Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Probleme beim Anlöten von neuem Klinkenstecker (an UE 700 Kopfhörer)


von Kopfhörer-Löter (Gast)


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Hallo,
ich habe ein "kleines" Problem.
Meine Kopfhörer, Ultimate Ears 700, sind am Stecker gebrochen.
Da habe ich mir nach kurzem Googlen gedacht: Kein Problem, alten Stecker 
abschneiden, das Kabel abisolieren, die drei Drähte nach Farben 
sortieren, den Lack bei 400° abkratzen, an einen neuen Stecker (Neutrik 
NTP 3RC-B) anlöten, fertig!
Naja, scheint als hätte ich mich da ein bisschen überschätzt.

Als Erstes habe ich versucht, das Kabel ein paar Zentimeter hinter dem 
alten Stecker zu durchtrennen, was mir jedoch nicht gelang, weil dort so 
eine Art "Faden" drin ist. Mit meinem billigen Pollinwerkzeug war das 
nicht zu schaffen. Also erst mit dem billigen Pollin-Seitenschneider das 
Kabel "anritzen" und dann mit der Schere (!) durchschneiden. Und selbst 
das gelang nur sehr schwer.

Nun habe ich die einzelnen Drähte (siehe Bild), stelle aber fest, dass 
es vier sind - ein blauer, ein roter, ein Kupferfarbener und ein Grüner.

Für mich ergeben sich nun folgende Probleme
1) Leider musste ich das genannte Prozedere (Kabel durchtrennen) bereits 
mehrmals durchführen und langsam mache ich mir Sorgen, dass da bald gar 
kein Kabel mehr übrig ist ;-)
2)Ich weiß nicht, wofür da vier Drähte sind - sollten es nicht nur drei 
sein? - Wofür ist der vierte?
3) Was mache ich mit diesem doofen "Faden", der stört?
4) Ich habe die Vermutung, dass da (siehe Bild) wieder bereits einige 
einzelne Drähte durchtrennt worden sind. Wie kann ich das am Besten 
verhindern?
5) Weiß jemand, welche Drahtfarbe bei UE links und welche rechts ist? 
Sonst müsste ich es ausprobieren...

Sorry für den langen Post, aber ich bin gerade ein bisschen frustriert. 
Es würde mich freuen, wenn mir jemand ein paar Tipps geben könnte, wie 
ich das noch hinbekommen kann. Das Grundprinzip hatte ich ja verstanden, 
aber da sind wohl doch noch ein paar Hindernisse... :-(
Was lernt man daraus? Man sollte sich nicht selbst überschätzen :-/ Tja, 
selbst Schuld!

von Kopfhörer-Löter (Gast)


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Hier nochmal ein kleineres Bild von der Dateigröße her, sorry.

von Paul B. (paul_baumann)


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Miss mit dem Ohmmeter die einzelnen Adern gegeneinander durch. Es werden
sich dann zwei Paare mit dem gleichen Widerstandswert ergeben, weil
dazwischen die Hörkapsel liegt. Da man 5 Adern verwandt hat, wird die
blanke nur der Schirmung dienen und nicht mit den Hörkapseln verbunden
sein.

Versuche zunächst mit dem Feuerzeug, die Textilfasern wegzuschmelzen,
indem Du alle Adern nach einer Seite biegst, so daß nur noch der
unbrauchbare Schrapel übrigbleibt.

MfG Paul

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Kopfhörer-Löter schrieb:
> 2)Ich weiß nicht, wofür da vier Drähte sind - sollten es nicht nur drei
> sein? - Wofür ist der vierte?

Ein Kopfhörer hat für jedes Ohr einen "Lautsprecher". Und jeder 
Lautsprecher braucht zwei Anschlussdrähte. Die gemeinsame Masse wird 
erst im Klinkenstecker gebildet, da kommen zwei Drähte an einen 
Anschluss.

Die einzelnen Drähte kommen an die Spitze bzw. den mittleren Ring.

> 3) Was mache ich mit diesem doofen "Faden", der stört?

Der ist dafür da, daß das Kopfhörerkabel flexibel und rund bleibt.

> 5) Weiß jemand, welche Drahtfarbe bei UE links und welche rechts ist?
> Sonst müsste ich es ausprobieren...

Du hast doch noch den Stecker mit den Drahtresten daran, da kannst Du es 
durchklingeln ...

von Kopfhörer-Löter (Gast)


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OK, da verstehe ich aber was noch nicht:
1) Bräuchte ich dann nicht 5 Adern, wenn sich je 2 Adern zu zwei Paaren 
(für jeden Ohrhörer einen) verbinden? Ich habe ja 3 Lötfahnen am 
Klinkenstecker.
2) Welche Auswirkungen kann es haben, wenn einige kleine einzelne 
"Drähte" beim Schneiden des Kabels beschädigt worden sind? Ich 
beführchte, dass mir das passiert ist, ich dann alles lote und es 
funktioniert nichts...

von STK500-Besitzer (Gast)


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Kopfhörer-Löter schrieb:
> 1) Bräuchte ich dann nicht 5 Adern, wenn sich je 2 Adern zu zwei Paaren
> (für jeden Ohrhörer einen) verbinden? Ich habe ja 3 Lötfahnen am
> Klinkenstecker.

Nein, du kannst aus 4 Leitungen 3 machen, indem du zwei der Adern 
miteinander verbindest.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Kopfhörer-Löter schrieb:
> 1) Bräuchte ich dann nicht 5 Adern, wenn sich je 2 Adern zu zwei Paaren
> (für jeden Ohrhörer einen) verbinden? Ich habe ja 3 Lötfahnen am
> Klinkenstecker.
1
                 |   Das ist der Stereoklinkenstecker
2
 /-| |--| |------+   mit drei Kontakten. Einer für links,
3
< L| | R| |  GND     einer für rechts und einer für Masse (GND)
4
 \-| |--| |------+
5
                 |
6
7
   |   |     | |     Das ist eine sehr schematische Zeichung des
8
   #   #     | |     Kopfhörers mit seinen vier Leitungen.
9
  >#   #<    | |     Je eine wird mit den Kontakten für links und
10
   #   #     | |     rechts verbunden, zwei aber werden mit Masse (GND)
11
   |   |     | |     verbunden.
12
   |   +-----+ |
13
   +-----------+

Wird's klarer?

von Dieter W. (dds5)


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Versuche doch mal ob sich an dem abgeschnittenen Stecker die Belegung 
herausfinden lässt.

Falls nämlich die Phasenlage zwischen L und R nicht stimmen sollte 
ergibt sich ein sehr eigenwilliger Hörgenuss.

von Kopfhörer-Löter (Gast)


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Ja, ich habe das inzwischen verstanden und sogar herausgefunden, welche 
Ader wofür ist. Danke! Nur zur Referenz (falls jemand anderes dies 
sucht):
Grün - Links
Rot - Rechts
Kupfer und Blau - Masse
Gelb - Fasern, kein Nutzen

Ich habe jedoch immer noch Probleme beim Löten. Zum Einen stören diese 
dämlichen Fasern. Zum Anderen sind die verschiedenen Aderpaare völlig 
wild miteinander vermischt, wenn ich das Kabel schneide und da durch 
wird es insbesondere im Zusammenspiel mit diesen Fasern sehr schwer, die 
einzelnen Paare zu trennen.
Außerdem sind sie zum Teil unterschiedlich lang, was beim Anlöten an den 
Stecker Probleme macht. Ich habe es inzwischen mehr oder weniger 
aufgegeben, insbesondere weil auch oft meine Aderpaare gebrochen sind 
(einzelne Drähte)...
Das ist mir dann auch nicht geheuer und ich habe nochmal ein Stück vom 
Kabel abgeschnitten und die Probleme begannen wieder von vorne. 
Inzwischen will ich da ungerne weiter machen, sonst wird das Kabel 
nachher tatsächlich zu kurz - ich habe schon so einiges abgeschnitten 
:-/
Vielleicht liegt die Vermischung der Drähte daran, dass ich keinen 
vernünftigen Seitenschneider habe und mit der Schere nachhelfen muss? 
Keine Ahnung.

Ich jedenfalls ärgere mich, denn ich habe hier bis auf die Steckersache 
voll funktionsfähige UE 700 liegen, weiß aber nicht, was ich jetzt noch 
damit machen soll, da ich da echt Probleme mit dem Kabel habe... 
Schade...

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Dieter.

Dieter Werner schrieb:

> Falls nämlich die Phasenlage zwischen L und R nicht stimmen sollte
> ergibt sich ein sehr eigenwilliger Hörgenuss.

Ich fand immer, dass das egal ist. Mal sitzt halt der Drummer links auf 
der Bühne, mal rechts....
Vieleicht ist das ja bei Klassik Puristen ein echtes Problem....;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Dirk (Gast)


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Nein, was er meint ist nicht L und R vertauscht, sondern die Phasenlage.
Das Signal für einen Lautsprecher nehmen wir mal vereinfacht als ein 
Sinus-Signal an. (VEREINFACHT!)
Damit erregst dun nun beide Laustprecher. Wenn du richtig polst, dann 
schwingen beide Laustsprecher synchron, wenn du nur einen verpolt 
anschliest, schwingen sie im Gegentakt, was zur (Worstcase) Folge hat, 
das sich die Töne gegenseitig auslöschen.
Nun beim echten Signal und bei echten Lautsprechern, kann es tatsächlich 
dazukommen, das einige Frequenzen ausgelöscht werden (bei falscher 
Polung).
Der "NORMALO" hört das nicht (ich gehöre dazu!).
Aber EXPERTEN hören das.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Dirk schrieb:
> Der "NORMALO" hört das nicht (ich gehöre dazu!).

Bei einem Kopfhörer geht das deutlich schneller. Ausprobieren (einfach 
mal einen der beiden Ohrhörer andersrum polen) bringt hier Klarheit.

von Der (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
>> Der "NORMALO" hört das nicht (ich gehöre dazu!).
>
> Bei einem Kopfhörer geht das deutlich schneller. Ausprobieren (einfach
> mal einen der beiden Ohrhörer andersrum polen) bringt hier Klarheit.

Oder, falls einer nicht löten will, mit einem 
Soundbearbearbeitungsprogramm einen Kanel invertieren.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Kopfhörer-Löter.

Kopfhörer-Löter schrieb:

> Ja, ich habe das inzwischen verstanden und sogar herausgefunden, welche
> Ader wofür ist. Danke! Nur zur Referenz (falls jemand anderes dies
> sucht):
> Grün - Links
> Rot - Rechts
> Kupfer und Blau - Masse
> Gelb - Fasern, kein Nutzen

Na also. Wird aber, wenn überhaupt, nur auf diesen Typ kopfhörer bezogen 
sein, und man sollte sich auch nicht darauf verlassen.

>
> Ich habe jedoch immer noch Probleme beim Löten. Zum Einen stören diese
> dämlichen Fasern.

Ich hasse es ebenfalls, die Sorte von Leitung zu verlöten. Es ist aber 
mit etwas Übung machbar.

> Zum Anderen sind die verschiedenen Aderpaare völlig
> wild miteinander vermischt, wenn ich das Kabel schneide und da durch
> wird es insbesondere im Zusammenspiel mit diesen Fasern sehr schwer, die
> einzelnen Paare zu trennen.

Mit einem Skalpell und frischer Wechselklinge vorsichtig (!) den 
Kunststoff- oder Gummimantel der Leitung ringförmig um die Leitung herum 
einschneiden. Durch scharfes Knicken die Kerbwirkung nutzen, um den 
Schnitt zu vertiefen bis auf die Adern. Gegebenenfalls nachschneiden.

Wenn Ringsum eingeschnitten ist, den Mantel abziehen. Die miteinander 
verdrillten Adern sind dann sichtbar. Vorsichtig mit einer oder zwei 
spitzen (und guten) Pinzetten entwirren.

> Außerdem sind sie zum Teil unterschiedlich lang, was beim Anlöten an den
> Stecker Probleme macht.

Vorher die Adern passend unterschiedlich lang einkürzen. Mit einem 
Elektronik Seitenschneider.

> insbesondere weil auch oft meine Aderpaare gebrochen sind
> (einzelne Drähte)...
> Das ist mir dann auch nicht geheuer und ich habe nochmal ein Stück vom

Bevor Du die Adern an den Stecker lötest, solltest Du sie verzinnen.

Wenn ein paar einzelne Adern brechen, ist das unschön, aber solange es 
nicht mehr als die Hälfte sind, solltest Du das ignorieren, um überhaupt 
was brauchbares hinzubekommen. Achte aber auch darauf, das diese Adern 
keinen  Kurzschluss mit anderen machen. Vieleicht mit ihrer 
Herkunftsseele verdrillen und einen Tropfen Alleskleber darauf?

Die Isolierung dieser Adern schmilzt sehr schnell. Es empfielt sich 
daher, beim Löten eine Pinzette zur Wärmeableitung zu nehmen, mit der 
man die Ader hinter der Stelle fasst, bis zu der verzinnt werden soll.

> Ich habe es inzwischen mehr oder weniger
> aufgegeben,

Das geht aber. Üben, Nachdenken und wieder Üben!

> Kabel abgeschnitten und die Probleme begannen wieder von vorne.
> Inzwischen will ich da ungerne weiter machen, sonst wird das Kabel
> nachher tatsächlich zu kurz - ich habe schon so einiges abgeschnitten
> :-/

Übe erstmal mit einer anderen, vergleichbaren Leitung. Die meisten 
Leitungen von Kopfhörern sind in dieser Hinsicht ähnlich mistig zu 
verarbeiten.

> Vielleicht liegt die Vermischung der Drähte daran, dass ich keinen
> vernünftigen Seitenschneider habe und mit der Schere nachhelfen muss?
> Keine Ahnung.

Das kann Sein. Ich habe auch einen kleinen Elektronikseitenschneider von 
Pollin. Wichtig für Elektronikanwendungen ist, dass er KEINE(!) Facette 
hat: http://de.wikipedia.org/wiki/Schneidwate

Der geht problemlos. Eine Schere neigt eher dazu, die Adern 
durcheinanderzuziehen. Mit dem Seitenschneider kannst Du auch versuchen, 
die Adern einzeln zu trennen, und nicht gemeinsam.

Als Pinzette nehme ich relativ große mit stumpfer Spitze aber aus sehr 
hartem Material vom Medizinhandel.
Die Spitzen biege ich so, das sie vorne zuerst zusammenkommen, und nicht 
durch "abrollen" wieder öffnen, wenn die Pinzette federnd weiter 
zusammengedrückt wird.
Dann schleife ich die Pinzette in zusammengedrücktem Zustande an einem 
Schleifbock vorsichtig zu. unter stetigem drehen und alle paar Sekunden 
die Spitze in einem Wasserbehälter kühlen, damit sie nicht ausglüht und 
weich wird.

Die Spitze sollte nur kurz, aber sehr scharfkantig sein (ca 90° Winkel). 
Also nicht so lang und schmal wie die Spitzen der "spitzen" Pinzetten 
die man kaufen kann.
Diese selbst zugeschliffene Form macht, das ich sehr präziese UND sehr 
feste zugreifen kann.
Das Material der "Edelstalpinzetten" aus dem Baumarkt ist generell zu 
weich für diese Modifikation.

Zum Ableiten der Wärme eignen sich auch gut sogenannte "Tupferzangen". 
Diese haben am Griffansatz eine Rastmöglichkeit, die sie federnd 
geschlossen hält.
http://de.wikipedia.org/wiki/Tupferzange

Es ist sinnvoll, auch einen kleinen Schraubstock oder "dritte Hand" ( 
http://de.wikipedia.org/wiki/Dritte_Hand ) zu verwenden, um entweder, 
Leitung, Stecker oder auch den Lötkolben festzuhalten, und dabei die 
originalen Hände anderweitig zu verwenden.

> Ich jedenfalls ärgere mich, denn ich habe hier bis auf die Steckersache
> voll funktionsfähige UE 700 liegen, weiß aber nicht, was ich jetzt noch
> damit machen soll, da ich da echt Probleme mit dem Kabel habe...
> Schade...

Du bist in der Hinsicht nicht der einzige. Ich halte diese übertrieben 
dünnen Leitungen auch für ein Unding. Sie sind schlecht zu sehen, 
schlecht zu greifen und die Verarbeitung ist auch nicht ohne wie Du 
siehst.

Noch ein Tipp für die Kopfhörer: Wenn Du die Adern im Stecker verlötet 
hast, so pack vorsichtig noch etwas Alleskleber darauf, um die Adern 
untereinander und gegen das eventuell Metallische Steckergehäuse zu 
isolieren.

Das Du einen gut verzinnten Lötkolben mit angemessener Spitzenform und 
sehr heiss verwendest, setzte ich mal voraus. Am besten nimmst Du auch 
bleihaltiges Elektroniklot und vieleicht noch etwas extra Kolophonium.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Dirk, hallo Rufus.

Dirk schrieb:

> Nein, was er meint ist nicht L und R vertauscht, sondern die Phasenlage.
> Das Signal für einen Lautsprecher nehmen wir mal vereinfacht als ein
> Sinus-Signal an. (VEREINFACHT!)
> Damit erregst dun nun beide Laustprecher. Wenn du richtig polst, dann
> schwingen beide Laustsprecher synchron, wenn du nur einen verpolt
> anschliest, schwingen sie im Gegentakt,

Ok. Jetzt weiss ich, was gemeint ist.

> was zur (Worstcase) Folge hat,
> das sich die Töne gegenseitig auslöschen.
> Nun beim echten Signal und bei echten Lautsprechern, kann es tatsächlich
> dazukommen, das einige Frequenzen ausgelöscht werden (bei falscher
> Polung).

Ah. Ok. Ein Interferenzmuster bildet sich. Das ist klar. Aber das bildet 
sich auch bei synchron schwingenden Lautsprechern. Du müsstest halt nur 
die Lautsprecher um die entsprechende Phasenlaufzeit weiter 
auseinanderstellen....

Das Interferenzmuster wird also anders ausfallen. Ob das aber auffällt? 
Ich habe darauf noch nie geachtet, und es ist mir auch noch nie 
unangenehm aufgefallen.

> Der "NORMALO" hört das nicht (ich gehöre dazu!).
> Aber EXPERTEN hören das.

Also in dem Sinne bin ich mit meiner rechtseitigen "Artellerielücke", 
meiner Kindheit und Jugend in einer Schiedewerkstatt und meiner Arbeit 
in einem Stahlwerk vermutlich auf ewig zum Nichtexperten verdonnert. ;O)


Rufus Τ. Firefly schrieb:

>> Der "NORMALO" hört das nicht (ich gehöre dazu!).
> Bei einem Kopfhörer geht das deutlich schneller. Ausprobieren (einfach
> mal einen der beiden Ohrhörer andersrum polen) bringt hier Klarheit.

Kurz ausgetestet:
Tatsächlich ist es beim Kopfhörer der einzige Fall, wo ich wirklich 
einen Unterschied bemerke. Vermutlich weil das innere meines Kopfes 
akustisch gesehen immer gleich ist, und die Kapseln immer an der 
gleichen Stelle an den Ohren sind. Bei Lautsprechern in einer "realen" 
Umwelt sind zuviele andere, wechselnde Parameter beteiligt....schon wenn 
ich mich vorbeuge, um den Schalter zum Umdrehen der Phasenlage zu 
betätigen und mich wieder aufrichte, habe ich wohl größere Variationen.

Aber, auch beim Kopfhörer bemerke ich nur, das sich "etwas" ändert. Ich 
würde jetzt nicht die eine oder andere Phasenlage als angenehmer oder 
weniger angenehm ansehen....beim Nachrichtensprecher geht mir dadurch 
auch keine Information verloren.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Kopfhörer-Löter (Gast)


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Es funktioniert! Juhu!
Den Neutrik NTP3RC-B kann ich nur empfehlen!

Leider sind mir beim Löten und beim Anbringen der Zugentlastung einige 
kleine Drähte abgebrochen... Ich hoffe, das wirkt sich nicht negativ auf 
den Klang aus...
Jetzt beginnt wieder die Phase, wo ich mir wochenlang Sorgen darum 
mache, ob der Klang von meiner Modifikation betroffen ist... Aber so ist 
das eben... ;-)

Aufs erste Hören wirkt alles OK...
Danke für eure Hilfe! :-).

von Paul B. (paul_baumann)


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Ein Drama!
;-)

MfG Paul

von Kopfhörer-Löter (Gast)


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Ist das eigentlich normal, dass die Hörer geknackt haben, als ich den 
Widerstand gemessen habe?

von Gelacht (Gast)


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Kopfhörer-Löter schrieb:
> Ist das eigentlich normal, dass die Hörer geknackt haben, als ich den
> Widerstand gemessen habe?

Da zum Messen Strom durch die Hörkapseln fliesst ja.

von Nicolas S. (Gast)


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Kopfhörer-Löter schrieb:
> Ist das eigentlich normal, dass die Hörer geknackt haben, als ich den
> Widerstand gemessen habe?

Ja. Widerstandsmessung = Stromfluß = Auslenkung des Schallgebers. Oder 
bei Piezo: Widerstandsmessung = Spannung = Auslenkung des Schallgebers.

Aber bitte jetzt keinen Thread aufmachen mit "Widerstandsmessung und 
Stromfluß - im Alltag das gleiche?".

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Kopfhörer-Löter

Kopfhörer-Löter schrieb:
> Es funktioniert! Juhu!

Herzlichen Glückwunsch!

> Den Neutrik NTP3RC-B kann ich nur empfehlen!

Versuch irgendwo Altbestände zu kriegen. In den 60er, 70ern hatte ich 
mal Klinkenstecker aus federharter Bronze. Hersteller unbekannt. DAS war 
Qualität. Die Vergoldung ist nach ein paar Steckzyklen eh an den 
kritischen Stellen weg. Aber Kontaltschwierigkeiten beseitigt man bei 
Klinkensteckern durch leichtes axiales Hin- und Herdrehen. ;O)

Ein 3,5mm Klinkenstecker hat ein Problem damit, das er eben nur 3,5mm 
dick ist. Dadurch bricht er halt leicht ab. Siehe das Bild im Anhang: 
Klinkenstecker3-5mm_Defekt_04Sep2013.jpg . Der Stecker ist einfach zu 
erneuern, aber die abgebrochene Spitze aus der Buchse zu polken ist ein 
Akt.

> Leider sind mir beim Löten und beim Anbringen der Zugentlastung einige
> kleine Drähte abgebrochen... Ich hoffe, das wirkt sich nicht negativ auf
> den Klang aus...

don't panic!
Auf den Klang wird es keinen Einfluss haben, aber schade wäre es, wenn 
die Leitung ganz brechen würde, oder die einzelnen Äderchen Kurzschlüsse 
machen. Das geht AUCH auf den Klang, aber das merkst Du auch sofort. ;O)
Abwarten, Tee trinken und solange die Musik geniessen.

> Jetzt beginnt wieder die Phase, wo ich mir wochenlang Sorgen darum
> mache, ob der Klang von meiner Modifikation betroffen ist... Aber so ist
> das eben... ;-)

Du hast Zwangsgedanken. ;O) Ich hätte eher Angst, den Stecker wieder 
abzubrechen. Das ist realistischer. ;O)

> Aufs erste Hören wirkt alles OK...

Es IST auch ok. ;O)

> Danke für eure Hilfe! :-).

Bitte, gern geschehen. Ich vermute aber, das hättest Du auch so 
hinbekommen. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Bernd Wiebus schrieb:
> Ein 3,5mm Klinkenstecker hat ein Problem damit, das er eben nur 3,5mm
> dick ist. Dadurch bricht er halt leicht ab.

Ist mir in den Jahrzehnten, in denen ich Klinkenstecker benutze, noch 
nie passiert.

Bühneneinsatz?

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Rufus.

Rufus Τ. Firefly schrieb:

>> Ein 3,5mm Klinkenstecker hat ein Problem damit, das er eben nur 3,5mm
>> dick ist. Dadurch bricht er halt leicht ab.
> Ist mir in den Jahrzehnten, in denen ich Klinkenstecker benutze, noch
> nie passiert.

Tja...

> Bühneneinsatz?

Nein. Ganz normal zu Hause die PC-Boxen. Ist passiert, als ich den USB 
Stick daneben reingesteckt habe. Kann auch sein, das der Kunststoff 
versprödet war. Mein Equipment hat durchaus ein Alter, wo sich das 
bemerkbar macht.

Wenn dann öfter hin- und her geschoben wird, passiert sowas schnell.

Bei Outdoor Einsätzen kann das natürlich noch leichter passieren als 
zuhause. Aber dazu kommt dann noch Dreck. Sand und, schlimmer, Lehm aus 
Klinkensteckerbuchsen zu entfernen kann auch ätzend sein. 6,3mm ist 
dabei auch gutmütiger. Und lässt sich im winter mit Handschuhen und 
taubgefrohren auch besser ertasten.
Änlich schlimm sind z.B. BNC-Stecker und Buchsen. Darum bevorzuge ich 
für Outdoor PL Stecker. Ein verkeiltes Sandkorn in einem BNC Stecker 
kann eine elende Porkelei bedeuten, bis es wieder raus ist.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Bernd Wiebus schrieb:
> BNC-Stecker

"Beinahe No Contact" ... vor allem, wenn es die verschraubten 
selbstkonfektionierten sind ... brr.

von Walter T. (nicolas)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Bühneneinsatz?

Ist mir auch schon mehrmals passiert. Da lag es an Reichelt-Qualität.

BNC hat sich eigentlich immer als sehr robust gezeigt. Zumindest die 
verschraubten. Die Handgecrimpten waren oft nicht zu gebrauchen. Aber 
vielleicht ist das auch der Unterschied zwischen Reichelt und 
Kabel-Kusch.

von Kopfhörer-Löter (Gast)


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Wie ich es übrigens gelötet habe (vielleicht hilft es jemandem):
Alle Drähte auf eine Seite geknickt, und den Kunststoff-Faden mit einem 
Feuerzeug weggebrannt.
Bei 400°C die Drähte verzinnt, um die Isolierung loszuwerden.
Dann habe ich Lötzinn auf die Lötfahnen aufgetragen.
Dann mit der einen Hand mit der Pinzette, den entsprechenden Draht auf 
die Lötfahne platziert und das Lötzinn zusammen mit dem Draht wieder 
erhitzt. Das schien mir wesentlich einfacher, weil ich so den Draht 
besser platzieren und festhalten konnte.
Die Löcher in den Lötfahnen, wo man den Draht wohl eigentlich 
durchführen sollte, habe ich ignoriert, aber das sollte ja eigentlich 
auch egal sein, so lange ein entsprechender Kontakt an der Lötfahne 
besteht, oder?

So habe ich es jedenfalls gemacht. Ziemlich fummelig, aber zu schaffen.
Nochmals vielen Dank! :-)

von Kopfhörer-Löter (Gast)


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Hi,

Ich habe nochmal eine kleine Frage zum Thema:
Mir ist aufgefallen, dass es in beiden Kopfhörern knackt, wenn ich den 
Klinkenstecker einstecke (vor dem letzten "einrasten", also Masse). Das 
war mit dem alten Stecker nicht so, hat da irgendjemand eine Idee, was 
das sein könnte und wie man das los wird?
Danke

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Nicht mit zittrigen Fingern, sondern schnell reinschieben, dann knackt 
es auch nicht! Oder den Hörer erst über das Gehirn stülpen, wenn der 
Stecker schon drin ist.
Aber Du hast ja jetzt erst mal wieder ein neues Problemchen, womit Du 
wochenlang nicht schlafen kannst ;)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Etwas anders formuliert: Ein Knacksen ist beim Stecken von 
Klinkensteckern prinzipbedingt und normal.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Rufus.

Rufus Τ. Firefly schrieb:

> Etwas anders formuliert: Ein Knacksen ist beim Stecken von
> Klinkensteckern prinzipbedingt und normal.

Ja. Bei Klinkensteckern mit Schalter könnte man je nach Ausführung 
eventuell den Schalter missbrauchen, um sich mit einem 
Ausgleichswiderstand knackärmer zuzuschalten. Aber das ist auch nur mit 
dazu passenden Steckern wirklich "sicher".

Aber ich bin weder Ästhet noch analoger Abhörspezialist, also sehe ich 
für mich die Notwendigkeit nicht. ;O)

Ok, ich hatte mal eine OP-Amp Schaltung, die ging durch sowas in den 
latch-up....aber da fehlte noch mehr....

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Bernd Wiebus schrieb:
> ...
> Ja. Bei Klinkensteckern mit Schalter könnte man je nach Ausführung
> eventuell den Schalter missbrauchen, um sich mit einem
> Ausgleichswiderstand knackärmer zuzuschalten.

Setz dem Kopfhörer-Löter bloß keinen Floh ins Ohr, das packt er sowieso 
nicht. Sonst nimmt der Thread kein Ende mehr. Wenn er schon bei mehr als 
drei Drähten wie der Ochs vorm Berg steht, wird er einer Schaltbuchse 
die Welt nicht mehr verstehen ;)

von Harald (Gast)


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Hallo,

Bernd Wiebus schrieb:
> Ah. Ok. Ein Interferenzmuster bildet sich. Das ist klar. Aber das bildet
> sich auch bei synchron schwingenden Lautsprechern. Du müsstest halt nur
> die Lautsprecher um die entsprechende Phasenlaufzeit weiter
> auseinanderstellen....
>
> Das Interferenzmuster wird also anders ausfallen. Ob das aber auffällt?

und ob das auffällt, vor allem im Bassbereich. Die Wellenlänge von 
Schall in Luft beträgt im hörbaren Frequenzbereich zwischen ca. 1,7cm 
und 17m. Bei tiefen Frequenzen hört man das dann deutlich. Außerdem 
hängt´s vom Korrelationsgrad der Stereoeinzelsignale ab. Aber das ist 
wieder eine andere Baustelle.

Im Kopfhörer ist es noch auffälliger, da das menschlihce Gehör u.a. auch 
die Phasendifferenz zu horizontalen Ortung nutzt.

Gruß,
Harald

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