Guten Abend miteinander, wir wollen uns demnächst einen Pizzaofen kaufen, welcher zwischen 9kW und 15kW (bei 400 Volt) benötigen wird. Genau wissen wir es noch nicht, da wir uns noch nicht auf ein Modell einigen konnten. :-) Ein Elektriker für die benötigte CEE Steckdose wurde bereits eingeschaltet und er hat sich hier auch schon alles angeschaut. Zu folgendem Ergebnis ist er gekommen: 1. Wird ein Gerät über 10kW im Hausgebrauch angeschlossen, muss der zuständige Stromversorger informiert werden und dieser dann gegebenenfalls etwas umstellen. Das hat etwas mit dem Stromkasten außerhalb des Hauses zu tun und geht um irgendeine Reserve, die da verändert werden muss. Genau habe ich es am Telefon nicht verstanden. Kann uns das jemand genauer erklären, was es damit auf sich hat? 2. Für ein Gerät dieser Leistung muss selbstverständlich eine Drehstromversorgung her, was auch uns bereits bewusst war. Laut dem Elektriker reichen hier aber nicht 16A oder 32A, sondern angeblich müssen es sogar bis zu 63A sein, um 10kW oder mehr über Stunden/Tage betreiben zu können. Das hat uns natürlich umgehauen, da laut unserer Recherchen 16A bei 400 Volt für bis zu 11,04kW bzw. 11,08kW ausreichen würden. 3. Der Kabelquerschnitt den wir angeblich benötigen, würde auch nicht bei bisher angenommen 2,5mm² pro Phase liegen, sondern mindestens 6mm² pro Phase benötigen, was aber angeblich auch nur für 6-8kW Dauerbelastung und max. 10kW über wenige Stunden ausreichen würde. Professionelle Pizzerias hätten angeblich eine 63A Sicherung für solch einen Ofen und einen Phasendurchschnitt von ~ 16mm². So. Das alles kommt von einem m.E. erfahrenem Elektriker, der auch schon einem etwas älterem Semester angehört. Wir stellen seine Aussagen keinesfalls in Frage, haben aber die Befürchtung, dass er vielleicht irgendetwas falsch versteht, da doch viele Informationen sehr weit von dem entfernt waren, worüber wir uns im Vorfeld informiert haben. Unser Stand war: 16A 400V 2,5mm²/ 32A 400 V 4mm² (je nach kW) und die Sache ist erledigt. Kann es vielleicht sein, dass der Elektriker übersieht, dass der Ofen nicht 24h seine volle Leistung zieht, sondern aufgrund der Thermostate, Isolierung und Wärmespeicher (Schamottstein), nachdem er aufgeheizt, ist wahrscheinlich nur noch 50% der Betriebszeit Strom zum Nachheizen benötigt? Es würde uns sehr freuen, wenn ihr uns ein wenig dazu erklären könntet. ;-) Viele Grüße
Also bei 16A würd ich selber auch 4mm² verlegen und bei 32A mindestens 6mm² oder besser noch 10mm² mann muss ja auch an den Fehlerfall denken das die Schutzeinrichtung auch auslöst.
Ich habe mal so einen Ofen mit 32A 400 V 4mm² angeschlossen. Es gibt viele Elektriker, lasst doch einfach mal einen anderen kommen und hört nach seiner Meinung.
Philipp Hunger schrieb: > Also bei 16A würd ich selber auch 4mm² verlegen und bei 32A > mindestens > 6mm² oder besser noch 10mm² mann muss ja auch an den Fehlerfall denken > das die Schutzeinrichtung auch auslöst. Und wie schließt du normale 16A Steckdosen an? Und Lampen? Hast Du im ganzen Haus 4mm² liegen?
Car schrieb: > Philipp Hunger schrieb: >> Also bei 16A würd ich selber auch 4mm² verlegen und bei 32A >> mindestens >> 6mm² oder besser noch 10mm² mann muss ja auch an den Fehlerfall denken >> das die Schutzeinrichtung auch auslöst. > > Und wie schließt du normale 16A Steckdosen an? Und Lampen? > > Hast Du im ganzen Haus 4mm² liegen? Schuko mit 2,5mm² und CEE mit 4mm².
Philipp Hunger schrieb: > Also bei 16A würd ich selber auch 4mm² verlegen und bei 32A mindestens > 6mm² oder besser noch 10mm² mann muss ja auch an den Fehlerfall denken > das die Schutzeinrichtung auch auslöst. Das hängt doch von den Umständen ab, z.B. Entfernung vom Verteiler! Pauschal 4mm² für 16A 400V ist oft nicht notwendig! Zur eigentlichen Frage: Normalerweise steht in der Installationsanleitung des Ofens, welche Absicherung notwendig ist. Der Kabelquerschnitt hängt dann von Verlegeart und Entfernung ab, der Elektriker deines Vertrauens sollte das berechnen können. Eine Frage ist natürlich auch die zeitliche Belastung, wenn beim Pizzabäcker der Ofen an 7 tagen die Woche 12-16 h läuft, ist das was anderes, als im Privathaushalt. Meine Meinung: Installationsanleitung des Pizzaofens besorgen und evtl. 2. Elektriker fragen.
> Also bei 16A würd ich selber auch 4mm² verlegen > und bei 32A mindestens 6mm² Dann mach das. Es ist jedoch weder nötig noch sinnvoll. Diese Zahlen http://library.abb.com/GLOBAL/SCOT/SCOT209.nsf/VerityDisplay/C6ED3B4782C5F804C12572A5003A1CA0/$File/2CDC401002D0102.pdf sind bereits für Dauerbetrieb. Hinzu kommt der Spannungsabfall je nach Länge und der Kurzschlussschleifenstrom zum sicheren Abschalten der Sicherungen.
MaWin schrieb: > der Kurzschlussschleifenstrom Hi, was ist denn ein Kurzschluss-Schleifenstrom? Ist das ein Fehlerstrom oder meinst Du damit Erdschleifen?
Hallilöle schrieb: > Hi, was ist denn ein Kurzschluss-Schleifenstrom? Ist das ein Fehlerstrom > oder meinst Du damit Erdschleifen? Weder noch. Der Kurzschluss-Schleifenstrom ist der Strom, der fließt, wenn zwei Außenleiter miteinander oder ein Außenleiter mit dem Nullleiter verbunden wird. Dieser Strom muss mindestens so hoch sein, dass der betreffende Leitungsschutzschalter schnell auslöst. Hierbei sollte man auch berücksichtigen, dass der Kurzschluss auch nicht unbedingt perfekt ist, sondern auch einen gewissen Innenwiderstand besitzt. Erreicht man diesen Strom nicht, besteht Feuergefahr, weil es statt eines sehr kurzen Blitzes eine ausgedehnte Aufheizung geben kann. Denn selbst bei doppeltem Nennstrom kann die Auslösezeit des Leitungsschutzschalters schon im Bereich etlicher Sekunden liegen. Ein anderes Extrem liegt vor, wenn man einen sehr niederohmigen Stromanschluss hat, z.B. einen eigenen Mittelspannungstransformator im Gebäude. Dann kann der Kurzschlussstrom auf der Niederspannungsseite bei kurzen Zuleitungen so hoch werden, dass die Kontakte des Leitungsschutzschalter abbrennen, bevor er auslöst. Daher benötigt man dann spezielle Vorsicherungen oder Leitungsschutzschalter mit einem erhöhten sog. Trennvermögen. Das ganze hat nichts mit irgendwelchen Fehlerströmen zu tun, die nämlich zwischen Außen- und Schutzleiter bzw. Nullleiter und Schutzleiter fließen.
Da du noch nicht weißt, welcher Ofen es denn werden soll, wird dir hier niemand eine verbindliche Auskunft dazu geben können. 9-15kW ist eine nicht so ganz geringe Spanne, 400V muss auch nicht zwingend dreiphasig sein. Wie hoch dein Hausanschluss abgesichert ist, ist dann eine andere Sache. Bei Drehstrom bist du mit einer CEE Dose mit 16 oder 32A dabei. Bei einphasiger Belastung, bzw. Anschluss zwischen zwei Phasen kämst du durchaus an die 63A ran, wo nicht ohne Grund dein Energieversorger rumzicken dürfte. Der Querschnitt der Zuleitung richtet sich nach Länge und Verlegeart. Die Länge bestimmt durch den ohmschen Widerstand den Spannungsfall und den Kurzschlussstrom, über die Verlegeart bestimmt sich die Belastbarkeit einer Leitung. Wenn einer dieser Parameter nicht ausreicht, muss die Leitung dicker werden. Das ist ein iterativer Prozess, d.h. wiederhole den Vorgang "dickere Leitung" so lange bis alle Parameter passen ;) Die pauschale Antwort auf deine Frage wäre: mit 125A bist du auf jeden Fall auf der sicheren Seite, egal wie der Ofen mit 15kW angeschlossen wird.
Wozu eigentlich eine CEE-Steckdose? Hat das Teil Rollen und soll in der Gegend herumgefahren werden? Ich würde so ein Teil fest installieren und nicht über eine Steckdose. Auch wäre mir der Platzbedarf - Abstand von der Wand - zu groß. Was ich nie machen würde, ist einen Großverbraucher, ohne Kenntnis der Leistungsaufnahme, die Angabe: "zwischen 9kW und 15kW" ist ein Witz - und keine Leistungsangabe, anschließen. Ein Pizzaofen lässt sich auch nicht einfach mal schnell anschalten. Was der allein an Energie verbraucht, um auf Betriebstemperatur zu kommen, reicht einem normalen Haushalt viele Tage und - was auch nicht unter den Tisch gekehrt werden sollte ist - der heizt auch seine ganze Umgebung (Wände) stark auf. Jeder, der mal beim Italiener war, weiß das. Deshalb würde ich auch auf jeden Fall den nächst größeren Querschnitt - falls irgendwann mal der tatsächlich Verbrauch festgelegt werden kann, für den Anschluss verwenden.
Ich vergaß: Früher war's mal so, dass Geräte, insbesondere Heizer, beim Einschalten sehr viel mehr Strom aufnehmen als im Betrieb. Also sollte man noch ordentlich was auf den Endverbrauch draufschlagen. Der gute, alte Durchlauferhitzer war da viel pflegeleichter, da er eine "gekühlte" Heizung hatte und schon beim Einschalten "seinen" Standartstrom konsumierte (fast).
Hallo zusammen, danke erstmals für die ganzen Antworten. Ist ja einiges zusammengekommen. :-) @ Amateur: Die Angabe von 9kW bis 15kW hat tatsächlich einen großen Spielraum, so war das aber auch nicht gemeint. Ich hätte vielleicht gleich 15kW schreiben sollen, da es bis jetzt nur um den Anschluss bis einschließlich der CEE Steckdose geht und dieser soll eben auf jeden Fall so ausgelegt sein, dass bei Bedarf bis zu 15kW dort angeschlossen werden könnten. Die Belastung ist dreiphasig bei 400V. Nicht einphasig. Der Weg vom Sicherungskasten zur CEE Steckdose ist sehr kurz, da der Anschluss in den Nebenraum eingebaut werden soll und der Elektriker dafür nur einmal durch die Wand bohren wird. In der Installationsanleitung eines der Öfen welcher in Frage kommt steht allerdings nur drin, dass man die Daten für die Berechnung des Anschlusses aus der Tabelle entnehmen soll und ein Elektriker dies dann berechnen muss. Wären in diesem Fall: 9,6kW AC V400 3N. Grüße
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