Hallo Leute, ich brauche mal wieder etwas Lötpaste. Die zu bestellen, ist ja kein Problem. Bei den gängigen Online-Händlern gibt es die zu kaufen. Doch wie bekommt der Händler die Paste gekühlt zu mir nach Hause? Denn die Lötpaste muss gekühlt werden. Einige Stunden außerhalb des Kühlschrankes und man kann die Tube wegwerfen. Habt ihr da irgendwelche Erfahrungen?
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Dimitri Roschkowski schrieb: > Hallo Leute, > > ich brauche mal wieder etwas Lötpaste. Die zu bestellen, ist ja kein > Problem. Bei den gängigen Online-Händlern gibt es die zu kaufen. Doch > wie bekommt der Händler die Paste gekühlt zu mir nach Hause? Denn die > Lötpaste muss gekühlt werden. Einige Stunden außerhalb des Kühlschrankes > und man kann die Tube wegwerfen. > > Habt ihr da irgendwelche Erfahrungen? Also gekühlt gelagert hält sie länger, aber die Entmischung geht nicht innerhalb weniger Stunden - sonst hätte man bei Bestückungsautomaten riesige Probleme.
Dimitri Roschkowski schrieb: > Doch wie bekommt der Händler die Paste gekühlt zu mir nach Hause? Das ist doch kein Problem. Wir bekommen da immer Pakete, die mit einer dicken Schicht Styropor isoliert sind und wo drinnen ein paar Kühlakkus liegen. Allerdings nehmen wir immer etliche Dosen Lötpaste, dadurch ist die Lieferung versandkostenfrei. Keine Ahnung was das kostet wenn du nur ein paar Gramm kaufst.
Martin Schwaikert schrieb: > Also gekühlt gelagert hält sie länger, aber die Entmischung geht nicht > innerhalb weniger Stunden - sonst hätte man bei Bestückungsautomaten > riesige Probleme. Was meinst du denn mit den Bestückungsautomaten? Da wird die Paste ja durch eine Schablone aufgetragen, dann bestückt und anschließend geht es in den Ofen. Die Paste ist da nicht lange an der Luft. Okay, es kann sein, dass die Paste im Reflow Ofen, wenn man sich an die Temperaturkurve hällt, länger an einer hohen Temperatur und Luft sein kann. Bei Heißluft kann ich aber aus Erfahrung sagen, dass die frische Paste viel besser Lötet, als 3 Stunden alte und nach 11 Stunden hat die garnicht mehr funktioniert. <= Ich spreche jetzt von der Paste auf dem Board, nicht in einer verschlossenen Tube. Ich habe mal diesen Sommer ein paar iButtons, einer mit einem eingebauten Temperaturlogger, von einem Kumpel geschickt bekommen. Der aktive Temperaturlogger zeigte wirklich sehr starke Schwankungen, bis auf 45°C vermutlich im Zustellfahrzeug. Und da geht die Paste einfach kaputt. Jens PICler schrieb: > Das ist doch kein Problem. Wir bekommen da immer Pakete, die mit einer > dicken Schicht Styropor isoliert sind und wo drinnen ein paar Kühlakkus > liegen. Allerdings nehmen wir immer etliche Dosen Lötpaste, dadurch ist > die Lieferung versandkostenfrei. Keine Ahnung was das kostet wenn du > nur ein paar Gramm kaufst. Ja, so kenne ich es auch. Meine Lötpaste habe ich bisher immer von einem Kumpel gekauft, der die Möglichkeit hatte, die seinem Arbeitgeber abzukaufen. Die haben auch große Mengen gekauft und da wurde die Paste in einem Kältebehälter geliefert. Nach dem wechsel der Geschäftsführung wollte das Unternehmen keine Artikel mehr an die Belegschaft verkaufen. Ich habe momentan aber zweifel, dass die Standard-Elektronik Versandhäuser die Lötpaste genauso einpacken. Ich vermute eher, dass sie die Paste einfach in den Karton werfen.
Viel wichtiger ist es aber, dass die Charge nicht den grössten Teil ihrer "Lebensdauer" im Kühlschrank des Lieferanten verbringt und die Hälfte der Zeit bis zum Verarbeitungsende bei der Lieferung schon abgelaufen ist.
Dimitri Roschkowski schrieb: > Doch > wie bekommt der Händler die Paste gekühlt zu mir nach Hause? Gar nicht. Zumindest als Privatkunde habe ich noch keinen Händler gesehen, der Paste gekühlt ausliefert. Außerdem denke ich nicht, das die Händler selbst die Paste gekühlt geliefert bekommen. Bei einem Händler hier in Berlin, bei dem ich mal Aushilfe gemacht habe, kam die Paste in ganz normalen Paketen zusammen mit anderen Artikeln auf Europalette. > Lötpaste muss gekühlt werden. Einige Stunden außerhalb des Kühlschrankes > und man kann die Tube wegwerfen. Nein. Die erste Zeit, als Lötpaste für mich neu war, habe ich sie auch immer im Kühlschrank aufbewahrt. Mann muss sie aber sowieso vor der Verarbeitung erst mal warm werden lassen, da sie frisch aus dem Kühlschrank nicht vernünftig dosierbar ist. Irgendwann habe ich dann die Feststellung gemacht das die Paste sich nicht wesentlich verändert wenn ich sie einfach bei Zimmertemperatur auf dem Arbeitstisch liegen lasse. Ich brauche so ca. alle drei Monate eine Tube und habe noch keine "nach ein Paar Stunden außerhalb des Kühlschrankes" wegwerfen müssen.
Jan Tenner schrieb: > Ich brauche so ca. alle drei Monate eine Tube und habe noch keine "nach > ein Paar Stunden außerhalb des Kühlschrankes" wegwerfen müssen. Hmm.. ich kann da leider nicht mitreden. Damals hat mir jeder gesagt, dass ich die Lötpaste im Kühlschrank aufbewahren muss und nur zum Verarbeiten rausnehmen soll. Und daran habe ich mich bis heute auch gehalten. Aber viele Tuben sind bei mir in der Tonne gelandet, da mein Verbrauch einfach nicht so groß ist. Auch habe ich hier im Labor im Sommer mit relativ hohen Temperaturen zu Kämpfen. Dieses Jahr hatte ich hier Spitze 31°C. Und das wird der Paste sicher nicht gut tun.
Ich habe hier ein 100g Behälterchen bleifreier No-Clean Lotpaste, welche, wie ich gerade feststellte, auch noch seit einem halben Jahr abgelaufen ist. Insgesamt ist sie schon älter als ein Jahr. Ich lagere sie bei Zimmertemperatur vor der Sonne geschützt (im Juli war's auch teils 30 Grad im Zimmer). Zum Dosieren fülle ich eine kleine Spritze, die ebenfalls so rum liegt. Bei der Spritze trocknet gelegentlich der vorderste Part der Nadel ein, abschneiden, und es tut wieder :-) Ich konnte keine Verschlechterung feststellen. Ich muss aber auch dazusagen, dass ich alles von Hand löte (Heißluft) und nicht Reflow. Was vermutlich verdampft ist das Flussmittel, wodurch sie nach längerer Zeit zäher wird und weniger aggressiv beim Löten. Bei Serien-Reflow-Löten und professionellem Löten sicherlich wichtig um ständig identische Bedingungen zu haben. Da ich aber von Hand löte und somit auch jede Lötstelle inspiziere gleiche ich das vermutlich automatisch aus, sodass mir kein Unterschied auffällt.
Man merkt das schon, wenn die Paste nicht mehr geeignet ist. Wenn jemand privat ab und zu mal Module für Einsatz in Luft- und Raumfahrt herstellt, sollte man diesen Punkt durchaus beachten ;-). Bei allen anderen Anwendungen (vor allem im privaten Umfeld) würde ich das mal jetzt nicht sooo wahnsinnig ernst nehmen.
Jan Tenner schrieb: > Zumindest als Privatkunde habe ich noch keinen Händler > gesehen, der Paste gekühlt ausliefert. Digikey hat meine Lötpaste gekühlt geliefert mit Kältepack und isolierender Tasche.
Wichtig ist halt, dass das Lösungsmittel nicht aus der Paste rauskommt. Und dagegen hilft eine niedrigere Temperatur auch. Festes Verschließen sowieso. Und zum Thema "Zeit offen": Wir nehmen standardmäßig eine Paste, bei der im Datenblatt eine Zeit von max. 8 h zwischen Schablonendruck und Bestücken angegeben ist. Dann kleben die Bauelemente auch noch ordentlich. Nach 24 h geht es immer noch zu löten, man muss das bestücke Substrat dann nur mit Sie anreden, damit die BE nicht herunterfallen ;-)
Also ich habe hier längst abgelaufene Lötpaste, die schon anfing, sich zu entmischen. Ich hab sie dann 10 Minuten auf den Schwingschleifer gelegt und danach ließ sie sich wieder verarbeiten, wie am ersten Tag. Gut, ich möchte nicht behaupten, dass die Qualität gelitten hat, aber für ein TQFP-44 oder ein SOT-232 hat es allemal noch gereicht.
Nach meinen Erfahrungen kann die Lotpaste gekühlt ohne weiteres ein halbes Jahr abgelaufen sein und ist immer noch völlig ok. Nach einem Jahr über Ablaufdatum ist sie allerdings zumeist nicht mehr brauchbar. Das Kühlen erhöht die Lebensdauer über das Ablaufdatum hinaus, während sie im ungekühlten Zustand gerade mal bis zum Ablaufdatum hält. Grüsse
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