Gibt es eine standardisierte Möglichkeit, einen GPIO-Anschluß als wirklich letzte Aktion umzulegen (Ausschalter)? Zudem wäre es wünschenswert, einen anderen Pin als Soft-Ausschalter zu verwenden.
Es gibt Scripte, die beim Start und beim Herunterfahren abgearbeitet werden. Aber spätestens, wenn Dir jemand die Luft abdreht, ist Schluss mit Pfeifen. Will sagen: Im Abgeschalteten Zustand gibt's keine definierten Zustände. Wie auch Windows, versendet Linux ein besonderes Signal, wenn es sich auf den Heimweg begibt. Viele der Treiber benötigen dies.
Ich vergaß: Wenn Du ein Programm oder einen Treiber startest, welches Deinen Pin überwacht, ist es nur eine Frage der Rechte ob es einen shutdown einleiten darf oder nicht. Deine Anwendung oder Konsole, kannst Du natürlich jederzeit beenden
Genau das ist ja das Problem - da dieser Pin den Saft abschaltet, kann ich keine /etc/init.d-Skripte verwenden. Es müßte wirklich so mit den letzten Maschinenbefehlen geschehen.
Dann könntest Du mit diesem "letzten Pin", einen Timer auf einem ext. Bauteil starten, der nach vorgegebener Zeit (1min oder so) die Spannung abschaltet. Oder das sich ein Kondensator entlädt und nach erfolgter Entladung abgeschaltet wird, könnte sogar billiger sein ;-)
Spendier doch dem Schalter eine kleine Verzögerung indem Du einen bestimmten Pin auf Low setzt und durch eine Art aktiver Selbsthaltung ein Relais oder Schütz, nach einer ausreichenden Zeit, abfallen lässt. Ist ein kleines Relais ausreichend, so kann es sogar über einen ausreichend großen Kondensator, hinter einer Diode, gestützt werden. Es geht ja oft nur um Millisekunden.
Da muß ich noch mal mit dem HW-Menschen hier reden. Es bleibt natürlich ein Vabanquespiel - die Dateisysteme sollten da schon ausgehängt sein....
Die Rückfrage des Hardwaremenschen wird lauten: Wie viel Strom - für die Art des Schalters - und wie lange - um die Zeit festzulegen.
Noch was: >Es bleibt natürlich ein Vabanquespiel - die Dateisysteme sollten da >schon ausgehängt sein. Dies sollte kein Problem sein. Wenn Du das, mit einem shutdown einhergehende Signal abfängst, so bedeutet dies ja nicht: "Es ist Schluss". Es bedeutet: "Sichere Deinen Kram ich mache gleich Schluss". Wenn mich nicht alles täuscht mit der Möglichkeit zu sagen: "Warte mal". Festplatten- oder USB-Sticktreiber müssen ja auf dieses Signal hin auch noch so einiges erledigen. Übrigens deine Textverarbeitung meldet sich, in diesem Falle ja auch, mit einem finalen: "Merken oder ja", wenn sie gesagt bekommt: "Es ist Feierabend".
Ich würde das in einem Kerneltreiber implementieren, der kurz bevor ganz Schluß ist (aber nach dem Runterfahren der Dateisysteme/Datenträger) den Pin schaltet.
Ohaua, hier gibts wieder geballtes Halbwissen ... Google mal nach "pm_power_off". Das ist eine Variable im Linux Kernel in die die Adresse einer Callback-Funktion (also Function Pointer) geschrieben werden kann. Diese Funktion dient dann dazu beim herunterfahren z.B. einen entsprechenden GPIO Pin zu toggeln. Überlicherweise wird diese Variable in der Initialisierungsroutine des Boards gesetzt.
Wir haben bereits einen Kernel-Treiber, der wird dann ein weiteres ioctl-Kommando bekommen. Naja, da haben wir wieder was dazugelernt. Danke für die Hilfe!
Das ist doch eine furchtbare Schlamperei auf diese Weise. Benutze doch den Standardweg über das Powermanagement. Die Desktop-Linux benutzen schließlich auch nicht für jedes Mainboard einen eigenen Treiber.
@Alex Und damit darf ich mir den Stuhl unter dem Hintern wegziehen? Es geht nicht um: "Mach was kurz vor Feierabend" sondern um: "Dreh das Licht aus".
Genau dafür ist diese Funktion da! Als Beispiel mal wie es bei Atmel (SAM9) in der Initialisierung gemacht wird: static void at91sam9x5_poweroff(void) { at91_sys_write(AT91_SHDW_CR, AT91_SHDW_KEY | AT91_SHDW_SHDW); } Der Shutdowncontroller bekommt hier Anweisung den entsprechenden Powerpin zu toggeln. In der Initroutine des Boards wir dem Kernel dann die Adresse der Funktion bekannt gegeben: void __init at91sam9x5_initialize(unsigned long main_clock) { // ... pm_power_off = at91sam9x5_poweroff; // ... }
Ich probiere es mal mit den PM-Funktionen hier. "poweroff_late" scheint ja in die richtige Ecke zu gehen.... https://www.kernel.org/doc/Documentation/power/devices.txt
Rüdiger Knörig schrieb: > als wirklich letzte Aktion umzulegen (Ausschalter)? amateur schrieb: > Es geht nicht um: "Mach was kurz vor Feierabend" sondern um: "Dreh das > Licht aus". Eine Ader von einer internen Spannungs-Schiene des Netzteils??? XD Duck und Weg Gruß TS
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