Ich habe mich mittlerweile damit abgefunden und sehe auch die Vorteile, den Lebenslauf in der Bewerbung antichronologisch zu verfassen. Was ich aber völlig sinnfrei finde, ist im Bewerbungsgespräch seinen Werdegang auch antichronologisch zu erzählen. Bei mir haben die aufeinander folgenden Positionen und Stationen immer auch logische Gründe aus der vorigen Position. Wenn ich dann rückwärts erzähle, kommen immer Aussagen wie: "Im Jahr xyz habe ich dies&das gemacht, weil ich vorher jenes gemacht habe und mich dann aus diesem und jenem Grund verändert habe." So geht das dann die ganze Zeit und ich merke immer wieder, wie bescheuert das ist rückwärts zu erzählen. In der chronologischen Variante geht das dann immer völlig geordnet und ohne Chaos so: Position x, dann ist z passiert und deshalb kam dann Positon y, usw. . Ich als Bewerber komme nicht durcheinander und die Zuhörer können auch folgen. Übrigens wurde ich nur in Bewerbungsgesprächen mit 2.-Klasse-Firmen zur antichronologischen Variante aufgefordert. 1.-Klasse-Firmen wie z.B. Siemens und ähnliche wollten es immer chronologisch. 2.-Klasse-Firmen sind für mich Leiharbeiterfirmen und Personalvermittler. Wie sind eure Erfahrungen und Meinungen?
LoL i.d.R. interessiert am meisten was du als letztes gemacht hast. Ich war z.B. in in der Grundschule in der Neandertaler AG, interessiert keinen Menschen obwohl es echt klasse war. Meine Erfahrung ist das Firmen, wenn sie denn wirklich suchen, garkeine großen Details wissen wollen. Ich habe den Eindruck das immer zählt was zuletzt gemacht wurde und warum man sich veärndern will,ob man sich dies und das vorstellen kann etc..
Es ist ja richtig, dass das letzte am wichtigsten ist. Aber das bedeutet ja nicht gleich auch, dass man antichronologisch vortragen sollte. Beim chronologischen Vorgehen kommt das letzte zum Schluss und dann entwickeln sich auch die meisten Rückfragen.
Du wirst zu einem Gespräch eingeladen. Ob ein Lebenslauf vorher chronologisch oder antichronologisch geschrieben wurde ist erstmal zweitrangig. Ich erzähle in einem Gespräch meinen Lebenslauf bisher chronologisch. Lehre, Bundeswehr, Fachabi, Studium, Job 1,2,3,4,... Was wo welche Aufgaben. Man sollte das was vor 20 Jahren mal war, möglichst kurz zu halten. Wenn einem das nicht passt, meldet der sich. Leihbuden hätten gerne den Lebenslauf gerne in vorgegebenen Schubladen. Das gilt auch für Siemens, da die den Bewerbungsprozess auslagern. Standardfragen für die Datenbank. Du musst denen rüberbringen "Sie suchen, Ich kann! Ich mache das, ich bin Ihr Mann (Frau)!"
Schriftlich antichronologisch, mündlich chronologisch! Auch wenn 1000e super Bewerbertipp-Seiten im Netz was anderes sagen! Habe es mal in einem Gespräch mit antichronologisch probiert, weil ich mich von den Tipps im Netz verunsichern lassen habe. Großer Fehler! Die Vorstellung ist die Basis für das folgende Gespräch und da geht es hauptsächlich um die letzte / jetzige Tätigkeit. D.h. die sollte auch als letztes dargestellt werden. Im Grunde heißt die Regel im Gespräch vom Unwichtigen zum Wichtigen. Schriftlich genau andersrum, weil eh nicht der ganze Lebenslauf gelesen wird.
Hans schrieb: > Wie sind eure Erfahrungen und Meinungen? Ist gehüpft wie gesprungen! Die einen wollen es so, die anderen so! Antichronologisch,chronologisch ich würde mir da ned soviele Gedanken machen!
Adam Riese schrieb im Beitrag #3302940: > Ich kann daran jedenfalls nicht all zu viel > positives finden wenn man gegenüber fremden Leuten so die Hosen > runter lässt und man so erniedrigt wird, vor allem wenn man sich > auch noch über Sachverhalte aus der Vergangenheit rechtfertigen > soll bzw. muss. Ich finde das ganz normal und sogar gut, damit die Gesprächspartner mich kennen lernen. Ich fände es nicht gut, wenn die mich falsch einschätzen, ich dann eingestellt werde und es dann nicht passt. Bei meinem Lebenslauf mit all seinen Stationen kommt z.B. ganz klar raus, dass Familie für mich an oberster Stelle steht und nicht der Job. Auch geht aus meinen früheren Positionen und Entscheidungen klar hervor, dass ich nicht alles mitmache, wenn ich nicht hinter den Dingen stehe, und auch unangenehme Konsequenzen dafür in Kauf nehme. Das sollten Gesprächspartner wissen, bevor sie mich einstellen. Vermitteln kann ich das am besten, wenn ich meinen bisherigen Werdegang schilder, inclusive der Ursachen für getroffene Entscheidungen und Ereignisse. Zum Glück kann ich immer aus einer komfortablen Position heraus agieren, denn ich muss nicht unbedingt arbeiten, weil meine Frau beruflich sehr erfolgreich ist und wir auf mein Gehalt nicht angewiesen sind. Auch haben wir keinen Kredit für ein Haus abzubezahlen und können dadurch von Arbeitgebern erpresst werden. Ich habe es schon öfter erlebt, dass Angestellte sich verschulden und ein Haus kaufen und sich dadurch in eine ganz schlechte Verhandlungsposition begeben und sich dann vieles von Arbeitgebern gefallen lassen müssen. Dafür müssen sie dann später aber auch keine Miete mehr zahlen.
etwas Flexibilitaet bitte..
Hans schrieb: > Zum Glück > kann ich immer aus einer komfortablen Position heraus agieren, denn ich > muss nicht unbedingt arbeiten, weil meine Frau beruflich sehr > erfolgreich ist und wir auf mein Gehalt nicht angewiesen sind. Auch > haben wir keinen Kredit für ein Haus abzubezahlen und können dadurch von > Arbeitgebern erpresst werden. Was soll dann die bloede Fragerei? Probier es aus, was passiert, wenn Du Deiner Linie folgst. wendelsberg
wendelsberg schrieb: > Was soll dann die bloede Fragerei? > Probier es aus, was passiert, wenn Du Deiner Linie folgst. Genau, also ich würd es total in Ordnung finden wie Indiana Jones Beim Vorstellungsgespräch aufzutreten. In der linken Hand die Peitsche, rechter Hand einen Revolver. Zwei Peitschenschnalzer und drei Schüsse in die Decke. Dann kriecht das Pack vom AG vor dir im Staub. Dann haste die in der Hand. Den Arbeitsvertrag haste dann hoffentlich dabei, den unterschreiben die dann dir ohne Widerspruch sofort! So geht VG heute!
Hat jemand schon mal einen Job nicht bekommen, weil er seinen Lebenslauf eben nicht wie gewünscht chronologisch oder rückwärts chronologisch geschrieben hat?
Wieso sollte man den Lebenslauf im Gespräch rückwärts chronologisch aufsagen? Hat das schon mal jemand von Dir verlangt? Wenn dann heißt es doch eher, "Erzählen Sie etwas von sich", "Stellen Sie sich kurz vor" oder "Erläutern Sie die wichtigsten Stationen Ihres Lebenslaufs" etc. Da fängt man dann natürlich "vorne" (Schulabschluss/Studienabschluss) an und endet bei der letzten Tätigkeit mit "und jetzt würde ich mich gerne in Richtung ... weiterentwickeln und sehe bei dieser Stelle dafür sehr gute Perspektiven" o.ä. Die ersten Stationen handelt man sehr kurz ab, die letzte dafür besonders ausführlich und bildet Anknüpfungspunkte für die zukünftige Tätigkeit. Andersrum wäre es doch sehr konfus und würde mit der interessanten letzten Position beginnen und dann immer uninteressanter werden bis hin zum Eintritt in die Grundschule. Und dann ist Dein Vortrag zu Ende. Macht überhaupt keinen Sinn. Habe auch noch nicht gehört, dass das empfohlen wird. Schriflich ist es natürlich was anderes. Da möchte der Leser das wichtigste als erstes sehen und selber entscheiden, wie weit er in die Vergangenheit zurück lesen möchte. Wenn Du aufgefordert wirst, selber zu berichten, ist es dagegen Deine Aufgabe, die Dinge so zu priorisieren, dass sich Dein Gegenüber nicht langweilt. Wenn jemand wirklich explizit verlangen würde, dass man rückwärts chronologisch erzählt und dann irgendwann mit "Danke, bis hier hin reicht mir" unterbricht, fände ich das schon extrem unhöflich. Da würde ich mir ernsthaft überlegen, ob ich für so jemanden arbeiten möchte, vor allem wenns der Fachvorgesetzte sein sollte.
Bewerber schrieb: > Wieso sollte man den Lebenslauf im Gespräch rückwärts chronologisch > aufsagen? Hat das schon mal jemand von Dir verlangt? Wieso sollte man eine Bewerbung schreiben? Warum sollte man ein Bild beifügen ? Warum sollte man den Gesprächpartner mit der rechten Hand und nicht einfach mal um was neues auszuprobieren mit der linken Hand begrüssen ? Rückwärts chronologisch ist gerade quasi-standard. Mit Sicherheit wird man Deine Bewerbung trotzdem lesen..
klingt gut schrieb: > Bewerber schrieb: >> Wieso sollte man den Lebenslauf im Gespräch rückwärts chronologisch >> aufsagen? Hat das schon mal jemand von Dir verlangt? sorry falsch verstanden, du sprichst vom Gespräch :-(
Hans schrieb: > In der chronologischen Variante geht das dann immer völlig geordnet und > ohne Chaos so: Position x, dann ist z passiert und deshalb kam dann > Positon y, usw. . Ich als Bewerber komme nicht durcheinander und die > Zuhörer können auch folgen. Dein Ansatz ist falsch. Niemand will, dass du deinen Lebenslauf herunterbetest. Darüber konnte sich die Firma ja bereits im Vorfeld informieren und kann allenfalls im Gespräch noch gezielte Fragen stellen. Was man von dir hören will, ist eine kurze und knackige Darstellung der wichtigsten Punkte in seinem Werdegang und sicher nicht jeder Stellenwechsel und die tieferen Gründe dahinter. Beispielsweise: - Hochschulabschluss an Uni X mit Schwerpunkt auf ... - Einige Jahre in Themengebiet Y gearbeitet - Beförderung zum Projektleiter bei Firma Z - Letzte Jahre in Themengebiet A gearbeitet
P. M. schrieb: > Darüber konnte sich die Firma ja bereits im Vorfeld > informieren und kann allenfalls im Gespräch noch gezielte Fragen > stellen. Es sprengt den Rahmen eines schriftlichen Lebenslauf, wenn man auch noch die Veränderungsgründe reinschreiben würde. Deshalb sieht man da nur: er hat gewechselt und dies und jenes gemacht. > Was man von dir hören will, ist eine kurze und knackige Darstellung der > wichtigsten Punkte in seinem Werdegang und sicher nicht jeder > Stellenwechsel und die tieferen Gründe dahinter. Doch, genau das. Ich habe schon öfter die Aufforderung gehört meinen Werdegang zu erzählen und dabei auch die Gründe für Veränderungen zu nennen. Ausserdem sollte ich noch besonders auf die Dinge eingehen, die einen Bezug haben zu der Position, um die es im Gespräch geht. Und wenn ich nicht dazu aufgefordert wurde, habe ich das immer aus Eigeninitiative so gemacht und das fand man auch völlig normal und hat mich nicht unterbrochen mit: "Bitte gehen sie nicht auf jeden Wechselgrund ein, das interessiert uns nicht." Auch habe ich es erlebt, dass ich eine Position beschreibe und dann fast fertig damit bin und eine kleine Pause mache. Diese Pause nutzt ein Gesprächspartner und sagt: und dann haben sie ja da und da hin gewechselt, warum denn? Diese Information stand eben nicht im Lebenslauf, sie war aber interessant für ihn.
Hans schrieb: > Diese Information stand eben nicht im > Lebenslauf, sie war aber interessant für ihn. Genau!
Hans schrieb: > Es sprengt den Rahmen eines schriftlichen Lebenslauf, wenn man auch noch > die Veränderungsgründe reinschreiben würde. Deshalb sieht man da nur: er > hat gewechselt und dies und jenes gemacht. Ausserdem liegen die geographischen Orte von Studium und Positionen der Berufstätigkeit an 4 weit voneinander entfernten Orten in Deutschland. Hinzu kommt noch ein Auslandaufenthalt. Und da war in bisherigen Geprächen immer Interesse bei den Gepsrächspartnern, warum es zu diesen Veränderungen kam.
Hans schrieb: > Und da war in bisherigen > Geprächen immer Interesse bei den Gepsrächspartnern, warum es zu diesen > Veränderungen kam. Jetzt wird`s interessant.
den lebenslauf im gespräch runter zu beten, wenn man aufgefordert word, etwas über seinen hergang zu erzählen, kann auch schnell monoton werden. ich habe es so gehalten, an für mich entscheidenden punkten im lebenslauf zu beginnen und anhand dieser den verlauf der näheren vergangenheit zu erläutern. ist natürlich schwer, wenn man grundschule, gymnasium, studium ohne groß spannende dinge erlebt hat. aber punkte, warum man gerade diesen studienzweig eingeschlagen hat, bzw. dieses oder jenes wahlpflichtfach/studien-/diplomarbeit gewählt hat kann man für den zuhörer schon spannend aufziehen. frei nach dem motto: mach dich interessant
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