Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik +5v -5v am ATtiny Ausgang


von Peter S. (petershaw)


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Hallo liebes Forum.

... und - ja - ist wahrscheinlich eine so basic Frage, das ich einfach 
auf Grund der Einfachheit gerade im Simulator festhänge.. Oder einfach 
zu unerfahren bin, denn mit negativer Spannung kam ich noch nicht 
wirklich in Berührung.
Bitte holt mich aus meinem Gedankenloch heraus.

Ich habe eine mechanische Glocke, die bei + Spannung nach rechts 
schwingt und bei - Spannung nach links. Diese Ausschläge muss ich aus 
einem ATtiny steuern.

Ich scheitere gerade daran, gezielt einen negativen und einen positiven 
Spannungswert am Ausgang eines uC's zu haben.
Wie realisiere ich das am besten?


Vielen Dank,
ps

von Jim M. (turboj)


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Stichwort: H-Brücke.

von Matt B. (mattb)


Angehängte Dateien:

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Siehe Bild.
Ungetestet, aber sollte funktionieren.

An den Anschluss neben R1: µC-Ausgang
Am Anschluss rechts neben dem R ohne Bezeichnung: -5V bzw. +5V

von Thomas E. (thomase)


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Peter Shaw schrieb:

> Ich habe eine mechanische Glocke, die bei + Spannung nach rechts
> schwingt und bei - Spannung nach links. Diese Ausschläge muss ich aus
> einem ATtiny steuern.
Wenn die Glocke direkt angeschlossen ist, brauchst du 2 Ausgänge.
Ausgang 0 auf 0, Ausgang 1 auf 1: Glocke Bimm.
Ausgang 0 auf 1, Ausgang 1 auf 0: Glocke Bamm.
Beide auf 0 oder 1: Ruhe.

Brauchst du mehr Leistung: H-Brücke.

Für die OpAmp-Lösung brauchst du eine negative Spannung, die du 
wahrscheinlich nicht hast.

mfg.

von Mr. Tom (Gast)


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Thomas Eckmann schrieb:
> Für die OpAmp-Lösung brauchst du eine negative Spannung, die du
> wahrscheinlich nicht hast.

... und einen OpAmp, der den Strom für die Glocke liefern kann - für 
digitale Ansteuerung völlig überzogen.

von Peter S. (petershaw)


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Hi,

danke. Das hat mir sehr geholfen.
Überzogen nicht ganz, denn ich muss das ganze sowieso trennen. Die 
Glocke braucht um sich zu bewegen ~12v - ~16v. Ist ein sehr antikes 
Teil.
Ich denke ich setz ein Optokoppler dazwischen um es galvanisch zu 
trennen.
Die Antwort von Thomas macht für mich sinn, auch wenn mich das gerade 
vor ganz neue Probleme stellt in Bezug auf die Kopplung.
Aber ich bin aus meinem Gedankenloch raus... hab irgendwie versucht nach 
dem Bimm, mit Kondensatoren den Bamm nachzuschieben. Nääää. Lässt sich 
dann auch nicht richtig tacken, denn ich will ja Biiiiiiimmmm Bam! 
Biiiim Baaaaam Bim!

Danke Euch.

von Stefan W. (dl6dx)


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Peter Shaw schrieb:
> Ich denke ich setz ein Optokoppler dazwischen um es galvanisch zu
> trennen.

Warum?

Es gibt genug integrierte H-Brücken, die du direkt mit 5V-Pegeln (also 
aus einem Port) ansteuern kannst.
http://www.mikrocontroller.net/articles/H-Br%C3%BCcken_%C3%9Cbersicht

Für den Zweischalenwecker vom W48 (richtig?) benötigst du etwa 24 V bei 
25 Hz. Da hast du reichlich Auswahl.

Grüße

Stefan

PS: Nur zur Sicherheit: Falls das Prinzip der H-Brücke noch neu für dich 
sein sollte: http://de.wikipedia.org/wiki/Vierquadrantensteller.

von Stefan W. (dl6dx)


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Peter Shaw schrieb:
> hab irgendwie versucht nach
> dem Bimm, mit Kondensatoren den Bamm nachzuschieben. Nääää. Lässt sich
> dann auch nicht richtig tacken, denn ich will ja Biiiiiiimmmm Bam!

Noch zur Anschaltung: Für die Ansteuerung deines Telefon-Weckers 
schaltest du den Wecker (plus Serienkondensator ~1µF) zwischen die 
beiden Brückenhälften. Soll er läuten, schaltest du alle 20 ms die 
Polung beider Seiten (links/rechts) gegenläufig um: L/H -> H/L ->L/H -> 
H/L ...
1
Die Ansteuerung
2
    _   _   _   _   _   _   _ +5
3
L: | |_| |_| |_| |_| |_| |_|   0
4
5
      _   _   _   _   _   _   +5
6
R: |_| |_| |_| |_| |_| |_| |_ 0
7
8
ergibt zwischen den beiden Seiten der H-Brücke (UB = 24V)
9
    _   _   _   _   _   _     +24
10
   | | | | | | | | | | | | |
11
   | |_| |_| |_| |_| |_| |_|
12
                              -24

Grüße

Stefan

von MirkoB (Gast)


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Ein TDA2030 sollte doch als Leistungs-OPV auch gehen...?
Ist vielleicht etwas weniger aufwändig als eine H-Brücke.

(Und Gerüchten zufolge, soll er auch mit induktiven Lasten klar 
kommen... ;))


Mirko

von Stefan (Gast)


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Bei 74 Cent für einen TDA2030 und KEINE Massenproduktion würde ich den 
auch nehmen, weil's so schön einfach ist. Diesen Verstärker habe ich 
schon öfters zweckentfremdet. Er gehört bei mir ganz klar in die 
Vorrats-Kiste für Bastelmaterial.

Aber der TDA2030 braucht für diese Anwendung eine Symmetrische 
Spannungsversorgung. Wenn man zwei nimmt (als H-Brücke), kann die 
Spannungsversorgung einfach ausgelegt werden.

Wenn man einen Optokoppler verwendet, kann der ja auch gleich das 
Logiksignal des Mikrocontrollers auf die gewünschten Pegel umsetzen.

von MaWin (Gast)


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> aber sollte funktionieren

Wenn der OpAmp ein Rail-To-Rail Typ ist.

> Aber der TDA2030 braucht für diese Anwendung eine Symmetrische
> Spannungsversorgung

Die etwa 3V grösser ist als das was die Glocke abbekommen soll, also 
+/-15V bei +/-12V für die Glocke.

Freilaufdioden nicht vergessen, so eine Glocke hat sicher eine grosse 
Spule.

von René B. (reneb)


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Die Versorgung gleichrichten und mit einem Linearregler den µC 
versorgen. Dann z.B. den L293D mit der gleichgerichteten Spannung 
versorgen.

Das ist deine H-Brücke die mit Logikpegel vom µC angesprochen wird und 
nach hinten einen Vollbrückenausgang darstellt, der dir die Spule 
gezielt in die eine und dann die entgegengesetzte Richtung ansteuern 
kann.

Nimm mal zur Sicherheit die verbleibenden Ausgänge parallel und dann 
wird das mit dem Spulenstrom schon passen.

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