Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Auslegung LC Filter für PWM Glättung


von Jürgen D. (Firma: Student) (freacky2002)


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Hallo zusammen,

ich bräuchte von euch einen Tipp wie ich am besten einen LC Filter 
auslegen kann um eine PWM zu glätten. Bisher hatte ich folgende Idee, da 
Ich eine PWM mit 4kHz nutze würde ich die cut-off Frequenz des Filters 
auf ca. 1kHz legen. Ich habe noch eine Spule mit 220uH und einen 
Kondensator mit 220uF rumliegen, das würde ja dann eine cut-off Frequenz 
von ca. 700Hz ergeben. Habe das mal mit Pspice simuliert(12V/2A und 
4kHz) sieht aber nicht wirklich gut aus. Hat jemand einen Tipp für mich?

Wäre sehr dankbar für eine Antwort!

von Jürgen D. (Firma: Student) (freacky2002)


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Ach ja, so sieht mein Ansatz im Schlatplan aus.

von Stefan (Gast)


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Cut-Off Frequenz heisst leider nicht, dass alle höheren Frequenzen 
abgeschnitten werden.

Was Du da gebaut hast, ist vielmehr ein Tiefpass zweiter Ordnung. Seine 
Flanke hat die Steilheit 12dB pro Oktave. Heisst: Signale mit einer 
Frequenz, die doppelt so hoch ist, wie die Grenzfrequenz, werden um 12dB 
gesenkt. Das ist nur 1/4.

Bei doppelter Frequenz verdoppelt sich der Widerstand der Spule, während 
sich der Widerstand des Kondensators halbiert.

Dein Filter reduziert die Welligkeit um etwa 1/20 - wenn die Bauteile 
ideale Eigenschaften haben. Aber kein Bauteil ist ideal. Kondensatoren 
in dieser Größenordnung (220µF) enthalten eine große parasitäre 
Induktivität (denn sie bestehen aus aufgewickelter Metallfolie) die in 
deinem Filter unerwünscht ist. Schalte einen kleineren Kondensator (z.B. 
100nF) parallel oder versuche einen Tantal-Elko.

Ich würde auch eine viel größere Spule verwenden. Denn die Spule hat bei 
4kHz nur 5,5 Ohm. Da müssen die Leitungen im Stromkreis und der 
Kondensator schon ziemlich niederohmig sein, damit der Kondensator das, 
was die Spule noch durch lässt kurzschließen zu können.

von Jürgen D. (Firma: Student) (freacky2002)


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Hallo Stefan,

dank dir für die schnelle Antwort. Du scheinst dich gut in diesem Thema 
aus zu kennen, hast du vielleicht spontan eine Spulen/Kondensator 
Kombination im Kopf die du als sinnvoll erachten würdest?

von Yoschka (Gast)


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Ich raff es nicht.
Wirst Du noch gewindelt?
Nimm Pspice und probiere verschieden Werte aus!

von Bronco (Gast)


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Doofe Frage:
Wenn Du einen Lüfter steuern willst (was ich aus "Fan Controller" 
erschließe), warum willst Du die PWM-Frequenz mit einem LC glätten?
Aus EMV-Gründen?
Der Lüfter glättet aufgrund seiner Massenträgheit selbst.

von spess53 (Gast)


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Hi

>Doofe Frage:
>Wenn Du einen Lüfter steuern willst (was ich aus "Fan Controller"
>erschließe), warum willst Du die PWM-Frequenz mit einem LC glätten?
>Aus EMV-Gründen?
>Der Lüfter glättet aufgrund seiner Massenträgheit selbst.

Vielleicht, weil in den meisten Lüftern BLDC-Motoren verbaut sind. Und 
deren Steuerung mag keine PWM.

MfG Spess

von Jürgen D. (Firma: Student) (freacky2002)


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Genau das ist der Grund ich habe eine PID Regeler auf einem ATmega32u4 
mit einem DS18S20 Temperatursensor laufen. Die Lüfter die ich betreibe 
sind Brushless Industrie Lüfter und haben nur den VCC und GND Anschluss. 
Und wie man leider weis ist das direkte betreiben von Brushlessmotoren 
mit PWM eine sehr schlechte Idee.

Ich habe nun mit PSPICE einige Kombinationen probiert, musste jedoch 
Kompromisse eingehen, da Spulen mit hohem Strom und hoher Induktivität 
sehr schwer zu bekommen sind (wenn man einen findet sind diese von den 
Abmassen sehr groß)....

von Carsten R. (kaffeetante)


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Yoschka schrieb:
> Ich raff es nicht.
> Wirst Du noch gewindelt?
> Nimm Pspice und probiere verschieden Werte aus!


Da hat sich jemand im Ton vergriffen. Nebenbei ist Ausprobieren ohne 
Konzept auch nicht immer die Lösung erster Wahl. Wenn das Ergebnis nicht 
ausreichend gut ist, macht es durchaus Sinn mal das Konzept zu 
hinterfragen anstelle von höher, weiter, schneller blind auszuprobieren. 
So gesehen macht Jürgen es genau richtig. Wie ein Kollege von mir immer 
zu sagen pflegt: Fragen kostet nichts. Es ist ein unterschied ob jemand 
um Hilfe und Tips fragt oder ob sich jemand es bequem macht und alles 
auf dem Silbertablett fertig serviert haben will. Letzteres ist hier 
nicht der Fall.

Man kann auch andere Filter verwenden oder zwei bis beliebig viele 
hintereinander schalten, je nach Anforderung. Wenn die erste Stufe 
relativ viel Energie speichern/zeitlich verschieben und somit relativ 
groß sein muß um eine rechteckige PWM abzurunden, so braucht die nächste 
Stufe nicht mehr so viel zu speichern um die Restwelligkeit weiter zu 
glätten.

Zugegeben nach Milchmädchenart gerechnet entspricht zweimal 
hintereinander die Welligkeit auf ein zehntel zu reduzieren jeweils der 
gleichen Dämpfung, aber es werden dabei unterschiedlich große 
Energiemengen zwischengespeichert. Die zweite Stufe kann also kleiner 
mit einem anderen Kern ausgelegt werden. Zudem müssen die Dämpfungen 
nicht gleich sein. Das ist nur ein Beispiel zur Veranschaulichung.

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