Hi Leuts, ich habe einen Router DIR-655 von DLink. Dieser hat kein eingebautes DSL-Modem. Ich habe ein DSL-Modem mit Routerfunktion. Den Router kann ich abschalten (auch DHCP und den ganzen Kram). Das alte Modem hat eine fixe IP in meinem Netzwerk (z.B. 192.168.2.20, DIR-655 hat die 192.168.2.25). Der DIR-655 bietet viel mehr Möglichkeiten, u.A. auch die QoS-Funktion mit Traffic-Shaping. Meine Frage ist folgende - das alte Modem soll mit der festen IP-Adresse als Gateway zum DSL-Netz dienen, über den Router möchte ich QoS-Einstellungen machen. Funktioniert das so in dieser Konstellation oder kann man QoS nur dann machen, denn das DSL-Modem dierekt an dem DSL-Modem-Anschluss des DIR-655 dranhängt und nicht separat im Netzwerk an einer anderen Stelle?
Die Priorisierung des QoS muss am Übergang von der dicken zur dünnen Leitung stattfinden. Das ist üblicherweise das Gerät zwischen Ethernet und DSL.
A. K. schrieb: > Die Priorisierung des QoS muss am Übergang von der dicken zur dünnen > Leitung stattfinden. Das ist üblicherweise das Gerät zwischen Ethernet > und DSL. Ok, wie sieht es denn bei einem Managed Switch (zB. mit 24 Ports) aus? Kann ich dort z.B. sagen, dass die max. Geschwindigkeit von Port 5-24 zu Port 1 max. 10MBit betragen soll und von Port 2-4 nach Port 1 z.B. 100MBit, wenn an Port 1 der Gateway hängt und Port 2 bevorzugt werden soll (z.B. weil dort IP-Telefone dranhängen)?
Ist mit in einem Switch noch nicht begegnet, aber das heisst nichts. Wenn du den Router so dressieren kannst, dass er auswärts nie eine höhere Datenrate produziert, als die DSL-Leitung auch verdauen kann, dann kann es funktionieren.
A. K. schrieb: > Die Priorisierung des QoS muss am Übergang von der dicken zur dünnen > Leitung stattfinden. Das ist üblicherweise das Gerät zwischen Ethernet > und DSL. das QoS system muss nur die Bandbreite kennen, ob es dann im Router ist oder in der Router/Modem kombination spielt überhaupt keine rolle. Man kann kann auch das Modem mit dem Router über 10Gbit verbinden. Der Router muss nur wissen wie schnell das Modem die Daten übertragen kann.
Das hängt dann davon ab, wie das QoS konfiguriert wird. Eine verbreitete Methode ist, höher priorisierten Traffic zu begrenzen und den Rest seinem Schicksal zu überlassen. Wenn man hingegen den gesamten Traffic begrenzt, dann mag das funktionieren. Muss der Router halt können.
A. K. schrieb: > Das hängt dann davon ab, wie das QoS konfiguriert wird. Eine verbreitete > Methode ist, höher priorisierten Traffic zu begrenzen und den Rest > seinem Schicksal zu überlassen. warum sollte man den höher priorisierten Traffic begrenzen wollen?
Peter II schrieb: > warum sollte man den höher priorisierten Traffic begrenzen wollen? Hier mal die QoS-Variante, der ich schon begegnet bin: Man teilt die Leitung in einige QoS-Klassen auf, wie Telefonie, Streaming, Applications und dem Rest. Bis auf dem Rest wird jeder eine Maximalbandbreite zugeordnet, die Summe aller Klassen darf die Leitungsbandbreite nicht übersteigen. Darüber hinausgehender Traffic einer Klasse wird entweder verworfen, oder landet mit unter dem Rest. Von einer Klasse nicht genutzte Bandbreite steht natürlich dem Rest zur Verfügung. Die höheren Klassen haben üblicherweise spezifische Anforderungen und ggf. auch Garantien, was Paketverluste, Latenz und ggf. auch Varianz der Latenz angeht. Das ist nur mit einer Begrenzung realisierbar. Wer in einer solchen Rechnung mehr Telefonie drüber schickt, als die QoS-Definition hergibt, der hat vorher falsch gerechnet oder die Telefonie falsch konfiguriert.
A. K. schrieb: > Ein Weg zu QoS teilt die Leitung in einige QoS Klassen auf, wie > Telefonie, Streaming, Applications und dem Rest. Bis auf dem Rest wird > jeder eine Maximalbandbreite zugeordnet, die Summe aller Klassen darf > die Leitungsbandbreite nicht übersteigen nein irgendwie ist das doch andersrum. Jeder Klasse wird eine Mindensbandbreite zugeordnet. Und was dann vom Rest der Gesamtbandbreite übrigt ist wird dem Rest gegeben.
Peter II schrieb: > Jeder Klasse wird eine Mindensbandbreite zugeordnet. Und was dann vom > Rest der Gesamtbandbreite übrigt ist wird dem Rest gegeben. Wenn bei diesem Ansatz genug Streaming zusammen kommt, dann funktioniert zwar die Telefonie noch, aber sämtliche interaktiven Anwendungen fliegen raus, vom Rest ganz zu schweigen. Das ist meist unerwünscht.
Peter II schrieb: > das QoS system muss nur die Bandbreite kennen, ob es dann im Router ist > oder in der Router/Modem kombination spielt überhaupt keine rolle. Man > kann kann auch das Modem mit dem Router über 10Gbit verbinden. Der > Router muss nur wissen wie schnell das Modem die Daten übertragen kann. Also dass bedeutet jetzt doch, dass ich das Gateway nicht zwischen Switch und Router stellen brauche, sondern auch an dem Switch dranhängen kann?
Wenn der Router so konfigurierbar ist, dass er die Bandbreite insgesamt limitiert, d.h. nicht mehr Auswärtstraffic produzieren kann, als die DSL-Leitung hergibt, dann funktioniert QoS im Router. Ob der dann physikalisch zwischen Netz und DSL hängt (links), oder nur mit einem Bein arbeitet (rechts), ist für das QoS ohne Bedeutung. Aber: Deine IP-Aufteilung wird nicht funktionieren, da ein Router zwischen Netzen routet, nicht innerhalb eines Netzes. Das DSL-Modem muss sich also in einem anderen IP-Netz befinden, als Telefone, PCs und Server.
A. K. schrieb: > Peter II schrieb: >> Jeder Klasse wird eine Mindensbandbreite zugeordnet. Und was dann vom >> Rest der Gesamtbandbreite übrigt ist wird dem Rest gegeben. > > Wenn bei diesem Ansatz genug Streaming zusammen kommt, dann funktioniert > zwar die Telefonie noch, aber sämtliche interaktiven Anwendungen fliegen > raus, vom Rest ganz zu schweigen. Das ist meist unerwünscht. das ist genau was gewünscht ist. (Zumindest bei den leuten die ihr Telefon an der Fritzbox haben). Telefonie muss IMMER gehen. Und sie ist es auch überall umgesetzt bei den QoS lösungen die ich kenne.
Peter II schrieb: > Und sie ist es auch überall umgesetzt bei den QoS lösungen die ich > kenne. Ok, das von mir beschriebene QoS bezieht sich nicht auf simple Heimrouter, bei denen sich QoS letztlich auf VoIP beschränkt, sondern entstammt komplexeren Vernetzungen über MPLS.
A. K. schrieb: > Aber: Deine IP-Aufteilung wird nicht funktionieren, da ein Router > zwischen Netzen routet, nicht innerhalb eines Netzes. Das DSL-Modem > muss sich also in einem anderen IP-Netz befinden, als Telefone, PCs und > Server. Hmm. Also, ich habe einen Router, der halt nen DHCP-Server und den ganzen Kram beinhaltet und gleichzeitig ein DSL-Modem integriert hat, aber weniger Funktionalitäten hat, als das DIR655, was ich auch bei mir rumstehen habe. Leider hat das DIR655 kein DSL-Modem integriert, sondern es muss ein separates angeschafft werden. Da bereits alles im Netzwerk so schön zusammenhängt, war halt meine Frage, dass der ältere Router (ohne QoS-Funktionen) nur noch als Gateway zum DSL-Netz dient, aber auch am Switch mit dranhängt, und der neuere Router ohne das DSL-Modem dann die Netzwerkverwaltung wie den DHCP-Server und eben auch die QoS-Funktionen in dem Netzwerk managed. Also ist es so, dass mein Schaubild mit dem Titel Gateway am Switch so nicht funktionieren wird, sondern es zwingend am Modem-Anschluss des Dlink-DIR655-Routers hängen muss? Weil so muss ich dann nochmal für knapp 30 Euro ein DSL-Modem kaufen und das wollte ich vermeiden.
A. K. schrieb: > Ok, das von mir beschriebene QoS bezieht sich nicht auf simple > Heimrouter, bei denen sich QoS letztlich auf VoIP beschränkt, sondern > entstammt komplexeren Vernetzungen über MPLS. wir haben auch auch keien Heimrouter mit VoIP. Sonden bei unsere werden viele VPN leitungen verwaltet und auch dort steht jedem "Kunden" eine Mindestbandbreite zur verfügung. Und keine Maximale.
Peter II schrieb: > wir haben auch auch keien Heimrouter mit VoIP. Sonden bei unsere werden > viele VPN leitungen verwaltet und auch dort steht jedem "Kunden" eine > Mindestbandbreite zur verfügung. Das ist dann eine wieder andere Baustelle, weil es bei den VPNs gerade nicht um Priorisierung geht, sondern alle Kunden gleichberechtigt sind. Die Bandbreitenbegrenzung wird erst in Verbindung mit mehreren Prioritätsklassen nützlich.
Appelhanns schrieb: > Also ist es so, dass mein Schaubild mit dem Titel Gateway am Switch so > nicht funktionieren wird, sondern es zwingend am Modem-Anschluss des > Dlink-DIR655-Routers hängen muss? genau, es muss zwingend daran hängen - oder Du besorgst dir ein managed Switch.
Inwiefern besteht hier ein Zusammenhang mit managed/unmanaged Switches? Es gibt nämlich auch managed Switches ohne Support für VLANs. Ausserdem lassen sich mehrere IP-Netze in ein Ethernet legen, die beissen sich allenfalls dann, wenn dabei mehrere DHCPs entstehen. Aber letztlich ist es egal. Der Router wird zwei Beine haben, also sollte man sie auch nutzen.
Wie geht eigentlich der "Netzwerkverkehr", wenn Rechner 2 in das Internet möchte und dann Gateway dazu nutzt? Ich dachte immer, der Vorteil bei Switches besteht darin, dass eine "direkte" Verbindung zwischen den beiden Teilnehmern geschaltet wird. Würden denn erst die Informationen vom PC2 zu dem Switch laufen, danach von Switch zum DIR655, vom Router wieder zum Switch und vom Switch dann zum Gateway?
A. K. schrieb: > Ausserdem > lassen sich mehrere IP-Netze in ein Ethernet legen, die beissen sich > allenfalls dann, wenn dabei mehrere DHCPs entstehen. aber nur bei gleicher Subnetmask. Bei unterschiedlichen Subnetzen sind auch mehrere DHCP-Server möglich.
Michael schrieb: > aber nur bei gleicher Subnetmask. Bei unterschiedlichen Subnetzen sind > auch mehrere DHCP-Server möglich. nein sind sie nicht. Es gib auch DHCP-Relay da bedient ein DHCP-Server mehre Subnetze.
Michael schrieb: > Bei unterschiedlichen Subnetzen sind auch mehrere DHCP-Server möglich. Nein, in diesem Szenario nicht. Wenn sowohl Router wie auch DSL-Gateway auf DHCP-Anfragen reagieren, wird ein DHCP-Client unabhängig vom Subnetz die erstbeste Antwort akzeptieren. Und das sollte schon die vom Router sein.
Michael schrieb: > Bei unterschiedlichen Subnetzen sind auch mehrere DHCP-Server möglich. Und woher soll der Client bei der Anforderung wissen, zu welchem Subnet er gehören soll? Kann er nicht. Es gewinnt immer jener DHCP-Server, der schneller antwortet. Sehr wohl möglich ist dagegen, daß ein und derselbe DHCP-Server IP-Adressen aus verschiedenen Subnets vergibt, z.B. anhand der MAC des Clients. Dies findet man in richtigen Netzwerken, nicht aber auf Consumerroutern.
Icke ®. schrieb: > Und woher soll der Client bei der Anforderung wissen, zu welchem Subnet > er gehören soll? Kann er nicht. doch kann er, der DHCP-Relay schickt das Subnetzt mit. http://de.wikipedia.org/wiki/Dynamic_Host_Configuration_Protocol#DHCP_f.C3.BCr_mehrere_Subnetze
Peter II schrieb: > doch kann er, der DHCP-Relay schickt das Subnetzt mit. Sicher. Aber hier gibts kein Relay. Es ging um das Szenario eines einbeinigen Routers, also von einem Ethernet mit 2 IP-Netzen drauf. Da kriegt der Client direkt ohne Relay und ohne VLANs 2 Antworten, eine vom Router und eine vom Gateway.
Peter II schrieb: > doch kann er, der DHCP-Relay schickt das Subnetzt mit. Gilt nicht, das ist etwas völlig anderes als zwei eigenständige, miteinander konkurrierende DHCP-Server.
Michael schrieb: > Bei unterschiedlichen Subnetzen sind auch mehrere DHCP-Server möglich. Die sind auch bei gleichen Subnetzen möglich, nur müssen die Ranges disjunkt sein. Es kann durchaus Sinn ergeben, einen DHCP-Server mit 100-149 und den anderen mit 150-199 antworten zu lassen. Nur nicht hier.
Appelhanns schrieb: > Da bereits alles im Netzwerk so schön zusammenhängt, war halt meine > Frage, dass der ältere Router (ohne QoS-Funktionen) nur noch als Gateway > zum DSL-Netz dient, aber auch am Switch mit dranhängt, und der neuere > Router ohne das DSL-Modem dann die Netzwerkverwaltung wie den > DHCP-Server und eben auch die QoS-Funktionen in dem Netzwerk managed. Was ist das für ein Modem? Die meisten lassen sich auch als reines Modem ohne Routing oder zumindest mit PPPoE-Passtrough betreiben. Das stöpselst du an den WAN-Port des Routers und fertig.
Icke ®. schrieb: > Was ist das für ein Modem? Die meisten lassen sich auch als reines Modem > ohne Routing oder zumindest mit PPPoE-Passtrough betreiben. Das > stöpselst du an den WAN-Port des Routers und fertig. Ja, dass ginge zwar auch, aber dann muss ich ein neues Kabel legen, weil das DIR655 gleichzeitig als WLan-Sender/Empfänger fungiert, das ältere DSL-Modem aber im Keller im Installationsraum an der Telefondose hängt. So muss ich alt ein zusätzliches Kabel zumindest vom Switch zum Router legen, dass hätt ich gern vermieden.
Wenn die Kabel 8-polig sind, dann kannst du bei 100Mb über ein Splitter-Paar ein Kabel für zwei Verbindungen verwenden.
Appelhanns schrieb: > Ja, dass ginge zwar auch, aber dann muss ich ein neues Kabel legen Wie sieht denn deine Verkabelung aus? Läuft alles im Keller zusammen? Ansonsten wird dir das nicht erspart bleiben, außer du realisierst den Vorschlag von A.K. Warum? Ich kenne den D-Link zwar nicht, jedoch routen die mir bekannten Consumergeräte nicht auf ein anderes Gateway im gleichen Subnetz. Meistens sogar nur zwischen LAN- und WAN-Port. Du müßtest ohnehin zwei Subnets konfigurieren, eines für Modem/Router, das andere für Router/LAN.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.