Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Audiosignalverstärkung


von Max Schroer (Gast)


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Hallo Leute,

im Rahmen eines Projektes zur Musikübertragung mit Hilfe des Faraday 
Effektes möchte ich ein Audiosignal ausgehend von einem CD Spieler auf 
einen Elektromagneten schicken. Dazwischen muss folglich ein Verstärker 
geschaltet sein. Für meine erste Überlegung habe ich einen nicht 
invertierenden OpAmp gebaut und ihn dazwischen geschaltet, hat nicht 
funktioniert. Im Nachhinein war das klar, denn der Elektromagnet 
benötigt ja zum Betrieb auch Strom, der in der Schaltung nicht vorhanden 
war, also habe ich mir den Kopf darüber zerbrochen, wie ich denn einen 
Strom hinbekomme, der dem Verlauf des Audiosignals entspricht. Ich habe 
im Internet geforscht und die Möglichkeit entdeckt den nicht 
invertierenden OpAmp noch mit einer Kollektorschaltung eines 
Transistors, genauer mit einer Emitterfolge, auszustatten. Außerdem habe 
ich die Möglichkeit entdeckt einen reinen Transistorverstärker verwenden 
zu können.
Ich würde mich freuen könntet ihr mir sagen, was ich da genau verwenden 
kann/sollte und möglicherweise sogar dazu einen Schaltplan hochladen 
könntet.

Danke im Voraus.

Mfg. Max

von ArnoR (Gast)


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> könntet ihr mir sagen, was ich da genau verwenden
> kann/sollte und möglicherweise sogar dazu einen Schaltplan hochladen
> könntet.

Du brauchst einen Leistungsverstärker (z.B. ein IC wie TDA2030) der den 
nötigen Strom liefern kann, und diesen Verstärker musst du so 
beschalten, dass der Spulenstrom proportional zur Eingangsspannung 
(Audiosignal) ist.

Im Anhang mal eine Prinzipschaltung, die das Audiosignal 10-fach 
verstärkt und einen Strom von 1A je 4Volt Eingangsspannung durch die 
Spule treibt.

von ArnoR (Gast)


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> einen Strom von 1A je 4Volt Eingangsspannung durch die Spule treibt.

sollte heißen:

einen Strom von 1A je 0,4Volt Eingangsspannung durch die Spule treibt.

von MaWin (Gast)


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> der Elektromagnet benötigt ja zum Betrieb auch Strom,
> der in der Schaltung nicht vorhanden war,

Vielleicht solltest du eine Stromversorgung an deinen OpAmp 
anschliessen.

von Max Schroer (Gast)


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Hi,

vielen Dank für die schnelle Antwort, also einen Leistungsverstärker.
So nun nehme ich mir mal deine Prinzipschaltung.
1m soll schon meine Spule sein? Dann hast du am Plus Eingang des OpAmps 
das Audiosignal angelegt? Dann 3 Widerstände mit 110/1000/4 Ohm, dadurch 
berechnet sich die Verstärkung um den Faktor 10?

Meine Spule darf längerfristig nur mit 1 A betrieben werden, der OpAmp 
hat eine empfohlene Betriebsspannung von 12 V, wie muss dann die 
Schaltung dimensioniert werden?

Mfg. Max

von Max Schroer (Gast)


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Hi,

wenn ich einfach eine Stromversorgung an meinen OpAmp anschließe, bleibt 
die Frage, ob der Strom die Signalcharakteristika des Audiosignals 
aufweist, denn das soll er.

von ArnoR (Gast)


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> der OpAmp hat eine empfohlene Betriebsspannung von 12 V,
> wie muss dann die Schaltung dimensioniert werden?

Was für ein OpAmp? Wie groß ist das Eingangssignal? Frequenzbereich? 
Induktivität der Spule?

Die Spannungsverstärkung der Schaltung ist V=1+(1k/110), der 
Ausgangsstrom ist Ia=Ua/4R = Ue*V/4R. Du dimensionierst die Schaltung, 
indem du die genannten Widerstände so abänderst, dass sich die 
gewünschten Werte ergeben.

Allerdings musst du die Induktivität und den Frequenzbereich beachten, 
weil mit steigender Induktivität und/oder Frequenz die Spannung an der 
Induktivität steigt und die Aussteuerbarkeit begrenzt.

von dolf (Gast)


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Max Schroer schrieb:
> wenn ich einfach eine Stromversorgung an meinen OpAmp anschließe, bleibt
> die Frage, ob der Strom die Signalcharakteristika des Audiosignals
> aufweist, denn das soll er.

geht´s noch komplizierter?

nimm ne pa und häng statt dem lautsprecher ne passende sendewicklung 
dran.
hören tut man da wenig bis nix aber man hat n schönes nf magnetfeld.
da hinein ne abhörspule + kleineer kh verstärker und es sollte was zu 
hören sein.

von ArnoR (Gast)


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> nimm ne pa und häng statt dem lautsprecher ne passende sendewicklung
> dran.

Dann ist der Strom aber frequenzabhängig, bei f->0 geht I-> unendlich 
und umgekehrt. Das will der TO sicher nicht, deshalb hab ich oben eine 
mofifizierte Schaltung gezeigt, bei der der Strom unabhängig von der 
Frequenz ist (solange der Verstärker ausgangsseitig nicht übersteuert 
ist).

von MaWin (Gast)


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> wenn ich einfach eine Stromversorgung an meinen OpAmp anschließe, bleibt
> die Frage, ob der Strom die Signalcharakteristika des Audiosignals
> aufweist, denn das soll er

Also ohne Stromversorgung geht's jedenfalls gar nicht,
eine Schaltung kann ja nicht zaubern,
irgendwoher muss der Strom ja kommen.

von Kai K. (klaas)


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von Max Schroer (Gast)


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Hallo Jungs,

dass sind aber viele Antworten, dann mal los:

Also erstmal allgemein, ich beschreibe mal allgemein den Sinn des 
ganzen, damit jeder nachvollziehen, was genau vorliegen muss.
Der Faraday Effekt beschreibt die Doppelbrechung eines Laserstrahls in 
einem Medium, welches sich in einem parallelen Magnetfeld befindet. Das 
heißt im Klartext: Linear polarisiertes Licht geht durch Medium und 
Magnetfeld und der Polarisationswinkel verschiebt sich um eine bestimmte 
Gradzahl, unter anderem abhängig vom B Feld.
Diese Gradzahl kann man durch eine Photodiode nachweisen, in dem man ein 
Multimeter an einen Widerstand im Stromkreis der Photodiode parallel 
schaltet. So wann immer sich das B Feld verändert, verändert sich der 
Polarisationswinkel und die Photodiode emittiert ein anderes Signal. 
Ziel ist es nun auf den Elektromagnet ein Musiksignal zu schicken, 
welches natürlich der Strom aufweisen muss, damit sich das B Feld im 
Zuge der Signalcharakteristika ändert. Denn ändert sich dieses, wie das 
Audiosignal, so ändert sich auch der Polarisationswinkel entsprechend 
und man müsste an der Photodiode selbige Änderung theoretisch erfahren. 
Schließt man an die Photodiode einen Lautsprecher mit vorgeschaltetem 
nicht invertierenden OpAmp so müsste man das Audiosignal, welches man 
eingibt auch wieder am Lautsprecher bekommen, übertragen durch den 
Laser.

So weit so gut..

@ArnoR:
Also das Eingangssignal soll bestenfalls ein Musikstück sein, also 
müsste das ganze ja im hochfrequenten Bereich liegen, richtig?
Die Induktivität habe ich noch nicht berechtigt und kein Datenblatt 
vorhanden, werde ich gleich mal tun.
Ich kann dir leider nicht sagen um welchen OpAmp es sich handelt und 
welche Daten er hat, ich weiß nur empfohlene Betriebsspannung 12 V.

@MaWin:
Die Frage habe ich mir auch gestellt. Ich dachte mir bloß, dass ein 
Leistungsverstärker mit einem Transistor eventuell Strom emittiert, 
schließlich ist P=U*I und wenn I=0 muss ja auch P=0 sein..

von Max Schroer (Gast)


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@Kai Klaas:
Habe ich richtig verstanden, dass du mit deinem Link auf den 
Geberverstärker anspielst, der dort gezeigt wird?

von Kai K. (klaas)


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>Habe ich richtig verstanden, dass du mit deinem Link auf den
>Geberverstärker anspielst, der dort gezeigt wird?

Genau, und das theoretische Drumherum der stromproportionalen 
Ansteuerung..

von MaWin (Gast)


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> Diese Gradzahl kann man durch eine Photodiode nachweisen, in dem man ein
> Multimeter an einen Widerstand im Stromkreis der Photodiode parallel
> schaltet

Das ist natürlich keine gute Empfängerschaltung, schau lieber nach einem 
Transimpedanzverstärker.

> Schließt man an die Photodiode einen Lautsprecher mit vorgeschaltetem
> nicht invertierenden OpAmp

Für BEIDES, deine Magneten und deinen Lautsprecher, solltest du normale 
Audioverstärkerendstufen benutzen.

Die übertragen zwar keine Gleichspannung, aber Musik, und sind auch für 
induktive Lasten geeignet.

von Kai K. (klaas)


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>Die übertragen zwar keine Gleichspannung, aber Musik, und sind auch für
>induktive Lasten geeignet.

Naja, er scheint ja wohl eine deutlich größere Induktivität zu haben, 
als die eines Lautsprechers...

Also Max, laß mal die Induktivität deiner Spule rüberwachsen...

von Max Schroer (Gast)


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Also ich lese mir jetzt mal den Link genauer durch, habe den gerade nur 
überflogen.
Also ich soll jetzt für beides den gleichen Verstärker benutzen?
Die Induktivität habe ich jetzt berechnet, wenn mich nicht alles täuscht 
liegt die bei meiner Spule bei 0,04.

von Kai K. (klaas)


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>Die Induktivität habe ich jetzt berechnet, wenn mich nicht alles täuscht
>liegt die bei meiner Spule bei 0,04.

Also 40mH? Große Tieftöner haben ganz grob um die 1mH.

von Max Schroer (Gast)


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Ja richtig, 40 mH.

von Max Schroer (Gast)


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Also im Prinzip macht dieser Geberverstärker ja genau das, was ich will, 
verstärken. Wenn ich mir das Schaltbild auf Seite 5 deines Linkes 
anschaue, dann ist da ja auch eine Spule drin. Nun gut, gebe ich also 
ein Audiosignal auf den Geberverstärker, dann habe ich in der Spule ein 
Magnetfeld welches sich im Zuge des Signals ändert, aber woher kommt der 
Strom?

von Kai K. (klaas)


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>Nun gut, gebe ich also ein Audiosignal auf den Geberverstärker, dann habe
>ich in der Spule ein Magnetfeld welches sich im Zuge des Signals ändert,
>aber woher kommt der Strom?

Lassen wir die Caps mal weg, dann fließt durch R12 der Strom Uein/R12. 
Deshalb fließt durch R21 der Strom Uein/R12 x (R20+R12)/R21. Durch die 
Spule fließt dann die Summe dieser beiden Ströme. Dieser Strom kommt 
natürlich aus der Endstufe, wobei die Ausgangsspannung der Endstufe 
durch die Gegenkopplung gerade so eingestellt wird, daß der induktive 
Spannungsabfall an der Spule "nachgeregelt" wird. Für unterschiedliche 
Frequenzen fällt also unterschiedlich viel Spannung an der Spule ab, je 
höher desto mehr. Das Magnetfeld stellt sich "danach" ein, nachdem der 
Verstärker den signalproportionalen Strom in die Spule eingeprägt hat.

von ArnoR (Gast)


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> Wenn ich mir das Schaltbild auf Seite 5 deines Linkes
> anschaue, dann ist da ja auch eine Spule drin.

Das ist genau die gleiche Schaltung wie ich sie oben gezeigt habe.

> aber woher kommt der Strom?

Den Strom liefert der Verstärker, der durch das Eingangssignal gesteuert 
wird.

> wenn mich nicht alles täuscht
> liegt die bei meiner Spule bei 0,04.
> Ja richtig, 40 mH.

Wenn das wirklich stimmt, kannst du die Sache gleich wieder vergessen. 
Um 1A bei 20kHz und 0,1V Eingangsspannung durch 40mH zu treiben, 
brauchst du eine Verstärkerausgangsspannung von 5kV.

von Klaus R. (klara)


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ArnoR schrieb:
> Wenn das wirklich stimmt, kannst du die Sache gleich wieder vergessen.
> Um 1A bei 20kHz und 0,1V Eingangsspannung durch 40mH zu treiben,
> brauchst du eine Verstärkerausgangsspannung von 5kV.

Wie wäre es da mit einem Supraleiter und einer wesentlich kleineren 
Induktivität?
Gruss Klaus.

von Jupp (Gast)


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Also an der RIM (Gesamt-)Schaltung würde ich mich nicht orientieren, da 
ist die Ausgangsspannung immer 0 ;)

SCNR,
Jupp

von Max Schroer (Gast)


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Guten Morgen Jungs,

@Kai Klaas:

Ja wunderbar, das verstehe ich soweit. Danke sehr. :-)

@ArnoR:

Das habe ich mir schon gedacht, dass das die selbe ist, auch dir vielen 
Dank. Der Verstärker liefert also wirklich den Strom? Also doch.
Was? 5kV? Das hört sich nicht gut an! Wie wird die 
Verstärkerausgangsspannung niedriger? Wenn ich erstmal niedere 
Frequenzen übertrage? 10hz zum Beispiel? Könnte ich ja erstmal mit einem 
Funktionengenerator und einem Oszilloskop verwirklichen. Wird die 
benötigte Verstärkerausgangsspannung auch niedriger, wenn die 
Induktivität höher oder niedriger ist?

@Klau Ra.:

Wo soll ich denn den Supraleiter hinhauen?

@Jupp:

Ehm welche Schaltung meinst du jetzt, sorry, dass ich so blöd frage. :-D

von Jupp (Gast)


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Max Schroer schrieb:
> @Jupp:
>
> Ehm welche Schaltung meinst du jetzt, sorry, dass ich so blöd frage. :-D

Die von Kai Klaas verlinkte.
Man beachte die Beschaltung der Ausgangsbuchse ;)

von Kai K. (klaas)


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>Wie wird die Verstärkerausgangsspannung niedriger? Wenn ich erstmal
>niedere Frequenzen übertrage? 10hz zum Beispiel?

Kannst du nicht einen Gleichstrom durch die Drossel schicken und den 
Modulationsstrom viel kleiner wählen? Dann wird ja auch automatisch der 
Spannungsabfall über der Spule kleiner. Der Fotodiodenverstärker müßte 
natürlich stärker verstärken, aber das ist wohl eher nicht das Problem, 
wenn du eine rauscharme Schaltung (TIA) nimmst.

Ja, die Verstärkerausgangsspannung wird kleiner, wenn du nur niedrige 
Frequenzen überträgst. Für den Spannungsabfall über der Spule gilt ja: 
Ueff = 2 x pi x f x L x Ieff. Der Spannungsabfall über der Spule ist 
also proprotional zum Strom, der Frequenz und der Induktivität.

Es reicht aber nicht nur, daß der Verstärker nur niedrige Frequenzen 
verstärken "soll". Sind höhere Frequenzen im Signal vorhanden, werden 
sie unweigerlich auch mitverstärkt und führen wieder zu einer 
Übersteuerung. Du mußt die unerwünschten höheren Frequenzen also vor 
diesem Verstärker mit einem Filter heraussieben, was aber mit OPamps 
überhaupt kein Problem darstellt.

Warum wickelst du auf die Spule eigentlich nicht eine kleinere Wicklung 
zusätzlich auf, die nur für die Modulation des Magnetfelds sorgt? Dann 
müßtest du mit dem Verstärker nicht den hohen Gleichstrom und den 
niedrigeren Modulationsstrom gleichzeitig erzeugen, kämst mit einem 
kleineren Verstärker aus und könntest vor allem die Induktivität der 
Modulationswicklung deutlich verkleinern.

von Max Schroer (Gast)


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Hui,

das wird jetzt aber kompliziert. :-D
Da muss ich aber jetzt einiges Fragen, also:

@Jupp:
Die Ausgangsbuchse? Meinst du jetzt vom OpAmp?

@Kai Klaas:
Was bezeichnest du als Drossel und was ist der Modulationsstrom?
Naja den Photodiodenverstärker kann man ja schon sehr groß wählen, soll 
ich den Schaltkreis eine Konstantstromquelle bauen oder auch mit einem 
Geberverstärker arbeiten?
Was ist mit TIA gemeint? Wenn ich die höheren Frequenzen heraussiebe, 
gehen die mir dann ganz verloren? Kann ich so etwas mit einem RC Filter 
machen?
Mhm leider komme ich an die Spule nicht dran, das ganze ist ein 10 cm 
langer zylinderförmiger Eisengegenstand in dem sich Spule und Medium 
befinden. :/

von Kai K. (klaas)


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>Was bezeichnest du als Drossel und was ist der Modulationsstrom?

Mit Drossel meine ich natürlich die Spule, sorry. Der Modulationsstrom 
wäre dein Musiksignal, mit dem du ja die Stärke des Magnetfelds ändern, 
also modulieren willst.

>Naja den Photodiodenverstärker kann man ja schon sehr groß wählen,...

Hhm, du meinst die Verstärkung desselben?

>...soll ich den Schaltkreis eine Konstantstromquelle bauen oder auch mit
>einem Geberverstärker arbeiten?

Wenn du das mit zwei Spulen machst, kannst du eine Konstantstromquelle 
und den Geberverstärker nehmen. Wenn du nur eine Spule verwendest, kann 
der Geberverstärker auch den Gleichstrom liefern. Die Schaltung muß dann 
aber DC-fähig sein, wie Arnos Schaltung, was die Schaltung in meinem 
Link wegen C6 nicht ist.

>Was ist mit TIA gemeint?

Was sagt denn Gurgel dazu?? Natürlich ist damit der 
"Trans-Impedance-Amplifier" gemeint, die übliche Art das Signal einer 
Fotodiode zu verstärken.

>Wenn ich die höheren Frequenzen heraussiebe, gehen die mir dann ganz >verloren?

Ja klar, futsch ist hin und hin ist futsch...

>Kann ich so etwas mit einem RC Filter machen?

Würde man wohl mit einem Butterworth-Filter 2. oder höherer Ordnung 
machen, um ganz sicher zu gehen, daß der Verstärker nicht doch noch 
übersteuert.

>Mhm leider komme ich an die Spule nicht dran, das ganze ist ein 10 cm
>langer zylinderförmiger Eisengegenstand in dem sich Spule und Medium
>befinden. :/

Und eine zusätzliche Spule anflanschen?

Bist du Physiklehrer oder ist das deine Bachelorarbeit?

von Max Schroer (Gast)


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Hi :-)

Weder noch, ich studiere Physik im zweiten Semester und wir müssen da so 
ein Projekt machen.

Ja ich meinte die Verstärkung des Photodiodenverstärkers.
Das heißt ich nehme jetzt für Stromkreis Spule und Stromkreis Photodiode 
Arnos Geberverstärker?
Zusätzlich baue ich in den Stromkreis der Photodiode auch einen 
Transimpedanzverstärker ein, richtig?!
So das mit dem Gleichstrom auf die Spule und einem niedrigeren 
Modulationsstrom des Signals klingt für mich gut, wie realisiere ich 
das?
Mit dem Butterworth meinste dann sowas hier 
ne:http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Butterworth_II_Order_LPF.png
Kann man so etwas fertig kaufen oder löte ich mir den lieber selbst 
zusammen?!

Eine zusätzliche Spule anflanschen, da wüsste ich nicht, wie ich das 
machen soll, aber der Durchmesser des Zylinders ist gering, 2cm. Ich 
könnte noch eine drüberschieben vielleicht..

von Kann man nicht glauben (Gast)


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Max Schroer schrieb:
> Weder noch, ich studiere Physik im zweiten Semester und wir müssen da so
> ein Projekt machen.

Das ist jaetz aber nicht dein Ernst, oder?

Max Schroer schrieb:
> Was? 5kV? Das hört sich nicht gut an! Wie wird die
> Verstärkerausgangsspannung niedriger?

Physik im 2. Semester und dir ist noch nicht mal U = L*dI/dt klar?

von Kai K. (klaas)


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>Das heißt ich nehme jetzt für Stromkreis Spule und Stromkreis Photodiode
>Arnos Geberverstärker?

Nein, nein. Das sind völlig verschieden Anforderungen. Sei mir nicht 
böse, aber ich glaube hier läuft irgendetwas verkehrt. Für die Lösung 
der Aufgabe scheint viel Erfahrung in der Entwicklung elektronischer 
Schaltungen vorausgesetzt zu sein. Das ist aber im 2. Semester Physik 
gar nicht vorhanden. Besprich dich bitte noch mal mit deinem Betreuer.

von MaWin (Gast)


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> Für die Lösung der Aufgabe scheint viel Erfahrung in der
> Entwicklung elektronischer Schaltungen vorausgesetzt zu sein.

Na ja, ich glaube nicht, daß für 20kHz die volle Aussteuerung benötigt 
wird, das ist bei Musik ja auhc nicht der Fall, die Hochtöner würden 
schnellstens abrauchen.
<pre>
                            Licht
                              :
CD-Player--Audioverstärker--Spule    +---C---+
                              :      |       |
                      +--Photodiode--+---R---+
                      |              |       |
                      |              +--|-\  |
                      |                 | 
>-+--Audioverstärker-Lautsprecher
                      +-----------------|-/
                      |       Transimpedanzverstärker
                     GND
</pre>
scheint mir dermassen primitiv zu sein, daß ich mich nicht Frage wie man 
im 2. Semester Physik, sondern wie man in der 8. Klasse Physik nicht die 
nötigen Grundlagen dazu haben sollte.

Daß ein Verstärker ohne Versorgungsspannung nicht funktioniert, sollte 
jedem klar sein, der das erste mal den Netzstecker aus einer HiFi Anlage 
gezogen hat.

Und wer das nicht weiss, soll lieber Esoterik studieren.

von J. A. (gajk)


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ArnoR schrieb:
>> könntet ihr mir sagen, was ich da genau verwenden
>> kann/sollte und möglicherweise sogar dazu einen Schaltplan hochladen
>> könntet.
>
> Du brauchst einen Leistungsverstärker (z.B. ein IC wie TDA2030) der den
> nötigen Strom liefern kann, und diesen Verstärker musst du so
> beschalten, dass der Spulenstrom proportional zur Eingangsspannung
> (Audiosignal) ist.
>
> Im Anhang mal eine Prinzipschaltung, die das Audiosignal 10-fach
> verstärkt und einen Strom von 1A je 4Volt Eingangsspannung durch die
> Spule treibt.

Ne Frage zum Verständnis: Seh ich das richtig, dass der Großteil der 
Leistung am Widerstand mit der 4 umgesetzt wird?

von Max Schroer (Gast)


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Hallo Leute.

@Kann man nicht glauben:
Tut mir Leid, dass ich Fragen stelle. Dich werde ich damit sicher nicht 
mehr belasten.
Außerdem entschuldige ich mich dafür nicht jede Formel auswendig zu 
können, um Formeln wiedergeben zu können muss man auch nicht Physik 
studieren, sondern einfach bloß das Internet öffnen. Ich muss auch ganz 
ehrlich sagen, dass ich keine Lust habe mit dir darüber zu diskutieren. 
Ich habe nämlich eigentlich ein Projekt zu erledigen und andere Leute in 
diesem Forum wollen mir dabei helfen und tuen es wirklich gut, wenn du 
das nicht tun möchtest, dann unterlasse bitte abfällige Bemerkungen. 
Danke.

@Kai Klaas:
Du hast Recht im 2. Semester Physik hatte man ein Modul namens 
Elektrizität und Magnetismus, welches allerdings leider nicht die 
nötigen praktischen Erkenntnisse liefert, sondern stattdessen auf einer 
abgehobenen theoretischen Ebene alles erläutert. Erst im 3. Semester hat 
man Elektronik mit einem dazugehörigen Praktikum, wo genau solche Themen 
behandelt werden. Dennoch ändert das leider nichts an der Tatsache, dass 
unser momentanes Projekt für den Erhalt genau einer solchen Noten 
verlangt das ganze durchzuführen.
So das heißt, wenn ich jetzt alles zusammenpacke, dann baue ich in den 
Stromkreis der Spule auf jeden Fall einen Geberverstärker ein, damit der 
Strom die Signalcharakteristika des Audiosignals aufweist und so ein 
Wechselfeld mit eben jenen von der Spule erzeugt wird, richtig?!
Doch welche Anforderungen habe ich an den Verstärker im Schaltkreis der 
Photodiode? Zum Einen würde ich sagen, dass die Verstärkung groß sein 
muss, da ja bei der Übertragung sicherlich viel verloren geht. Was noch 
und welche Art Verstärker brauche ich dann in diesem Schaltkreis? 
Benötige ich dazu nur den TIA oder noch einen anderen? Betrachtet man 
MaWins Zeichnung benötige ich zusätzlich zum TIA noch einen 
Audioverstärker. Aus welchem Grund?

@MaWin:
Vielen Dank für das Bild des Aufbaus, ein ähnliches wollte ich 
letztendlich haben.
Dass ich einen Verstärker mit einer Versorgungsspannung ausstatten muss, 
ist mir durchaus bewusst. ;-) Schließlich habe ich durchaus schon ein- 
zweimal einen OpAmp benutzt. Allerdings dann nur um invertierende oder 
nicht-invertierende OpAmps zu untersuchen/bauen.

von Kai K. (klaas)


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>So das heißt, wenn ich jetzt alles zusammenpacke, dann baue ich in den
>Stromkreis der Spule auf jeden Fall einen Geberverstärker ein, damit der
>Strom die Signalcharakteristika des Audiosignals aufweist und so ein
>Wechselfeld mit eben jenen von der Spule erzeugt wird, richtig?!

Ja.

>Doch welche Anforderungen habe ich an den Verstärker im Schaltkreis der
>Photodiode? Zum Einen würde ich sagen, dass die Verstärkung groß sein
>muss, da ja bei der Übertragung sicherlich viel verloren geht.

Das hängt natürlich ganz erheblich von deinem mechanischen Aufbau ab.

>Benötige ich dazu nur den TIA oder noch einen anderen?

Ein TIA reicht. Aber eventuell hast du einen großen Gleichlichtanteil. 
Dann darfst du erstmal nur wenig verstärken. Direkt hinter dem TIA mußt 
du dann den Wechsellichtanteil mit einem Hochpaß auskoppeln und noch 
einmal stärker verstärken.

>Betrachtet man MaWins Zeichnung benötige ich zusätzlich zum TIA noch
>einen Audioverstärker. Aus welchem Grund?

Da ist wohl etwas schief gegangen. Mawin will ja statt des speziellen 
Geberverstärkers mit der Spule in der Gegenkopplung (Stromquelle), einen 
normalen Audioverstärker verwenden, der die Spule direkt am Ausgang wie 
einen Lautsprecher treibt, also als Spannungsquelle. Dieser 
Audioverstärker muß allerdings DC-tauglich sein, um auch eine 
Gleichspannung ausgeben zu können, um also einen Gleichstrom durch die 
Spule treiben zu können.

von Max Schroer (Gast)


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Also der mechanische Aufbau ist halt folgender:
Laser ->-->- Polarisator ->-->- Spule ->-->- Polarisator ->-->- 
Photodiode
Meine bisherigen Versuchsdurchführungen ergaben, dass da schon einiges 
verloren geht. Die Abweichung zwischen der errechneten und gemessenen 
Änderung des Polarisationswinkels lag bei 10%.
Also im Stromkeis der Photodiode einen TIA. Wechsellicht und 
Gleichlicht, mhm, kann man das ermitteln? Also ich würde jetzt spontan 
sagen, dass da ein sehr hoher Gleichlichtanteil ist, da man ja mit dem 
Laser kohärentes Licht hat. Betrieben wird der übrigens mit zwei 
Batterien.
Das heißt Mawin will eine zusätzliche Stromquelle in den Aufbau mit 
einem normalen Audioverstärker einfügen und dann mit seinem Vorschlag 
dennoch einen Strom erreichen, der die Signalcharakteristika aufweist?

von Kai K. (klaas)


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>Also im Stromkeis der Photodiode einen TIA. Wechsellicht und
>Gleichlicht, mhm, kann man das ermitteln?

Mit einem Oszi am Ausang des TIA. Du stellst eine ausreichend kleine 
Verstärkung ein, sodaß der TIA am Ausgang nicht übersteuert und schaust 
dir dann mit dem Oszi das Ausgangssignal an, während du zwischen "DC" 
und "AC" schaltest.

>Das heißt Mawin will eine zusätzliche Stromquelle in den Aufbau mit
>einem normalen Audioverstärker einfügen und dann mit seinem Vorschlag
>dennoch einen Strom erreichen, der die Signalcharakteristika aufweist?

Er will deine Spule einfach mit einem Audioverstärker speisen, also als 
Spannungsquelle. Dabei erhalten höhere Frequenzen aber automatisch einen 
kleineren Strom.

von MaWin (Gast)


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> Dieser Audioverstärker muß allerdings DC-tauglich sein

Wozu ?

> Das heißt Mawin will eine zusätzliche Stromquelle in den Aufbau mit
> einem normalen Audioverstärker einfügen und dann mit seinem Vorschlag
> dennoch einen Strom erreichen

Wozu ?

Es geht doch um Musikübertragung durch zwei Polarisatoren um einem 
optischen Kristall. Da ist doch eine beliebige Vorspannung durch drehen 
der Polarisatoren erreichbar, man braucht doch keinen Dauerstrom im 
Magneten oder Vorspannung am TIA.

Und hohe Töne haben sowieso kleinere Pegel als tiefe Töne.

von Max Schroer (Gast)


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@Kai Klaas:
Sehr gut mit der Bedienung des Oszilloskops kenne ich mich bestens aus, 
dann stellt das kein Problem dar.

@MaWin:
Die Polarisatoren bleiben starr an Punkt x und Punkt y verschoben um 
eine bestimmte Gradzahl. Du hast Recht, man kann die Polarisatoren 
verschieben und so verschiedene Spannungen im Stromkreis der Photodiode 
messen, aber das ist meiner Meinung nach nicht Ziel führend, da ich ja 
nicht die Polarisatoren mit dem Audiosignal beeinflussen will, sondern 
das Magnetfeld. Deshalb soll sich ja das Magnetfeld mit dem Audiosignal 
verändern.

@Kai Klaas und MaWin:
Also ich habe das ganze ja schon mit einem nicht invertierenden OpAmp 
ausprobiert, falls das als Audioverstärker gilt, hätte es ja damals auch 
funktionieren müssen. Gut, damals habe ich keine hohen Frequenzen 
verwendet, sondern stattdessen einen Funktionengenerator auf dem ich 
10Hz Ausgangssignal eingestellt habe.

von Uwe (Gast)


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> Ich kann dir leider nicht sagen um welchen OpAmp es sich handelt
Dann las es doch gleich sein. Ohne diese Daten kannst du es sowieso 
knicken.

von MaWin (Gast)


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> da ich ja
> nicht die Polarisatoren mit dem Audiosignal beeinflussen will, sondern
> das Magnetfeld. Deshalb soll sich ja das Magnetfeld mit dem Audiosignal
> verändern.

Das Magnetfeld beeinflusst dann schon die Polarisation durch die Musik, 
es geht nur um die Gleichspannungsvorspannung (die man auch mit einem 
Permanentmagneten erreichen könnte und wegen des Erdmagnetfeldes sogar 
hat)

Wer zwischen Gleichstrom und verdrehtem Polfilter einen physikalischen 
Unterschied zu finden meint, hat den Faraday Effekt nicht verstanden.

von Kai K. (klaas)


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>Also ich habe das ganze ja schon mit einem nicht invertierenden OpAmp
>ausprobiert, falls das als Audioverstärker gilt, hätte es ja damals auch
>funktionieren müssen.

Naja, wenn du an den Ausgang eines OPamp eine 40mH Spule hängst, hast du 
bei 10Hz eine Impedanz von 2,5R, vom wohl verschwindenden 
Gleichstromwiderstand ganz zu schweigen. Das schließt jeden OPamp kurz.

Mußt du durch die Spule Gleichstrom und Wechselstrom schicken? Wie groß 
ist der Gleichstromwiderstand der Spule? Von welchem Gleichstrom reden 
wir? Wie groß soll der Wechselstrom durch die Spule sein? Sind die 40mH 
noch aktuell? Wie ist die Spule gewickelt? Sehr viele Wicklungen, also 
große Wicklungskapazität?

von Max Schroer (Gast)


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@Uwe:
Das ist ein Schaltbrett der Uni, die einzige Möglichkeit die ich habe, 
um herauszufinden, um welchen OpAmp es sich handelt, ist das Datenblatt 
zu finden. Dafür muss ich allerdings den zuständigen Angestellten 
fragen, der NATÜRLICH bis einschließlich 12. September Urlaub hat, erst 
danach kann ich euch vielleicht sagen, um welchen es sich handelt. 
Vielleicht sollte ich einfach zwei neue kaufen?!

@MaWin:
Es ist mir absolut bewusst, dass die Polarisation des Lichtstrahls sich 
durch das Magnetfeld ändert (genauer, der Polarisationswinkel). 
Schließlich ist das der Faraday Effekt, aber ich denke, dass mir das 
bewusst ist, habe ich schon genüge durch die Erläuterungen zur 
Versuchsdurchführung gezeigt.
Bisher habe ich zur Basisdurchführung folgendes gemacht:
Ich habe auf die Spule einen Gleichstrom von 1A geschickt und parallel 
errechnet, dass damit eine Änderung des Polarisationswinkels um 1 Grad 
zu erwarten ist, dann habe ich den ersten Polarisator auf den optimalen 
Wert x gestellt.  Linear polarisiert tritt dann der Lichtstrahl in das 
Medium, wo sich durch Einflussnahme des Magnetfeldes der 
Polarisationswinkel des Lichtes ändert. Den zweiten Polarisator habe ich 
mit einem Schrittmotor ausgestattet und so um 360 Grad drehen lassen. 
Die Spannung am Widerstand im Stromkreis der Photodiode habe ich die 
komplette Umdrehungsdauer mit LabView aufzeichnen lassen. Die Gradzahl 
des zweiten Polarisators, an dem sich in der Kurve des Spannungsverlaufs 
das Maximum befindet ergibt in der Differenz mit der eingestellten 
Gradzahl des ersten Polarisators die im Versuch nachgewiesene Änderung 
des Polarisationswinkels, der analog zum errechneten Wert von 1 Grad 
war.
Im Versuch der Musikübertragung mit Hilfe des Magnetfeldes möchte ich 
die beiden Polarisatoren gerne an zwei festen Punkten x und y stehen 
lassen und der Polarisationswinkel des Lichts solch sich ausschließlich 
durch die Einflussnahme des Magnetfeldes ändern, denn davon ist der 
Polarisationswinkel ja auch abhängig, da gilt: ß=V*d*B.
Falls ich irgendwas von dem, was du meinst noch nicht verstanden haben 
sollte, würde ich begrüßen, könntest du mir kurz erklären, was ich nicht 
verstehe.

@Kai Klaas:
Also bei meinen bisherigen Versuchen mit der Spule habe ich immer einen 
einfachen Gleichstrom von 1A durchgeschickt. Den Widerstand der Spule 
muss ich berechnen, aber die 40mH sind aktuell. Es dürfen auf jeden Fall 
nicht mehr als max. 3A durch die Spule gejagt werden und das nur für 
wenige Sekunden. Bei vorherigen Versuchen habe ich deshalb 1A circa 100s 
laufen lassen. Ich kann die Spule leider überhaupt nicht sehen und habe 
auch keine Möglichkeit da irgendwie dranzukommen, ich kann also nur 
sagen, dass sie 800 Windungen hat.
Das mit Wechsel- und Gleichstrom ist mir noch ein wenig fragwürdig, 
meinst du damit den Modulationsstrom als Wechselstrom und dann noch 
einen Gleichstrom sozusagen als "Betriebsstrom"?

von MaWin (Gast)


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> Falls ich irgendwas von dem, was du meinst noch nicht verstanden haben
> sollte

So scheint es.

Ob du nun 1A Dauerstom auf den Ausgang überlagerst (was ein 
Audioverstärker nicht kann und eine Spule nicht mag) damit
das Ausgangssignal nicht nur bei 1A eine 1+1A= 2 Grad =
stärkere Dämpfung durch die Polarisatoren erfährt und bei -1A
eine 0 Grad eine schwächere Dämpfung durch die Polarisatoren
erfährt,

oder ob du keinen Gleichstrom auf die Spule legst, und die
Polarisatoren um 1 Grad verdrehst, und dann auch bei -1A
eine schwächere und bei +1A eine stärkere Dämpfung bekommst,

ist identisch.

von Kai K. (klaas)


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>Das mit Wechsel- und Gleichstrom ist mir noch ein wenig fragwürdig,
>meinst du damit den Modulationsstrom als Wechselstrom und dann noch
>einen Gleichstrom sozusagen als "Betriebsstrom"?

Genau.

von Kai K. (klaas)


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Als Geberverstärker würde ich einen OPA541 probieren: Speisung mit -10V 
und +50V, Spule in die Gegenkopplung, 10R Widerstand vom "-" Eingang 
nach Masse.

Achtung, Schaltungen mit großen Spulen in der Gegenkopplung eines Opamps 
haben eine ganz fiese Falle: Die Wicklungskapazität führt mit der 
Induktivität der Spule zu einer Parallelresonanz, die durch den 
Wicklungswiderstand oft ungenügend bedämpft ist. Bei der Resonazfrequenz 
erhält der Verstärker dann einen extrem großen Verstärkungsfaktor, der 
ihn praktisch dauernd übersteuern läßt. Zur Abhilfe lötet man einen 
geeigneten Widerstand parallel zur Spule, hier rund 1k. Zusätzliche, 
"wohl gemeinte" Caps parallel zur Spule sind kontrapdroduktiv, weil sie 
die Resonanzfrequenz weiter drücken und die "Bandbreite" der Spule 
erheblich verschlechtern können. Letztlich bestimmt also die 
Parallelresonanz der Spule, bis zu welcher Frequenz eine 
stromproportionale Ansteuerung überhaupt möglich ist.

Mit diesen Maßnahmen bleibt die Phasendrehung in der Gegenkopplung in 
der Simulation unter 75° bei Frequenzen um 1kHz, was gerade noch 
stabilen Betrieb ermöglichen sollte. Die Schaltung sollte die 
Übertragung bis 3kHz schaffen, was zumindest Telefonqualität erlaubt. 
Man würde 1A Konstantstrom erzeugen und vielleicht eine Modulation mit 
0,1A Wechselstrom. Der "+" Eingang des OPA541 würde also ein 10V 
DC-Signal erhalten, dem eine Modulation mit 1V AC überlagert ist.

Will die Schaltung nicht stabil arbeiten, kann der 1k Widerstand weiter 
verkleinert werden, was dann aber auch die Bandbreite verringert...

von Max Schroer (Gast)


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@MaWin:
Ich glaube jetzt habe ich verstanden, was du meinst. Du bist der Meinung 
ich solle den Gleichstrom von 1A weglassen und stattdessen die 
Polarisatoren um 1 Grad drehen und die Spule ausschließlich mit dem 
Modulationsstrom speisen?

@Kai Klaas:
Danke sehr, das hat mir sehr weitergeholfen. Meine Mitpraktikanten und 
ich legen jetzt erstmal bis zum 12.9. eine Pause ein und danach werde 
ich das ganze mal bauen und testen. Werde dann berichten. Eine Frage 
habe ich noch, den Modulationsstrom liefert ja auf jeden Fall der 
Verstärker, liefert dieser auch den Gleichstrom oder muss ich den vor 
dem OpAmp schon einspeisen?

von Kai K. (klaas)


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>Eine Frage habe ich noch, den Modulationsstrom liefert ja auf jeden Fall
>der Verstärker, liefert dieser auch den Gleichstrom oder muss ich den vor
>dem OpAmp schon einspeisen?

Habe ich bereits beantwortet:

>Man würde 1A Konstantstrom erzeugen und vielleicht eine Modulation mit
>0,1A Wechselstrom. Der "+" Eingang des OPA541 würde also ein 10V
>DC-Signal erhalten, dem eine Modulation mit 1V AC überlagert ist.

von MaWin (Gast)


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> ich solle den Gleichstrom von 1A weglassen und stattdessen die
> Polarisatoren um 1 Grad drehen und die Spule ausschließlich mit dem
> Modulationsstrom speisen?

genau.

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