Hallo liebes Forum, ist der Deckel eines radialen Elkos (der Teil, der nicht mit der Isolationsfolie umwickelt ist) denn leitend? Grund, ich habe eine Leiterplatte "huckepack" und der Elkodeckel steht dabei genau auf einem Draht eines Widerstands. Ist dies kritisch? Danke.
Ja und Ja. Musst du halt eine Kunststoffplatte dazwischen montieren.
Nein, ist nicht leitend, jedoch bei der axialen Bauform. http://de.wikipedia.org/wiki/Aluminium-Elektrolytkondensator Ich würde den Elko aber trotzdem nicht mechanisch belasten, und etwas Abstand schaffen.
Sven schrieb: > ist der Deckel eines radialen Elkos (der Teil, der nicht mit der > Isolationsfolie umwickelt ist) denn leitend? Ja, wie das bei Metallen halt so ist. Früher gab es mal Elkos im Kunststoffbecher, da liegen bei mir noch viele rum, aber die scheinen ausgestorben zu sein. Also isolieren oder kürzeren Elko nehmen, Bauteile die sich berühren sind immer ein Konstruktionsfehler. Gruss Reinhard
Markus schrieb: > Nein, ist nicht leitend, jedoch bei der axialen Bauform. > http://de.wikipedia.org/wiki/Aluminium-Elektrolytkondensator > > Ich würde den Elko aber trotzdem nicht mechanisch belasten, und etwas > Abstand schaffen. Klar ist Alu leitend, warum auch nicht? Seitlich ist der Becher mit einer Plasikfolie isoliert, die auch den Aufdruck trägt. Der Deckel aber liegt in der Regel blank. Und da das Gehäuse aus Alu ist, leitet es natürlich auch. Was du vermutlich meinst, ist die Frage, ob der Becher mit dem Minuspol verbunden ist. Das ist er bei stehenden Bauformen nicht, aber bei axialen schon.
ich schrieb: > Klar ist Alu leitend, warum auch nicht? Seitlich ist der Becher mit > einer Plasikfolie isoliert, die auch den Aufdruck trägt. Der Deckel aber > liegt in der Regel blank. Und da das Gehäuse aus Alu ist, leitet es > natürlich auch. > > Was du vermutlich meinst, ist die Frage, ob der Becher mit dem Minuspol > verbunden ist. Das ist er bei stehenden Bauformen nicht, aber bei > axialen schon. Ja hast natürlich recht. Klar ist Alu leitend, meinte eben nicht verbunden mit den Anschlüssen.
Bei meinen Elkos hier im Haus, die axial sind, ist meistens der Becher auch fest mit dem Minuspol verpreßt oder verschweißt. Auch habe ich stehende Elkos (radial), die keine separaten Lötfahnen für den Minuspol haben, aber ein Schraubgewinde gleich am Becher, um ihn mit Masse zu verschrauben, z.B. mit dem eisernen Gerätegehäuse. Solche Typen habe ich auch mit Lötfahne am Becherrand. Die einzige Ausnahme sind bei mir axale bipolare Elkos, wo beide Drähte aus einer Isolation heraus geführt sind, wie normalerweise der Pluspol. Dort wird aber der isolierte Becher die mittlere Verbindung sein, das müßte ich aber mal testen.
Reinhard Kern schrieb: > Also isolieren oder kürzeren Elko nehmen, Bauteile die sich berühren > sind immer ein Konstruktionsfehler. Letzteres stimmt so nicht. Gerade bei thermisch gekoppelten Bauteilen ist die Berührung zwecks Wärmeaustausch sogar hochgradig erwünscht, z.B. bei Leistungstransistor und Kühlkörper, Transistorpaaren in Differenzverstärkern, Kompensationsdioden bei Audioendstufen. In Kabelbäumen wird die Berührung der einzelnen Leitungen durchaus auch in Kauf genommen. Man hat bei Steckverbindern sogar eine erhebliche Verbesserung der Signalübertragung nachgewiesen, sobald sich die stromführenden, blanken Kontakte von Buchse und Stecker berühren.
Bei den Becher-Elkos und ähnlichen Bauformen hast du schon recht, da ist der Becher auch mit Minus verbunden. Aber die meisten stehenden Elkos (nicht nur die ungepolten) haben auf der Unterseite einen Gummi, und dort kommen zwei isolierte Anschlüsse raus, Plus und Minus. Und der Minuspol ist dann auf der Seite des Bechers beschriftet.
Leider ist der Becher nicht zuverlässig von den Anschlüssen isoliert. Über den Elektrolyt besteht in vielen Fällen eine hochohmige Verbindung mit dem Minuspol. Das kann auch noch nachträglich passieren wenn der vorher freistehende Wickel nach einem Stoß Kontakt zum Gehäuse bekommt.
Das Gehäuse ist zwar nicht direkt verbunden, der Wickel innen ist aber eigentlich nie isoliert reingesteckt (habs bei den Elko-Schlachtungen jedenfalls noch nicht gesehen). Da der Wickel Elektrolytgetränkt ist, gibt es schon eine leitfähige Verbindung zwischen den Pins und dem Gehäuse. Das kann dann in beide Richtungen stören...
Klar besteht eine (wenn auch meist hochohmige) Verbindung durch den Elektrolyten. Aber schon die Tatsache, daß der Becher aus Alu und damit leitfähig ist, verbietet eigentlich den Kontakt mit anderen Bauelementen. Egal ob der Becher mit Minus verbunden ist oder nicht. Ich glaube, da sind wir uns einig...
Wenn der Becher isoliert wäre (ist er nicht) bildet er eine große Auffangelektrode für alle möglichen Störsignale, die er an dem berührenden Drahtende in die Schaltung einspeist. Es gibt zwar Elkos, die auch oben an der Kappe mit einer Plastikscheibe isoliert sind, aber alleine die Berührung mit einem durchs Abschneiden angespitzten Drahtende ist ein Pfui. Das bohrt sich entweder in den Elko oder die Lötstelle wird mechanisch belastet, durch den Druck des Elko. Besonders bei den Virbrationen im Autoradio dürfte das nicht lange halten.
Hallo, anbei Elkos, die das Problem garantiert nicht haben. Ich weiss aber nicht, ob diese oder ähnliche noch hergestellt werden. Einfacher ist es, eine kürzere Bauform zu suchen. Gruss Reinhard
Die Roederstein EK werden imho schon lange nicht mehr gebaut da der Kunststoff irgendeinem Gesetz/Verordnung/Richtlinie nicht entspricht. Zum Böllern waren die Teile sehr beliebt, das knallt ordentlich wenn man die verpolt an 2 bis 3 fache Nennspannung anschließt.
Reinhard Kern schrieb: > anbei Elkos, die das Problem garantiert nicht haben. Stimmt, die trocknen nur aus. Solche Elkos wurden bei Reparaturen immer komplett getauscht.
Selbst wenn der Elko isoliert wäre, würde ich mechanische Spannung auf die Beine vermeiden. In ungünstigen Fällen reißt das Lötauge ab oder der Elko wird evtl. schneller undicht.
bedenke auch den FEHLER fall der ja nie auftritt, das sich der Becher wölbt und sein inneres nach außen dreht, da solte auch noch genug platz sein.
mahwe schrieb: > das sich der Becher > wölbt Besonders hübsch, wenn da eine Sollbruchstelle eingebaut ist und der Elko seinen Inhalt auf die darüberliegende Platine kotzt, damit die auch noch hin ist. Wie nennt man eigentlich das Gegenteil von Redundanz? Gruss Reinhard
Peter Dannegger schrieb: > Reinhard Kern schrieb: >> anbei Elkos, die das Problem garantiert nicht haben. > > Stimmt, die trocknen nur aus. > Solche Elkos wurden bei Reparaturen immer komplett getauscht. Gab es mit diesen genau von Reinhard gezeigten Typen mal besondere Probleme?
Reinhard Kern schrieb: > Wie nennt man eigentlich das Gegenteil von Redundanz? Hersteller-Gewinn! :-)
Ich habe schon einige stehende Elkos aufgemacht und festgestellt, daß der Wickel immer frei im Gehäuse steht, zentriert durch den Gummistopfen. Das Gehäuse wird dabei aber nie berührt. Der Elko ist auch nicht mit Elektrolyt gefüllt, sondern nur der Wickel damit getränkt, ohne daß dieser das Gehäuse berührt. Dennoch kann man zwischen den Anschlüssen und dem Gehäuse immer einen Widerstand im MOhm-Bereich messen. Das Innere des Elkos ist natürlich überall mit Elektrolyt "kontaminiert" und so kommt es unweigerlich zu Leckstörmen, die natürlich unerwünscht sind. Das Elko-Gehäuse darf also mit nicht mit irgendeinem Schaltungspotential verbunden werden. >Stimmt, die trocknen nur aus. Epoxidverguß neigt zu Mikrorissen und ist kein wirklich dichtes Material. Spezielle "Gummi"-Mischungen können da deutlich vorteilhafter sein, obgleich sie früher gerne spröde geworden sind. >Gab es mit diesen genau von Reinhard gezeigten Typen mal besondere >Probleme? In einer Klein&Hummel-Aktivbox aus den Mitte-80igern mußte ich mal alle solche Elkos austauschen. 70-80% hatten nur noch ein Bruchteil ihrer Kapazität, waren also ausgetrocknet. Das waren aber auch andere Typen von Röderstein, wenn ich mich richtig erinnere, nicht nur die EK-Serie.
Dieter Werner schrieb: > Leider ist der Becher nicht zuverlässig von den Anschlüssen isoliert. > Über den Elektrolyt besteht in vielen Fällen eine hochohmige Verbindung > mit dem Minuspol. Die Verbindung muss soooo arg hochohmig gar nicht sein: der Wickel wird idR. fest an den Gehäuseboden (oder Deckel?) gedrückt. Im Verlauf des Beitrag "Re: Elkos kühlen?" habe ich mal ein paar Elkos aufgesägt...
Hallo Reinhard, zumindest habe ich bei diesen Typen sehr schlechte Erfahrungen gemacht. In einem R&S Mobile Radio Tester waren die Dinger massenhaft schadhaft und ich musste mindestens 25 Stück wegen niedrigem Widerstand oder Kurzschluss auswechseln. Wirklich unglaublich. Hast Du zufällig mit diesen Typen ähnliche Erfahrungen gemacht? mfg, Gerhard Reinhard Kern schrieb: > Hallo, > > anbei Elkos, die das Problem garantiert nicht haben. Ich weiss aber > nicht, ob diese oder ähnliche noch hergestellt werden. Einfacher ist es, > eine kürzere Bauform zu suchen. > > Gruss Reinhard
Kai Klaas schrieb: >>Stimmt, die trocknen nur aus. > > Epoxidverguß neigt zu Mikrorissen und ist kein wirklich dichtes > Material. Spezielle "Gummi"-Mischungen können da deutlich vorteilhafter > sein, obgleich sie früher gerne spröde geworden sind. Danke. Dann werde ich da mal ein genaueres Auge drauf werfen, habe von genau diesen Roedersteins noch sowohl neue unbenutzte (ca. 1990) als auch gebrauchte in der Bastelkiste. Austrocknen werden sie aber sicher eher durch Nachformierung im Betrieb, wenn sich Gase mit Druck bilden, wobei dann Gas unter Druck durch die Mikrorisse entweicht, bevor es durch Hilfsstoffe wieder resorbiert wird. >>Gab es mit diesen genau von Reinhard gezeigten Typen mal besondere >>Probleme? > > In einer Klein&Hummel-Aktivbox aus den Mitte-80igern mußte ich mal alle > solche Elkos austauschen. 70-80% hatten nur noch ein Bruchteil ihrer > Kapazität, waren also ausgetrocknet. Das waren aber auch andere Typen > von Röderstein, wenn ich mich richtig erinnere, nicht nur die EK-Serie. Ganz olle Japaner aus 1970-er Jahren leben auch noch, obwohl ich diese als erste für sterbend hielt. Manche sahen halt schon rein optisch aus, wie aus einem Kaugummiautomaten. Aber davon soll man sich ja nicht beirren lassen. Die Gummidichtungen machten mir einen ganz brauchbaren Eindruck. Aber gut, völlig dicht so wie eine Vakuumröhre wird sowas bestimmt nie. Die Roedersteins aus Kunststoff bekam ich damals als Bastler beim Schuricht, konnte mir Typ und Hersteller gar nicht aussuchen.
Gerhard O. schrieb: > Hast Du zufällig mit diesen Typen ähnliche Erfahrungen gemacht? Die liegen schon ewig im Keller, wahrscheinlich habe ich seit mehr als 10 Jahren keine mehr verbaut, ich nehme höchstens mal einen für einen Musteraufbau, sonst sind sie mir zu gross. Den Rest, ein paar hundert Stück, werde ich wohl demnächst mal entsorgen. Oder will sie jemand haben? Bitte melden. Aber es muss eine logischen Grund geben, warum diese und ähnliche nicht mehr hergestellt werden. Vielleicht war auch das Vergiessen einfach zu teuer. Gruss Reinhard
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