Forum: Ausbildung, Studium & Beruf komischer Satz im Zeugnis: "ist mit allen Wassern gewaschen"


von Nichtdeutscher (Gast)


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Nur sagt mir der Spruch nichts, googel sagt: kommt aus der Seefahrt -
es muss eine Phrase sein.

Könnt ihr mich bitte aufklären über die Bedeutung?

von ERP (Gast)


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hab ich noch nie gehört und kenne doch recht viele Zeugnisphrasen. 
Generell gilt, dass Zeugnissprache immer extrem blumig ist und selbst 
schlechte Dinge noch halbwegs positiv dargestellt werden. Für mich 
klingt diese Phrase daher, als würde dich dein Ex Arbeitgeber für einen 
Betrüger halten.

von Marx W. (Gast)


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von Björn R. (sushi)


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"Ist mit allen Wassern gewaschen" wird hierzulande(Ruhrgebiet) so 
verwendet, dass der Betroffene alles schon erlebt hat und man ihm nichts 
vormachen kann, aber auch, dass er alle "Tricks" kennt. So kenne ich es 
jedenfalls. Aber ob das in ein Zeugnis gehört?! Oder überhaupt in eine 
offizielles Dokument? Nein, das glaube ich nicht, Tim.

von Piotre (Gast)


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Zeig das einfach mal bei deiner Gewerkschaft jemanden. Die können das 
sicherlich zuordnen.

von Mieser Fatzke (Gast)


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Auszug aus Duden:

"ist mir allen Wassern gewaschen" = "ist ein ganz mieser Fatzke"

von F. F. (foldi)


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Das ist ein zweischneidiges Schwert. Auf keine Fall gehört das ins 
Zeugnis.

Es kommt immer drauf an wie die restliche Kernaussage ist. Ist sie 
durchweg positiv, dann bedeutet es, dass dieser Mensch sehr erfahren ist 
und ihm keiner was vormachen kann.
Anders heißt es, er ist ein cleverer Hund und er lässt sich nicht 
packen, er ist aalglatt.

von Dakta (Gast)


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Heisst so viel wie du gehst der Arbeit aus dem Weg.

von Ich (Gast)


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F. Fo schrieb:
> Das ist ein zweischneidiges Schwert. Auf keine Fall gehört das ins
> Zeugnis.
>

Eien Aussage im Zeugnis muss immer eindeutig sein:
Stets (immer) zu unserer (nicht der Nachbarn) vollsten (voller geht es 
nicht) Zufriedenheit...

"ist mit allen Wassern gewaschen":

Für welchen Job, in welchem Zusammengang steht das da?

Als großer Problemlöser auf Baustellen kann sich das eventuell gut 
anhören, der/die weiß die Ziele unserer Firma stets durchzusetzen, auch 
mal auf unkonventionelle Weise.

Als Bankkaufmann mit Kundenkontakt - aua.

von Cyblord -. (cyblord)


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Das bedeutet auch soviel wie "gerissen" oder "verschlagen", 
"Schlitzohr". Im Prinzip eher negativ belegt.

von Dakta (Gast)


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> F. Fo schrieb:
>
> "ist mit allen Wassern gewaschen":
>
> Für welchen Job, in welchem Zusammengang steht das da?

Wahrscheinlich Bademeister oder so.

von Personaller (Gast)


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Im Zeugnis soll nur drinstehen wer-was-wo-wie_lange gemacht hat. 
Irgendwelche "Bewertungen" gehören da eigentlich nicht rein.
Bewertungen sind meistens "lieb" gemeint und erregen unnötig das Gemüt.

von Padawan (Gast)


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In dem Moment in dem ich sage, WIE ich etwas gemacht habe, gebe ich doch 
schon eine Wertung ab. Also das kommt i.d.R. immer ins Zeugnis.

von Christian B. (luckyfu)


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wieso sollen in einem Zeugnis keine Bewertungen stehen? Für die Aussage, 
was man gemacht hat reicht doch eine Stellenbeschreibung.

Und lieb gemeint sind sie auch keineswegs immer. Es muss wohlwollend 
geschrieben sein, was dann zu teilweise seltsamen Stilblüten führt.
Dennoch ist eine Phrase wohl eher nicht angebracht.

von genervt (Gast)


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Das ist eigentlich eine Warnung.

Vermutlich hat sich der TE durch besonders kreative Ausreden 
ausgezeichnet (Mein Hund hat das Prüfprotokoll gefressen ;) =.

von Heiner_13 (Gast)


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Es ist egal was damit gemeint ist. Wichtig ist, dass es falsch 
verstanden werden kann. Deshalb muss es raus. Frag den Ex-Chef nach 
einem neuen Zeugnis (erst freundlich, dann über Rechtsanwalt).

von Ratsuchend (Gast)


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M.M. nach hat dieser Satz auch gar nix in einem Arbeitszeugnis zu 
suchen. Also ändern lassen!

von Chris (Gast)


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m. E. hängt die Deutung stark vom Rest des Zeugnisses ab. Magst du nicht 
den Rest noch posten?

Standardmäßig würde ich auch sagen, dass es recht negativ klingt, aber 
es könnte im Kontext auch heißen "egal welche Arbeit man ihm gibt, er 
bekommt alles hin".

von Heiner_13 (Gast)


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Chris schrieb:
> m. E. hängt die Deutung stark vom Rest des Zeugnisses ab. Magst du nicht
> den Rest noch posten?

Sorry, aber das bringt nix. Wenn der Rest des Zeugnisses super ist, dann 
kippt die Bedeutung mit dem "mit allen Wassern gewaschen" schlagartig 
ins negative. Personaler sind da ein bisserl komisch.

von genervt (Gast)


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Doppeldeutige Formulierungen dürfen nicht in das Arbeitszeugnis, gerade 
aus dem Grund, dass Doppeldeutig vom Personaler immer negativ gelesen 
werden muss.

Der ehemalige Arbeitnehmer denkt sich hier naiv nur, dass der Chef ihn 
gelobt hat, obwohl er nur Eierschaukeln war.

Aber gerade diese negative Botschaft will der AG ja übermitteln, dass 
darf er aber nicht direkt Schreiben => Doppeldeutig.

von Bürovorsteher (Gast)


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Diese Wendung ist eher negativ besetzt und gehört auf gar keinen Fall 
ins Zeugnis, genausowenig wie Umgangssprache oder Sprichwörter.

von ERP (Gast)


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ich würde ein neues Zeugnis beantragen. Generell sind alle Bemerkungen 
in einem Zeugnis die unüblich oder seltsam klingen, meist negativ 
gemeint.

Professionelle Zeugnisse benützen die üblichen Formulierungen. Wenn ein 
Mitarbeiter sehr oft gute Ideen hatte (die positive Auslegung des 
Satzes) würde man das z.B. so formulieren: "Er hatte stets sehr gute 
Ideen und gab wertvolle Anregungen, die sich im Einsatz immer bewährten"

von Paul Baumann (Gast)


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So lange nicht im Zeugnis steht:
"Der Kollege war für Alles offen, d.h. er war nicht ganz dicht!"
so lange ist alles in Ordnung.
;-)
MfG Paul

von Marx W. (Gast)


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ERP schrieb:
> ich würde ein neues Zeugnis beantragen.

Was beantragen kann man nur bei Behörde & Co.!

von ERP (Gast)


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Marx W. schrieb:
> ERP schrieb:
>> ich würde ein neues Zeugnis beantragen.
>
> Was beantragen kann man nur bei Behörde & Co.!

natürlich kann man ein neues Zeugnis beim AG beantragen. Wenn er es 
nicht austellen will, kann man ihn vor Gericht zerren. Dort werden 
"komische" Formulierungen sehr oft wieder kassiert. Generell ist der AG 
in der Beweispflicht bei Gericht, wenn er dem AN ein schlechteres 
Zeugnis als befriedigend ausstellen will. Daher korrigieren AGs gerne 
noch mal nachträglich ein Arbeitszeugnis.

von Ich (Gast)


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Nichtdeutscher schrieb:
> Nur sagt mir der Spruch nichts, googel sagt: kommt aus der Seefahrt -
> es muss eine Phrase sein.
>
> Könnt ihr mich bitte aufklären über die Bedeutung?

Diese Formulierung hat in einem Zeugnis nichts zu suchen.

Es mag sein, dass diese Redewendung aus der Seefahrt kommt.
Diese Formulierung ist aber oft mehrdeutig, wie du vielleicht schon 
gelesen hast.

erfahren  raffiniert  gerissen  gewieft  durchtrieben  ausgebufft  
schlau sein

Quelle: 
http://www.redensarten-index.de/suche.php?suchbegriff=~~mit%20allen%20Wassern%20gewaschen%20sein&suchspalte%5B%5D=rart_ou

von Markus (Gast)


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Mieser Fatzke schrieb:
> "ist mir allen Wassern gewaschen" = "ist ein ganz mieser Fatzke"

Für die Wirtschaft eine super Voraussetzung.

von Heiner_13 (Gast)


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Markus schrieb:
> Für die Wirtschaft eine super Voraussetzung.

Allerdings. Ich würde auf jeden Fall das Zeugnis behalten, und 
zusätzlich ein neues, verbessertes verlangen. So kannst Du variieren, 
welches Zeugnis Du Deiner Bewerbung beilegst (je nach Stelle).

von U. B. (Gast)


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"...ist mit allen Wassern gewaschen. ..."

Wohl nicht so gut.

Bei normal-konservativen Unternehmen wird da u.U. hinzugedichtet:
"... Und der Dreck ist immer noch nicht ab."

von klingt gut (Gast)


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haahahah steht das wirklich in nem Zeugnis...

von Paul H. (powl)


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Björn R. schrieb:
> "Ist mit allen Wassern gewaschen" wird hierzulande(Ruhrgebiet) so
> verwendet, dass der Betroffene alles schon erlebt hat und man ihm nichts
> vormachen kann, aber auch, dass er alle "Tricks" kennt. So kenne ich es
> jedenfalls.

Kenne ich auch so. Der Kerl hat schon vieles Erlebt und durchstanden 
(alle Wasser eben) und hat somit schon viele Erfahrungen gemacht 
(gewaschen).

von Ich (Gast)


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Paul Hamacher schrieb:
> Kenne ich auch so. Der Kerl hat schon vieles Erlebt und durchstanden
> (alle Wasser eben) und hat somit schon viele Erfahrungen gemacht
> (gewaschen).

Diese positive Bedeutung kennt wohl fast jeder, dummerweise gibt es die 
negative Betrachtung auch.

Pünktlichkeit ist etwas positives, trotzdem möchte ich den Satz, dass 
ich "stets pünktlich" war niemals in einem Zeugnis stehen haben.

Es gibt doch so erstklassige Sätze, mit denen man schön blumig einem 
mitteilen kann, das er nichts kann.

Was zu den Wassern ev. passt:

"XY erledigte seine Aufgaben engagiert."

Mein Liebling:
"XY verfügt über ein erweiterungsfähiges Wissen"

von Nichtdeutscher (Gast)


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Also wenn ich das alles richtig verstehe, beschreibt der Satz 
Fähigkeiten oder Erfahrungen die nicht Jeder hat.
Es kann positiv oder negativ gemeint sein und gehört daher nicht in ein 
Zeugnis.

He's on to every dodge. Bedeutet aber eher: kennt alle Tricks.

Deutsche Sprache, schwere Sprache.

Deswegen verstehe ich es etwas langsam.

von J. A. (gajk)


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Nichtdeutscher schrieb:
> Also wenn ich das alles richtig verstehe, beschreibt der Satz
> Fähigkeiten oder Erfahrungen die nicht Jeder hat.
> Es kann positiv oder negativ gemeint sein und gehört daher nicht in ein
> Zeugnis.
>
> He's on to every dodge. Bedeutet aber eher: kennt alle Tricks.
>
> Deutsche Sprache, schwere Sprache.
>
> Deswegen verstehe ich es etwas langsam.

Kommt natürlich auch drauf an, in welcher Branche man tätig ist. Als 
Versicherungsvertreter "Herr Kaiser von der Humbug-Mannhauser" sollte 
man schon mit allen Wassern gewaschen sein...

Grundsätzlich halte ich das Statement für sehr NEGATIV. Du solltest 
schauen dass es herauskommt.

"Ein sehr breites Erfahrungswissen mit großer Routine auch in 
schwierigsten Verhandlungen" wäre aus meiner Sicht vielleicht eine 
Übertragung in die Zeugnissprache, wenn es positiv gemeint war.

von Georg W. (gaestle)


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Adam Riese schrieb im Beitrag #3310924:
> Arbeitszeugnisse gehören abgeschafft, weil man auf dem Arbeitsmarkt
> sonst mitunter überhaupt keine fairen Chancen mehr hat.

Ja! Arbeitnehmer gehören dem Arbeitgeber von einer Behörde nach Proporz 
von Geschlecht sowie sozialer und geografischer Herkunft zugewiesen! Wo 
kommen wir denn noch hin wenn jeder sein Personal nach fachlicher und 
sozialer Eignung einstellt!

Davon abgesehen halte ich das hier für einen Trollversuch!

von Heiner_13 (Gast)


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@TO: Frag doch mal nach bei Personalern ;-) Zum Beispiel bei 
https://www.xing.com/net/pri1d76dex/bewerbungrecruiting/zeugnis-18389/

Arbeitszeugnisse sind eine Wissenschaft für sich. Hat nix mit gesundem 
Menschenverstand zu tun, sondern einfach mit Regeln - und die kennt 
nicht jeder.

von Dr. What (Gast)


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Heiner_13 schrieb:
> sondern einfach mit Regeln - und die kennt
> nicht jeder.

Quatsch. Gibt genug Bücher, die "übersetzen".

von Otto (Gast)


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Adam Riese schrieb im Beitrag #3310924:
> Arbeitszeugnisse gehören abgeschafft, weil man auf dem Arbeitsmarkt
> sonst mitunter überhaupt keine fairen Chancen mehr hat.
>
> Oder man führt Arbeitgeberzeugnisse ein. Da dürfte dann auch so
> mancher Arbeitgeber kräftig Federn lassen.;-b

Hallo Michael S., auch wieder da? was gibts neues von der 
Bedingungsfeindlichkeit des Arbeitsmarktes? übrigens das Wort hab ich 
mal gegoogelt, weil es mir so gut gefiel. Es stammt eigentlich aus der 
Rechtswissenschaft und hat mit Arbeitsmärkten gar nichts zu tun.

am Besten sollte man dann auch noch Noten und Abschlüsse abschaffen? 
jeder kann sich dann als Ingenieur bewerben der meint den Job ausführen 
zu können?

von Index2 (Gast)


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Ändert nichts an der Tatsache, dass sie dennoch nicht jeder kennt, diese 
Regeln.
In deinen ganzen Büchern findest es aber auch nicht schwarz auf weiss, 
wie was gemeint ist. Die Firmen denken sich immer neuere Varianten aus, 
damit du nicht in deinem schlauen Buch nachschaust.

von Dr. What (Gast)


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Wer als AN nicht ganz dumm ist, macht sich die Arbeitszeugnisse zu 
Nutze.

Falls das Zeugnis nicht den eigenen Erwartungen entspricht: Androhung 
des Rechtsweges, Bestehen auf entsprechende Änderungen.

Da kuscht jeder AG (weil er die Beweislast hat).

Aber ja, Michael S. die AG führen bestimmt eine zentrale Datenbank, wo 
man dann als schwarzes Schaaf eingetragen ist und weltweit keinen Job 
mehr bekommt.

von Dr. What (Gast)


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Index2 schrieb:
> Die Firmen denken sich immer neuere Varianten aus,
> damit du nicht in deinem schlauen Buch nachschaust.

Achja?

Und "die Firmen" tauschen dann alle intern diese neue "Übersetzung" aus 
oder wie soll ich mir das vorstellen?

Manche Leute haben echte eine krankhafte Paranoia entwickelt.

von Ich (Gast)


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Interessant wäre doch auch mal das restliche Zeugnis zu lesen, 
vielleicht erklärt das der TO mit allen Wassern gewaschen ist.

von Otto (Gast)


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Ich schrieb:
> Interessant wäre doch auch mal das restliche Zeugnis zu lesen,
> vielleicht erklärt das der TO mit allen Wassern gewaschen ist.

klar wäre es. Aber ich denke, dass ist eh ein Trollversuch. Falls nicht 
ist der Satz eindeutig negativ. Alles was in einem Arbeitszeugnis nicht 
super übertrieben gut geschrieben ist, ist maximal neutral oder negativ.

Ein Sehr gut ist z.B. "stets zu unserer vollsten Zufriedenheit"

während ein ausreichend bzw. schlecht wäre "zu unserer Zufriedenheit", 
was erstmal für Laien ja nicht negativ klingt.
 Alles was nur einen Hauch von Negativ hat oder auch nur ansatzweise 
komisch klingt, ist negativ auszulegen, so sagt das zumindest die 
Mehrheit der Personaler.  Dinge wie z.B. "er brachte sich stets zur 
Verbesserung des Betriebsklimas ein" heißt, dass der Mitarbeiter ein 
Alkoholproblem hatte. Rein eindeutig negative Bemerkungen sind in 
Zeugnissen verboten, daher entwickelte sich diese Geheimsprache. Wobei 
man heute auch gegen solche Floskeln wie das mit dem Betriebsklima 
klagen kann, wie schon gesagt, der AG ist in der Beweispflicht und meist 
scheuen die dann den Rechtsweg, weil das eh nur Geld kostet, ein neues 
Arbeitszeugnis können die aber umsonst ausstellen.

von Dr. What (Gast)


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Hier mal ein wenig Wasser auf die Mühlen von Michael S. und Co: ;)

ArbeitsrechtIm Visier der Chefs
09.09.2013, 10:20 Uhr

Die Gangart gegenüber Mitarbeitern wird härter. Wer in Ungnade fällt, 
wird oft brutal hinausgedrängt. Mit welchen Tricks die Chefs Angestellte 
loswerden möchten - und welche Rechte Betroffene haben.

Quelle:
http://www.handelsblatt.com/finanzen/recht-steuern/arbeitsrecht/arbeitsrecht-im-visier-der-chefs/8745290.html

von Karl O. (knorke)


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Das heißt: "Der Arbeitnehmer verbringt seine Zeit damit Elektronikforen 
zuzutrollen".

von Heiner_3000 (Gast)


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"Mit allen Wassern gewaschen": Vielleicht ist der Threadersteller ja 
Kampfschwimmer oder arbeitet in der Kläranlage usw.

von völliger Schwachsinn (Gast)


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Netter Versuch, Herr Troll ...

von Timbo1 (Gast)


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scheiß drauf, das Zeugnis liest NIEMAND!!
 das wurde irgendwann wohl mal von jemadem gefordert, das wurde es 
gesetz..und chef lachen sich über den zirkus tot!!
das dient mehr als platzfüller im order!!
kein chef der welt verschwendet auch nur eine minute dafür, überfliegt 
es nicht mal!!
es ist bedeutungsloses etwas

von Wilhelm F. (Gast)


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Timbo1 (Gast) schrieb:

> das wurde irgendwann wohl mal von jemadem gefordert, das
> wurde es gesetz..

Das Arbeitszeugnis stammt noch aus Zeiten des Feudalismus, Mittelalter. 
Einfache Arbeiter, und das waren ja die allermeisten, hatten von der 
Jugendzeit an eine Art Logbuch anzulegen, und bis zum Lebensende 
mitzuführen. Jeder Arbeitgeber, z.B. ein Bauer, der Knechte und Mägde 
beschäftigte, machte da bei Verlassen der Tätigkeit einen Eintrag drin, 
die Besitzer konnten es wegen verbreitetem Analphabetismus gar nicht mal 
selbst lesen. Das Buch wurde dann immer wieder einem neuen Arbeitgeber 
vorgelegt, und verblieb auch über ein Beschäftigungsverhältnis dort. 
Selbstverständlich las er darin alle Einträge von der Jugendzeit an, das 
war quasi ein Lebenslauf. Womöglich konnte aber auch ein Arbeitgeber 
weder lesen noch schreiben, das gab es alles. Im 19. Jahrhundert waren 
oft bis zu 75% aller Dorfkinder die meiste Zeit von der Schule abwesend, 
und in der Landarbeit. Die erste regionale Tageszeitung wurde erst vor 
ca. 130 Jahren gegründet. Vorher konnte einfach kaum jemand lesen, somit 
wäre eine Verbreitung ziemlich wertlos gewesen.

Verlor man sein Buch, war man selbst für alle Zeiten verloren. Es war 
wie eine Versicherung. Ein Schelm, wer jetzt böses denkt, aber ein 
querköpfiger Arbeitgeber konnte das Buch natürlich auch mal verschwinden 
lassen, um jemanden nachhaltig zu schädigen. Dann hatte jemand 
unwiederbringlich keine Nachweise über sein Leben mehr.

Es steht so in meiner Dorfchronik, die es im Buchhandel nicht gibt, 
limitierte Auflage nur für die Dorfbewohner.

Hauptsächlich trug ein vor 20 Jahren zum ersten mal der Öffentlichkeit 
zugänglich gemachtes mehr als 1000 Jahre altes Kirchenarchiv mit zum 
Inhalt und Wissen über den Ort bei. Der Pastor war oft der einzige 
Schriftgelehrte eines Ortes, und pflegte sein Archiv hauptsächlich über 
den Ort und die allernächste Umgebung im Pfarrhaus.

Bis 1968 hatte ich noch ein Zeugnisheft, Format A5, diese Form wurde 
dann abgeschafft. Dort sollten alle Schulzeugnisse von Anfang bis Ende 
in einem Heft zusammen gefaßt sein. Also auch ein Heft, alles über die 
Schulzeit auf einen Blick. Es wurde zu Hause aufbewahrt, und war im 
neuen Halbjahr nach den Ferien dem Lehrer wieder abzugeben.

Übrigens sind alle meine Zeugnisse aus der Hauptschule spurlos 
verschwunden, bis auf das Abschlußzeugnis. Man achtete damals (TM) gar 
nicht so besonders auf sowas, vielleicht wurde mal der Kohlebadeofen 
damit angezündet.

von Otto (Gast)


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haaaaaach, wieder mal eine herrliche Ferkes Story. Wär das den kein Job 
für dich? sowas im Bereich Fremdenführung, Stories über Eifeldörfer 
erzählen, so mit Wein am lauschigen Kamin, oder mit Weinwanderung etc.? 
Geschichten erzählen scheinst ja gut zu können

von Wilhelm F. (Gast)


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Otto schrieb:

> haaaaaach, wieder mal eine herrliche Ferkes Story.

Jetzt sag nur, das wäre nicht interessant. Ich wollte ja nur die 
Ahnungslosigkeit, wo Arbeitszeugnisse aus der Historie her stammen, ein 
wenig beleuchten.

In meiner Jugendzeit interessierte mich Geschichte übrigens so überhaupt 
gar nicht, heute um so mehr.

> Wär das den kein Job
> für dich? sowas im Bereich Fremdenführung, Stories über Eifeldörfer
> erzählen, so mit Wein am lauschigen Kamin, oder mit Weinwanderung etc.?
> Geschichten erzählen scheinst ja gut zu können

Hab ich auch schon versucht, aber da gibts allermeistens leider nur 
ehrenamtlich, was ausgerechnet mir nichts bringt. Du weißt ja, daß 
Ehrenamtliche ansonsten über die Steuererklärung Geltendmachung des 
Ehrenamtes entlohnt werden, und da kommt ja bei mir absolut Null raus, 
weil da nichts zum Rückerstatten da ist. Also völlig uninteressant. 
Manch einer bekommt da um die 2k€ für sein Ehrenamt von der Steuer 
zurück, das ist immerhin etwas. Es steht mir aber weiterhin offen, falls 
ich mich mal anders entscheide.

von Otto (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
> Jetzt sag nur, das wäre nicht interessant. Ich wollte ja nur die
> Ahnungslosigkeit, wo Arbeitszeugnisse aus der Historie her stammen, ein
> wenig beleuchten.

doch ich finde das interessant. Daher sag ich ja, ich könnte mir gut 
vorstellen, dass Du sowas beruflich machen könntest.

Heiner Reloaded schrieb im Beitrag #3314141:
> wat für ein Driss - ich glaub ich brauch jetzt Alk

der echte Heiner trinkt nur am WE.

von Wilhelm F. (Gast)


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> Daher sag ich ja, ich könnte mir gut
> vorstellen, dass Du sowas beruflich machen könntest.

Sozialversicherungspflichtige Tätigkeit, ja, vielleicht. Es gibt aber in 
dem Bereich Touristenführer, Lesungen und Geschichten fast nur Ehrenamt. 
Das lohnt sich bei der Steuererklärung nur für den, der schon beruflich 
gut im Sattel sitzt und verdient. Das ist von der Politik ein wenig 
falsch gestrickt, denn ein Hartzer bekommt fürs Ehrenamt gar nichts, 
weil auch nichts von der Steuer für diese Tätigkeit zurück kommt.

Direkt entlohnt wird ja da nicht, nur über den Umweg der 
Steuerrückerstattung.

Manches läuft eben nicht ganz richtig. Sonst würde man Hartzer bestimmt 
auch für die ach noch so beklagten Ehrenämter gewinnen können.

von Otto (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
> Sozialversicherungspflichtige Tätigkeit, ja, vielleicht. Es gibt aber in
> dem Bereich Touristenführer, Lesungen und Geschichten fast nur Ehrenamt

also gibt auch bezahlte Jobs in dem Bereich. Vielleicht nicht in der 
Eifel.

Wilhelm F. schrieb:
> Manches läuft eben nicht ganz richtig. Sonst würde man Hartzer bestimmt
> auch für die ach noch so beklagten Ehrenämter gewinnen können.

vielleicht als 1 Euro Job? das wär doch mal was. Ansonsten bekommt der 
Hartzer von der Allgemeinheit seinen Lebensunterhalt bezahlt, daher kann 
man doch auch bisschen Gegenleistung einfordern. Jedenfalls Du bringst 
ja schon Leistung in dem du kostenlos diese Geschichten hier erzählst;-)

von Wilhelm F. (Gast)


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Ööööfff, halt, ich muß mal gerade die Notbremse ziehen.

Denn hier versucht ein Troll Otto das Thema wieder auf mich persönlich 
zu ziehen.

Und Tschüss!

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