sicherheitsbeschaltung 
her. Dann noch Messelektronik für >1kV usw. Viel Spaß!

von Grigory K. (Firma: HTWG-Konstanz) (grekov)


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@Falk Brunner

Alle Komponenten in den Maschinen, so wie vollständig automatisierte 
Benutzeroberfläche wurden von mir programmiert. Sprich Messgeräte, 
Stromquellen usw. Alles erfolgte über LabVIEW. Dadurch dass mein Chef 
von der LabVIEW programmierer-Welt kommt, will er die Ansteuerung der 
MOSFETs auch mit LabVIEW erledigen. Ich finde die konventionelle Lösung 
mit nem uC ehrlich gesagt persönlich einfacher. Und wie gesagt ich 
selber bin auch eher von der Software Richtung (nicht nur LabVIEW 
sondern auch JAVA, C/C++, C#). Ich bräuchte halt einen Ansatz warum das 
"Wechselschalter"-Betrieb von 10V/1000A nicht machbar ist, weil mit der 
Begründung "Prost Mahlzeit" kann ich rein gar nichts anfangen.

Danke!

von Mugen (Gast)


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Labview ist sicherlich keine Programmierung. Desweiteren würde aus 
sicherheitstechnischen Gründen ein versierter auf dem Gebiet niemals 
Labview dafür verwenden. Das ist irgendwie etwas lustig, da es alte 
Hasen gibt die nicht einmal einen Mikrocontroller dafür nehmen würden. 
Lieber CPLD. Diese Technologie würde ich übrigens auch verwenden. Dann 
kann ich auch sicher sein, dass wirklich ein Puls ausgeführt wird.
Auch nicht schön wenn diese Leistungshalbleiter dicke Backen machen, da 
könnte ein normaler Gehörschutz evtl. nicht mehr reichen.

Ich spiele nahezu täglich mit 1.2kV und >600A und ich würde dafür einige 
Wochen veranschlagen wenn ich bei 0 anfangen müsste und selbst dann 
würde ich nie über 1500V gehen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Mugen schrieb:
> Dann noch Messelektronik für >1kV
Das höchste, was bisher aufgetreten ist, waren 10V...

Sicherheitstechnik? Und was soll bei dem Aufbau schon passieren? Ein 
Prüfling fackelt ab? Da hat die Welt schon Schlimmeres gesehen...

von Mugen (Gast)


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@Lothar: Ich denke mit 10V kommt man schnell an die physikalischen 
Grenzen. Allerdings frage ich mich warum es diese Anforderungen vom 
Kunden gibt? Sollte bereits diese Applikation geben, dann würde ich das 
Gerät vom Kunden ausleihen, bzw. mit ihm zusammen die Kontaktstifte auf 
seinen Anforderungen testen.
Die internen Bonddrähte von den Mosfets werden sich sicherlich auch über 
den hohen Pulsströme bedanken.
Eine gute und gleichmäßige Stromaufteilung von mehrere parallelen 
MOSFETs wird nicht so einfach sein, besonders bei den Anforderungen. Da 
muss ein sehr guter niederinduktiver Aufbau her und vor allem nahezu 
gleiche Induktivtät für jeden Kommutierungskreis, bzw. für jeden MOSFET.
Es könnte sogar notwendig sein die MOSFETs zu matchen. Nur eine 
Vermutung

von Grigory K. (Firma: HTWG-Konstanz) (grekov)


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okey, dann andere Frage, nehmen wir an es it unmöglich mit MOSFETs die 
10v/1000A "Wechselschalter"-Betrieb zu machen. Gibts da überhaupt 
Möglichkeiten? Wenn ja dann in welche Richtungung sollte es dann 
gehen...

Vielen Dank,

Grigory

von Mugen (Gast)


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Ich persönlich würde zunächst eine Spezifikation mit den minimalsten 
Anforderung schreiben und absegenen lassen. Dann lässt sich vieles 
einfach diskutieren. Eine Must-Have-Liste und eine Could-Have-Liste 
(50kA in 10ns)

z.B.

Pulse:

tr: 1µs
pulse_length: 20µs
tf: 1µs

e-funktion erlaubt? z.b. einfach ein geladenen 
Zwischenkreis/Kondensatoren entladen

voltage_level: 10V
i_peak: 10kA

usw. usw.

Budget wäre auch immer eine gute Frage. Wobei ich schätzen würde es geht 
sicherlich gegen 0€ oder?

von Falk B. (falk)


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@Grigory Kovalchuk (Firma: HTWG-Konstanz) (grekov)

>Alle Komponenten in den Maschinen, so wie vollständig automatisierte
>Benutzeroberfläche wurden von mir programmiert. Sprich Messgeräte,
>Stromquellen usw. Alles erfolgte über LabVIEW.

Schön, du steuerst die Anlage mit LabView. OK.

> Dadurch dass mein Chef
>von der LabVIEW programmierer-Welt kommt, will er die Ansteuerung der
>MOSFETs auch mit LabVIEW erledigen.

Kann man auf Steuerungsebene machen, wie fast jedes (Mess)gerät. Aber im 
Inneren dieses Schalters braucht man solide, schnelle, zuverlässige 
Hardware, die Fehlerzustände möglichst schnell erkennt und entsprechend 
handelt.

>Ich finde die konventionelle Lösung
>mit nem uC ehrlich gesagt persönlich einfacher.

uC ist hier gar nicht das Thema.

> Und wie gesagt ich
>selber bin auch eher von der Software Richtung (nicht nur LabVIEW
>sondern auch JAVA, C/C++, C#). Ich bräuchte halt einen Ansatz warum das
>"Wechselschalter"-Betrieb von 10V/1000A nicht machbar ist, weil mit der
>Begründung "Prost Mahlzeit" kann ich rein gar nichts anfangen.

"Ich würde tunlichst die Hände heben und auf ein anderes Thema für die 
Bachelorearbeit bestehen. Ich meine was soll das? 95% der Elektro-Ing. 
würden sich vermutlich die Zähne daran ausbeißen. Keine einfache 
Materie!"

Sowas baut man nicht einfach mal schnell, schon gar nicht mit deinen 
Vorkenntnissen.

>okey, dann andere Frage, nehmen wir an es it unmöglich mit MOSFETs die
>10v/1000A "Wechselschalter"-Betrieb zu machen.

Es ist möglich, aber nicht einfach mal so nebenbei. Siehe oben.

>Gibts da überhaupt Möglichkeiten? Wenn ja dann in welche Richtungung
> sollte es dann gehen...

Wenn du Glück hast, kann das Netzteil selber so schnell ein- und aus 
schalten. Beim Lösen von Problemen darf man sich nicht zu schnell auf 
eine Lösung festlegen, oft kann man es ganz anders und einfacher machen.

von Embercadero (Gast)


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Grigory Kovalchuk schrieb:
> die Kunden wollen wissen wie die Temperatur
> des Kontaktstiftes sich bei Impulsströmen verhält. (Alle Temperatur
> Messverfahren sind schon getestet und funktionieren prima) z.B. Periode
> 50ms mit 20ms Duty Cycle.

Sowas simuliert man. Die Temperatur von irgendeinem Kontaktstift (wie 
sieht ein solcher denn aus?) zu messen, stelle ich mir schwierig vor. 
Experimentierbedarf sehe ich hier keinen. Thermische Simulationen sind 
heutzutage sehr gut und umfassen alles was das Herz begehrt.

von Grigory K. (Firma: HTWG-Konstanz) (grekov)


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Messtechnik ist nicht das Problem, es ist alles schon seit ca 1 Jahr 
funktionsfähig und im Einsatz, es geth eher um die Impulsströme

von mahwe (Gast)


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wie wär es mit dicken Lipo Packs LIFEPO im Kurtzschluss fall können die 
Weit über 5000A liefern.
Problem ist das kurtze ein und aus schalten

von Reinhard Kern (Gast)


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Mugen schrieb:
> Eine gute und gleichmäßige Stromaufteilung von mehrere parallelen
> MOSFETs wird nicht so einfach sein, besonders bei den Anforderungen.

Muss man sich nicht selber antun, man kann sowas kaufen:

http://media.digikey.com/pdf/Data%20Sheets/IXYS%20PDFs/VMM1000-01P.pdf

Ich bezweifle stark, dass man das ohne längere Erfahrung besser 
hinkriegt.

Gruss Reinhard

von Falk B. (falk)


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@ Reinhard Kern (Firma: RK elektronik GmbH) (rk-elektronik)

>Muss man sich nicht selber antun, man kann sowas kaufen:

Im Prinzip ja.

>http://media.digikey.com/pdf/Data%20Sheets/IXYS%20...

Hmm, mit 100V Umav un 1,2 mOhm RDSO aber nicht so optimal. Da nehm ich 
lieber 10 von den anderen MOSFETs. Weniger Widerstand (knapp Faktor 10), 
weniger Verlustleistung.

von mahwe (Gast)


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problem ist nur, dass du dann 10 Leistungsmosfets oder NPN und PNP 
Transitoren nehemen musst,
du 20 kaufen musst um 10 rauszusortieren
und dann alle getrennt regeln musst,
die du dann auch noch alle Gleichzeitig ein und ausschalten musst;-).
Bei Bipolar wären daas grob geschätzt 100A Gatestrom.
Beim Mosfets z.B. ISOTOP
http://de.farnell.com/ixys-semiconductor/ixfn200n10p/mosfet-n-sot-227b/dp/1427322
trr ≤ 150 ns
Treiber Bausteine vor deiner Leistungselektronik niccht vergesen, da du 
die Gates ja schnell leer saugen möchtest solten die schon >10A abkönnen 
pro Mosfet

von Grigory K. (Firma: HTWG-Konstanz) (grekov)


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Kann ich ein Wechselschalter Betrieb, ohne weiteres, mit MOSFETs für ein 
System mit 8V und 130A entwickeln? oder ist die problematik dann die 
gleiche wie bei 10v 1000A?

Danke,

Grigory

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Embercadero schrieb:
> Grigory Kovalchuk schrieb:
>> die Kunden wollen wissen wie die Temperatur des Kontaktstiftes sich bei
>> Impulsströmen verhält.
> Sowas simuliert man.
Bei allen halbwegs aufwendigen Simulationen, die ich gesehen habe wurden 
"im Verlauf der Untersuchungen" die Modelle an die Realität angepasst...
> Die Temperatur von irgendeinem Kontaktstift zu messen,
> stelle ich mir schwierig vor.
Aber offenbar ist die Problematik beherrschtbar:
>> (Alle Temperatur Messverfahren sind getestet und funktionieren prima)

Grigory Kovalchuk schrieb:
> Kann ich ein Wechselschalter Betrieb, ohne weiteres, mit MOSFETs
> für ein System mit 8V und 130A entwickeln?
Ob du das kannst ist schwer abschätzbar. Aber dein Chef (und Betreuer) 
traut es dir offenbar zu...
> oder ist die problematik dann die gleiche wie bei 10v 1000A?
Ist es ein Unterschied, ob du aus einer Höhe von 130cm oder aus einer 
Höhe von 1000cm zu Boden fällst? Die grundlegende Problematik (freier 
Fall) ist ja die selbe...

> System mit 8V und 130A entwickeln?
> oder ist die problematik dann die gleiche wie bei 10v 1000A?
Die Spannung ist erst mal irrelevant, 8V oder 10V, das ist bei einem 
Kurzschluss sowieso hinfällig...
Und 130A sind zwar noch viel Holz, aber deutlich handlicher, und vor 
allem: mit 1 einzigen Bauteil zu bearbeiten. Denn schon die gerechte 
Parallelschaltung der 2 Mosfets für die 1kA ist eine Herausforderung.

Wie wäre es, wenn du einfach mal ein paar der Bauteile bestellst und 
anfängst?

von Grigory K. (Firma: HTWG-Konstanz) (grekov)


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@ Lothar Miller
Danke für deine Antwort. Das Problem was hier auftaucht ist folgender: 
Mein Chef hat auf diesem Gebiet absolut keine Ahnung und befindet sich 
im Moment im Urlaub der kommt erst in 2 wochen wieder und bis da will er 
von mir eine durchgeführte "Machbarkeitsuntersuchung". Ich hab gestern 
eine E-Mail an unseren Leistungselektronik Professor geschickt, will 
wissen was er davon hält.

Dazu kommt noch dass ich selber nur 1-Semester lang was mit 
Leistungselektronik zu tun hat und dort haben wir nur Grundschaltungen 
gemacht und berechnet, praktisches haben wir nicht gemacht, deswegen 
habe ich auch keine Ahnung wie ich die MOSFETs richtig ansteuern soll.

von Grigory K. (Firma: HTWG-Konstanz) (grekov)


Angehängte Dateien:

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Bitte noch mal um die Aufklärung:
Wenn ich für mein Vorhaben ein IGBT nehme dass 1000A aushält? Oder sind 
IGBTs falscher Ansatz dafür?

Bin noch auf ein paar MOSFETs aufmerksam geworden, die Datenblätter sind 
angehängt. Was haltet ihr davon können sie das System mit 10v und 1000A 
schalten?


Danke,
Grigory

von Falk B. (falk)


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@ Lothar Miller (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite
Datum: 22.08.2013 08:03

>Bei allen halbwegs aufwendigen Simulationen, die ich gesehen habe wurden
>"im Verlauf der Untersuchungen" die Modelle an die Realität angepasst...

Jaja, die Generation PSpice. Simulation ist alles, Realität war gestern. 
Facebook & Co lassen grüßen 8-0

>> Kann ich ein Wechselschalter Betrieb, ohne weiteres, mit MOSFETs
>> für ein System mit 8V und 130A entwickeln?
>Ob du das kannst ist schwer abschätzbar. Aber dein Chef (und Betreuer)
>traut es dir offenbar zu...

Welcher eine ausgewiesene LabView Koryphäe zu sein scheint . . .

>Wie wäre es, wenn du einfach mal ein paar der Bauteile bestellst und
>anfängst?

Typische Hardwerkerdenkweise. Leider oft falsch. Zuerst muss man mal die 
Grundlagen HALBWEGS angeeignet und verstanden haben und sowas wie ein 
Konzept haben, incl Schaltplan. Wenn das eine brauchbare Struktur ergibt 
und die ersten (Überschlags)rechungen brauchbare Zahlen ergeben, DANN 
kann man Bauteile bestelen und das Konzept in der Realität prüfen.
Wenn man einfach nur losrennt mit drei Informationsfragmenten im Kopf 
wird das nur wildes Rumgebastel, und bei den Leistungen werden viele 
Bauteile auf dem Altar des heiligen Georg Simon Ohm geopfert . . .

von Falk B. (falk)


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@ Grigory Kovalchuk (Firma: HTWG-Konstanz) (grekov)

>Mein Chef hat auf diesem Gebiet absolut keine Ahnung

Damit ist er OPTIMAL qualifiziert, derartige Aufgabenstellungen 
vorzugeben!

>und befindet sich
>im Moment im Urlaub der kommt erst in 2 wochen wieder und bis da will er
>von mir eine durchgeführte "Machbarkeitsuntersuchung".

Na dann mach doch. Ergebnis. Muss ein Profi machen.

>eine E-Mail an unseren Leistungselektronik Professor geschickt, will
>wissen was er davon hält.

Naja, das könnte eine überaus akademische Antwort werden, die mehr 
Probleme schafft als sie löst.

>Dazu kommt noch dass ich selber nur 1-Semester lang was mit
>Leistungselektronik zu tun hat und dort haben wir nur Grundschaltungen
>gemacht und berechnet, praktisches haben wir nicht gemacht, deswegen
>habe ich auch keine Ahnung wie ich die MOSFETs richtig ansteuern soll.

Siehst du.

>Wenn ich für mein Vorhaben ein IGBT nehme dass 1000A aushält? Oder sind
>IGBTs falscher Ansatz dafür?

Ja. Bei 10V nimmt man MOSFETs. Und man nimmt MOSFETs mit möglichst 
geringer Sperrspannung, denn die haben die geringsten Widerstände. Wozu 
100V Sperrspannung bei 10V?

http://www.mikrocontroller.net/articles/Transistor#Wann_setzt_man_einen_MOSFET.2C_Bipolartransistor.2C_IGBT_oder_Thyristor_ein_.3F

>Bin noch auf ein paar MOSFETs aufmerksam geworden, die Datenblätter sind
>angehängt. Was haltet ihr davon können sie das System mit 10v und 1000A
>schalten?

Du machst den 2. Schritt vor dem 1. Und als angehender Bachelor solltest 
du eigentlich lernen (gelernt haben), dass man zuerst mal ein Problem 
und ein ungefähres Ziel mit Zahlen umreißen muss.

Wieviel Spannungsabfall ist maximal zulässig?
Wieviel Verlustleistung?
Dauerbetrieb oder nur Pulsbetrieb?
...

Danch hat man ein paar Zahlen, nach denen man suchen kann. U. A 
Sperrspanung und R_DS_ON.

1 mOhm macht bei 1kA 1V Spannungsabfall bzw. 1kW Verlustleistung. Das 
mal als Orientierung.

von Grigory K. (Firma: HTWG-Konstanz) (grekov)


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Falk Brunner schrieb:
> Du machst den 2. Schritt vor dem 1. Und als angehender Bachelor solltest
> du eigentlich lernen (gelernt haben), dass man zuerst mal ein Problem
> und ein ungefähres Ziel mit Zahlen umreißen muss.

Natürlich aber das Problem liegt daran, dass ich durch meine 
Unwissenheit auf diesem Gebiet nicht weiss auf welche Angaben ich in dem 
Datenblatt achten und mit welchen ich eine Berechnung aufstellen soll

von Falk B. (falk)


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@ Grigory Kovalchuk (Firma: HTWG-Konstanz) (grekov)

>Natürlich aber das Problem liegt daran, dass ich durch meine
>Unwissenheit auf diesem Gebiet nicht weiss auf welche Angaben ich in dem
>Datenblatt achten und mit welchen ich eine Berechnung aufstellen soll

Was das Thema Machbarkeit klar in die Richtung lenkt. "Machbar, aber 
nicht durch mich". Ist keine Schande, sondern eine eherliche, 
realistische Betrachtung. Ich kann auch nicht Geige spielen, oder 
Marathon laufen.
Viel schlimmer wäre es, wenn du sagt, "Klar, kann ich" und dann ewig 
rumbastelst und am Ende nix rauskommt.

von Grigory K. (Firma: HTWG-Konstanz) (grekov)


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Dadruch dass ich noch ca. 2 Wochen habe werd ich mich noch mit dem 
theoretisch aus büchern befassen, hab aber schon Angefangen einen 
Bericht zu verfassen in dem ich das Thema wahrscheinlich mit 
Argumentation ablehne

von Grigory K. (Firma: HTWG-Konstanz) (grekov)


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So, habe morgen einen Termin bei meinem Professor in der 
Leistungslektronik, werde dann mal hier das Ergebnis des Gesprächs 
berichten. Sonst bedanke ich mich bei allen die sich mit meinen Fragen 
auseinander gesetzt haben!

von Grigory K. (Firma: HTWG-Konstanz) (grekov)


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So, es geht doch undzwar ohne so ein riesen Aufwand wie manch anderer 
behauptet hat.

2 Stromlaufpfade, zwischen den beiden eine Snubberschaltung (Jeder Pfad 
mit seiner Diode, somit muss nur eine Snubberschaltung deminsioniert 
werden).

Der erste Stromlaufpfad besteht aus: Prüfling-Parallelschaltung mit 
einer Freilaufdiode dann in reihe zu den beiden eine 
MOSFET-Parallelschaltung.
Der zweite Stromlaufpfad mit einer MOSFET-Parallelschaltung.

Natürlich muss alles Dimensioniert werden, das ist dann die 
Herausforderung für mich, rechnerisch geht es recht einfach, natürlich 
werden paar komplikationen auftretten dafür sind ja auch die 3 Monate 
Bachelorarbeitzeiten da.

Die PWM-Ansteuerung aus LabVIEW Seite wird für kein Problem darstellen 
hab sogar schon passende Komponente gefunden. Die Treiber Auswahl lässt 
sich auf die Standard Treiber zurückführen (Datenblatt der MOSFETs 
beachten)

Sonst bedanke ich mich für interessante Diskussion und wünsche euch ein 
schönes Wochenende.

Gruß,
Grigory

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Grigory Kovalchuk schrieb:
> Der erste Stromlaufpfad besteht aus: Prüfling-Parallelschaltung mit
> einer Freilaufdiode dann in reihe zu den beiden eine
> MOSFET-Parallelschaltung.
> Der zweite Stromlaufpfad mit einer MOSFET-Parallelschaltung.
Das war ja mal einfach. Aber das hattest du doch schon im allerersten 
Post geschrieben. Und dass es geht ist ja schon klar.
Wofür sind eigentlich nochmal die beiden Mosfets da, die in Reihe zum 
Prüfling eingebut wurden?

> 2 Stromlaufpfade, zwischen den beiden eine Snubberschaltung (Jeder Pfad
> mit seiner Diode, somit muss nur eine Snubberschaltung deminsioniert
> werden).
Du musst aufpassen, dass du dich nicht schon ganz am Anfang in 
Kleinigkeiten verzettelst. Einfach mal gefragt: wozu 2 Freilaufdioden? 
Und wozu der Snubber? Und wo werden die vier Bauteile (2x D, R+C) 
genau eingebaut? Und vor allem: warum dort? Und wie sieht das mit den 
Leitungsinduktivitäten aus? Wie schnell müssen die Mosfets umgeschaltet 
werden? Wie ist sichergestellt, dass sich der Strom zwischen den jeweils 
2 Mosfets "gerecht" verteilt?

> Natürlich muss alles Dimensioniert werden
Das mit dem einen kW Wärmeleistung von Falk hast du schon gelesen? Mit 
1kW werden Wasserkocher betrieben...

Grigory Kovalchuk schrieb:
> Sonst bedanke ich mich für interessante Diskussion und wünsche euch ein
> schönes Wochenende.
Viel Spass und Erfolg beim Grübeln... ;-)

von Helmut L. (helmi1)


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Grigory Kovalchuk schrieb:
> So, es geht doch undzwar ohne so ein riesen Aufwand wie manch anderer
> behauptet hat.

Naja, wenn erstmal genug Silizium durch die Gegend geflogen ist und das 
Knalltrauma abgeklungen ist .....

Leistungelektronik ist ja so einfach.

Grigory Kovalchuk schrieb:
> Die PWM-Ansteuerung aus LabVIEW Seite wird für kein Problem darstellen
> hab sogar schon passende Komponente gefunden.

Die Software ist dein geringstes Problem. Ich glaube dir fehlt noch 
etwas das Gefuehl fuer die Leistung/Stroeme die da auftauchen in deinem 
Projekt.

von Grigory K. (Firma: HTWG-Konstanz) (grekov)


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Die gnazen Themen die ihr Ansrpicht wurde besprochen und die ganzen 
Sachen detaliert besprochen und geklärt, wir haben zusammen mehrere 
Berechnungen aufgestellt. Nicht umsonst bon ich den hlaben Tag dort 
gewesen. Jetzt hab ich auch ein besseres Verständniss für das ganze. Die 
Ergbnisse waren sehr zufrieden stellend. Also das Projekt wird laufen 
und wird ein Erfolg mach mir da kein Kopf mehr. Und übrigens 1kW 
Leistung wird NICHT  auftauchen weil diese Berechnung wir widerlegt 
haben ( ich hatte alle Berechnung und zweifel aus dem Forum ausgedruckt 
und mit meinem Professor zusammen widerlegt)! so, damit schließe ich das 
Thema ab...

von oszi40 (Gast)


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> Leistungelektronik ist ja so einfach.

Grigory, wenn die erste Kiste MOSFETS getauscht ist, wirst Du erkennen, 
daß ein pessimistischer Pessimist ein Optimist war, der NUN etwas 
Erfahrung gesammelt hat.

von Falk B. (falk)


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@Grigory Kovalchuk (Firma: HTWG-Konstanz) (grekov)

>Die gnazen Themen die ihr Ansrpicht wurde besprochen und die ganzen
>Sachen detaliert besprochen und geklärt,

Aha.

> wir haben zusammen mehrere
>Berechnungen aufgestellt. Nicht umsonst bon ich den hlaben Tag dort
>gewesen. Jetzt hab ich auch ein besseres Verständniss für das ganze.

Vielleicht.

>Die
>Ergbnisse waren sehr zufrieden stellend. Also das Projekt wird laufen
>und wird ein Erfolg mach mir da kein Kopf mehr.

Du bist abgrundtief naiv. ;-)

> Und übrigens 1kW
>Leistung wird NICHT  auftauchen weil diese Berechnung wir widerlegt
>haben ( ich hatte alle Berechnung und zweifel aus dem Forum ausgedruckt
>und mit meinem Professor zusammen widerlegt)!

Bist du auch so mutig, dies Gegenrechnung hier zu veröffentlichen?

>so, damit schließe ich das Thema ab...

Du hast die optimale Qualifikation als Chef. Von nix ne Ahnung, aber den 
vollen Durchblick . . .

Viel Spaß noch.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Grigory Kovalchuk schrieb:
> Und übrigens 1kW Leistung wird NICHT  auftauchen weil diese Berechnung
> wir widerlegt haben (ich hatte alle Berechnung und zweifel aus dem
> Forum ausgedruckt und mit meinem Professor zusammen widerlegt)!
Der Rechenweg würde mich brennend interessieren. Falls es tatsächlich so 
ist, dann weißt du etwas, das du noch nicht mitgeteilt hast...

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Als Schalter für den Puls würde ich einen längenvenveränderliche 
Funkenstrecke benutzen als Stromquelle ein Hochspannungs Kondensator 
Kaskade (LOW-ESR) die Initialiesierung des Schalters wirst du 
elektromechanich lösen müssen. Das sind eigentlich themen für 
Hochenergielabore


Alternativ bei Gewitter den Bltzableiter anzapfen ;)

von Horst Schlämmer (Gast)


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Naja, wenn man direkt von der Tür so nen tollen See hat :)
Warum sollte man dann auch den Tag mit langweiligen Details vergeuden.

von Helmut L. (helmi1)


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Winfried J. schrieb:
> Als Schalter für den Puls würde ich einen längenvenveränderliche
> Funkenstrecke benutzen als Stromquelle ein Hochspannungs Kondensator
> Kaskade (LOW-ESR) die Initialiesierung des Schalters wirst du
> elektromechanich lösen müssen. Das sind eigentlich themen für
> Hochenergielabore

So aehnlich wird es auch gemacht. Nennt sich Trigatron Roehre.

http://www.reb3.com/pdf/sg101b.pdf

http://de.wikipedia.org/wiki/Trigatron

Damit kann man 100kA in wenigen 100ns schalten wenn der Aufbau es 
zulaesst.

von Falk B. (falk)


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@Helmut Lenzen (helmi1)

>So aehnlich wird es auch gemacht. Nennt sich Trigatron Roehre.

>Damit kann man 100kA in wenigen 100ns schalten wenn der Aufbau es
>zulaesst.

Aber nicht bei 10V und meist nur einmal, nicht PWM oder ähnliches.

von Tim R. (mugen)


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Wie man so schön sagt: Den höchsten akademischen Grad plus einer 
Ernennung macht schon viel aus in Deutschland. Leider kann man die 
besten Prof. in Deutschland in der Leistungselektronik an einer Hand 
abzählen. Die meisten Argumente waren nicht verkehrt meiner Meinung nach 
und da musste sicherlich nichts widerlegt werden. Diese Aussage empfinde 
ich etwas herablassend, da dieses Forum einigen guten Leute eine 
Diskussionsplattform bietet.

Bücher über die Leistungselektronik kannst du übrigens auch an einer 
Hand abzählen und dazu gehören:

http://www.semikron.com/skcompub/de/Semikron_Applikationshandbuch_Leistungshalbleiter_.pdf

http://www.infineon.com/cms/en/product/promopages/Reference_book_IGBT_Modules/index.html

von Tim R. (mugen)


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Ach ich habe natürlich Dierk Schröder vergessen.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Helmut Lenzen schrieb:

>
> So aehnlich wird es auch gemacht. Nennt sich Trigatron Roehre.
>

Initialzündung ist natürlch noch eleganter. So läst sich der 
Triggerimpuls exakt vorhersagen. Ich hatte etwas primitiver gedacht. ;)

Achja da ist mir doch einkomplettes Hochenergieschaltgerät entgangen  ?(

Namaste

von mknoelke (Gast)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Der Amerikansche Praesident. Und der hat die Macht eine A-Bombe zu
> zuenden fuer den EMP. :=)

Braucht der nicht, gibt auch EMP Bomben.
Sprengstoffgefülltes Kupferrohr mit stirnseitenzündung innerhalb einer 
stromdurchflossenen Spule.
Ja, ich weiß, gibts aber wirklich. Trau mich seit Snowden aber nicht 
mehr google wegen EMP und B*mbe zu befragen. ;-)
(Neue Ausrede für Faule ...)


Falk Brunner schrieb:
>>Die
>>Ergbnisse waren sehr zufrieden stellend. Also das Projekt wird laufen
>>und wird ein Erfolg mach mir da kein Kopf mehr.
>
> Du bist abgrundtief naiv. ;-)

Yep, hier muss ich uneingeschränkt zustimmen.

Ist schon spannend wenn bei einem xKA Puls mehrere 100V über 0,5m 
Laborleitung abfallen (lageabhängig) und das nicht wegen der ohmschen 
Widerstände.

Mit tiefen Taschen wird zumindest der Schalter nicht das Problem sein.
www.behlke.de.

Alles andere an diesem völlig unkompliziertem 'ns Gigawatt HV Pulsator' 
wird Grigory und seinen Prof. unschätzbare Dienste in der 
Persönlichkeitsentwicklung leisten.

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