Forum: Platinen Bungard Material - Löcher in der Platine


von herbert (Gast)


Lesenswert?

Tja ,das hätte ich jetzt auch nicht erwartet so etwas zu sehen. Ich habe 
einige Miniplatinchen 10x10mm in zwei Reihen a 5 Stück belichtet und 
geätzt.
Da ich aber nur die hälfte der Platine von 50x100mm benötigte habe ich 
die freie Seite beim belichten mit der original Folie abgedeckt. Jetzt 
nach dem ätzten sehe ich auf den Flächen wo der Fotolack noch drauf ist 
etwa 15 winzige Löcher als Durchätzungen. Da wurde nicht belichtet ,also 
müssen die Fehler schon im Lack gewesen sein. Die Haltbarkeit ist bis 
zum 15.1 2015 datiert, also keine alte Platine. Normalerweise hat man da 
seine Vorlage im Verdacht und man versucht diese  zu optimieren...ohne 
Grund.Ich staune weil das ist mir noch nie aufgefallen. Kennt ihr das 
auch? Bei sehr dünnen Leiterbahnen  werden aus diesen Löchern 
Unterbrechungen die man in der Regel der Vorlage zuschreibt.

MFG herbert

von Reinhard Kern (Gast)


Lesenswert?

herbert schrieb:
> Da wurde nicht belichtet ,also
> müssen die Fehler schon im Lack gewesen sein.

Ein unbelichteter Lack ist nicht als Ätzreserve spezifiziert. Du 
müsstest schon beide Seiten belichten.

Gruss Reinhard

von herbert (Gast)


Lesenswert?

Reinhard Kern schrieb:
> Ein unbelichteter Lack ist nicht als Ätzreserve spezifiziert. Du
> müsstest schon beide Seiten belichten.

Das wußte ich jetzt nicht, das der unbelichtete Lack kein Ätzresist ist. 
Kann man das wo nachlesen? Danke jedenfalls für diese Info.

von herbert (Gast)


Lesenswert?

Nachtrag: Ein positiv Layout besteht zu einhundert Prozent aus 
unbelichtetem Lack. :-) Wie stellst du deine Platinen her?

von Reinhard Kern (Gast)


Lesenswert?

herbert schrieb:
> Kann man das wo nachlesen? Danke jedenfalls für diese Info.

Ich kann nicht sicher sagen dass das nicht geht, aber jedenfalls ist es 
nicht so vorgesehen - der unbelichtete Lack ist unvernetzt. Allerdings 
gilt das nicht für Positiv-Lack, aber das ging aus deinem Posting nicht 
hervor.

Löcher im Lack sind natürlich Fehler, aber es gibt keinen Grund, warum 
die nur auf einer Seite auftreten sollten, schliesslich könntest du ja 
deine Platinen auch andersrum belichten.

herbert schrieb:
> Ich staune weil das ist mir noch nie aufgefallen.

Das ist zum Teil einfach Statistik. Ein Loch an einer Stelle die 
weggeätzt wird siehst du ja nicht. Es bleibt natürlich die Frage, womit 
du abgedeckt hast und ob das überall lichtdicht war.

Gruss Reinhard

von Soul E. (Gast)


Lesenswert?

herbert schrieb:

> Da ich aber nur die hälfte der Platine von 50x100mm benötigte habe ich
> die freie Seite beim belichten mit der original Folie abgedeckt.

Die blaue Folie schützt vor normalem Tageslicht. Nicht vor direkter 
Sonne und schon gar nicht vor einem Belichtungsgerät. Hier ist in jedem 
Fall eine zusätzliche Abdeckung nötig.

von herbert (Gast)


Lesenswert?

soul eye schrieb:
> Die blaue Folie schützt vor normalem Tageslicht. Nicht vor direkter
> Sonne und schon gar nicht vor einem Belichtungsgerät. Hier ist in jedem
> Fall eine zusätzliche Abdeckung nötig.

Ich habe gerade die blaue Folie mit einer LED Taschenlampe und Lupe 
betrachtet ...also von hinten beleuchtet und vorne geschaut.Da gibte es 
tatsächlich Stellen wo man Licht sehen kann.Das überrascht mich etwas.Ob 
das ausreicht für die kleinen Löcher ???? Ich dachte immer an 
Beschichtungsfehler.hm

von Stephan H. (stephan-)


Lesenswert?

das die Folie nicht abdeckt, ist schon so eine Sache.
Ich hätte mich wohl auch darauf verlassen, allerdings liegt dann das 
Layout nicht plan auf, wenn es über die Folie steht. Daher hätte ich es 
wohl mit Papier bedeckt was schwarz bedrukt wurde. Allerdings soll die 
Folie ja vor Licht schützen...... hmmmm
Wieder was dazu gelernt. Nicht schön, aber informativ.
Daran sollte Bungard arbeiten. Ich würde den Herrn damit mal 
konfrontieren, egal wie die Folie spezifiziert ist. Die kauft der ja 
auch nur zu. Das hilft evtl. die Qualität zu verbessern, so er überhaupt 
will.

von Stephan H. (stephan-)


Lesenswert?

Reinhard Kern schrieb:
> Ein unbelichteter Lack ist nicht als Ätzreserve spezifiziert. Du
> müsstest schon beide Seiten belichten.
>
> Gruss Reinhard

und warum gibt es dann Leiterzüge nach dem Belichten ?
Deine Aussage macht wenig Sinn.
Sonst wäre ja das Ergebnis einer Belichtung auch nicht spezifiziert.
Da hattes Du wohl einen Knoten im Denkmuskel :-)

von Reinhard Kern (Gast)


Lesenswert?

Stephan Henning schrieb:
> Da hattes Du wohl einen Knoten im Denkmuskel :-)

Der TO hatte nicht angegeben, ob sein Lack positiv oder negativ 
arbeitet. Aber da ist die Diskussion schon längst drüber weg. Naja wenn 
du dich jetzt besser fühlst...

Gruss Reinhard

von Stefan M. (derwisch)


Lesenswert?

Wo wird denn Negativlack angewendet?
Hab ich noch nie im realen Leben gesehen...

von herbert (Gast)


Lesenswert?

Stefan M. schrieb:
> Wo wird denn Negativlack angewendet?
> Hab ich noch nie im realen Leben gesehen...

Es wird auch im Kunsthandwerk geätzt.Druckstöcke für Geldscheine könnte 
man auch machen.etc.;-)

von Reinhard Kern (Gast)


Lesenswert?

Stefan M. schrieb:
> Wo wird denn Negativlack angewendet?
> Hab ich noch nie im realen Leben gesehen...

Z.B. in der industriellen Fertigung, und zwar überwiegend. Ganz 
allgemein sind negative Lacke billiger und robuster als Positivlack.

Gruss Reinhard

von Stephan H. (stephan-)


Lesenswert?

Reinhard Kern schrieb:
> Stephan Henning schrieb:
>> Da hattes Du wohl einen Knoten im Denkmuskel :-)
>
> Der TO hatte nicht angegeben, ob sein Lack positiv oder negativ
> arbeitet. Aber da ist die Diskussion schon längst drüber weg. Naja wenn
> du dich jetzt besser fühlst...
>
> Gruss Reinhard

Reinhard,

@das war eh nur scherzhaft gemeint :-)
Sowas passiert mir auch regelmäßig, mal auf dem falschen Dampfer zu 
sein.
Gut ich hätte einen :-) setzen sollen. Friede !

Gibt´s überhaupt negatives Platinenmaterial ?

Gruß

Stephan

von Guido (Gast)


Lesenswert?

Stephan Henning schrieb:
> Gibt´s überhaupt negatives Platinenmaterial ?

Das Laminat ist negativ.

von Stephan H. (stephan-)


Lesenswert?

Laminat ist kein Platinenmaterial.
Das war mir klar. Ich mache seit über 20 Jahren Platinen.
Ich habe aber noch kein Basismaterial als negativ Resist gesehen.

Meine ersten Platinen habe ich mit einer HQL Lmape samt Vorschaltgerät 
ohne den äußeren Glaskolebn gemacht. Das war 87/88.
Damit habe ich damals auch Eproms gelöscht.
Ich weis schon wovon ich rede.

von Reinhard Kern (Gast)


Lesenswert?

Stephan Henning schrieb:
> Ich habe aber noch kein Basismaterial als negativ Resist gesehen.

Du meinst "mit negativ Resist". Warum das so ist (im Bastlerbereich) bin 
ich auch überfragt, denn dazu müsste ja nur der Film umgekehrt sein, 
also duchsichtige Leiterbahnen, Rest schwarz. Man braucht also sogar 
weniger Licht :-)

Ich sehe da keinen prinzipbedingten Nachteil, aber vielleicht klärt mich 
ein erfahrener Bastler auf. Stephan hat im übrigen recht, Folien sind 
i.A. negativ, sowohl Ätzresist als auch Lötstopplack.

Ein Vorteil bei negativ ist übrigens bei bereits gebohrten Platten (wie 
bei dk üblich), dass man die nach den Bohrungen hervorragend ausrichten 
kann, weil ja die Löcher unter dem durchsichtigen Teil liegen. Bei 
Positivlack braucht man spezielle Marken zum Ausrichten.

Gruss Reinhard

von Stephan H. (stephan-)


Lesenswert?

natürlich meine ich das. Gibt´s noch was anderes ?

Das Prinzip ist sicher ein Abkömmling der Photolithogrphie im 
Halbleiterprozess. Da wird immer positiv gearbeitet.

Ich habe den Prozess als Mikorelektroniker für Halbleiterherstellung 
glernt.
Der Photolack (ich habe noch Reste von 1989) war auch positiv. Nur ohne 
Zentrifuge ist das Ergebius das gleiche wie mit Positiv 20 aus der 
Sprühdose.

Damals haben wir unsere Platinen auf die Zentrifugen für die 
Scheibenproduktion gepackt und beschichtet. Die Ergebnissen waren 
ähnlich derer der Scheiben. Einfach phänomenal.
Wie auf einem DI.

und Reinhard, Friede ??

von Reinhard Kern (Gast)


Lesenswert?

Stephan Henning schrieb:
> und Reinhard, Friede ??

Ist denn wo Krieg?

Ich mache ja PCBs seit etwa 1970, da gab es am Anfang nur Negativlacke, 
weil das chemisch einfacher ist (Vernetzung mit Licht), die 
Positiv-Version kam erst später. Ich war glaube ich auch einer der 
ersten, die damit gearbeitet haben, beschichtet haben wir mit einer 
Edelstahlküvette, aus der wir die Platten langsam per Hand herausgezogen 
haben. Der Vorteil war dabei Entwicklung und Strippen mit wässrigen 
Lösungen, aber das geht inzwischen mit Negativlacken auch.

Die Vernetzung durch Licht ist immer noch ein verbreiteter und wichtiger 
Prozess, der auch zum Aushärten benutzt wird, nicht nur in der 
Elektronik, sondern z.B. auch beim Zahnarzt.

Gruss Reinhard

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.