Hallo liebe DSPler,
Rhode und Schwarz geben bei ihren RTO-Oszis folgendes an
"Effektive Anzahl Bits (ENOB) des A/D-Umsetzers
fullscale Sinus, Frequenz < -3 dB Bandbreite
> 7 bit (meas)"
einen Wert wie den SNR geben sie nicht an, Tektronix gibt auch keinen
Wert zB. in dB für die Dynamik an.
Wie ist die Angabe von RuS zu interpretieren: > 7 bit (meas)
Die haben auch nur einen, wenn auch speziellen, 8 Bit Wandler eingebaut.
Abgesehen von der Info, dass die Amplituden-Genauigkeit bei einem Oszi
offenbar nur wenig von Interesse ist sondern mehr die kleinstmögliche
Abtastrate um möglichst alles zu "sehen", wüsste ich gerne ob einer von
euch mehr dazu sagen kann.
Die Frage tauchte auf, weil ich mit der FFT-Funktion bei einem offenen
Kanal ein Rausch-Spektrum von ca. -80 dB angezeigt bekomme, was ja mit
einem 8 Bit-Wandler nicht möglich sein kann, oder doch?
Viele Grüße
Paule schrieb: > einen Wert wie den SNR geben sie nicht an Es gibt eine Formel, um die ENOB in SINAD umzurechnen: ENOB = (SINAD-1.76)/6.02 SINAD ist das Verhältnis Signal / (Rauschen + Oberwellen) Link dazu: http://e2e.ti.com/blogs_/b/analogwire/archive/2013/08/12/sinad-enob-and-the-rest-of-the-family.aspx Paule schrieb: > Die Frage tauchte auf, weil ich mit der FFT-Funktion bei einem offenen > Kanal ein Rausch-Spektrum von ca. -80 dB angezeigt bekomme, was ja mit > einem 8 Bit-Wandler nicht möglich sein kann, oder doch? Die -80 dB ist der Noise-Floor, vermutlich in der Einheit dBm? Oder waren das 80 dB unterhalb des Messbereichs? Das SNR bewertet das Rauschen im kompletten Frequenzspektrum, während die einzelnen Punkte bei der FFT immer nur ein schmales Frequenzband darstellen. Dadurch kann der Noise-Floor bei sehr unterschiedlichen Werte liegen, je nachdem wie die Abtastrate, die Messzeit und der Messbereich eingestellt sind. Auch die verwendete Fensterfunktion wirkt sich aus. Es ist also schon möglich, dass der Noise-Floor 80 dB unterhalb des Messbereichs liegt, auch wenn das SNR nur 40 oder 50 dB beträgt.
Hallo, die Messgenauigkeit eines Oszilloskops hängt von der eingestellten vertikalen Ablenkung (z. B. 100 mV/DIV ab. Hierzu gibt es im RTO Datenblatt eine Tabelle mit den Rauschwerten bei verschiedenen Ablenkungen. Bezogen auf die Vollaussteuerung des ADC ist das SNR des Oszilloskops bei z. B. 1 mV/DIV schlechter als bei 100 mV/DIV, da vor dem ADC stark verstärkt werden muss und das Rauschen der Verstärker dominant ist. Kurz gesagt, die Dynamik hängt im wesentlichen von der gewählten vertikalen Ablenkung ab. Warum können beim RTO im Frequenzbereich trotz 8-Bit-ADC Signale gemessen werden, deren Amplitude deutlich kleiner als die Stufenhöhe eines LSBs des ADCs ist? Das Rauschen der Verstärker vor und in dem ADC führt zu einem Dithering der Quantisierung des ADC, d. h. das Rauschen nach dem ADC hat ein weißes Leistungsdichtespektrum. Bei der FFT wird jeder FFT Bin mit der Fensterfunktion gefiltert. Da die Bandbreite dieses Filters teilweise deutlich kleiner als die Bandbreite des Oszilloskops ist, kommt nur ein kleiner Teil des weißen Rauschens am Ausgang des FFT Bins heraus und somit ist das SNR in einem Bin deutlich größer. Beim RTO wird die Bandbreite dieser Fensterfunktion als Resolution Bandwidth (analoger Begriff aus der Spektrumanalyse, meine alte "Heimat") angezeigt bzw. eingestellt. Theoretisch kann mit immer kleinerer Bandbreite die Dynamik immer mehr erhöht werden. Praktisch sind dem aber Grenzen gesetzt, da das Rauschen doch nicht perfekt weiss ist. Ich hoffe, es hilft ein wenig weiter Markus Freidhof (R&S Oszilloskop-Entwicklung)
ok, vielen Dank für die einfache und gute Erklärung der großen Zusammenhänge! Viele Grüße
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.