Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Ausgelaufener ELKO?


von Johann (Gast)


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Hallo, ich kenn mich nicht wirklich aus, aber kann es sein das der ELKO 
ausgelaufen ist? Dann würd ich den nämlich tauschen...

Es handelt sich um die Platine eines XOMAX Autoradios mit TFT Montior, 
der spinnt die meiste Zeit und hat fehlfunktionen.. dachte mal ich 
schraub mal auf und prüfe ob ich was defektes finde

danke für eure Hilfe

lg

von n8schicht (Gast)


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Hallo,
bei einem geschätzten Preis von unter 1€ für den Kondensator ist es 
einen Versuch wert. Zumindest mal auslöten und von der Unterseite 
betrachten.

Gruß
N8

von Lui (Gast)


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Ich denke schon das der Elko ausgelaufen ist!
Wenn du Löten kannst, würde ich den Elko mal tauschen.

von Bernd E. (berecke)


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Muss nicht sein. Der Deckel sieht noch nicht ausgebeult aus. Der Becher 
liegt aber dicht am Gehäuse an. Bau ihn aus und miss mal die Kapazität.

von HildeK (Gast)


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Auf den ersten Blick hätte ich gesagt, dass das Klebstoffreste sind, mit 
dem der Elko mechanisch fixiert war. Die umgebogenen Beine sprechen auch 
dafür, dass er liegend über dem Hühnerfutter angebracht war.
Aber, wie schon gesagt: für < 1€ gibt es einen Neuen.

von Johann (Gast)


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Hallo, könnte diese ausgelaufene Flüssigkeit oder auch Kleber die 
Funktion des Geräts beinflussen? Gesund sieht das ganze ja wohl nicht 
aus.....

Habe zwar keine Löterfahrung aber schon im Youtube diverse 
Reparaturvideos gesehn, das ganze muss ich dann wohl von der hinterseite 
auslöten.

Der Elko wurde sicher gebogen da dass ganze doch recht Flach (im Radio) 
verbaut ist...

Wenn ich ihn angreife ist er etwas gewölbt allerdings auf der Oberseite 
flach, daher bin ich mir nicht sicher ob der defekt ist oder nicht.

Angenommen ich kaufe mir so ein Gerät zum ausmessen, muss ich den dann 
erst ausbauen oder ?  Wie sehe ich dann ob die Spannung in Ordnung ist 
oder nicht?
Und welches Gerät bräuchte ich dazu?

Danke, ciao

von Sebastian H. (technik_freak)


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Du kannst den Elko mittels Multimeter prüfen (es gibt eine 
Kapazitätsprüfung => ist die Kapazität nicht mehr in der Nähe des 
angegebenen Wertes, ist dieser nicht mehr OK). Zum messen der Spannung 
kann auch das Multimeter dafür genommen werden, oder ein Oszilloskop 
(kleine Änderungen der Spannung kann man hier besser erkennen).

von Joerg L. (Firma: 100nF 0603 X7R) (joergl)


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Wenn sich die "Flüssigkeit" beim Kratzen mit dem Fingernagel kristallin 
anfühlt und kleine Kristalle wegbrechen, dann ist der Elko ausgelaufen.
Wenn das braune Zeugs sich aber nach Kunststoff/Klebstoff oder Gummi 
anfühlt, dann war es ein Kontaktkleber.
Kontaktkleber: ist nichtleitend und stört keine elektrische Funktion.
Kristallisiertes Salz: verursacht Kurzschlüsse und greift Leiterbahnen 
und Bauteilepins durch Korrosion an.
Dem Foto nach tippe ich auf Klebstoff.

von HildeK (Gast)


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Johann schrieb:
> Angenommen ich kaufe mir so ein Gerät zum ausmessen, muss ich den dann
> erst ausbauen oder ?
Ja, wenn du seinen Wert ermitteln willst, muss mindestens ein Beinchen 
in der Luft hängen.

> Wie sehe ich dann ob die Spannung in Ordnung ist
> oder nicht?
Bisher reden wir von der Kapazität des Kondensators und wenn man diese 
misst und mit dem Aufdruck vergleicht, dann sollte das innerhalb 10% des 
aufgedruckten Wertes sein. Natürlich könnte man auch im eingebauten 
Zustand die Wirkung des Kondensators mittels eines Oszilloskops 
überprüfen indem man damit die Spannung am Kondensator im 
eingeschalteten Zustand misst. Daraus aber zu schließen, ob er noch in 
Ordnung ist, ist nur mit Kenntnis der Schaltung möglich.

> Und welches Gerät bräuchte ich dazu?
Kapazitäten können viele Multimeter - die ganz billigen aber eher nicht. 
Oft ist aber der Bereich nach oben begrenzt, ich kann auf dem Foto nicht 
erkennen, welchen Wert der Elko haben soll.

Für eine einmalige Sache würde ich lieber den alten Elko einfach 
wegwerfen und einen neuen mit den selben Werten einbauen. Das ist, auch 
wenn es nichts nützen sollte, der billigste Weg, den Verdacht zu 
beseitigen.

Zum Auslöten:
Ja, du musst von der Hinterseite auslöten.
In dem Fall würde ich den alten Elko oben abschneiden und dann die 
verbleibenden Drähte einzeln auslöten.
Kurz mit heißer Spitze (350...380°) erwärmen und mit der Pinzette von 
der anderen Seite herausziehen.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Das ist Kleber, kein Problem.
Interessanter sieht diese Ecke aus.

von Johann (Gast)


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Also danke vielmals für die ausführlichen Erklärungen !  Mein erster 
Beitrag hier und muss sagen sehr schnelle und wirklich Fachkundige 
Aussagen!

Danke!

von lüsterklemme (Gast)


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Ich bin dafür das 1,6MB Bild noch ein paar Mal zu posten.
Komisch das es durch den roten Kreis nicht 1,61MB hat :-)

von Knallerballer (Gast)


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Servus Johann,

Du musst beim Einbau eines neuen Elkos übrigens unbedingt auf die 
Polarität achten, sonst knallt es wirklich ganz beeindruckend und Du 
hast überall im Zimmer den hochgitigen Elektrolyten verteilt! Vom .. äh 
.. Geruch mal ganz zu schweigen ...

Eines der beiden Beinchen ist zu diesem Zwecke stets mit einem 
deutlichen Minuszeichen markiert.

Ebenfalls wichtig ist der aufgedruckte Kapazitätswert (in µFarad) und 
meist durch einen Schrägstrich getrennt die Spannungsfestigkeit (in 
Volt). Die Spannungsfestigkeit ist dabei ein Mindestwert, den Du nicht 
unterschreiten darfst (sonst knallts schon wieder). Du kannst aber 
prinzipiell auch einen Elko mit höherer Spannungsfestigkeit einsetzen, 
falls Du einen mit dem Originalwert in Deinem Laden nicht bekommen 
kannst. Aber übertreibs dabei nicht unnötigerweise, denn dann werden die 
Dinger schnell teuer und auch größer und passen irgendwann weder ins 
Budget noch ins Gehäuse.

Ich bezweifele übrigens, daß es an dem Kondensator liegt, wenn die Suppe 
auf der Platine wirklich nur Kleber ist.

Kannst ja mal ein größeres Bild von Bestückungs- und Lötseite der 
Platine einstellen, vielleicht erkennt dann einer irgendwas 
Verdächtiges. Aber achte dabei auf die erwünschten Bildformate, sonst 
knallts hier im Forum und Dein Thread nimmt Schaden ;-)

von Bernd R. (Firma: Promaxx.net) (bigwumpus)


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Was ist denn die merkwürdige Veränderung am schwarzen Steckgehäuse 
hinter dem ELKO, wo mehrere stabile Pins eingelötet sind, aber bei einem 
Pin der Rand des Kunststoffs so weiß verfärbt ist und nicht mehr kantig 
ist. Kann da etwas heiß geworden sein ? kalte Lötstelle ?

von Knallerballer (Gast)


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Mir sieht es fast so aus, als wäre von außen durch den Steckverbinder 
hindurch irgendeine obskure Substanz in das Gerät geronnen.

Vielleicht ist aber auch der gelbe Tantalelko(?) beteiligt, das kann man 
auf dem Bild nicht gut erkennen.

Wenn das Braune kein Kleber ist, dann gehört es jedenfalls weggewaschen.

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