Ich habe ein billiges 5V Steckernetzteil aus Fernost. Wenn ich das Steckernetzteil NICHT in die Steckdose stecke und dann auf der 5V Seite mit dem Oszilloskop die Spannung messe, ist diese logischerweise 0V. Wenn ich jetzt aber meinen Lötkolben oder meine Schreibtischlampe einschalte (Steckernetzteil immer noch ausgesteckt) sehe ich auf dem Oszi einen ca. 1us dauernden Impuls (schwingt sehr stark) bis zu 20V, der auch bei Anschluß von z.B. 10Ohm lediglich etwas schwächer wird. Ich habe Primärseitig beim Netzstecker einen 250V Varistor probiert und auf der Niederspannungsseite ein 5,6V Z-Diode. Beides ohne durchschlagenden Erfolg. Weiß jemand Rat?
Hi Hubert Ohne sowas gemessen zu haben oder hierzu über spezielles Wissen zu verfügen, wage ich hier den Versuch einer Interpretation. Der von Dir beschriebenen Beobachtung entnehme ich, dass das (in beiden Fällen primärseitig nicht angeschlossene) Steckernetzteil Impulse ausgibt. Das Steckernetzteil wirkt also wie ein Empfänger. Einschalten anderer sich in der Nähe befindlicher Verbraucher (Lampe, Lötstation) ergibt beim Steckernetzteil sekundärseitig das beschriebene (periodische?) Signal mit der von Dir angegebenen Amplitude. Die mir intuitiv einfallende Erklärung wäre, dass zwischen diesen jeweils beiden benachbarten Systemen (mit ihren teilweise parallel verlaufenden Netz- Leitungen) elektromagnetische Wechselwirkung stattfindet, sodass eine Energie -Uebertragung stattfindet. Man bedenke, dass sich ebenfalls sowohl die beiden Verbraucher Lötstation als auch die Lampe vermutlich recht unharmonisch (-> Oberwellen) des Netzes bedienen (Blindströme, Schaltnetzteilm ...).^ Das exotische Steckernetzteil -Schaltnetzteil übersetzt dann möglicherweise die eintreffende, eingestreute Leistung in die von Dir (auch mit Belastung) gemessenen Spannungsimpulse. schönen Abend
Oder einfacher gesagt... Netzteil und Oszi ergeben eine Antenne mit Schwingkreis. Fangen die Störungen ein, die du beim Strom ein/ausschalten erzeugst. Das selbe Prinzip, wie das Knacken im Radio.
Als Perpetuum mobile meistbietend verkaufen und die nächsten 249 Jahre in der Sonne liegen. Ein Netzteil, welches ohne Anschluss Energie liefert - darauf wartet die ganze Welt seit Jahren.
Amateur schrieb: > Ein Netzteil, welches ohne Anschluss Energie liefert - darauf wartet die > ganze Welt seit Jahren. Gibt es schon längst. Oder welcher Energie läßt Wünschelruten ausschlagen?
Die Jugend heutzutage.... wir hatten damals Radios nur aus Antenne, Spule, Diode und Kopfhörer gebaut. Ohne Batterie, ohne Netzteil. Gibt hier so viele elektromagnetische Störungen. Wenn du nur Microwatt brauchst, genügt ein Netzteil ohne Anschluss.
Hallo Xeraniad und "Kein Name", meine Vermutung ging auch in Richtung Induktion/Antenne. Was mich erstaunt ist die Stärke des Impulses, da ich ihn mit 10 Ohm Last nicht stark reduzieren kann. Wenn ich statt den 10 Ohm Lastwiderstand eine Drahtbrücke verwende, ist auch der Impuls weg. Es muß wohl so sein, dass meine 5,6V Z-Diode nicht schnell genug die Ladung abtransportiert. Wäre eine TVS-Diode einen Versuch wert, oder sind die auch nicht viel schneller als eine Z-Diode?
> Jaja, die Jugend heutzutage.... wir hatten damals Radios nur aus Antenne, > Spule, Diode und Kopfhörer gebaut. Ohne Batterie, ohne Netzteil. Fehlt in dieser Schaltung da nicht noch der ? bis 500 pF - Drehko? Ja, das machte damals Spass, auch (bei mir) mit der [nicht korrekten Erdung]. Und ohnehin, gleichgerichtetes Antennensignal enthält einen Gleichspannungsanteil, und z. B. daraus lässt sich sicher Leistung und damit Energie gewinnen. Ausserdem würde es mich immer noch interessieren, ob Hubert ein periodisches Signal gemessen hat. schönen Abend
Hallo Hubert Leider kann ich hierzu keine qualifizierte Antwort geben, da ich in der Vorlesung "Messtechnik" immer hinten links sass und zum Fenster hinausguckte. Bin jedoch überzeugt, dass sich hierzu kompetente Beitragende melden werden. schönen Abend xeraniad
Dein Widerstand dürfte hauptsächlich die Dämpfung ändern. Nicht so sehr die Amplitude der ersten Schwingung. Eine Z-Diode funkioniert nur hinter einem Widerstand, nicht wenn du sie direkt an eine niederohmige Quelle anschliesst. Letztendlich brauchst du einen Spannungsteiler. Vor deiner Schaltung: Hohe Induktivität, möglichst geringe Kapazizät und etwas ohmscher Widerstand. Parallel zu deiner Schalung: hohe Kapazität und Suppressordiode. Könntest auch mal ein anderes Oszi ausprobieren. Hatte mal einen ganz seltsamen Effekt. Ein Owon zeigte unerwartete Schwingungen zwischen 2 Massepunken. Mit dem alten Analoggerät sah es ganz normal aus.
Misst du es auch dann, wenn du nur die Spannung am nackten 10 Ohm Widerstand misst, völlig ohne Netzteil dran? Könnte ja sein, dass dich das Scope veräppelt. Ich hatte mal den Fall, bei dem ein Röhrenscope regelmässig alle Sekunden einen Puls anzeigte, wenn man den Raum verdunkelte. Egal ob mit Messobjekt oder ohne. Des Rätsels Lösung war der nahe gelegene Flughafen.
Xeraniad X. schrieb: >> Jaja, die Jugend heutzutage.... wir hatten damals Radios nur aus Antenne, >> Spule, Diode und Kopfhörer gebaut. Ohne Batterie, ohne Netzteil. > > Fehlt in dieser Schaltung da nicht noch der ? bis 500 pF - Drehko? Ach, das geht auch nur mit Antenne, Diode (Detektor) und Kopfhörer und Erde.
Machen das nicht fast alle Chinanetzteile? Ich hab hier ein kleines TFT mit externem 12 V NT. Da blinkt/blitzt die Standby-LED vom TFT auch alle 20-30 s einmal, wenn das NT vom Netz getrennt ist. Bei Platten meine ich sowas auch schonmal gesehen zu haben...
Kein Name schrieb: > Eine Z-Diode funkioniert nur hinter einem Widerstand, nicht wenn du sie > direkt an eine niederohmige Quelle anschliesst. Eine Z-Diode funktioniert auch ohne Vorwiderstand, allerdings hat sie dann einen anderen Zweck als eine stabile Referenzspannung zu liefern. Sie verhält sich bei steigender Spannung immer niederohmiger (lässt mehr Strom durch). Besser ist aber wohl eine speziell für diesen Zweck gedachte Suppressordiode zu nehmen, wie "Kein Name" empfohlen hat. Wenn man z.B. so eine 5,6V Z-Diode (Datenblatt gibt's da auch): http://www.reichelt.de/Z-Dioden-0-5W/ZF-5-6/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=23138&GROUPID=2993&artnr=ZF+5%2C6 in Sperrichtung sehr kurze Zeit (wie einen Störimpuls) an ein kleines 12V/100mA Netzteil (z.B ein längsgeregeltes) hängt, dann fließt ein Strom weit oberhalb von 100mA durch die Zenerdiode, der die Netzteilspannung von 12V auf etwas mehr als 5,6V zusammenbrechen lässt. Natürlich nur, wenn nicht vorher eine Strombegrenzung des Steckernetzteil abschaltet. Bei der Z-Diode oben darf sogar für 0,1ms die Verlustleistung 40W betragen. Wenn man also die kompletten 12V-5,6V = 6,4V in Wärme verwandeln würde, dann könnte das Bauteil einen mehr als 6 Ampere starken 0,1ms dauernden Impuls aushalten.
A. K. schrieb: > Misst du es auch dann, wenn du nur die Spannung am nackten 10 Ohm > Widerstand misst, völlig ohne Netzteil dran? Könnte ja sein, dass dich > das Scope veräppelt. Ja, ich messe es sogar, wenn ich nur die 10Ohm am Oszi messe (also ohne Steckernetzteil). Allerdings ist der Peak dann nur +/-1V hoch und nicht 20V. Ich messe sogar einen +/-2V Peak, wenn ich das Oszi an gar nichts anschließe, also einfach die zwei Anschlüsse offen lasse. Wenn ich die beiden Oszi Anschlüsse kurzschließe ist der Impuls aber nicht mehr da. Meine Tischlampe, mit der ich die Spikes provozieren kann ist eine 12V Halogenlampe, mit einem dicken Trafo drin. Ich finde diese Funktheorie von "Kein Name" recht schlüssig. Warum ich bei offenen Oszi Kontakten aber noch etwas messe und bei kurzgeschlossenen nicht... weiß ich nicht.
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