Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Wie viel Leistung für n Kreissäge-Antrieb zum Alu sägen


von Paul H. (powl)


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Hi,

eines meiner Dauerläuferprojekte ist eine Plattensäge, d.h. eine 
Kreissäge mit 1m langer Linearführung, sieht quasi aus wie ein 
Fliesenschneider, mit der man Plattenmaterial quasi aufs hundertstel 
genau zusägen kann. Da ich grad mal kurz prokrastinieren muss 
beschäftige ich mich mal wieder ein bisschen damit.

Die optimale Drehzahl hab ich mir schon auf 375rpm zusammengerechnet 
(254er Sägeblatt und 300m/min Schnittgeschwindigkeit für Alu). Mit nem 
1:8 Getriebe kommt man da von 3000rpm wunderbar hin.

Wie siehts aber mit der Leistung aus? Wie viel Leistung braucht man denn 
um vernünftig durch Alu durchzusägen? 0,75kW? 1,1kW? 2,2kW?

Hat eigentlich ein Asynchronmotor mit doppelt soviel Polpaaren und 
dadurch halber Drehzahl auch doppelt soviel Drehmoment? Also ich geh mal 
davon aus, sonst wäre ja auch die Leistung nur die halbe. Ergo wäre wohl 
einer mit 1500rpm passender dann brauch ich nur eine 1:4-Übersetzung.

Und wo kriegt man entsprechende Einphasen-Asynchronmotoren für schmales 
Geld her? Ja ich kann googeln aber vielleicht hat jemand die 
state-of-the-art Bezugsquelle parat.

Für das Getriebe bietet sich ein Riemengetriebe wohl am besten an, wa?

lg

von huiii (Gast)


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Solche Saegen gibt es, allerdings mit erheblich geringerer Drehzahl,. 
Und ordentlich wasserschmierung. Aber mit 0.01mm Genauigkeit is da 
nichts.ich denk, nicht mal 0.1 ist realistisch.

von Paul H. (powl)


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0,1 ist auch ok. Geringere Drehzahl? Also hab solche Kreissägen schon 
erlebt mit denen auch alu gesägt wird, die gehen drehzahlmäßig 
ordentlich ab und das klappt auch dauerhaft gut. Wahrscheinlich meinst 
du die HSS-Metallkreissägen mit denen man auch Stahl sägen kann und über 
deren Sägeblatt ständig Kühlwasser drübersudelt. Die haben ja nur so 
40-80 rpm.

von Gelacht (Gast)


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Das hängt vom Vorschub ab, und vom Sägeblatt und der max. Materialdicke.
Vieleicht mal bei dem Sägeblatthersteller schauen was der für Werte 
angibt und ob da ein Drehmoment steht.

von Paul H. (powl)


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Vielleicht kann mal jemand einen Erfahrungswert rausspucken. Sicher 
gehts auch mit nem "zu kleinen" Motor, der dann eben stark in der 
Drehzahl einbricht wenn man mal ordentlich eintaucht. Fakt ist: ich hab 
Zeit beim Sägen und muss da nicht durchs Material durchrotzen wie n 
irrer. Meistens wird damit eh nur Holz oder Kunststoff gesägt. Seltenst 
mal ne 5mm dicke Aluplatte, aber das soll sie eben auch können.

von radiostar (Gast)


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Ich hatte eine PK200 von Elektra Beckum mit 1,7kW. Damit ging's durch 
10mm dickes Alublech wie durch Butter.

von MaWin (Gast)


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von Timm T. (Gast)


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Paul Hamacher schrieb:
> ich hab
> Zeit beim Sägen und muss da nicht durchs Material durchrotzen wie n
> irrer. Meistens wird damit eh nur Holz oder Kunststoff gesägt. Seltenst
> mal ne 5mm dicke Aluplatte, aber das soll sie eben auch können.

Das sind aber sehr unterschiedliche Anforderungen. Gerade bei Holz kann 
es kaum schnell genug sein, wenn Du einen feinen Sägeschnitt haben 
willst.

von Paul H. (powl)


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Timm Thaler schrieb:
> Paul Hamacher schrieb:
>> ich hab
>> Zeit beim Sägen und muss da nicht durchs Material durchrotzen wie n
>> irrer. Meistens wird damit eh nur Holz oder Kunststoff gesägt. Seltenst
>> mal ne 5mm dicke Aluplatte, aber das soll sie eben auch können.
>
> Das sind aber sehr unterschiedliche Anforderungen. Gerade bei Holz kann
> es kaum schnell genug sein, wenn Du einen feinen Sägeschnitt haben
> willst.

Gibt es da einen sauberen Kompromiss oder darf ich mich darauf 
einstellen, dass es doch ein Drehstrommotor mit FU wird?

von Timm T. (Gast)


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Paul Hamacher schrieb:
> Gibt es da einen sauberen Kompromiss oder darf ich mich darauf
> einstellen, dass es doch ein Drehstrommotor mit FU wird?

Doppelte Riemenscheiben zum Drehzahlwechsel wären schonmal ein Anfang. 
Außerdem habe ich den Eindruck, dass saubere industrielle Schnitte in 
Alu eher mit Bandsägen gemacht werden. Hat wahrscheinlich den Grund, 
dass bei Kreissägen das Sägeblatt auf der schon geschnittenen Fläche 
schmiert und Dir die Fläche versaut. Zumindest habe ich mit 
verschiedenen Kreissägen noch keine den industriell geschnittenen 
Aluprofilen vergleichbare Schnitte hinbekommen, selbst mit speziellen 
Alusägeblättern (negativer Spanwinkel).

von Paul H. (powl)


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Also man sieht denke ich immer ein paar Säge-Riefen. Aber bei uns in der 
Firma schneiden wir Aluprofile mit einer professionellen Kreissäge zu 
und die Oberfläche wird fast wie geleckt. Man sieht zwar Riefen aber man 
fühlt sie nicht.

Jedenfalls absolut ausreichend und wiederholgenau für meine Zwecke.

von Wojtek J. (bongobongo)


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Hallo,
meine PK250 von Elektra Beckum dreht mit 4,2kW und 3800U/min.
Das entscheidende für vernünftiges ergebnis ist -
1. - das richtige Sägeblatt. Zahnanschliff für NE-Metale.
2. - die richtige Blattposition, d.h. in etwa 10mm bis 20mm über das 
Werkstück.
3. - die Säge-Riefe sind abhängig von der Schnittgeschwindigkeit.
Bis jetzt Schneide ich sämtliche NE-Metalle problemlos.

Grüße
bongobongo

von Udo S. (urschmitt)


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Wenn du mit der Säge gut Holz sägen willst wirst du um einen FU oder 
mehrere Übersetzungen kaum rumkommen.
Billigsägen haben meist eine Schnittgeschwindigkeit von 30-50m/s Gute 
Sägen dagegen eine von 60-85 m/s und damit (in Verbindung mit einem 
feinzahnigen Blatt) kriegt man die saubersten Querschnitte in Holz hin.
Aber das dürfte für Alu deutlich zu schnell sein.

von Wojtek J. (bongobongo)


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Hallo,
als ein seit 40 Jahren Holz und Leichtmetalle verarbeitende Handwerker 
kann ich über solche aussagen nur schmunzeln.
Die Optimale Schnittgeschwindigkeit ist von vielen Faktoren abhängig,
da spielt Blattdurchmesser, Umdrehungszahl der Welle, Vorschub wie auch 
eine gehörige Portion Erfahrung, und das vor allem, eine Rolle.
Man kann die Schnittgeschwindigkeit durch Blattdurchmesser beeinflussen,
und was nutzt die Tollste Säge, wenn das Blatt nicht zu der Aufgabe 
Passt?.
Oder sollte man mit einem 250-em 24-Zähne Blatt MDF zuschneiden?

In diesem Sinne.

bongobongo

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