Hallo, ich bin Absolvent und habe ein Stellenangebot im Versuch. Folgende Aufgaben werde ich erfüllen sollen. Durchführen der Qualifizierungsprüfungen für Bedienmodule gemäß Erprobungspflichtenheft und von elektrischen Prüfungen, Umweltprüfungen, Lebensdauerprüfungen, klimatischen Tests und visuellen Prüfungen mit Hilfe spezieller Messtechnik und Prüfständen inkl. zugehöriger Software. In meiner Diplomarbeit habe ich einen automatisierten Funktionsprüfstand für eine Hardwareplatine gebaut mit Bedienoberfläche, Kommunikation mit dem Funktionsprüfstand (und mc) und Hardware hierfür entwickelt. Meine Frage ist nun, werde ich hier lediglich Versuche durchführen, weshalb dann einen Ingenieur einstellen und habe ich Erfahrung im Versuch, da ich einen Funktionsprüfstand gebaut habe? Ich freue mich über Informationen von Leuten die einen tieferen Einblick in den Beruf haben als ich und mir meine Vorstellungen zu diesem Job erweitern können, denn ich weiß nicht wirklich, inwiefern ich hierzu qualifiziert bin und welche Aufgaben mir bevorstehen.
Max schrieb: > Meine Frage ist nun, werde ich hier lediglich Versuche durchführen, > weshalb dann einen Ingenieur einstellen und habe ich Erfahrung im > Versuch, da ich einen Funktionsprüfstand gebaut habe? Die Frage stellste am besten Im VG. Oder Ruf halt bei der Firma an und frag! Max schrieb: > denn ich weiß nicht wirklich, inwiefern ich hierzu > qualifiziert bin und welche Aufgaben mir bevorstehen. Wo ist da das Problem, die die dich da einstellen, glauben du kannst es! Das ist wichtig! Und nur DAS!
abeiner gewissen komplexitaet muss man die Aufgaben teilen. die einen machen entwicklung, die anderen testen, die dritten fabrizieren serien. Dann gibt es noch qualitaetssicherung, dokumentation, verkauf, ..
Hi, von meinen produktbegleitenden Ausflügen in verschiedene EMV Labore und doch einigem Studium der Normen - kann ich Dir sagen, dass man in dem Bereich doch einiges an technischem Sachverstand benötigt. Du hast haufenweise Normen zu kennen und zu verstehen, und nach diesen dann zu Messen bzw. Messen zu lassen. Es ist jedoch in meinen Augen eher unwahrscheinlich, dass Du dann großartig klassisch entwickeln kannst. Es kann natürlich auch das Gegenteil sein, dass Du Prüfstände für spezielle Anwendungen mit zu entwerfen hast - aber vielleicht etwas weniger Stress als in der klassischen Produktentwicklung. Da ist wohl Fragen angesagt.
Hallo Max. Max schrieb: > Stellenangebot im Versuch. Folgende > Aufgaben werde ich erfüllen sollen. > Durchführen der Qualifizierungsprüfungen für Bedienmodule gemäß > Erprobungspflichtenheft und von elektrischen Prüfungen, > Umweltprüfungen, Lebensdauerprüfungen, klimatischen Tests und > visuellen Prüfungen mit Hilfe spezieller Messtechnik und > Prüfständen inkl. zugehöriger Software. Ich bin Prüfingenieur. Schick mir eine PM und ich erzähle Dir was über den Beruf. Ein kleiner Teil meiner Arbeit umfaßt sämtliche der von Dir genannten Tätigkeiten, ein anderer kleiner Teil z.B. Hoch- und Höchstspannungstechnik. Siehe hier: Beitrag "Re: Tätigkeiten eines Ingenieurs abseits von Entwicklung" (elekrische Prüfungen an Isolatoren mit unbekannten Nennwerten, hier Tauglichkeitsfestellung für 200 kV Wechselspannung, Überschläge bei 240 kV und mehr, diese Isolatoren benutzen wir seit den von mir durchgeführten Prüfungen im Prüffeld für Mittel- und Hochspannungsprüfkreise, von den weiteren Prüfungen wie z.B. Blitzstoßspannung, Wechselspannung mit nassem Isolator oder Schaltstoßspannung haben ich leider keine Bilder gemacht) Ein weiterer kleiner Teil ist die Welt der hohen und ultrahohen Ströme und Kräfte (Kurzschlußfestigkeit). Die Lichtbogenerscheinungen sind darin ein besonderes Feld. Die Schaltgerätetechnik ist ein weiterer kleiner Teil. Die Antriebstechnik und Antriebsregelung. Die ruhenden und rotierenden elektrischen Maschinen. Die Leistungselektronik. TET verfolgt mich ständig und ist die Herausforderung überhaupt, denn Prüfkreise sind ausgedehnte Objekte, d.h. physikalische Gebilde. Felder, Wellen, Kräfte, induktive Schleifen, Streukapazitäten, LC-Wechselwirkungen, Systemantworten und Übertragungsfunktionen. Und inmitten des Infernos aus hohen Spannungen, Strömen, Kräften, die Meßtechnik. Usw. usw. usw. usw. Ich will hier nicht ins Detail gehen. Ich mach bspw. auch numerische Simulationen, wenn es notwendig ist. Schreib mir und wir reden außerhalb des Forums weiter. Mein Arbeitsalltag unterscheided sich jedenfalls erheblich von dem ehemaliger Kommilitonen und Freunde. Am Anfang war alles neu und spannend. Jetzt, nach Jahren, machen 90% noch immer dasselbe und dasselbe und dasselbe und das gleiche und dassselbe und das gleiche und dasselbe, spezialisieren sich ein wenig, vergessen im Gegenzug 90% vom Uniwissen. Verantwortung wird, typisch deutsch, in kleinen Häppchen dargereicht. Diejenigen, die in ERA-Unternehmen sitzen, machen bloß noch Dienst nach Vorschrift. Eine Einschränkung muß ich allerdings machen: Ich arbeite im Ausland, wo Ansolventen mehr zugetraut wird, wo Absolventen möglichst vielseitig gefördert werden, wo wesentlich besser bezahlt wird und wo man von Anfang an signifikant mehr Verantwortung aufgebrummt bekommt. Daß ich soviel Abwechslung und Spaß am Beruf habe, könnte deswegen erheblich standortbeeinflußt sein und es ist denkbar, daß ich auf einer vergleichbaren Stelle in der BRD am Rad drehen würde. Prüfingenieur ist generall trotzdem die beste Tätigkeit. Man sieht Sachen (Fehler), die gestandene Experten in der Praxis in 30 Jahren nie zu Gesicht bekamen (Explosionen, Kraftwirkungen des Stromes usw.).
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