Forum: HF, Funk und Felder Die innere Grenzfrequenz von Hochleistungsleuchtdioden


von A-Freak (Gast)


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Was ist denn die innere Grenzfrequenz von Hochleistungsleuchtdioden wie 
z.B. dieser hier: 
http://www.led1.de/shop/highpower-leds/winger-power-leds/1-watt/winger-weprd1-s1-power-led-star-rot-625nm-1w-55lm.html 
?

Ich meine damit nicht die Grenzfrequenz die sich aus Diodenkapazität und 
Widerständen der Schaltung ergibt, die kann man durch Schaltungstricks 
umgehen.

Mich interresiert die kürzeste Zeit die so eine Leuchtdiode braucht um 
aufzuleuchten wenn Strom fliest bzw. wieder dunkel zu werden wenn eine 
Spannung in Sperrichtung anliegt.

Wären da Schaltzeiten von <100nSek bzw. Frequenzen >5Mhz möglich?

von ArnoR (Gast)


Angehängte Dateien:

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> Wären da Schaltzeiten von <100nSek bzw. Frequenzen >5Mhz möglich?

Vielleicht. Ich habe auch mal nach solchen Infos gesucht, aber außer 
einem wagen Hinweis in einer CREE-AppNote zu einem anderen Thema, nichts 
gefunden. Siehe Anhang.

von Georg A. (georga)


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Kaufen, ausprobieren? Kostet ja nicht die Welt...

Aber selbst wenn, WLAN ist trotzdem schneller... Stelle mir grad vor, 
dass das Zimmer beim Surfen dann auf Bordellbeleuchtung umschaltet ;)

von nicht "Gast" (Gast)


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A-Freak schrieb:
>
> Wären da Schaltzeiten von <100nSek bzw. Frequenzen >5Mhz möglich?

Sollten möglich sein. Typischerweise kann man mit LEDs in der 
1-3W-Klasse etwa 10MHz erreichen. Natürlich hängt das vom LED-Typ ab und 
wird auch nicht vom Hersteller spezifiziert oder garantiert.
Ausprobien muss man das auf jeden Fall, siehe auch Georgs Posting.

Für schöne Rechteck-Pulse kann außerdem ein Peaking notwenig werden.

von Micha (Gast)


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Bei weißen LED kann man es möglicherweise eh vergessen, da irgendwas an 
Informationen übertragen zu wollen.
Ich habe weiße LEDs, da leuchtet der Leuchtstoff sichtbar nach. Und zwar 
über eine längere Zeit.

von nicht "Gast" (Gast)


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Micha schrieb:
> Bei weißen LED kann man es möglicherweise eh vergessen, da
> irgendwas an
> Informationen übertragen zu wollen.
> Ich habe weiße LEDs, da leuchtet der Leuchtstoff sichtbar nach. Und zwar
> über eine längere Zeit.

Ja, aber der blaue Anteil ist schnell genug für eine Datenübertragung.

von Peter II (Gast)


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Georg A. schrieb:
> Aber selbst wenn, WLAN ist trotzdem schneller...

denkst du

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Update-per-Licht-1033247.html

von Georg A. (georga)


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Ja, aber die haben einen externen Modulator...

von nicht "Gast" (Gast)


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Georg A. schrieb:
> Ja, aber die haben einen externen Modulator...

Nein, haben sie nicht - das ist nur die kindergartenmäßige Erklärung der 
Heise-Redaktion. Natürlich werden die LEDs elektrisch moduliert. Um die 
500Mbps zu erreichen, wird komplexe Modulation verwendet.

Die Idee ist schon ein paar Jahre alt. Problem: Wo soll man das 
anwenden? Es fehlt ja der Rückkanal.

von Peter II (Gast)


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nicht "Gast" schrieb:
> Problem: Wo soll man das
> anwenden? Es fehlt ja der Rückkanal.

unsere Sat-Schlüssel hat auch keine Rückkanal und ich habe ein passende 
Anwendung dafür.

z.b. für Verteilen von Hd-Streams auf Geräte im Zimmer

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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nicht "Gast" schrieb:
> Ja, aber der blaue Anteil ist schnell genug für eine Datenübertragung.

Dann kannste aber auch gleich eine blaue LED nehmen.

Blau ist aber in der Atmosphäre ungünstig, weil es stärker gestreut
wird als rot.

von Stefan M. (derwisch)


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Dieses Thema hatte ich vor Jahren schonmal untersucht.
Es ist die Frage ob es einen ( Geschwindigkeits ) Unterschied gibt 
zwischen:
-Led 100% an und 100% aus ( HF Rechtecke ).

-Led wird mit einer DC auf "halbe Helligkeit" gebracht und dann mit 
einer überlagerten HF ( Sinus ) moduliert.

Mit der zweiten Methode sind auch >>15 MHz möglich.

Das grösste Problem war damals, dass ich die Bandbreite des Empfängers 
nicht kannte, und somit nicht ganau sagen konnte ob die Empfangsseite 
nicht mehr mitkommt, oder die Sende LED an der Grenzfrequenz angekommen 
ist.

von A-Freak (Gast)


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Danke für die Infos, dann liege ich ja zum Glück in der richtigen 
Größenordnung und habe mal ein paar von den Leuchtdioden bestellt.

Wenn >10Mhz auch noch möglich sind ist das umso besser, dann kann ich 
noch einen Hilfsträger benutzen und der Empfänger wird wesentlich 
einfacher.

Ich will allerdings kein W-Lan damit bauen, sondern ein Videosignal 
übertragen. Deswegen soll es auch extra eine rote LED sein damit man 
direkt sieht wohin der Empfänger ausgerichtet werden muß.

von nicht "Gast" (Gast)


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Stefan M. schrieb:
>
> Mit der zweiten Methode sind auch >>15 MHz möglich.

Vorsicht. Natürlich sind auch >>10MHz möglich. Aber bei einer Bandbreite 
von etwa 10MHz wird die abgestrahlte Leistung natürlich kleiner, wenn 
die Modulationsfrequenz über der Bandbreitengrenze liegt.


Jörg Wunsch schrieb:
>
> Dann kannste aber auch gleich eine blaue LED nehmen.

Der Witz war, LED-Raumbeleuchtung zur Datenübertragung zu nutzen! Blaue 
Raumbeleuchtung kenne ich nur bei öffentlichen Toiletten...

> Blau ist aber in der Atmosphäre ungünstig, weil es stärker gestreut
> wird als rot.

LOL. Bei Freespace-Datenübertragung mit LED ist man froh, wenn man ein 
paar 10m weit kommt. Atmospärische Dämpfung - my ass!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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nicht "Gast" schrieb:

> LOL. Bei Freespace-Datenübertragung mit LED ist man froh, wenn man ein
> paar 10m weit kommt. Atmospärische Dämpfung - my ass!

http://www.darc.de/aktuelles/deutschland-rundspruch/details/article/deutschland-rundspruch-342013-34-kw/
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Funkamateure überbrücken 83 km mit roten LEDs
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Den Funkamateuren Richard, G0RPH; Monica, G0VCS, und Barry, G8AGN,
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gelang am 16. August die Informationsübertragung über eine Distanz von
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83 km. Bemerkenswerterweise kam der Kontakt bei Tageslicht mit roten
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LEDs zustande. Beide Stationen nutzten Phlatlight-LEDs, DIN-A4-große
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Fresnel-Linsen und AM-moduliertes Basisband. G8AGNs Transceiver
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basiert auf einem Design nach KA7OEI der dritten Generation, während
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die andere Station eine auf Tageslicht optimierte Selbstbaulösung
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darstellte. Die Versuche begannen gegen Mittag und wurden zunächst
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noch durch einen Regenschauer auf der einen Seite des Funkpartners
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verzögert. Es dauerte eine Stunde, bis die Stationen optimal
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aufeinander ausgerichtet waren. Als das Wetter später aufklarte,
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konnte das Licht mit bloßem Auge nicht mehr erkannt werden. Als
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Rapporte tauschte man 4/1 und 3/1 zunächst per Fonie und später in CW
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aus. Das Team glaubt, mit ihren Versuchen einen DX-Rekord für die
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LED-Kommunikation bei Tageslicht aufgestellt zu haben. Darüber
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berichtet das britische Amateurfunkportal Southgate.

von nicht "Gast" (Gast)


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Arrrg.

Weiße LED: Primär Beleuchtung, sekundär Daten ==> keine Bündelung, x0m

von NN (Gast)


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Ist vielleicht von Interesse....

http://homepage.bluewin.ch/bombach/ledtau.pdf

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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nicht "Gast" schrieb:
> Weiße LED

Nein, der OP will ja gar keine weiße LED nehmen, und er will damit
auch nichts beleuchten.

Schrieb er leider nur nicht bereits im Eröffnungsposting.

Rolf Bombachs Abhandlung ist natürlich auch ganz interessant, auch
wenn sie schon älteren Datums ist.

von Stefan M. (derwisch)


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@ Jörg Wunsch

Das ist schon nicht übel, der Rekord für Laser ATV ( also nicht LED )
liegt aber wieder im "Heimlager".
Nachzulesen in der aktuellen "CQ DL".

DJ1WF und DL9OBD haben es gaschafft:

http://www.youtube.com/watch?v=Evk7JBs0mk8

@ A-Freak

Such mal im Netz nach "DJ1WF".
Er hat ( meine ich ) auch Schaltungen auf seiner HP veröffentlicht, die 
genau das machen was du möchtest.

Die Laser ATV Eingabe des hannoverschen ATV Relais ( DB0TVH ) 
funktioniert nach diesem Prinzip.
Die Laserdiode wird mit 15 MHz HF moduliert, welche wiederum eine FM mit 
dem Videosignal trägt.
Es ist da technisch eigentlich egal, ob du eine LD oder eine LED nimmst.
Wurde hier in der Umgebung auch schon beides praktiziert.

Gruss,
Stefan

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