Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kraftsensor gesucht


von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Hat einer Ideen, wo ich suchen könnte? Ca. +/-10kN sollte der 
Messbereich sein. Schnittstelle egal, kann auch analog sein, digital 
wäre besser. Auflösung auch nicht so dolle Anforderungen, wenn ich 50N 
unterscheiden kann, reicht das. Besser darfs gerne sein.
Ich finde nur Sensoren, die nur in eine Richtung messen können. 2 möchte 
ich nur ungern verbauen.

von Norbert M. (Gast)


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H.Joachim Seifert schrieb:
> Ca. +/-10kN sollte der Messbereich sein.

Also eine Tonne hin oder her soll's sein?

> Schnittstelle egal, kann auch analog sein, digital wäre besser.

Messen würde ich analog: Dicker Bolzen im (elast. Bereich) + 
Dehnungsmeßstreifen.

> Auflösung auch nicht so dolle Anforderungen, wenn ich 50N
> unterscheiden kann, reicht das.

Geht sich gut in 8 bit aus.

> Besser darfs gerne sein.

Besser geht immer, ist aber auch immer teurer.

> Ich finde nur Sensoren, die nur in eine Richtung messen können.

Weiß mann den nicht, ob man Zug- oder Druckbeanspruchung hat?

> 2 möchte ich nur ungern verbauen.

Braucht man wahrscheinlich auch nicht.

von Neo (Gast)


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Dehnmessstreifen kann man da super verwenden, die muss man aber auch mal 
aufkleben können und natürlich die Messfehler bei verschiedenen 
Anwendungen beachten.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Nein, weiss man eben nicht bzw. es kommt beides vor. Geht um 
Kraft/Weg-Aufzeichnung an Motorradfederbeinen.
Möchte gerne einen halbwegs genauen fertigen Sensor verwenden, 
Unbekannte habe ich genug im System :-)
Kraft in eine Richtung mesen ist kein Problem, da habe ich genügend 
Sensoren gefunden. Aber eben keinen, der das in beide Richtungen kann.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Burster
Die haben auch Präzisionspotis für die Wegmessung.
Wir verwenden die zur Messung des Anpressdrucks und der Höhe von 
elektrisch betriebenen Laufrollen mit denen Lasten verfahren werden.

von Amateur (Gast)


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Da gibt es eine ganze Industrie, die ihr täglich Geld mit dererlei 
Sensoren, auch in Deinem Arbeitsbereich verdient.
Wie man Probleme beim Finden haben kann, ist mir nicht ganz klar.
Auch Sensoren, die in beiden Richtungen arbeiten gibt es zuhauf.
Falls doch: Druckdosen oder Kraftaufnehmer können als Suchbegriffe 
herhalten.

Was es allerdings nicht gibt sind Least-Cost-Sensoren. Eine Tonne 
Zugkraft in einem billigen Spritzgussgehäuse geht sich nicht aus.

Da die meisten Teile mit Dehnungsmessstreifen arbeiten ist auch die 
Auswertung nicht en passant möglich.

von Schlumpf (Gast)


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H.Joachim Seifert schrieb:
> Kraft/Weg-Aufzeichnung an Motorradfederbeinen.

hmm... Eine "Federwaage" macht doch genau das: Sie nutzt den bekannten 
mathematischen Zusammenhang zwischen Kraft und Weg an einer Feder.

Eine Federgabel ist doch dann erstmal nichts anderes als eine Federwage, 
oder? Somit würde doch die Wegmessung ausreichen.
Oder macht einem der im System verbaute Dämpfer einen Strich durch den 
schönen linearen Zusammenhang?

Wenn das so ist, dann kommst du auch mit einem DMS nicht unbedingt 
weiter.
Denn wenn der Dämpfer den Zusammenhang zwischen Weg und Kraft nicht 
vorhersehbar macht, dann wird auch der Weg, um den sich der DMS bei 
einer gegebenen Kraft verformt nicht vorhersehbar sein.
Oder liege ich mit der Annahme total falsch?

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Genau der Dämpfer und dessen Abstimmung ist das Problem :-)
Der verhält sich beim Ein- und Ausfedern verschieden, dazu gibts noch 
Unterschiede high/low-speed-Änderungen.
@Amateur:
Von einer low-cost-Spritzguss-Variante war bis jetzt nicht die Rede, 
oder?
Und wenn das Suchen so einfach ist, gib mir bitte einen passenden link.
@STK500: werde ich gleich mal schauen.

von Schlumpf (Gast)


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Nachschlag...

Und wieso +- 10kN?

okay, das Mopped in ne ene Kurve gepresst, da kann schon eine gewisse 
Kraft auf die Gabel wirken. Aber wann wirkt eine negative Kraft? Weniger 
als Null (Fahrt auf dem Hinterrad, oder Stoppi, je nachdem, welches Rad 
gemeint ist) kann die doch nicht werden.
Moped steht still: 1kN. Fahrer setzt sich drauf: 1,5kN. Enge Kurve: x 
kN. Beide Räder in der Luft nach geeigneter Schanze: 0 kN..
Warum muss der Wert unbedingt negativ werden? Ist doch nur ne Frage, wo 
man den Nullpunkt hinlegt.

Oder willst du gar nicht die Kräfte in Längsrichtung der Feder messen, 
sondern die Querkräfte, die auf die Federgabel wirken?

Beschreibe doch mal, was du genau vor hast..

von Schlumpf (Gast)


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H.Joachim Seifert schrieb:
> Genau der Dämpfer und dessen Abstimmung ist das Problem :-)

Ich hab´s befürchtet ;-)

So, aber jetzt stellt sich doch das große Problem, dass Kraft in der 
Gabel und zurückgelegter Weg am Dämpfer mathematisch schwierig 
zusammezuführen sind.
Also willst du die Werte getrennt messen, da schnelle Kraftstöße mit xN 
einen anderen Federweg verursachen, als langsames Beaufschlagen mit der 
gleichen Kraft.

An welcher Stelle sägst du denn jetzt deine Gabel auseinander, um die 
Kraft IN der Gabel zu messen?

Oder ist es genau genug, die winzigkleine Längenänderung im starren Teil 
der Gabel zu erfassen und darüber über die Materialeigenschaften auf die 
Kraft zurückzurechnen.

Kräfte werden üblicherweise über eine Wegänderung erfasst. Egal ob mit 
DMS oder Poti oder sonstwas.
Der Zusammenhang zwischen Kraft und Weg ist an diesen Messelementen 
bekannt.
Nun stellt sich mir die Frage, an welcher Stelle deiner Gabel du 
messbaren Weg zur Verfügung hast, der groß genug ist, dass du ihn 
sinnvoll erfassen kannst?

Oder steh ich komplett auf dem Schlauch???

von m.n. (Gast)


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Burster ist ja schon genannt worden.
Der Typ 8524-6010 ist gut geeignet und liefert 1,5mV/V bei +/-0,25%.
Ein AD620 bringt das Signal in einen µC-brauchbaren Bereich.

von Amateur (Gast)


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Ein Stoßdämpfer macht genau das was sein Name sagt.

Er verändert das dynamische Verhalten eines Systems, aber nicht sein 
statisches.

Wird eine Feder belastet, so kommt es wie bei einem elektrischen 
Schwingkreis zu Überschwingungen. Die Feder wird z.B. tiefer 
durchgedrückt als es der eigentlichen Last entspricht. Hat sich das 
System stabilisiert, so stellt sich ein Gleichgewicht aus Gewichtskraft 
und Federkraft ein.

Bei einem idealen Dämpfer sollte dies Überschwingen nicht auftreten. Der 
Endzustand ist aber der gleiche wie ohne.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Burster sieht nach nem Volltreffer aus (Daumen hoch)
@Schlumpf: Es geht ausschliesslich um Längskräfte. Be- und Entlastung 
des Federbeins und dessen (zeitliche) Reaktion. Auch bei verschiedenen 
statischen Vorbelastungen (Gewicht von Fahrzeug und Fahrer, Vorbelastung 
durch Kurvenfahrt usw. ) Und dann kommen eben noch diverse 
Fahrbahneinflüsse und zus. Be- oder Entlastung durch Beschleunigung oder 
Verzögerung hinzu. Es geht darum, diese Zusammenhänge messtechnisch zu 
erfassen und darzustellen.

von Schlumpf (Gast)


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@  H.Joachim Seifert
Das habe ich mir schon gedacht :-)
Ich stell mir nur die Frage, wo du den Sensor anbringen wirst. Oder wird 
das System gar nicht im realen Moped vermessen, sondern ausgebaut auf 
einem Prüfstand?

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Prüfstand.

von H&B (Gast)


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Jeder Kraftmessring kann auch negative Kräfte messen indem man ihn 
vorspannt.
Wir verwenden gerne wegen des Dynamikbereiches B&K, www.bruelkjaer.de.

http://www.bruelkjaer.de/Products/transducers/vibration/force-transducers/8231C.aspx

So nebenbei, warum keinen Beschleunigungssensor? Damit hat man 
gleichzeitig Geschwindigkeit (Schnelle) und Weg, der Dämpfer ist mit 
dabei, die Kraft sowieso.

von Schlumpf (Gast)


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H.Joachim Seifert schrieb:
> Prüfstand.

Ach sooo.. dann ist jetzt alles klar ;-)

H&B schrieb:
> Jeder Kraftmessring kann auch negative Kräfte messen indem man ihn
> vorspannt.

Sagte ich ja bereits weiter oben.. Weniger als KEINE Kraft kann auf 
seine Gabel nicht wirken (Rad in der Luft). Selbst beim schlagartigen 
Ausfedern, wenn die Gabel vom voll eingedederten Zustand schlagartig 
entlastet wird, ist doch die Kraft, die längs der Gabel wirkt, Null.

Daher wäre doch der Prüfstand so auszulegen, dass der gedachte Nullpunkt 
der Kraft des Mopeds mit Fahrer im Ruhenden Zustand entspricht. Um 
diesen Punkt kann sich die Kraft dann in beide Richtungen ändern.

von H&B (Gast)


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Schlumpf schrieb:
> Weniger als KEINE Kraft kann auf
> seine Gabel nicht wirken (Rad in der Luft).

Nicht ganz. Das Rad kann auch in die Gegenrichtung schwingen 
(ausfedern).

von Schlumpf (Gast)


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H&B schrieb:
> Nicht ganz. Das Rad kann auch in die Gegenrichtung schwingen
> (ausfedern).

Richtig.. aber was bedeutet das für den Prüfstand? Leitet der dann eine 
negative Kraft in die Gabel ein? Also zieht er an der Gabel?
Nicht wirklich, oder?
Also ist doch die resultierende Kraft in der Gabel immer >= 0 N.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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@Schlumpf:
>Sagte ich ja bereits weiter oben.. Weniger als KEINE Kraft kann auf
seine Gabel nicht wirken (Rad in der Luft)

Das ist eben nicht richtig. Abgesehen davon, dass es nicht um die Gabel 
bzw. deren Holme (das kommt später :-) sondern um das Federbein hinten 
geht - da wirkt tatsächlich eine negative Kraft. Die vorher gestauchte 
Feder drückt jetzt gegen die Aufhängung bei Entlastung des Rades. Ok, 
der Messbereich ist unsymmetrisch, aber ob die Suche nach einem Sensor 
+10kN/-5kN einfacher gewesen wäre?
Ich habe erst mal fertig, werde mir so ein Teil bestellen und dann 
weitersehen.
Kommt noch die Temperatur hinzu, wir haben schon >280° Dämpfertemperatur 
gemessen im heftigen Test. Und da ändert sich einiges im Verhalten.
Kann auch gut sein, dass man das alles fertig kaufen kann - eher nicht 
bezahlbar.
Ist eher ein Hobby von mir.

von Schlumpf (Gast)


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H.Joachim Seifert schrieb:
> a wirkt tatsächlich eine negative Kraft. Die vorher gestauchte
> Feder drückt jetzt gegen die Aufhängung bei Entlastung des Rades.

Ok, dann kommt es einfach darauf an, an welcher Stelle einen die 
auftretende Kraft interessiert. Nur Dämpfer und Feder isoliert 
betrachtet (ohne alles andere drumrum) in einem Prüfstand eingespannt, 
ist sicher etwas anderes, als das komplette System mit Schwinge. Dass in 
so einem System die zurückschnellende Feder eine Kraft auf ihre 
Aufhängung ausübt, ist logisch.

Ich habe dich eingangs so verstanden, dass du isoliert die Zusammenhänge 
zwischen beaufschlagter Kraft und Federweg über Zeit beurteilen willst.

Aber wenn ich ehrlich bin, warum die Kraft negativ werden soll, das habe 
ich immer noch nicht begriffen.
Das wäre doch nur dann der Fall, wenn die Schwinge so schlagartig 
entlastet wird, dass der Dämpfer träger ist, als die Schwinge und die 
entlastete Schwinge mit ihrem Gewicht den Dämpfer auseinander-"saugen" 
muss.
Nur dann würden die beiden Lager der Federung an denen der Feder 
zugewandten Seiten belastet.
Ansonsten werden doch immer die der Feder abgewandten Seiten der Lager 
belastet, oder nicht?
Na ja, offensichtlich stehe ich grad auf dem Schlauch. Aber das kann an 
der Uhrzeit und den konsumierten Bierchen liegen ;-)

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